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7. RÜCKKEHR ZUM LAND DER PINGUINE
8. REALITY
9. RICKERL, MUSIK IS HÖCHSTENS A HOBBY
10. DAS ERWACHEN DER JÄGERIN
11. LEERE NETZE
12. ORCA
Donnerstag 15.02.2024
RÜCKKEHR ZUM LAND DER PINGUINE
Ab 15. Februar 2024 im Kino
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Nach dem Riesenerfolg von DIE REISE DER PINGUINE (allein in Deutschland 1,5 Millionen begeisterte Zuschauer, Oscar® für den Besten Dokumentarfilm) kehrt Regisseur Luc Jacquet in die Antarktis zurück. Die Südspitze Patagoniens ist der Startpunkt für seine Reise nach 90° Süd. Selten hat man die eisigen Küsten und die endlosen, weißen Landschaften der Antarktis so beeindruckend wie in Jacquets filmischem Reisetagebuch gesehen. Der südlichste Kontinent der Erde übe eine magnetische Anziehungskraft auf ihn aus, sagt Jacquet einmal im Film. Seine Faszination ist in jeder Einstellung spürbar. In großartigen Schwarzweißbildern zeigt er uns die Natur mit ihrer erstaunlich vielfältigen Tierwelt. Schließlich trifft Jacquet die Kaiserpinguine wieder, die ihn wie einen alten, lang vermissten Freund begrüßen. So wird diese Reise für ihn nicht nur zu einer Rückkehr an seinen Sehnsuchtsort, sondern auch zu einer Rückkehr zum Land der Pinguine.
Sprecher in der deutschen Sprachfassung ist Ronald Zehrfeld.

Ein Film von Luc Jacquet


INTENTION DES REGISSEURS

EIN REISETAGEBUCH
Die Idee zum Filmprojekt entstand zu einem besonderen Zeitpunkt, dem 30. Jahrestag meiner ersten Reise in die Antarktis. 1991 überwinterte ich in der französischen Polarstation Dumont d’Urville. Ich fragte mich also: „Was ist nur an diesem Ort, dass er mich immer noch so begeistert, ich süchtig nach ihm bin?“, und ich wollte meine Erfahrungen mit denjenigen teilen, die nicht die Chance haben, diesen Kontinent zu erleben. Der Film ist das Tagebuch einer Reise, die ich willkürlich in Patagonien starten lasse. Danach bewegen wir uns südwärts, Breitengrad um Breitengrad, der Antarktis entgegen. Wir überqueren die Drakestraße, die Kanäle von Patagonien und folgend dabei den Spuren so illustrer Vorgänger wie Magellan, Cook, Darwin, FitzRoy, Charcot, Scott, Amundsen und vielen anderen. Wie diese außergewöhnlichen Persönlichkeiten versinken auch wir Stück für Stück im Südpol. Magnetisch angezogen von diesen 90° Süd wollen wir die unglaublichen Landschaften zeigen, die uns alle, so glaube ich, zutiefst süchtig nach diesem Kontinent machen.

EINE ERFAHRUNG IN SCHWARZWEISS
Dieser Film ist wirklich experimentell: Ich wollte mir selbst die Freiheit geben, dem Zuschauer mehr als eine bloße Beschreibung von Landschaften zu zeigen, die man heutzutage leicht auf Social Media oder in Dokus finden kann. Ich wollte eine Geschichte von Landschaften der Seele erzählen. Deshalb habe ich einen anderen Ansatz gewählt. Wir haben dies mit der Hilfe von Christophe Graillot, dem Kameramann erreicht. Unser Ziel war es, weg vom Realismus, hin zu einer emotionalen Beziehung zu gelangen. Aus diesem Grund haben wir diese radikale Wahl getroffen, die ich wirklich mag, weil es eine künstlerische Freiheit bedeutet, die ich mir für eine lange Zeit nicht zugestanden habe, aber hier mit Freude erlauben konnte.

DER REISENDE
Ich nenne die als Schemen auftretende Figur „den Reisenden“. Eine Art von gespaltener Persönlichkeit, weil ich es bin, der ihn verkörpert. Uns wurde beim Dreh und Nachbearbeitung klar, dass wir einen menschlichen Bezugspunkt brauchten. Das hat mich dazu gebracht, die Figur des Reisenden ins Spiel zu bringen. Aber ich wollte sie nicht personalisieren, so dass man jetzt im Film nur eine eher verschwommene Silhouette sieht. Am Ende sind nur die Seele der Person, die zu uns spricht, und die Landschaft, die sie umgibt, wichtig.

EINE REISE
Ich habe mich nicht auf den Weg gemacht, um eine Geschichte der Geografie oder des Reisens im Allgemeinen zu erzählen. Ich wollte eine Form des Hier und Jetzt nacherzählen, und zwar anhand meiner Reise, die an einem willkürlichen Ort beginnt und mit einer Summe von Situationen endet, die auch tausend völlig andere hätten sein können. Diese Reise entspricht vollständig diesem Ziel. An jeder Etappe spürte ich das starke Bedürfnis, meine Erlebnisse im Moment zu teilen. Ich denke, dass diese vollkommene Subjektivität für den Film wichtig ist, denn das sind ja Dinge, die wir normalerweise nicht zeigen. Wenn man zum Drehen hinausgeht, geht man auf eine Mission, man filmt Kaiserpinguine, man filmt dieses und jenes. Ich wollte den Zuschauer dabei mitnehmen, ihn auffordern, die Reise mit uns zu machen, weil für mich diese Reise Abenteuer bedeutet, und zwar in der edelsten und wunderbarsten Form. Ich wollte, dass die Menschen atmen, dass sie nach der COVID-Erfahrung das Fenster weit öffnen und sich mit mir auf diese großartige Reise nach Süden aufmachen.
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Donnerstag 08.02.2024
REALITY
Ab 08. Februar 2024 im Kino
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An einem Samstagnachmittag im Juni 2017 wird Reality Winner, eine 25-jährige Sprachwissenschaftlerin, in ihrem Haus in Georgia vom FBI aufgesucht. Ein kryptisches Gespräch beginnt und erst langsam stellt sich heraus, was die Beamt*innen von Reality wollen: sie soll Informationen über die russische Beeinflussung der US-Wahlen an eine Zeitung weitergegeben haben. Die oberflächliche Unterhaltung entwickelt sich zu einem Verhör und mit jeder Frage gerät das Leben der jungen Frau ein Stück mehr aus den Fugen…
Eine aufschlussreiche Momentaufnahme der jüngeren US-Geschichte: Regisseurin Tina Satter erzählt mit ihrem spannenden Debütfilm die unglaubliche wahre Geschichte einer jungen Frau, die einen Medienwirbel auslöste. Die direkt aus dem Verhörprotokoll des FBI stammenden Dialoge sind abwechselnd spannend und banal, düster komisch und surreal. Sydney Sweeney (EUPHORIA, THE WHITE LOTUS) brilliert in der Hauptrolle einer jungen Frau, die zur ersten Whistleblowerin der Trump-Ära werden sollte.

Ein Film von Tina Satter
Mit Sydney Sweeney, Marchant Davis u.a.

Mit Dialogen, die alle dem FBI-Transkript entnommen sind, erzählt REALITY die spannende, faszinierende Geschichte von dem, was sich an diesem Nachmittag in Winners Haus abspielte. Während sie die Befragungen der Agenten über sich ergehen lässt, stellt sich heraus, dass Winner eine ziemlich typische Mittzwanzigerin ist: Sie kümmert sich um ihre Haustiere, liebt das Reisen, unterrichtet CrossFit und teilt Selfies in den sozialen Medien.
REALITY ist das kraftvolle Spielfilmdebüt von Regisseurin Tina Satter mit Sydney Sweeney („Euphoria“, „The White Lotus“) als Reality, Josh Hamilton („EIGHTH GRADE“, „The Walking Dead“) als Special Agent Garrick und Marchánt Davis (THE DAY SHALL COME, TUSCALOOSA) als Special Agent Taylor.
Satter und Kameramann Paul Yee (THE FITS, COLEWELL) setzen eine Reihe von visuellen Techniken ein, um den Zuschauer*innen den Wahrheitsgehalt der Geschichte und die Frau im Zentrum des Films sehr nahe zu bringen: echte Posts aus sozialen Medien, Nachrichtensendungen, Bilder des Verhörprotokolls und andere Element tragen dazu bei, ein stringentes, immersives und traumartiges Filmwerk zu schaffen. Farbblitze signalisieren Momente des Gesprächs, die nachträglich im Transkript korrigiert wurden, Nahaufnahmen in Zeitlupe unterstreichen Sweeneys beeindruckende Schauspielleistung. Die Musik von Nathan Micay („Industry“, „The Last Bus“) verstärkt die Spannung.
REALITY befasst sich mit Wahrheit, Macht und dem US-amerikanischen Rechtssystem am Beispiel einer beunruhigenden und sehr realen Begegnung.


Von Anfang bis Ende ist REALITY ein Film wie kein anderer: Inspiriert von der wahren Geschichte der ehemaligen amerikanischen Geheimdienstspezialistin und Whistleblowerin Reality Winner, stammen die Dialoge aus dem Transkript einer FBI-Aufnahme vom 3. Juni 2017, als Agenten die damals fünfundzwanzigjährige in ihrem Haus in Georgia aufsuchten. „Als ich anfing, dieses Dokument zu lesen, fühlte es sich für mich wie ein Film an“, sagt die Drehbuchautorin und Regisseurin Tina Satter, die das Transkript über einen Link auf einer Nachrichten-Website fand. „Auf der einen Seite ist es ein Verwaltungsdokument des FBI, aber es enthält auch diese ganze Lebendigkeit. Es fängt die Realität eines Momentes ein, in dem sich ein Leben verändert.“
Tina Satter hatte bereits das Theaterstück „Is This A Room“ über Reality Winners Verhör geschrieben. 2019 feierte es in New York Premiere, es wurde zu einem Erfolg bei Kritik und Publikum.
Bei der Ausarbeitung des Filmdrehbuchs für REALITY war es Satter wichtig, sorgfältig komponierte Einstellungen, mitreißende Bilder und einen fesselnden Soundtrack zu finden, um die Dialoge, welche dieselben Stotterer, Huster, unbeholfenen Wortwechsel und Schwärzungen wie in den Protokollen enthalten, einzurahmen. „Es ist ein erstaunliches Dokument, weil es einem buchstäblich zeigt, wie die Menschen zu kommunizieren versuchen“, sagt sie. „Ich hatte das Gefühl, dass (der Film) am stärksten ist, wenn er sagt: ‚So ist es passiert.‘ Ein Teil dieser Unmittelbarkeit besteht darin, dass die Sprache unverändert geblieben ist.“
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Freitag 02.02.2024
RICKERL, MUSIK IS HÖCHSTENS A HOBBY
Ab 01. Februar 2024 im Kino
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Die Kneipen im Wiener Arbeiterviertel sind Erich "Rickerl" Bohaceks Wohnzimmer und Bühne: Im dichten Zigarettenrauch spielt er sich allabendlich für ein Taschengeld direkt in die Herzen derer, die sich dort sowieso jede Nacht rumtreiben. Doch statt endlich seine erste eigene Platte aufzunehmen, schlägt sich der Lebenskünstler mit Gelegenheitsjobs durch als Totengräber, Sexshop-Angestellter und Hochzeitssänger. Rickerls Ex-Freundin Viki lebt derweil gut bürgerlich
mit ihrem neuen Freund Kurti, einem "gstopften Piefke", im Eigenheim mit Rollrasen. Bei Rickerl reicht hingegen das Geld nicht einmal für einen Kinobesuch mit seinem sechsjährigen Sohn Dominik, den er über alles liebt. Rickerl, Freigeist und Chaot zugleich, steht sich immer wieder selbst im Weg. Sei es beim aufrichtigen Versuch, ein guter Vater zu sein oder als Musiker endlich durchzustarten.
Erst als er Gefahr läuft, alles zu verlieren, findet er seine ganz eigene, liebenswert verschrobene Lösung, um sein Leben in die richtige Bahn zu lenken.
Nach „Die beste aller Welten“, „Märzengrund“ und „Der Fuchs“ inszeniert der österreichische Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger mit RICKERL – MUSIK IS HÖCHSTENS A HOBBY eine so melancholische wie emotionale Komödie voller Musik, Leidenschaft und deftigem
Wirtshausschmäh. Der österreichische Singer-Songwriter Voodoo Jürgens, dessen Lieder eng in die Handlung verwoben sind, verleiht in seiner ersten Hauptrolle Rickerl eine musikalische Seele. Zum weiteren Ensemble gehören Agnes Hausmann als Viki, Ben Winkler als Dominik sowie Rudi Larsen, Nicole Beutler und als Special Guest Der Nino aus Wien. RICKERL ist ein Film mit einem
großen Herzen, einer tief sitzenden Wahrhaftigkeit und eine Reminiszenz an die Seele des Austropops.

Ein Film von ADRIAN GOIGINGER
mit Voodoo Jürgens, Ben Winkler, Agnes Hausmann,, Der Nino aus Wien, Clemens Aap Lindenberg, Linde Prelog, Ronald Seboth, Edith Hartmann, Rudi Larsen u.v.a.



ADRIAN GOIGINGER (REGIE UND DREHBUCH)
Adrian Goiginger, geboren 1991 in Salzburg, ist ein mehrfach ausgezeichneter Autor und Regisseur. Bereits mit seinem autobiografisch geprägten Debütfilm „Die beste aller Welten“ gewann er 2017 den Kompass-Perspektive-Preis auf der Berlinale. Der Film wurde insgesamt mit über 100 internationalen Preisen geehrt, darunter fünf Österreichische Filmpreise, der Publikumspreis der Diagonale und der Bayerische Filmpreis für die Beste Nachwuchsregie.
Goiginger zeichnet sich durch sein außergewöhnliches Gespür für sensible autobiografische Geschichten aus. Er vermag es, sich schwierigen Themen mit bemerkenswerter Leichtigkeit anzunähern, so auch in seinem ersten rein fiktionalen Film RICKERL– MUSIK IS HÖCHSTENS A HOBBY.


FILMOGRAFIE
2023 RICKERL – MUSIK IS HÖCHSTENS A HOBBY (Regie und Drehbuch)
2022 DER FUCHS (Regie und Drehbuch )
2022 MÄRZENGRUND (Regie und Drehbuch)
2017 DIE BESTE ALLER WELTEN (Regie und Drehbuch)


VOODOO JÜRGENS (RICKERL)
Voodoo Jürgens, Jahrgang 1983, zählt zu den bekanntesten Singer-Songwritern und Austropop-Musiker:innen in Österreich. Nach seiner anfänglichen musikalischen Karriere mit der Garagenrock-Band „Die Eternias“ gelang ihm 2016 sein Durchbruch als Liedermacher mit schwarzhumorigen Dialekttexten.
Zahlreiche Auszeichnungen folgten, darunter der begehrte Amadeus Austrian Music Award. Sein erstes Album »Ansa Woar« erreichte Platz 1 der österreichischen Charts.
Abseits der Bühne ist Voodoo Jürgens auch als Schauspieler tätig. So hatte er Gastauftritte in Fernsehserien wie im Tatort „Her mit der Marie“. Sein Debüt im Kino gab er in „Sargnagel“ (Regie: Gerhard Ertl, Sabine Hibeler). Rickerl ist seine erste Hauptrolle.
Voodoo Jürgens Lieder sind stets geprägt von seiner eigenen Lebensgeschichte, seinen persönlichen Erfahrungen und Beziehungen. In RICKERL – MUSIK IS HÖCHSTENS A HOBBY verschmelzen sein künstlerisches Wirken in der Musik und im Schauspiel zu einer berührenden Tragikomödie. Die Geschichte von Rickerl und seine Lieder halten eine Facette von Wien mit seinen traditionellen Lokalen und seiner unverkennbaren Sprache fest, die langsam zu verschwinden droht.
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Donnerstag 25.01.2024
DAS ERWACHEN DER JÄGERIN
Ab 25. Januar 2024 im Kino
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Helena (Daisy Ridley) führt mit ihrem Ehemann Stephen (Garrett Hedlund) und ihrer kleinen Tochter ein beschauliches Leben in einer Vorstadt in Michigan. Hinter der gutbürgerlichen Fassade verbirgt sie jedoch ein dunkles Geheimnis: Ihr Vater (Ben Mendelsohn) ist der berüchtigte „Moorkönig“, ein verurteilter Mörder, der Helena und ihre Mutter über Jahre in der Wildnis gefangen hielt. Ihr ganzes Leben lang hat sie versucht, diese schreckliche Wahrheit hinter sich zu lassen. Doch als ihr Vater nach 18 Jahren aus dem Gefängnis ausbricht, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Helena spürt, dass er sie sucht und ihrer Familie unmittelbare Gefahr droht. Um ihre Liebsten zu schützen, muss sie sich an die Lektionen ihres Vaters erinnern, die der ihr einst in der Wildnis beigebracht hat – und den Jäger so selbst zum Gejagten machen …

Ein Film von Neil Burger
Mit DAISY RIDLEY, BEN MENDELSOHN, GARRETT HEDLUND, BROOKLYNN PRINCE, CAREN PISTORIUS, GIL BIRMINGHAM u.a.

Helena ist eine geborene Jägerin, aufgewachsen in den entlegenen Moorlandschaften Michigans. Als kleines Mädchen hat sie von ihrem Vater Jacob alles gelernt, was es braucht, um in dieser rauen Wildnis zu überleben. Er lehrte sie, Spuren zu lesen, wie Tiere sich verhalten, wenn sie gejagt werden, und wie man sie erlegt. Der Stolz auf ihren Vater währte jedoch nur so lange, bis sie erfuhr, dass er ein hochkrimineller Psychopath ist, der ihre Mutter verschleppt und zu diesem einsamen Leben in einer Blockhütte abseits jeder Zivilisation gezwungen hat. Als die Frauen aus dieser Hölle ausbrechen können, landet Jacob im Gefängnis.
Zwei Jahrzehnte später ist Helena selbst Ehefrau und Mutter und ihre Vergangenheit ein gut gehütetes Geheimnis. Als sie erfährt, dass ihr Vater aus dem Gefängnis geflohen ist und sich wieder im Moor versteckt, kommen die dunklen Erinnerungen zurück. Intuitiv spürt Helena, dass Jacob sie suchen und ihre kleine Familie in Gefahr bringen wird. Um sich ein für alle Mal aus seinen Klauen zu befreien, muss sie ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen …
DAS ERWACHEN DER JÄGERIN ist die bewegende Geschichte einer Frau, die alles riskiert, um den Mann zu stellen, der ihre Vergangenheit bestimmt und ihre Zukunft bedroht: ihren Vater. Das Drehbuch basiert auf dem Thriller-Bestseller „Die Moortochter“ von Karen Dionne, den Elle Smith und Mark L. Smith (THE REVENANT) als packendes Spannungskino für die große Leinwand adaptiert haben. Das hochdramatische Vater-Tochter-Duell vereint psychologische Hochspannung mit atmosphärischer Survival-Action. Regisseur Neil Burger (OHNE LIMIT) hat dieses nervenaufreibende Katz-und-Maus-Spiel packend in Szene gesetzt.
Als opulente Naturkulisse für dieses Actiondrama diente die unberührte Wildnis der USA in der Upper Peninsula Michigans, deren gigantische Ausmaße der deutsche Kameramann Alwin H. Küchler (DIVERGENT, DER MAURETANIER) in stimmungsvollen Bildern einfängt.
Die Titelrolle spielt STAR WARS-Ikone Daisy Ridley, die sich im Angesicht der Gefahr auf ihre Survival-Lektionen aus früher Kindheit besinnt. Dazu gehört auch die Frage, wohin man fliehen würde, wenn es ums nackte Überleben geht. Um ihren Vater auf seinem eigenen Terrain zu besiegen, braucht es eiskalte Berechnung. In der Rolle des „Moorkönigs“ brilliert Ben Mendelsohn (THE DARK KNIGHT RISES, STAR WARS: ROGUE ONE, CAPTAIN MARVEL), der zuletzt als FBI-Agent in dem Thriller CATCH THE KILLER von Damian Szifron selbst noch die Spur eines gefährlichen Killers verfolgte. In DAS ERWACHEN DER JÄGERIN verkörpert Mendelsohn nun einen unberechenbaren Psychopathen, der eine junge Frau zum einsamen Leben mit ihm in der Wildnis zwingt, und der die eigene Tochter im Sinne seiner männlichen Allmachtsfantasien systematisch indoktriniert.
Vor der atemberaubend wilden Naturkulisse der amerikanischen Moorlandschaft in Szene gesetzt und getrieben von der psychologischen Spannung zwischen Vater und Tochter, bietet DAS ERWACHEN DER JÄGERIN bis zum atemlosen Finale pulsierendes Actionkino.


NEIL BURGER (Regie)

Der 1963 in Greenwich, im US-Staat Connecticut, geborene Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent, hat sich international vor allem mit den beiden Science-Fiction-Filmen DIE BESTIMMUNG - DIVERGENT (2014) und VOYAGERS (2021) einen Namen gemacht. In den deutschen Kinos lief auch das von ihm inszenierte US-Remake der französischen Komödie aus dem Jahr 2011 ZIEMLICH BESTE FREUNDE unter dem deutschen Verleihtitel MEIN BESTER & ICH.
Nach Abschluss der Yale University mit einem Doktortitel im Fach Fine Arts hat Burger zunächst für Ridley Scotts Produktionsfirma Werbespots für Marken wie Nike, MasterCard, and Coca-Cola realisiert. Sein Debüt als Filmregisseur und Drehbuchautor gab er mit INTERVIEW WITH THE ASSASSIN (2002), ein im Stile einer Doku inszeniertes Drama, das 2002 beim Woodstock Film Festival als bester Film ausgezeichnet wurde. Die Geschichte um einen Mann, der sich 40 Jahre nach der Ermordung des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy dazu bekennt, der wahre Attentäter gewesen zu sein, wurde zweimal für die begehrten Independent Spirit Awards nominiert. Beim Internationalen Avignon Film Festival in Frankreich erhielt Burger dafür den Prix Tournage.
Ebenfalls nach eigenem Drehbuch inszenierte Burger wenige Jahre später THE ILLUSIONIST– NICHTS IST, WIE ES SCHEINT, ein Genremix aus Fantasy, Thriller und romantischem Drama mit Edward Norton und Jessica Biel in den Hauptrollen (2006).
Für das Roadmovie und Kriegsheimkehrerdrama THE LUCKY ONES (2008) fungiert der Regisseur und Drehbuchautor erstmals sogar als Produzent. Die Geschichte um zwei Soldaten und eine Soldatin, die aus Vietnam heimkehren und sich quer durch die USA auf den Weg zu ihren Heimatorten begeben, erlebte 2008 bei dem Toronto Filmfestival seine Premiere.
In den Charakterrollen brillierten Oscar-Preisträger Tim Robbins, Rachel McAdams und Michael Peña. Nach dem Roman „Stoff“ von Alan Glynn inszenierte Burger das Drogendrama OHNE LIMIT (LIMITLESS) mit HANGOVER-Star Bradley Cooper und Robert De Niro in den Hauptrollen (2011).
Nach diesem Höllentrip in die Drogenabhängigkeit folgte 2014 das Science-Fiction Drama DIE BESTIMMUNG–DIVERGENT, eine dystopische Zukunftsvision mit den Topstars Kate Winslet, Shailene Woodley und Theo James. Für diese Produktion arbeitete der Regisseur erstmals mit dem deutschen Kameramann Alwin H. Küchler zusammen, der diesem Drama einen ganz eigenen visuellen Look verpasste. Burger holte ihn wieder für den Spielfilm DAS ERWACHEN DER JÄGERIN ins Team.
Nach diesem internationalen Kinoerfolg wechselte Burger zum Fernsehen und inszenierte für den US-Sender Showtime die ersten beiden Staffeln der Serie BILLIONS (2016). Der Serienstart war so erfolgreich, dass sich das Format lange auf dem internationalen Markt etablierte. Die mittlerweile 7. und letzte Staffel der Serie aus dem New Yorker Finanzdistrikt war in diesem Sommer auch in Deutschland zu sehen. 2017 übernahm Burger die Regie für das US-Remake des französischen Hits ZIEMLICH BESTE FREUNDE, das unter dem Titel MEIN BESTER & ICH auch in deutschen Kinos zu sehen war. In der US-Version THE UPSIDE (2017), die in den USA über 100 Millionen Dollar einspielte, übernahm Bryan Cranston die Rolle des querschnittgelähmten Phillip und Kevin Hart schlüpfte in die Rolle des unkonventionellen, aber stets lebensbejahenden Pflegers.
Zuletzt produzierte und inszenierte Burger nach eigenem Drehbuch den Weltraum-Thriller VOYAGERS (2021) über die lange Reise eines Raumschiffes zu einem fernen Planeten, um dort die Zukunft der Menschheit zu sichern. 30 Kinder werden als Teil einer Mission in den Weltraum geschickt, um einen neu entdeckten Planeten zu bevölkern. Als der erwachsene Kapitän der Crew unter mysteriösen Bedingungen stirbt, sind die Kinder auf sich selbst gestellt.
In den Hauptrollen Colin Farrell, Tye Sheridan und Lily Rose Depp, die Tochter von Johnny Depp und Vanessa Paradis. VOYAGERS kam 2021 in die US-Kinos und war weltweit bei Amazon Prime Video zu sehen.
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Donnerstag 18.01.2024
LEERE NETZE
Ab 18. Januar 2024 im Kino
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Amir liebt Narges und Narges liebt Amir. Sie träumen davon, ein gemeinsames Leben aufzubauen, doch als Amir seinen Job verliert, rückt eine Heirat in weite Ferne – zu hoch ist der Brautpreis, den die iranischen Traditionen von ihm verlangen. In der Hoffnung, die Klassenunterschiede mit harter Arbeit überwinden zu können, heuert Amir bei einer ländlichen Fischerei an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an und verstrickt sich dort in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei. Zunehmend gerät Amir in einen Sog, der auch die Beziehung zu Narges gefährdet. Schließlich muss er entscheiden, ob er sich aufgibt oder einen Neuanfang wagt.

Ein Film von Behrooz Karamizade
Mit Hamid Reza Abbasi, Sadaf Asgari, Keyvan Mohamadi, Pantea Panahiha, Mehrdad Bakhshi, Ali Bagheri, Behzad Dorani, uvm.

Mit seinem visuell beeindruckenden Debütfilm LEERE NETZE entfaltet Regisseur Behrooz Karamizade eine poetische Liebesgeschichte und zeichnet zugleich ein eindringliches Porträt der jungen Generation im Iran: Er erzählt von ihrer Hoffnung nach einer freieren Zukunft und beleuchtet die lebensgefährlichen Fluchtbewegungen im Iran der Gegenwart.

Ein kraftvolles Drama über zementierte Ungleichheiten und ein hochaktueller Film aus dem Iran, der in einer unruhigen und brisanten Zeit entstanden ist. LEERE NETZE gewährt uns so einen tiefen Einblick in die heutige iranische Gesellschaft.

Nach erfolgreichen Premieren auf den diesjährigen Filmfestivals von München (Förderpreis Neues Deutsches Kino) und Karlovy Vary (Special Jury Prize) wurde der deutsch-iranische Filmemacher Behrooz Karamizade im Rahmen des Hessischen Filmpreises mit dem Newcomerpreis ausgezeichnet. Kürzlich überzeugte LEERE NETZE als Bester Spielfilm auch die Jury des diesjährigen Adelaide Film Festivals. Auf dem Fünf Seen Festival 2023 wurde das berührende Drama bereits mit dem Horizonte Filmpreis ausgezeichnet, die FBW vergab das Prädikat BESONDERS WERTVOLL.

Bereits 2021 wurde das Drehbuch von Behrooz Karamizade mit dem Deutschen Drehbuchpreis 2021 für das beste unverfilmte Drehbuch, die wichtigste Auszeichnung für Drehbuchautor:innen in Deutschland, geehrt.

Produziert wurde LEERE NETZE von BASIS BERLIN Filmproduktion in Koproduktion mit Living Pictures Production, Rainy Pictures und ZDF/Das kleine Fernsehspiel in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert durch die BKM, Hessen Film & Medien, Kuratorium Junger Deutscher Film und Dfff.



INHALT

Meeresrauschen, ein junger Mann schwimmt allein im rauen Wasser, sein Blick zum Horizont gerichtet. Liebevoll beobachtet Narges ihren Freund Amir von einem Felsen an der menschenleeren iranischen Küste. Ein unbeschwerter Moment, ihr Kopftuch ist locker um das kurze Haar gewickelt, sie lachen sich an. Als Amir einen Moment zu lange taucht, verursacht er ein unwohles Gefühl bei seiner am Ufer wartenden Freundin.
Mit dieser sinnbildlichen Szene für eine ungewisse Zukunft beginnt Behrooz Karamizade seinen Debütfilm LEERE NETZE, der eine Geschichte aus dem Iran der Gegenwart erzählt: Amir (Hamid Reza Abbasi) und Narges (Sadaf Asgari) bewegen sich zwischen zarter Verliebtheit und vorsichtigem Versteckspiel: Nur im Verborgenen sind Treffen für das unverheiratete Paar möglich, um für keinerlei Provokation zu sorgen in einem restriktiven politischen System, in dem bereits eine voreheliche Berührung in der Öffentlichkeit ein Regelverstoß gegen die konservativ-islamische Moral bedeutet. Der Heimlichtuerei überdrüssig und im wachsenden Drang, das Warten auf die freiere Zukunft zu beenden, hofft Narges auf eine baldige Heirat. Um bei der Familie um ihre Hand anhalten zu können, sieht die Tradition die Zahlung eines Brautgeldes vor – zu hoch für Amir, der mit seiner Mutter in bescheidenen Verhältnissen lebt. Das Spannungsfeld verdichtet sich, als Amir seinen Job als Kellner verliert und ein wohlhabender Nebenbuhler aus Teheran Narges Familie zu umwerben scheint. So heuert Amir bei einer Fischerei am Kaspischen Meer an - kühl und rau ist die stürmische Küste dort im ländlichen Irgendwo, über der ein bedrückender Nebel hängt. Und auch der gleichaltrige Omid, mit dem Amir sich eine karge Unterkunft teilt, wirkt verloren in der Gruppe älterer Fischer, die eine strikte Rangordnung vorgeben. Es ist eine schroffe Umgebung mit harter Arbeit und wenig Lohn, in der Amir durch kaltes Wasser watet, um verhedderte Netze von mitgefangenem Plastikabfall zu befreien und kiloweise Fisch durch schummrige Lagerhallen zu hieven, die nicht die einzige Einnahmequelle der harschen Männergruppe zu sein scheinen: In der Dunkelheit blüht ein Nebengeschäft mit illegalem Kaviar. Auch Amir steigt ein in die nächtliche Wilderei und bewegt sich zunehmend auf unsicherem Grund und in inneren Konflikten. Stück für Stück offenbaren sich die brutalen Winkelzüge eines komplexen Macht- und Herrschaftsgefüges, immer enger und beklemmender wird die Parallelwelt, die auch Amirs Beziehung zu Narges ins Straucheln geraten lässt.


Regie-Kommentar

In LEERE NETZE beschäftige ich mich mit der jungen Generation im Iran. Einem Teil der Gesellschaft, die mit großen Problemen und mit einer schier unüberwindlichen Perspektivlosigkeit konfrontiert ist. Durch die aktuellen Proteste sind die jungen Menschen zwar mehr in den internationalen Fokus gerückt, doch ihre Probleme bleiben strukturell bedingt und sehr vielschichtig: Immense Arbeitslosigkeit, die mit der desaströsen wirtschaftlichen Entwicklung einhergeht. Eine immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich. Und Restriktionen, die durch religiöse Vorgaben gerechtfertigt werden und gerade Frauen und auch Liebespaare wie AMIR und NARGES in die Illegalität treiben.

In ihrer ausweglosen wirtschaftlichen Situation bleibt ihnen oft nur die Wahl die Flucht aus ihrem Land zu wagen oder ihr Geld auf illegalen Wegen zu verdienen. Wie entwickeln sich diese jungen Menschen, die in einem ungerechten System leben, in dem sie stets ums Überleben und für ihre Rechte kämpfen müssen? Wie treffen sie ihre Entscheidungen für die Zukunft? Und welche Abgründe verbergen sich in ihrer Ausweglosigkeit?

Anhand von AMIR, NARGES und OMID möchte ich einen Einblick in die Lebenswirklichkeiten junger Erwachsener im Iran geben, die nach Sehnsucht und Glück und einem freien Leben ohne Angst streben. All das sind Triebfedern, die auch heute die junge Generation Irans protestierend auf die Straßen treiben. Sie können in ihrer Gesellschaft nicht mehr atmen.

Die Hauptfigur AMIR ist ein junger Mann, der noch voller Naivität und Liebe steckt. Trotz seiner ärmlichen Herkunft will er für seine große Liebe NARGES kämpfen, die aus einer privilegierten Familie stammt. Um dieses Ziel zu erreichen, beginnt er in einer Fischerei zu arbeiten. Doch schnell merkt er dort, dass er allein mit Werten wie Ehrlichkeit, Solidarität und Fleiß nicht weit kommt. Er wird zunehmend von der männerdominierten Gesellschaft geprägt, deren Werte durch das Recht des Stärkeren geprägt sind.

Die Fischerei als Ort ist eine Parabel für eine Welt, in dem die Schwachen unterdrückt werden - ein ungerechtes und ausbeuterisches Parallelsystem. Rahim und seine Gefolgsleute, die kriminellen Wilderer, jagen rücksichtslos den vom Aussterben bedrohten Stör, handeln mit dem kostbaren Kaviar und setzen sich dabei über alle ethisch-moralischen Werte hinweg.
AMIR, der sich aus seiner Not den Wilderern angeschlossen hat, wird zum Schluss selbst Teil dieser Kriminellen. Zum Handlanger des Parallelsystems geworden verliert er auch seine Liebe NARGES, die in ihm nicht mehr den Menschen sieht, den sie einst liebte.

NARGES steht stellvertretend für eine neue Schicht junger, moderner und selbstbewusster iranischer Frauen. Dennoch ist sie gefangen in einem Korsett, das aus Familie und gesellschaftlichen Normen besteht.

Doch trotz dieses Spannungsfelds entscheidet sie sich bewusst für AMIR und steht hinter ihm. Erst als sie ihn bei seinen kriminellen Tätigkeiten ertappt, verlässt sie ihn.

OMID ist ein junger intellektueller Blogger und ein Freiheitskämpfer, der allerdings in einer Sackgasse angekommen ist. Durch seine politischen Schriften und Aktivitäten ist er in den Fokus geraten und muss nun das Land verlassen. Sein aussichtsloser Kampf hat ihn desillusioniert und verbittert. Die einzige Möglichkeit, die ihm bleibt, ist die Flucht aus seinem Heimatland. Eine Flucht, die er mit seinem Leben bezahlen wird. OMID steht stellvertretend für eine große Zahl an jungen Menschen, die gezwungen sind, ihr Land zu verlassen.

Um LEERE NETZE so authentisch und realitätsnah wie möglich umzusetzen, war es mir wichtig, den Film ausschließlich im Iran zu drehen und dabei nur auf iranische Teammitglieder und Schauspieler:innen zurückzugreifen. Hierzu zählen namhafte Mitglieder, wie Ashkan Ashkani, dem langjährigen Kameramann von Mohammad Rasoulof, und iranische Schauspielerinnen, wie Pantea Panahi (Hauptdarstellerin von HIT THE ROAD, ausgezeichnet in Cannes).

Auch wenn LEERE NETZE Armut, Umweltverschmutzung, Kriminalität und Perspektivlosigkeit in den Fokus nimmt, so wollte ich immer auch einen Blick auf eine liebevolle, feinfühlige Gesellschaft, auf eine junge, starke Liebe und eine lebhafte iranische Kultur freigeben. Denn auch ich trage diese in mir. Sie wird an die Kinder und Jugendlichen des Landes weitergegeben, die sich jedoch in einem engen politischen Korsett befinden. Sie sind Fische ohne Wasser. Mutig tragen und schreien sie Ihre Bedürfnisse und Hoffnungen heute durch die Straßen und in die Welt hinaus. Für ein Leben in Freiheit und ohne Angst riskieren sie alles.
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Elham, eine junge geschiedene iranische Frau, sucht nach sich selbst, nachdem sie von ihrem Ehemann fast zu Tode geprügelt wurde. Sie findet Trost und Erlösung im Schwimmen und macht sich bald - ermutigt von ihrem Vater, einen Namen als herausragende Langstreckenschwimmerin. Im Kampf um ihr Ziel zu erreichen: den Guinness-Rekord für das Erreichen der längsten Schwimmstrecke mit gefesselten Händen, muss sie politische, religiöse und persönliche Hindernisse überwinden. Denn die unnachgiebige Leiterin der Frauen-Leichtathletik im Iran, hält es für unmöglich, dass Frauen bei Wettkämpfen schwimmen und sich gleichzeitig so verhalten und kleiden, wie es der Islam verlangt. Aber schließlich findet sie einen Trainer, der bereit ist, ihr trotz der möglichen Folgen zu helfen.

Dieses Politikdrama von Regisseurin Sahar Mosayebi basiert auf einer wahren Geschichte und erzählt auf beeindruckende Weise von Elham (Taraneh Alidoosti )einer jungen iranischen Frau, die beschließt, den Guinness-Rekord für das Langstreckenschwimmen mit gefesselten Händen zu brechen. Im Meer findet Elham Frieden und versucht, ihren Ex-Mann zu vergessen, der sie fast zu Tode geprügelt hat. Doch ihr Vorhaben erweist sich als schwieriger als erwartet, nachdem ihr politische und religiöse Hindernisse in den Weg gelegt werden.

Das iranische Filmdrama folgt einer Frau, die einen entsetzlichen Angriff ihres geschiedenen Mannes überlebt und als Ausdauerschwimmerin Trost findet. Sie überwindet alle politischen und religiösen Hürden, um mit gefesselten Händen so weit zu schwimmen, wie es noch niemand getan hat.

Ein Film von Sahar Mosayebi
Mit Taraneh Alidoosti, Mahtab Keramati, Ayoub Afshar, Arash Aghabeik, u.a.




Sahar Mosayebi

Sahar Mosayebi (geboren 1975 in Teheran) begann in den frühen achtziger Jahren im Filmbusiness zu arbeiten - zuerst als Regieassistentin. Der Film Orca ist die Fortsetzung ihres Dokumentarfilms Platform (2020), der die Geschichte dreier iranischer Schwestern erzählt, die sich in der Welt des internationalen Kampfsports messen.
Bei den Filmen „Men at Work“ aus dem Jahr 2006 und „The Old Road“ (2018) arbeitete sie noch als Regieassistentin.

"Alle Vorfälle in dem Film sind wahr, sie sind real und Elham hat das alles durchgemacht. Mit diesem Film stellen wir Fakten dar und kritisieren oder verurteilen niemanden", sagte Mosayyebi auf einer Pressekonferenz bei der Ajyal-Veranstaltung.

Sie merkte auch an, dass "Orcas wie Menschen sind; sie sind sehr familienorientiert und nah beieinander, gefühlvoll und empfindsam. Daher war es naheliegend, den Film nach ihnen zu benennen."

„ Beharrlichkeit steht im Mittelpunkt des bewegenden Dramas Orca von Sahar Mosayebi, das auf der wahren Geschichte von Elham Asghari basiert. Die iranische Freiwasserschwimmerin trotzte den rechtlichen und kulturellen Beschränkungen, die Frauen im Iran auferlegt werden, und stellte Weltrekorde auf. Damit hat sie dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen zu lenken, mit denen die iranischen Sportlerinnen konfrontiert sind, die sich danach sehnen, in allen Sportarten antreten zu können, nicht nur in den offiziell sanktionierten…“

Wie jeder typische Sportfilm ist auch Orca eine spannende Geschichte über einen Athleten, der nach Höchstleistungen strebt. Aber die Reise von Elham Asghari (Taraneh Alidoosti) als Ausdauerschwimmerin im Iran hat nichts Typisches an sich. Als Überlebende häuslicher Gewalt findet sie im Wasser zu sich selbst zurück - wie ihr Vater bemerkt, schwamm sie schon im Alter von zwei Jahren, ohne dass ihr jemand Unterricht gab.

Sie verfügt über die nötige Kraft, um in starken Strömungen und über lange Strecken zu schwimmen. Doch als sie den iranischen Sportverband um seinen Segen bittet, verweigert man ihr diesen. (Immerhin handelt es sich hier um eine Regierungsbehörde, die Frauen nicht erlaubt, Kickboxen oder Muay Thai zu betreiben, weil dies ihre Fortpflanzungsorgane schädigen könnte - wie bitte?)

Sie widersetzt sich der Weigerung der Behörde und setzt sich zum Ziel, einen Guinness-Weltrekord aufzustellen, indem sie das Kaspische Meer in Handschellen durchschwimmt. Selbst dann stößt sie auf eine Reihe von Hindernissen: die Föderation, die fehlende Zusammenarbeit der Regierung mit Guinness oder die fehlende Anerkennung durch die Regierung und zufällige Gruppen sehr wütender Männer, die bereit sind, Gewalt anzuwenden, um Elham dafür zu bestrafen, dass sie aus der traditionellen Rolle einer Frau herausgetreten ist. Jeder Vorschlag, den sie macht, einschließlich ihrer Bereitschaft, in einem vollen Tschador zu schwimmen, der sie im Wasser beschwert, stößt auf Ablehnung.

Aber nachdem sie sich entschlossen hat, braucht es mehr als eine autoritäre Regierung und toxische Männer, um sie aufzuhalten, denn sie nimmt sich ein Beispiel an dem titelgebenden Meeressäuger, der in diesem spritzigen, auf Fakten basierenden Drama frei schwimmt…“
(Pam Grady/AWFJ -Alliance of Women Film Journalists)

“.. Regisseurin Sahar Mosayebi ("Platform") gibt dieser Geschichte, deren Drehbuch von Tala Motazedi stammt, ein stattliches Tempo, das Raum für Elhams Unterwasserträume lässt. Das Drehbuch gibt uns anschauliche Gegenspieler - die Revolutionsgarden versuchen, Elham zu ertränken, als sie weit vor der Küste schwimmt - sie unternimmt ihre Versuche im Kaspischen Meer und im Persischen Golf - und hartnäckige, mutige Verbündete.
Wir sehen Elham zwar nicht als fromme, religiöse Frau, aber der Film liefert überwältigende Beweise dafür, dass sie immer vernünftig war, nach Erlaubnis suchte, Kompromisse und Lösungen anbot, höflich war, bis sie schließlich genug hatte.

Die Figur und Alidoostis bewegende Darstellung machen Elham zu einer Metapher für den Kampf jeder Frau in einem Land, das darauf versessen ist, Frauen zu kontrollieren und zu unterdrücken, wo selbst ein Moment des Triumphs von einer anderen Frau verweigert werden kann, die die Kontrolle über Elham nutzt, um die Macht des fanatischen, allmächtigen Staates auszudrücken.
"Orca" mag eine Variation des klassischen Sportdramas "Erfolg gegen alle Widrigkeiten" sein. Aber Alidoosti, Keramati, Mosayebi und Motazedi lassen keinen Zweifel daran, was hier auf dem Spiel steht, um zu "gewinnen". Sie sollten ihr "Verbot im Iran"-Abzeichen mit Stolz tragen…..” (Liz Whittemore/ AWFJ -Alliance of Women Film Journalists)
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