Die Menschheit scheint im Wandel, scheint sich in ständiger Bewegung, sich auf ununterbrochener Suche zu befinden. Anfänglich dreht sich alles um den Werdegang der eigenen Individualität. Später dann um den äußeren Rahmen, in dem diese Individualität Platz und Möglichkeiten findet, persönliche Vorstellungen umzusetzen – oder ganz einfach in Frieden zu Leben.
Henning Fuchs nennt diesen Raum, in dem er die Umsetzung seiner Kreativität angeht, „
Cocoon“. Ein wenig distanziert vom „Draußen“ versucht er hier all die Gedanken, Erfahrungen, Visionen die ihn die letzten Jahrzehnte formten, zu ordnen und musikalisch umzusetzen. Dazu gehören für den Vater von vier Kindern familiäre Konstellationen und gesellschaftliche Strömungen, konkret seine beruflich lange Zugehörigkeit zum Umfeld des Komponisten
Max Richter, seine Arbeit am Sir
Paul McCartneys Liverpool Institute For Performing Arts in London und an der Berliner Filmuniversität „Konrad Wolf“, bis hin zu seiner Übersiedlung nach Irland im Herbst 2021 samt Familie. „Große Veränderungen sind ein Prozess des Leidens und der Freude“, erläutert der Komponist seine Arbeit. „Eine Phase des Schmerzes und der Heilung, des Scheiterns und des Lernens, Vertrautes loszulassen, neue Perspektiven und Hoffnung zu finden.“
Natürlich spiegeln sich diese Neuorientierungen, Veränderungen und Auseinandersetzungen in seinem Schaffen als Komponist wieder. So ist das Album „Cocoon“ eine Kombination aus klassischen und folkloristischen Themen, aus Weltmusik und popmusikalischen Einflüssen.
Umgesetzt haben diese Kompositionen und Arrangements eine internationale Crew an Musikanten, wie das
Castle String Quartet aus Dublin, der Schweizer Perkussionst
Martin Schärer, die Harfenistin
Aisling Ennis und die Sänger
Uzo Ubaka und
Lisa Lambe. Sie alle sind beteiligt an einer Musik, die Grenzen meidet und sich außerhalb von stilistischen Enklaven bewegt.
Jörg Konrad
Henning Fuchs
„Cocoon“
Neue Meister