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Theater heute

Fürstenfeld: Nikolaus Habjan - F. Zawrel - erbbiologisch und sozial minderwertig

Nikolaus Habjan
F. Zawrel - erbbiologisch und sozial minderwertigTheater Fürstenfeld
Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter nicht fähig, die Familie zu ernähren: Als Kind landet Friedrich Zawrel erst im Heim, schließlich im Spiegelgrund, jener berüchtigten „Kinderfachabteilung“ des Deutschen Reiches in Wien, in der Euthanasiemorde an kranken und behinderten Kindern begangen wurden. Vom Anstaltsarzt Dr. Gross wird Zawrel mit medizinischen Experimenten gequält, doch kann er eines Tages mit der Hilfe einer Krankenschwester aus der Anstalt entkommen. Als Halbwüchsiger lebt er auf der Straße, im Nachkriegs-Wien folgt eine Karriere als Kleinkrimineller. Diese bringt ihn wiederholt ins Gefängnis und immer wieder vor psychiatrische Gutachter, bis er eines Tages seinem ehemaligen Peiniger gegenübersitzt, der ihm einen Deal anbieten will …

Der Figurentheaterabend von Nikolaus Habjan und Simon Meusburger ist ein dramatisches und berührendes Stück Erinnerungsarbeit. Die Inszenierung erhielt den Nestroy-Preis 2012 in der Kategorie „Beste O-Produktion“.

„Habjans Puppenspiel kann man ohne jede Übertreibung zum Besten und Ergreifendsten zählen, was in den vergangenen Jahrzehnten zu den Verbrechen im Dritten Reich auf die Bühne gebracht worden ist.“ (Berliner Morgenpost)
Veranstaltungsforum Fürstenfeld
Fürstenfeld 12, 82256
Fürstenfeldbruck
Tipp heute

Fürstenfeld: Nikolaus Habjan - F. Zawrel - erbbiologisch und sozial minderwertig

Foto: Lukas Beck

Nikolaus HabjanF. Zawrel - erbbiologisch und sozial minderwertigTheater Fürstenfeld
Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter nicht fähig, die Familie zu ernähren: Als Kind landet Friedrich Zawrel erst im Heim, schließlich im Spiegelgrund, jener berüchtigten „Kinderfachabteilung“ des Deutschen Reiches in Wien, in der Euthanasiemorde an kranken und behinderten Kindern begangen wurden. Vom Anstaltsarzt Dr. Gross wird Zawrel mit medizinischen Experimenten gequält, doch kann er eines Tages mit der Hilfe einer Krankenschwester aus der Anstalt entkommen. Als Halbwüchsiger lebt er auf der Straße, im Nachkriegs-Wien folgt eine Karriere als Kleinkrimineller. Diese bringt ihn wiederholt ins Gefängnis und immer wieder vor psychiatrische Gutachter, bis er eines Tages seinem ehemaligen Peiniger gegenübersitzt, der ihm einen Deal anbieten will …

Der Figurentheaterabend von Nikolaus Habjan und Simon Meusburger ist ein dramatisches und berührendes Stück Erinnerungsarbeit. Die Inszenierung erhielt den Nestroy-Preis 2012 in der Kategorie „Beste O-Produktion“.

„Habjans Puppenspiel kann man ohne jede Übertreibung zum Besten und Ergreifendsten zählen, was in den vergangenen Jahrzehnten zu den Verbrechen im Dritten Reich auf die Bühne gebracht worden ist.“ (Berliner Morgenpost)
Veranstaltungsforum Fürstenfeld
Fürstenfeld 12, 82256
Fürstenfeldbruck
Kabarett heute

Gauting: Max Uthoff - Alles im Wunderland

Max Uthoff: Alles im Wunderland
In seinem aktuellen Programm wird  vielleicht der Wahnsinn unserer Zeit wieder wie gewohnt hinterhältig, absurd, linksextrem und albern aufgearbeitet. Vielleicht aber auch nicht.

Eine Studie hat ergeben, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne von Internetnutzer*innen für einen bestimmten Inhalt bei 2,5 Sekunden liegt. Das Lesen des vorherigen Satzes hat ca. 4 Sekunden gedauert. Ich dürfte Sie also schon verloren haben. Und deswegen kann ich jetzt, nur für mich, erzählen, worum es in meinem nächsten Programm nicht gehen wird. Um Studien, die sich mit der durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne von irgendjemand beschäftigt. Und um Inhalte, die in 2,5 Sekunden erfasst werden können, also Christian Lindner.

Worum es tatsächlich geht? Vielleicht um den Tod, Kaninchenlöcher und die Frage, wie wir das alles eigentlich aushalten? Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht um die Frage, wer nutzloser für diese Gesellschaft ist, der Rechtsanwalt oder die FDP-Wähler*in? Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht wird der Wahnsinn unserer Zeit wieder wie gewohnt hinterhältig, absurd, linksextrem und albern aufgearbeitet. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht lüfte ich dann sogar das Geheimnis, ob es sich bei diesem Pressetext nur um den schamlosen Versuch handelt, Sie neugierig zu machen und Ihnen Ihre Barschaft aus der Tasche zu ziehen. Vielleicht aber auch nicht.
Wie dem auch sei, ich freue mich auf Sie. Vielleicht.

bosco, Bürger- und Kulturhaus Gauting
Oberer Kirchenweg 1, 82131 Gauting
Theater heute

Landsberg: Landsberger Jugendballett

Landsberger Jugendballett„La dolce vita … fino al punto culminante“
Ballett- und Tanzstudio Beatrix Klein

„La dolce vita … fino al punto culminante“

Ballettszenen zu Musik aus dem italienischen Hochbarock unter der Leitung von Beatrix Klein

Das Landsberger Jugendballett formiert sich aus SchülerInnen der Ballettschule

Klein die seit vielen Jahren trainieren und schon mehrere international anerkannte Prüfungen mit Erfolg abgelegt haben. Als Gast tanzt u.a. der ehemalige Schüler Nils Hegner (Kulturförderpreisträger 2023 des Landkreises Landsberg, seit Oktober 2023 Student der Ballettakademie der Hochschule für Musik und Theater in München). Im zweiten Teil des Abends geht es dann zeitgenössisch modern und jazzig weiter. Ein Abend der wunderbar die verschiedenen Facetten des Bühnentanzes präsentiert… Anmut, Temperament und Dynamik.
Stadttheater Landsberg
Schlossergasse 381, 86899 Landsberg
Kabarett heute

Puchheim: Lucy van Kuhl

Lucy van Kuhl - Auf den zweiten Blick
Verliebt auf den zweiten Blick. Begeistert auf den zweiten Blick. Mitfühlend auf den zweiten Blick. Enttäuscht auf den zweiten Blick. Viele Menschen, Momente und Emotionen nehmen wir beim ersten Mal nicht richtig wahr. Lucy van Kuhl besingt und kommentiert in ihrem neuen Programm "Auf den zweiten Blick" empathisch die Liebe, das Alter, Menschen, die in unserer Gesellschaft kaum wahrgenommen werden, Menschen, die (leider) viel zu sehr wahrgenommen werden, Situationen, die man sich eingebrockt hat und aus denen man schlecht wieder rauskommt. Und sie stellt sich die Frage "Wann hab ich zum letzten Mal was zum ersten Mal gemacht?", denn es lohnt sich auch ein zweiter, dritter, sechster Blick auf unsere Lebensroutine. Der erste Blick ist der intuitive, der zweite Blick kann der besondere sein.

Lucy van Kuhl erreicht ihr Publikum durch ihre natürlich-authentische Art. Man findet sich in ihren Liedern wieder, in den kleinen Tücken des Alltags, die sie ironisch besingt, aber auch in ihren ehrlichen ruhigen Chansons.

"Lucy van Kuhls Art zu musizieren und zu singen begeistert mich, ihre Worte sind poetisch und ironisch. Sie schafft ausdrucksstarke Bilder und setzt sie musikalisch ganz zauberhaft um."
Puchheimer Kulturcentrum PUC
Oskar-Maria-Graf-Straße 2, 82178 Puchheim
Theater heute

Pullach: Maß für Maß

Maß für Maß
„Wer sich überfrisst, muss nachher fasten!“
Die Inspiration für seine Liebeskomödie hat William Shakespeare in biblischen Legenden und alten Novellen Italiens gefunden und sie mit politischen Erörterungen seiner Zeit über das gerechte Herrschen verknüpft. Wie geht gutes Regieren?
Wien droht im Chaos zu versinken! Ringsum Verfall der Sitten, Unzucht und Korruption! Dem Herzog reicht´s, aber selbst aufräumen will er den verkommenen Laden nicht. Also gibt er den Job an den Tugendbold Angelo ab und macht sich zum Schein aus dem Staub. Der Neue greift energisch durch und lässt die Freudenhäuser schließen. Um allen zu zeigen, was die Glocke geschlagen hat, verurteilt Angelo den jungen Claudio
zum Tod, weil dessen Verlobte ein unehelich gezeugtes Kind von ihm erwartet. Nun fleht die keusche Isabella um ihres Bruders Leben. Doch als Preis fordert Angelo dafür eine Liebesnacht mit ihr. Isabella ist geschockt, Claudios Leben scheint vertan. Jetzt muss erneut der Herzog ran, um alles wieder einzurenken. Ein Spiel beginnt, voll List und Täuschung, dem niemand ohne Schramme entkommt …

Eine Produktion der Shakespeare Company Berlin
mit: Vera Kreyer, Katharina Kwaschik, Katja Uhlig, Tobias Schulze, Nico Selbach
Regie: Matthias Grupp; Übersetzung: Ueli Blum & Adi Blum;
Bühne und Kostüme: Pia Wessels; Musik: Michael Eimann
Bürgerhaus der Gemeinde Pullach i. Isartal
Heilmannstraße 2, 82049 Pullach im Isartal
Kabarett heute

Gilching: Stefan Kroell

Stefan KroellAufbruch!

Aufbruch in eine neue Ära? Aufbruch eingefahrener Denkweisen oder einfach nur der Aufbruch beim Wild - eine bayerische Antwort auf „des Pudels Kern“ von Goethe? So mehrdeutig wie der Titel, sind seine skurrilen Geschichten, Querverbindungen und Gedankensprünge, die längst zum Markenzeichen der höchst unterhaltsamen Vorstellungen geworden sind.

„Was macht Hannibal mit seinem Resturlaub?“
„Weshalb lässt sich die eigene Tochter nicht von der Nussallergie überzeugen?“
„Und warum würde Stefan Kröll ein Lieblingswort der Deutschen, nämlich – Stress – gerne aus dem Wortschatz verbannen?“

Die Verbindung von Globalem mit Lokalem, von Geschichte und absurd-schrägem Humor, prägen Stefan Krölls ganz eigenen Zugang zum Kabarett
In seinem dritten Soloprogramm wagt der Kabarettist und gelernte Schreiner nichts weniger als den „Aufbruch“ aus dem Tal des Jammerns, der Heimat der ewigen Nörgler und Schwarzseher. - Raus aus dem seltsam komplizierten Selbstmitleid, hinein in die Welt der schrägen Komik, in das Reich skurriler Geschichten von der Antike bis ins Jetzt.

Ein Kabarett-Programm, das beim Zuschauer noch lange nachwirkt. Man darf gespannt sein.

Gasthof Widmann
Schulstraße 13, 82205 Gilching
Museen heute

Haus der Kunst: Liliane Lijn. Arise Alive

Liliane Lijn. Arise Alive

Austellung vom 05. April 2024 bis 22. September 2024Haus der Kunst München

„Arise Alive“ ist die erste institutionelle Einzelausstellung dieser Größen­ordnung von Liliane Lijn (geb. 1939, New York City, USA), die einen Überblick über ihre sechs Jahrzehnte umfassende Karriere gibt. Ihr Werk zeigt eine Verbundenheit mit surrealistischen Ideen, antiken Mythologien und feministischem, wissenschaftlichem und sprachlichem Denken. Ein Schwerpunkt von Lijns Arbeit ist die Frage, wie das Unsichtbare sichtbar gemacht werden kann, wobei Lijn neueste Materialien einsetzt und mit Reflexion, Bewegung und Licht experimentiert. Sie erforscht die Un­sicht­bar­keit, indem sie die Visualisierung von elektronischen Wellen, Kräften, Vibra­tionen, Licht und Klang nutzt. Bevor sie sich in London niederließ, lebte Lijn in Paris und Athen, wo sie zu einer Gruppe von Künstler*innen und befreundeten Dichter*innen gehörte, die die kinetische Kunstbewegung definierten – eine Be­wegung, die mit Raum­fahrt­tech­nologie und kosmischer Spiritualität verbunden ist. In dieser Zeit experimentierte Lijn als eine der ersten Künstlerinnen mit kinetischer Bildhauerei, was ihr lebenslanges Engagement für das Verständnis von Energie begründete. Die Materialien, die sie ver­wendet – unkonventionelle und oft industrielle Materialien wie Kunststoffe, Prismen und Kupferdraht – sind ein wesentlicher Bestand­teil der Ideen, die sie erforscht und werden zu einer Quelle, in der sie experimentieren kann. Die Künstlerin arbeitet außerdem überwiegend in Serien, was ihr die Möglichkeit gibt, ihre komplexen Ideen, Experimente und den vielfältigen Einsatz von Materialien durch Wiederholungen des­selben Werktyps zu erkunden.
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1
80538 München

Abbildung:
- Liliane Lijn. Arise Alive
Conjunction of Opposites: Woman of War and Lady of the Wild Things, 1986
Foto: Stephen Weiss
Courtesy Liliane Lijn
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Museen heute

Haus der Kunst München: Rebecca Horn

Rebecca Horn

Ausstellung vom 26. April 2024 bis 13. Oktober 2024
Haus der Kunsrt München

Das sechs Jahrzehnte umfassende, transmediale Lebenswerk von Rebecca Horn (geb. 1944, Deutschland) befasst sich mit dem Thema der Existenz und der Verwischung der Grenzen zwischen Natur und Kultur, Technologie und biologischem Kapital sowie dem Menschlichen und Nichtmenschlichen. Ob man die Künstlerin als Erfinderin, Regisseurin, Autorin, Komponistin oder Poetin bezeichnen mag, allem voran versteht sie sich als Choreografin. Horn beschreibt ihre Praxis als präzise kalkulierte Beziehungen von Raum, Licht, Körperlichkeit, Ton und Rhythmus, die ein Ensemble bilden. Maschinenwerdung, Tierwerdung oder Erdwerdung in ihren performativen, skulpturalen und filmischen
Arbeiten zielen auf eine von Körpern erfahrbare Präsenz eines sichtbaren, fühlbaren und hörbaren Daseins.

Die Ausstellung „Rebecca Horn“ entwickelt eine der Performativität gewidmete Lesart, die von ihren Anfängen bis zu den letzten Arbeiten erlebbar ist. Horn nutzt die Idee von Inkorporierung und schafft Sinnbilder technisch körperlicher Vernetzung seit ihren ersten Papierarbeiten in den 1960er Jahren, den frühen Performances und Filmen der 1970er Jahre über die mechanischen Skulpturen seit den 1980er Jahren und den raumgreifenden Installationen der 1990er Jahre bis heute. Virtuos verwobene Referen­zen aus Literatur, Kunst- und Filmgeschichte ziehen sich durch ihr gesamtes Lebens­werk. Horns Werk ist eine lebenslange und brisante Erkundung der voranschreitenden Dezentrierung des Menschen.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Der Katalog erscheint bei Spector Books.

Kuratiert von Jana Baumann mit Radia Soukni.
Haus der Kunst München,
Prinzregentenstrasse 1
80538 München
Abbildung:

- Rebecca Horn
Schmetterling, Detail, Schmetterling, Stahl, mechanische Teile und Elektromotor, 1990
Archiv Rebecca Horn
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Museen heute

Buchheim Museum: Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke

Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke
Buchheim Museum Bernried
Ausstellung vom 27. April 2024 bis 12. Januar 2025
Bernried – Es gibt kaum etwas, was Lothar-Günther Buchheim und seine Ehefrau Ditti nicht gesammelt hätten. Seit dem Tod des Alleskönners im Jahr 2007 haben Schenkungen, Zustiftungen und Ankäufe vielfach aus privatem Besitz den Bestand des Museums erweitert. Hervorzuheben ist die umfangreiche Zustiftung von Joseph Hierling mit Werken des Expressiven Realismus. In diesem Sinn ist das Buchheim Museum der Phantasie im Geiste seines Gründers höchst lebendig und von erstaunlicher Vielfalt.
Für den Maler und künstlerischen Tausendsassa Buchheim war die Betrachtung von Kunst stets ein Fest fürs Auge. Er wollte Zusammenhänge und Zusammenklänge am liebsten im direkten Nebeneinander anschaulich werden lassen. Seine besondere Neigung galt der Kunst auf Papier. In den Strichen einer rasch hingeworfenen Zeichnung mochte der schaffende Künstler die direkteste Verbindung zwischen Auge, Emotion und Hand sowie letztlich zum Betrachter erkennen. Die gemeinsame Präsentation von Gemälden mit Zeichnungen und Druckgrafiken greift Maximen des Buchheim’schen Kunstverständnisses auf. Aus konservatorischen Gründen dürfen sie jedoch in aller Regel nur rund drei Monate dem Licht ausgesetzt werden. Deshalb folgen auf Handzeichnungen und Aquarelle, Druckgrafiken, die wiederum von farbigen Druckgrafiken abgelöst werden. Die Hängung versucht ferner entlang klassischer Themen der Kunstgeschichte neuere Erwerbungen mit den Werken zu vergleichen, die noch von Buchheim selbst gesammelt worden sind. Schließlich ermutigt Inside Out den Betrachter, sich ein eigenes Urteil über Status und künftige Entwicklung der Sammlung zu bilden. Anlass für diese Standortbestimmung ist die 2025/26 anstehende Erweiterung des Museumsgebäudes.
Die Ausstellung »Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke« gliedert sich in insgesamt neun Themenbereiche.

Künstler(selbst)porträts
Das Selbstbildnis gehört spätestens seit Dürer zum Habitus eines Künstlers. Ebenfalls in die Renaissance reichen die Freundschaftsbildnisse zurück. Selbstverständlich suchte man im 20. Jahrhundert nach neuen Wegen für solche Aufgaben. Intim und malerisch kühn zugleich ist Heckels Porträt des schlafenden Pechstein von 1910. Albert Birkle hat sich 1921 in der Art eines Schnappschusses gemalt. Tief in die Psyche des Bildhauers Ernst Barlach dringt Leo von König mit dessen Bildnis von 1937 ein. Sein vom Leben gezeichnetes zerfurchtes Gesicht mit den müden Augen sagt mehr, als Worte es je vermöchten. 
Porträts
Beim Sujet der Porträts verlässt die Kunst des 20. Jahrhunderts vielfach das gewohnt Abbildhafte. In Karl Schmidt-Rottluffs Frau im roten Kleid von 1920 dominiert ein Farbklang aus Grün, Gelb und Rot, der beim Inkarnat jenseits tradierter Sehgewohnheiten liegt. Ähnliches gilt für Georg Tapperts Sitzende in rotem Kleid. Soll man deshalb Birkles virtuos gemaltes Porträt der etwas kapriziös erscheinenden Frau Jochum im Dirndl von 1934 als Rückschritt ansehen? Beispielhaft dringt Lothar-Günther Buchheim in seinem Bildnis Ellen durch deren maskuline Sitzhaltung im männlichen Bademantel in neue Interpretationsformen weiblichen Selbstbewusstseins vor.

Aktdarstellungen
Der nackte menschliche Körper bildet eine traditionelle Aufgabe der Kunst. Bis weit in das 19. Jahrhundert griff man meist auf mythologisch oder religiös verbrämte Themen zurück. Max Beckmanns Weiblicher Akt von 1908 hat dagegen seine übliche göttliche Verkleidung abgelegt. Gleichzeitig hat er aber nichts mit den ihre Nacktheit völlig natürlich darbietenden Mädchen und Frauen der »Brücke«-Maler zu tun. Obwohl sie
aus konservatorischen Gründen nur in der ersten Laufzeit gezeigt wird und zudem eher sachlich als expressiv geprägt ist, wird man Otto Dix’ minutiöser Zeichnung Das Erwachen aus dem Jahr 1922 ihren Platz als Hauptwerk in der Sammlung Buchheim nicht streitig machen.

Stadtbilder
Das hektische Treiben im Moloch Großstadt mit allen sozialen oder sittlichen Verwerfungen wird im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Thema in der Kunst. Ein nur in der ersten Laufzeit ausgestelltes Hauptwerk in diesem Genre ist Albert Birkles Nächtliche Leipziger Straße in Berlin von 1923, in der sich Unruhe und Angst einer ganzen Epoche spiegelt. Dabei ist nachrangig, ob es sich um ein Werk des Expressionismus handelt oder dem expressiven Realismus zuzurechnen ist. Es fällt jedoch auf, dass in der Sammlung unter den Gemälden der »Brücke«-Künstler solche Themen eher selten zu finden ist. Hier dominiert die Druckgrafik als Medium. Maler wie Dix, Beckmann und andere haben die Nachtseiten ihrer
Zeit dagegen durchaus thematisiert.

Interieurs
Mit dem Gemälde Fleischerladen von 1906 demonstriert Lovis Corinth, wie weit sich damals die Kunst von der üblichen Beschaulichkeit früherer Interieurs entfernt hat. Zugleich wird das Genre zu einer Art Experimentierfeld. Die Freunde von Max Kaus verharren ohne jegliche Kommunikation in einem von wenigen kräftigen Farben dominierten Ensemble. Dies gilt in gewissem Maße auch für Ferdinand Dorschs Blaue Stühle von 1920, in der die Sitzmöbel Anlass für ein demonstrativ gesetztes Blau sind. Ungeachtet der akzentuierten Farbigkeit inszeniert Ernst Ludwig Kirchner 1921 sein Interieur nach geradezu bürgerlichen Maßstäben. Otto Mueller nutzt um 1922 einen Spiegel zur Vorstellung dreier Akte und verweist zugleich auf Picassos Demoiselles d’Avignon von 1907 zurück.

Landschaften
Spiegelt sich in Landschaften eine Flucht aus der Geschichte? Oder handelt es sich um den fälligen Tribut an ein seit Jahrhunderten von der bildenden Kunst gepflegtes Genre? Es bleibt gleichwohl bemerkenswert, wie sich Bernd Zimmer in Gemälden wie Tinzenhorn 6 von 2014 an Ernst Ludwig Kirchners rund 80 Jahre älteren Berglandschaften von 1931 reibt und doch ein Maler des frühen 21. Jahrhunderts bleibt. Hier stoßen zwei starke künstlerische Potenzen aufeinander, die sich sogar ex post noch gegenseitig zu steigern vermögen. Nicht nur dem Format nach intim ist Paula Modersohn-Beckers Moorlandschaft mit Birkenstämmen, in der Bäume gleichsam zu Persönlichkeiten stilisiert werden.

Stillleben
Mit Landschaften stößt man keine Revolutionen in der Kunst an, mit Stillleben auch nicht? Warum auch? Darf man sich nicht an schönlinigen Formen oder prächtigen Farben einfach erfreuen? Das aber leistet die farbliche Delikatesse in Emil Noldes Mohn-Bild auf höchstem Niveau, das freilich nur in der ersten Laufzeit gezeigt werden kann. Andererseits scheint sich in Ernst Ludwig Kirchners geradezu hektischem Stillleben mit Maske von 1914/15 der Erste Weltkrieg zu spiegeln. Lässt sich dann die düstere, von Schwarz und Rot geprägte Amaryllis von Werner Scholz aus dem Jahr 1937 als Fanal der künftigen Schrecknisse interpretieren? Und antwortet nicht das 1953 entstandene Stillleben der alten Seezeichen von Max Kaus auf die informellen Skulpturen jener Zeit?

Theater, Zirkus, Varieté
Irgendwo zwischen Großstadtbildern und Interieurs könnte man Darstellungen aus der Welt von Theater, Zirkus oder Varieté ansiedeln. Diese Themen der leichten Muse haben sich von Frankreich aus im frühen 20. Jahrhundert in der Kunstwelt verbreitet. Im Buchheim Museum scheint Robert Liebknecht trotz seines etwas propagandistischen Einschlags mit dem Gemälde Musikhall von 1936 daran anzuknüpfen. Hüthers
Selbstbildnis vor Oktoberfest von 1932 oder Becks Selbst als Clown sind dagegen geradezu melancholisch. Näher am Tingeltangel bewegen sich freilich zahlreiche Arbeiten auf Papier.

Religiöse Themen
Von der traditionellen Bindung an Religion und Kirche hat sich die Kunst im 20. Jahrhundert gelöst. Damit verbundene Themen fehlen in der Expressionistensammlung weitgehend. Lag das an Buchheims persönlicher Einstellung? Immerhin hat er eine Kirche mit Kalvarienberg gemalt. Dort lässt das demonstrativ vorgezeigte Kreuz keinen Zweifel, dass es sich nur um eine Landschaft handeln könnte.
Historienbilder gibt es ebenfalls keine, aber dieses Genre hatte Buchheim bis 1945 in der besonderen Spielart der Propagandamalerei zur Genüge hinter sich gebracht. Dennoch bleiben Zweifel: Könnten Otto Beyers Adam und Eva von 1919 nicht einfach zwei Akte in paradiesischer Umgebung sein? Gewiss jedoch ist Max Kaus’ Triptychon der Kreuzigung ein starkes Beispiel für religiöse Kunst des Expressionismus.

Buchheim MuseumAm Hirschgarten 1, 82347 Bernried am Starnberger See

Abbildung:
- Karl Schmidt-Rottluff
Weiden, 1909
Öl auf Leinwand
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See
© VG Bild-Kunst, Bonn
Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg
Museen heute

München Literaturhaus: INGEBORG BACHMANN

INGEBORG BACHMANN "ICH BIN ES NICHT. ICH BIN’S"
Literaturhaus München
Ausstellung vom 14. Mai bis 03. November 2024
Sie ist eine Ikone der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts, jede Neuveröffentlichung aus dem Nachlass ein Ereignis, die Faszination ihres Werks und ihrer Person sind ungebrochen: Ingeborg Bachmann (1926-1973), die große österreichische Dichterin, wird erstmals in einer umfassenden Ausstellung in München gewürdigt.

Bis heute inspiriert sie Biografen und Filmemacherinnen, die Literaturwissenschaft und Generationen von Leserinnen weltweit. In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Nationalbibliothek zeigt das Literaturhaus München bisher Unveröffentlichtes aus dem Nachlass, darunter Briefe von Max Frisch, Henry Kissinger, Marieluise Kaschnitz und Nelly Sachs. Zahlreiche Originalmanuskripte, Persönliches, wie ihre Schreibmaschine und ihre Garderobe und seltene Ton- und Filmdokumente zeigen, wie sehr Ingeborg Bachmanns Leben einem ästhetischen Konzept folgte, das nicht von ihrem Werk zur trennen ist. Video-Kommentare zeitgenössischer Bachmann-Expertinnen und -Experten zeugen von der Aktualität und anhaltenden Wirkung ihrer Texte.

Die fünf Stationen der Ausstellung fokussieren die zentralen Werke Ingeborg Bachmanns, von der frühen Erzählung »Das Honditschkreuz« (1944) über die berühmten Gedichtbände »Die gestundete Zeit« (1953) und »Anrufung des großen Bären« (1956) bis zum gefeierten, vielinterpretierten einzigen Roman »Malina« (1971).

Die Stationen evozieren die Orte, die sie, die Unbehauste, prägten: Das Klagenfurt ihrer Kindheit, das Wien ihres frühen Ruhms, München, Zürich, Berlin und immer wieder Rom: »Ich habe hier leben gelernt.« Sie zeigen Ingeborg Bachmann als ebenso selbstbewusste wie verletzliche Künstlerin, als frühen Medienstar und Stilikone, als politisch engagierte Europäerin.

»Ich existiere nur, wenn ich schreibe, ich bin nichts, wenn ich nicht schreibe,
ich bin mir selbst vollkommen fremd, aus mir herausgefallen, wenn ich nicht schreibe.«
Literaturhaus München
Salvatorplatz 1, 80333 München
Abbildung:
Ingeborg Bachmann, Rom, 1962
© Heinz Bachmann / Familienarchiv Bachmann
Museen heute

Lenbachhaus München: Orhan Pamuk

Orhan Pamuk "Der Trost der Dinge"

Lenbachhaus München
Ausstellung vom 17. Mai bis 13. Oktober 2024

"Wahrhafte Museen sind Orte, an denen sich die Zeit in Raum verwandelt."
(Orhan Pamuk, in "Museum der Unschuld")

"Zur Zeit meiner Kindheit gab es noch sehr wenige Museen in Istanbul, meist historische Bauten, die unter Denkmalschutz standen, oder wie Behörden anmutende Einrichtungen. Erst als ich später die kleinen, unscheinbaren Museen entdeckte, die sich in den Nebenstraßen europäischer Städte verbargen, merkte ich, dass Museen (genauso wie Romane) auch die Geschichte einzelner Individuen erzählen können. Zudem wurde mir klar, dass ein ganz besonderer Wert von Museen darin liegt, zu zeigen, in welchem Zusammenhang sich die Objekte zueinander befinden, wie sie sich auf Menschen und deren Gedanken und Sorgen beziehen. Das nenne ich die Kraft der Dinge – eine tröstende Kraft gegen die vergehende Zeit." (Orhan Pamuk, in "Der Trost der Dinge")

Orhan Pamuk (*1952 in Istanbul) – der erste türkische Schriftsteller, der den Literaturnobelpreis erhielt – präsentiert im Lenbachhaus sein vielseitiges, kreatives Schaffen als Autor, Fotograf, Zeichner, Kurator, Museumsgründer und bedeutende politische Stimme unserer Gegenwart. Pamuk erzählt seine Geschichten anhand von Objekten. Ausgehend von seinem Istanbuler "Museum der Unschuld" mit Alltagsgegenständen zum gleichnamigen Roman überführt er Literatur in den Raum des Museums und schafft begehbare Fiktionen. Pamuk zeigt in seinem Museum die Liebesgeschichte des Fabrikantensohns Kemal und seiner schönen Cousine Füsun. Als ihre Liebesbeziehung in einer Tragödie endet, richtet Kemal ein Museum ein, in dem Tausende von Gegenständen ausgestellt sind, die ihn an Füsun erinnern. Die Objekte spiegeln zugleich das tägliche Leben in Istanbul zwischen den 1950er und den 2000er Jahren wider – und damit auch Zeitgeschehen, Geschlechterrollen oder das zeitgenössische Kino. In dreidimensionalen Collagen, die wie Wunderkammern eine eigene Welt erschaffen, entfaltet die Macht der Dinge eine poetische Kraft. In München sind 40 Kabinette aus dem Istanbuler Museum zu sehen, die Pamuk für diese Wanderausstellung nachgestaltet hat.

Eigens für die Ausstellung entstehen zusätzlich neue Werke, die sich in Auseinandersetzung mit der Sammlung des Lenbachhauses und Künstlern wie Paul Klee und Alfred Kubin mit weiteren Romanen Pamuks verflechten. Indem er über die besondere Art von Trost nachdenkt, die uns Dinge spenden können, greift er Themen auf, die ihn seit vielen Jahren beschäftigen: kultureller Wandel, "Okzidentalismus" und "Orientalismus", Fiktion und Erinnerung, und die Rolle von Museen.

Pamuks bisher weitgehend unbekannte Seite als bildender Künstler wird in weiteren Werkserien teils erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Eine Auswahl seiner Gemälde, Zeichnungen, Skizzenbücher und Notizbücher sowie Fotografien gewährt einen sehr persönlichen Einblick in sein vielschichtiges Œuvre, in dem er sich auf immer neue Weise seiner Heimatstadt Istanbul, ihrer bewegten Historie vom Osmanischen Reich bis zur Republik Türkei sowie den Menschen, die in ihr leben, nähert. In seinen Romanen wie auch seinem konzeptuellen und bildnerischen Werk vermittelt sich dabei ein Seelenzustand der Melancholie oder der kollektiven Stimmung des "Hüzün" und inspiriert zur Diskussion über das Aufeinandertreffen und Verschmelzen von Kulturen. Orhan Pamuk erschafft daraus ein Gesamtkunstwerk: "Ich schreibe, weil ich die Wirklichkeit nur ertrage, wenn ich sie verändern kann."

Im Rahmen der Ausstellung wird das Video-Triptychon des Künstlers Ali Kazma "A House of Ink" gezeigt, das sich mit Pamuks literarischem und künstlerischem Werk, seinem Atelier, seiner Bibliothek und seinem umfangreichen Archiv befasst. Courtesy der Künstler und Francesca Minini, Mailand.
Kuratiert von Melanie Vietmeier und Matthias Mühling
 Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau
Pressestelle
Luisenstraße 33
80333 München
Abbildung:
- Skizzenbuch © Orhan Pamuk
Museen heute

Haus der Kunst: Archives in Residence - Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1

Archives in Residence
Glamour und Geschichte.
40 Jahre P1

Ausstellung vom 21. Juni 2024 bis 23. Februar 2025
Haus der Kunst München

Die Ausstellung „Glamour und Geschichte“ gibt einen Einblick in die 40-jährige Geschichte des P1 und seine Verbindung mit dem Haus der Kunst. Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Archives in Residence“ bietet sie den Besucher*innen neben einer Reise durch Münchens berühmteste Disco auch die Möglichkeit der Teilhabe durch eigene Erinnerungen.
„Wenn im P1 ein junger Mann auf der Tanzfläche ausflippte und man dachte: Der sieht aus wie Mick Jagger. Dann war es Mick Jagger“, schrieb Klaus Gunschmann, langjähriger Türsteher des Clubs.
Das P1 zählt seit seiner Neueröffnung im Jahr 1984 als feste Größe in der deutschen Club Landschaft und hat zahlreiche legendäre Veranstaltungen erlebt. Darunter Whitney Houstons erstes Konzert vor europäischem Publikum und eine Party für Tina Turner, bei der falsche D-Mark Scheine von der Decke regneten.
Anlässlich seines 40. Geburtstages widmet das Haus der Kunst dem Club nun diese Ausstellung, die auf Archivmaterial basiert und eine immersive Erfahrung bietet.
Die Besucher*innen werden eingeladen, ihre persönlichen Geschichten und Erinnerungsstücke zum P1 zu teilen und die Ausstellung zu bereichern. Ein Magazin über das P1 und seine Geschichten wird zur Ausstellung publiziert und während der Laufzeit mit ausgewählten Beiträgen der Besucher*innen erweitert.
Die Gestaltung der Ausstellung in der Archiv Galerie ist sowohl vom früheren Standort des Clubs im Ostflügel des Haus der Kunst beeinflusst, als auch vom minimalistischen Design des Mailänder Designers Matteo Thun, der das Lokal in den 2000er Jahren umgestaltet hat. Sein Konzept zielte darauf ab, „keine Designspuren, keinen Zeitgeist, keine Störfaktoren“ zu erzeugen, sodass die Gäste das P1 täglich neu erleben konnten.
Das P1 ist einer der wenigen Clubs, wenn nicht sogar das einzige Nachtlokal, das sich das Dach mit einem Kunstausstellungshaus in inspirierender Koexistenz teilt.
Genau wie das Haus der Kunst erfindet sich das P1 immer wieder neu. Bis heute ist es fester Bestandteil internationaler Clubkultur und Sehnsuchtsort unterschiedlicher Generationen. Seine Räume sind Ausdruck des künstlerischen Experimentierens, Orte der Teilhabe und Identitätsbildung, Schauplätze von Begegnung und Begehren. Die Clubkultur als Ort der Kulturproduktion ermöglicht vielfältige Lebensstile und neue Formen der Repräsentation, wobei die Grenzen zwischen Möbel- und Grafikdesign, Architektur, Kunst, Film, Musik, Fotografie und Mode aufgehoben werden.
Kuratiert von Sabine Brantl mit Lydia Antoniou, unterstützt von Franz Rauch und Sebastian Goller. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem P1.

Haus der Kunst | Archiv Galerie
Prinzregentenstr. 1, 80538 München
Abbildungen:

- Mick Jagger und Club-Bekanntschaft, 1986 © INTERFOTO / Franz Hug
- Raumdesign von Mattheo Thun, 2003 © P1 Archiv
- Teilnehmer*innen einer von Alecos veranstalteten „Hippie-Party“, 1967 © Fotoarchiv Otfried Schmidt / Süddeutsche Zeitung Photo
Museen heute

Museum Brandhorst: Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life

Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life
Ausstellung vom 28. Juni 2024 bis 26. Januar 2025Museum Brandhorst München

Sie waren Popstars, charismatische Netzwerker und (Selbst-)Vermarktungsgenies: Andy Warhol und Keith Haring gehören nicht nur zu den berühmtesten Künstler:innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie revolutionierten auch die etablierten Vorstellungen von Kunst und ihrer Verbreitung. Warhols poppige Bilder oder Harings tanzende Figuren sind Teil unseres kollektiven Bildgedächtnisses und in Werbung, Mode, Musik, und Film bis heute allgegenwärtig. Trotz großem Altersunterschied und verschiedenen Stilen waren die beiden Künstler Freunde und Weggefährten. Sie begegneten sich in der New Yorker Kunst- und Clubbingszene und beeinflussten einander – und viele andere.
Mit „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert das Museum Brandhorst die weltweit erste umfassende institutionelle Ausstellung, die sich beiden Künstlern widmet. Der Titel der Schau ist dem Motto von Keith Harings Geburtstagsfeiern entlehnt: „Party of Life“ erzählt vom Kosmos der 1980erJahre, von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti. In diesem Umfeld zeichnet die Ausstellung Warhols und Harings Künstlerfreundschaft nach. Dabei offenbart sie Parallelen in ihrem künstlerischen Selbstverständnis, ihrer Offenheit für Kooperation und gemeinschaftliche Projekte sowie in ihrer inklusiven Haltung: Kunst und ihre Botschaften sollten möglichst viele Menschen erreichen.
Andy Warhol (1928–1987) und Keith Haring (1958–1990) kamen beide aus christlich geprägten Familien aus Pennsylvania. Als junge homosexuelle Männer ließen sie die heteronormativenStrukturen jedoch früh hinter sich – beide zog es nach New York (wenn auch um 30 Jahre versetzt). Als Mitbegründer der Pop-Art hat Warhol das Verständnis von Kunst, aber auch den Kunstbegriff verändert und war maßgeblich prägend für den jungen Haring. Dieser hinterließ Tausende „Subway Drawings“ im öffentlichen Raum der New Yorker U-Bahn, setzte seine Kunst in aktivistischen Plakatkampagnen ein oder eröffnete 1986 mit Unterstützung von Warhol den Pop Shop, wo er von ihm selbst und anderen Künstler:innen entworfene T-Shirts, Buttons und Poster verkaufte. Warhol produzierte in dieser Zeit TV-Shows, schuf Auftragsarbeiten und Celebrity-Porträts. Oder aber er bemalte 1979 einen Rennwagen und gestaltete damit das bekannteste Art Car für die deutsche
Autofirma BMW. Beide Künstler distanzierten sich von einem elitären Kunstbegriff, flirteten mit dem Kommerz und nutzten verschiedenste Räume, Kanäle und Medien.
Entlang thematischer Räume zeigt die Ausstellung, dass die Werke von Warhol und Haring aus den 1970er- und 1980er-Jahren nicht nur in einer Zeit extremer gesellschaftspolitischer Spannungen entstanden, sondern auch heute noch höchst aktuell sind. Die Auseinandersetzung beider Künstler mit der exzessiven Konsumkultur, den Möglichkeiten der neuen Medien, mit Queerness,Gentrifizierung, Atomkriegsängsten und Aktivismus sowie dem Streben nach Gemeinschaft in Krisenzeiten wird in der Ausstellung erfahrbar. Auch die Kehrseite der „Party of Life“ findet sich vor dem Hintergrund der schwelenden Aidsepidemie und der Auseinandersetzung beider Künstler mit dem Tod wieder. Sie wird prominent in dem vielteiligen Gemeinschaftswerk „Apocalypse“ (1988) von Keith Haring und dem Autor William S. Burroughs sichtbar, das als Neuzugang der Sammlung Brandhorst erstmals im Museum gezeigt wird. In eindrucksvollen Bildern und Texten stellen die beiden Künstler das New York der 1980er-Jahre als apokalyptische Landschaft vor.
Neben dieser Gemeinschaftsarbeit werden auch zahlreiche Kollaborationen zwischen Haring und Warhol präsentiert sowie Projekte, die im Austausch mit Künstler:innen, Performer:innen, Autor:innen, Sprayer:innen oder Musik- und Modeikonen der Zeit entstanden sind, darunter Richard Avedon, Jean-Michel Basquiat, Joseph Beuys, William S. Burroughs, Fab 5 Freddy, Futura, Courtney Harmel, Eric Haze, Jenny Holzer, Bill T. Jones, Grace Jones, LA II, Madonna, Robert Mapplethorpe, Malcolm McLaren, Yoko Ono, Kenny Scharf, John Sex, Stephen Shore, Tseng Kwong Chi, Vivienne Westwood und vielen mehr.

„Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert eine Vielzahl an Werken aus den Beständen des Museums Brandhorst sowie einschlägige Leihgaben aus institutionellen und privaten Sammlungen. Neben berühmten Schlüsselwerken fokussiert die Ausstellung dabei auch auf Filmund Fotoaufnahmen, Archivmaterial sowie Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände. Damit eröffnet die Schau im Museum Brandhorst, das mit über 120 Werken die größte WarholSammlung in Europa und ein wachsendes Konvolut an Haring-Arbeiten beherbergt, neue Blickwinkel auf beide Künstler.
Kurator:innen: Franziska Linhardt unter Mitarbeit von Arthur Fink
Kuratorische Assistentin: Zakirah Rabaney
Museum Brandhorst | Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Theresienstraße 35 a
80333 München
Abbildungen:

- Nan Goldin
Keith Haring & Andy Warhol at Palladium, 1985
© Nan Goldin, Courtesy Nan Goldin, New York
- Keith Haring
Subway Drawing, 1982/84
Kreide auf Papier in original UBahn-Rahmen aus glasfaserverstärktem Kunststoff; 124,5 x 172 x ca. 2 cm
Udo und Anette Brandhorst Sammlung
© The Keith Haring Foundation.
Foto: Haydar Koyupinar,
Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
Museum Brandhorst, München
- Andy Warhol
Converse Extra Special Value, 1985/86
Kunstharz auf Leinwand; 295 x 457 x 5,5 cm
Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
Pinakothek der Moderne, München, 2000 acquired by PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
© 2024 The Andy Warhol
Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights
Society (ARS), New York. Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München

Museen heute

Murnau Schlossmuseum: HAP Grieshaber - Drtucken ist ein Abenteuer

Drucken ist ein Abenteuer
HAP Grieshaber (1909–1981)
Handdrucke der 1950er-Jahre

Ausstellung vom 13. Juli bis 10. November 2024Schlossmuseum Murnau
Aus dem Holzstock kraftvoll und konzentriert Motive herauszuarbeiten, das ist eine künstlerische Ausdrucksform, die HAP Grieshaber zutiefst entsprach. Nach einer Ausbildung zum Schriftsetzer hatte er Gebrauchsgrafik und Buchdruck an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule gelernt.
Seinen Formenschatz, den er im Figürlichen entwickelte, gewann er im Anschluss u. a. während seiner Aufenthalte und Reisen in England, Ägypten, Nubien und Griechenland. Grieshaber verdiente sich dort mit seinem Handwerk den Lebensunterhalt und konnte erste Werke ausstellen, in denen er sich intensiv mit den Ländern, Menschen und Gebräuchen auseinandersetzte. Sein persönliches, politisches Engagement reifte durch seine Erfahrungen als Soldat und Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg, in den durchlebten Kriegsjahren voller Unfreiheit und Repression.
1951 wurde Grieshaber als Lehrer an die Bernsteinschule bei Sulz am Neckar berufen. In der privaten Kunstschule im Kloster Bernstein, die er während seiner kurzen Lehrtätigkeit wesentlich prägte, konnte er im großzügigen Atelier der Klosterkirche freier experimentieren, seinen eigenständigen Stil vervollkommnen und sich nicht zuletzt dem von ihm schon länger anvisierten großen Format widmen. Seinen Schülern ließ er den Freiraum, den eigenen Weg zu finden. Lehraufträge folgten. Grieshaber wurde 1955 als Nachfolger von Erich Heckel an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe berufen, wo er bis zu seinem Rücktritt 1959 wirkte. Zuletzt hatte er sich dort künstlerisch wie politisch eingeengt gefühlt.
In den 1950er-Jahren schuf HAP Grieshaber eine Reihe bezwingend ausdrucksstarker und virtuoser Handdrucke in kleiner Auflage. Nicht er als Künstler wähle das große Format, sondern „die Idee des Holzschnitts wählt sich groß“, äußerte er 1964 in einem Interview mit dem SWR. Das ist auch für den Betrachter nachvollziehbar: Motivüberlagerungen und dynamische Formen füllen das große Format kraftvoll aus.
In seinen Holzschnitten fand er zu einer grafischen Sprache, die in ihrer zeichenhaften Symbolik eine zeitlose Gültigkeit erlangt hat und gerade heute wieder aktuell ist, wie etwa die Blätter Koreanische Mutter und Gefesselte Taube belegen.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Freundeskreis Grieshaber e. V.
Schlossmuseum MurnauSchloßhof 2-5, 82418 Murnau am Staffelsee
Abbildungen:

- Fjordpferde, Entwurf, Gouache, 1960, Privatbesitz, Foto: Nikolaus Steglich, Starnberg
- Gefesselte Taube, 1950, Holzschnitt, Foto: Nikolaus Steglich, Starnberg
Museen heute

Kochel: FRANZ MARC - DAS REH FÜHLT

FRANZ MARC
DAS REH FÜHLT
Ausstellung vom 14. Juli bis 06. Oktober 2024
Franz Marc Museum. Kochel am See
Die Ausstellung im Franz Marc Museum nimmt das Reh in den Blick und reflektiert den tiefgreifenden Wandel im Verhältnis von Mensch und Tier. Mit Werken von Franz Marc, Renée Sintenis, Joseph Beuys sowie Sigmar Polke.
Franz Marc ist vor allem für seine Pferdedarstellungen bekannt, doch das Reh ist ein ebenso häufiges Motiv in seinem Werk. Marc, der selbst zwei zahme Rehe als Haustiere hielt, hat dieses Motiv im Laufe seiner künstlerischen Entwicklung immer wieder aufgegriffen. Er nutzte die bedeutungsträchtigen Assoziationen zum Wesen des Rehs, das immer schon als sanftes und friedliches Wesen galt und für das Scheue und
die Verletzlichkeit der Natur steht. Indem Marc die Tiere aus den traditionellen allegorischen oder narrativen Kontexten löste und sie in ihrer autonomen Existenz in den Mittelpunkt seiner Kompositionen stellte, ermöglichte er eine neue Art der Betrachtung, welche die Tiere als autonome, empfindungsfähige Wesen anerkennt und würdigt.
Marcs Werke reflektieren den tiefgreifenden Wandel im Verhältnis von Tieren und Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, der durch Verstädterung, Industrialisierung und Globalisierung geprägt war und bei vielen Menschen ein Gefühl der Entfremdung hervorrief. Themen wie Tierethik und Tierschutz rückten in dieser Zeit verstärkt ins Blickfeld. Erkenntnisse über Artensterben, den Verlust von Lebensräumen, die
Grausamkeit von Tierversuchen sowie artgerechte Tierhaltung, -schlachtung und -konsum erhielten vermehrt Aufmerksamkeit. Auch die Rechte von Tieren als eigenständige, fühlende und handelnde Wesen wurden zunehmend diskutiert.
Auch Renée Sintenis setzte sich intensiv mit der Gestaltung von Rehen auseinander. Sie stellt ausnahmslos weibliche Tiere dar, also Ricken ohne Geweih. Wichtig ist ihr dabei, die Tiere in ihrer Autonomie und Eigenheit zu erfassen, um ihre Reflexe darzustellen, die ureigenen Instinkte wie gespannte Aufmerksamkeit oder ängstliches Schauen. Werke der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigen, dass die von Marc
angestoßene Interpretation von Reh und Hirsch als Opfertiere latent bleibt. Dies gilt besonders für Joseph Beuys, für den der Hirsch von großer symbolischer Bedeutung ist, der schon in Beuys’ frühen Zeichnungen und Aquarellen häufig auftaucht. Bei Sigmar Polke, der ein stilistisch durchaus an Franz Marc erinnerndes Reh auf einer Wolldecke malt, die an Schullandheime, Jugendbewegung und Vertreibung denken
lässt, geht es weniger um die Schutzlosigkeit des Tiers als um eine Kritik kleinbürgerlicher Mythen, mit denen das Reh über Heimatfilm und Waldromantik natürlich auch verbunden ist.

Franz Marc Museum – Kunst im 20. Jahrhundert
Franz Marc Park 8-10
82431 Kochel a. See
Abbildungen:

- Franz Marc, Getötetes Reh, 1913
Franz Marc Museum
Stiftung Etta und Otto Stangl
- Sigmar Polke, Reh, 1968
Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
Museum Brandhorst,
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

- Franz Marc, Rehe im Schilf, 1909
Dauerleihgabe der Bayerischen
Staatsgemäldesammlungen, München
Museen heute

Museum Campendonk: CORITA KENT. WHERE HAVE ALL THE FLOWERS GONE

CORITA KENT. WHERE HAVE ALL THE FLOWERS GONE
Ausstellung vom 20. Juli bis 17. November 2024Museum Penzberg – Sammlung Campendonk
Das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk widmet die diesjährige Sommerausstellung der kalifornischen Künstlerin Corita Kent (1918–1986). Sie war nicht nur eine bahnbrechende Pop-Art-Künstlerin, sondern als ehemalige Nonne des amerikanischen Ordens Immaculate Heart of Mary auch eine gefeierte Kunstpädagogin und Verfechterin sozialer Gerechtigkeit.
Ihre Drucke und Lehre erfuhren weltweite Verbreitung und waren über die innovative Ästhetik hinaus politisch motiviert. Die friedensbewegte Generation im Kalifornien der 60er und 70er Jahre dankte es ihr. Künstler der Avantgarde wie Buckminster Fuller, John Cage und Charles
and Ray Eames gehörten zu ihren Anhängern. Inmitten der konsumorientierten Pop-Art-Ära gab Corita Kent der Kunst eine Wendung und versah sie inhaltlich mit dem Streben nach Freiheit, nach Glaube, Liebe und Hoffnung.
Im Laufe ihres Schaffens entwickelte sich Corita Kents Kunst von der Verwendung figurativer und religiöser Bilder hin zu leuchtend farbigen Serigrafien, die mit Elementen aus Werbegrafik und Slogans, Supermarktlogos, Typografie von Fahndungsplakaten, populären Songtexten,
Bibelversen sowie handschriftlichen Literaturzitaten eine zunehmend kritische Haltung gegenüber den bestehenden Missständen der amerikanischen Gesellschaft einnahmen. In ihrer Kunst und in gemeinschaftlichen Aktionen forderte sie dazu auf, sich mit Armut, Hunger, Rassismus, sozialem Leid und dem Vietnamkrieg auseinanderzusetzen.
Die Ausstellung zeichnet die Vielseitigkeit der Künstlerin nach. Die frühen Arbeiten der 1950er Jahre sind im Kontext des Museum Penzberg – Sammlung Campendonk besonders interessant, denn die studierte Kunsthistorikerin Corita Kent benennt den Expressionismus des
Blauen Reiters als Inspirationsquelle. Zu entdecken ist, wie die Abstraktion von Farbe und Form ihre Bildsprache mit einfühlenden als auch mystischen Erfahrungen auflädt, die zugleich eine spirituelle Zuversicht visualisieren. Textbasierte Serigrafien der 1960er und 1970er Jahre
mit außergewöhnlichen Techniken bis hin zu den sensiblen Aquarellen in der letzten Lebensphase stehen im Mittelpunkt der Schau. Videos und Fotografien ergänzen die Präsentation, um die Lebens- und Arbeitsatmosphäre der bewegten Epoche wiederzugeben. Das Engagement ihrer Kunst für eine bessere Welt erscheint heute so aktuell wie einst.
Das Museum zeigt 60 Arbeiten sowie Archivalien aus vier Jahrzehnten ihres Schaffens, das im Kontext der amerikanischen Friedensbewegung als auch der Pop Art entstand. Zeitgleich ist Corita Kent dieses Jahr auf der Biennale in Venedig vertreten.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Kristina Lovaas gemeinsam mit dem Museum Penzberg – Sammlung Campendonk.
Museum Penzberg – Sammlung Campendonk
Am Museum 1, 82377 Penzberg

Abbildung:

- Corita Kent
I is for eye, 1968
Serigrafie
43,2 x 57,1 cm
© 2024, Corita Art Center, Los Angeles, corita.org

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