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Konzert heute

München: „Christmas for Strings“ Weihnachts- und Jubiläumskonzert der Kindersinfoniker

„Christmas for Strings“
Weihnachts- und Jubiläumskonzert der Kindersinfoniker
Die Kindersinfoniker, ein Streichorchester für Kinder und Jugendliche (ab 7 Jahren), feiern in diesem Jahr ihr 5-jähriges Bestehen. Unter der künstlerischen Leitung von Julia Fischer, die das Orchester 2019 gegründet hat, präsentieren sie ein festliches Programm zur Weihnachtszeit mit dem G-DurViolinkonzert von Joseph Haydn, der Christmas-Suite for Strings von Alec Rowley, der 7. StreicherSinfonie von Felix Mendelssohn Bartholdy und der Weihnachts-Sinfonietta von Carl Reinecke(bearbeitet von Johannes X. Schachtner).
Besonders hervorzuheben sind die Solopartien im Haydn-Konzert, die von talentierten jungen Musiker:innen des Orchesters gespielt werden. Neben diesen musikalischen Highlights gedenkt dieses Konzert auch dem 200. Geburtstag des Komponisten Carl Reinecke. Bereits zur
Premiere der Kindersinfoniker hat Dirigent Johannes X. Schachtner Reineckes „WeihnachtsSonatine“, in der der Komponist bekannte weihnachtliche Melodien zitiert, für Streichorchester umgearbeitet. Schachtner wird durch das Programm führen und die jungen Hörer:innen auf
unterhaltsame Weise an die Werke heranführen. Das Konzert ist eine wunderbare Gelegenheit für Familien, sich musikalisch auf die Weihnachtszeit einzustimmen und die beeindruckenden Fähigkeiten der jungen Musiker:innen zu bewundern.
Programm:
Joseph Haydn (1731-1809): Violinkonzert G-Dur
Alec Rowley (1892-1958): Christmas-Suite for Strings
Carl Reinecke (1824-1910): Weihnachts-Sinfonietta (bearb. Johannes X. Schachtner)
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): Streicher-Sinfonie Nr. VII d-Moll
Kindersinfoniker
Johannes X. Schachtner, Dirigent & Moderation
Julia Fischer, künstl. Leitung

Himmelfahrtskirche München Sendling
Kidlerstraße 15, 81371München
Kinder heute

München: „Christmas for Strings“ Weihnachts- und Jubiläumskonzert der Kindersinfoniker

„Christmas for Strings“
Weihnachts- und Jubiläumskonzert der Kindersinfoniker
Die Kindersinfoniker, ein Streichorchester für Kinder und Jugendliche (ab 7 Jahren), feiern in diesem Jahr ihr 5-jähriges Bestehen. Unter der künstlerischen Leitung von Julia Fischer, die das Orchester 2019 gegründet hat, präsentieren sie ein festliches Programm zur Weihnachtszeit mit dem G-DurViolinkonzert von Joseph Haydn, der Christmas-Suite for Strings von Alec Rowley, der 7. StreicherSinfonie von Felix Mendelssohn Bartholdy und der Weihnachts-Sinfonietta von Carl Reinecke(bearbeitet von Johannes X. Schachtner).
Besonders hervorzuheben sind die Solopartien im Haydn-Konzert, die von talentierten jungen Musiker:innen des Orchesters gespielt werden. Neben diesen musikalischen Highlights gedenkt dieses Konzert auch dem 200. Geburtstag des Komponisten Carl Reinecke. Bereits zur
Premiere der Kindersinfoniker hat Dirigent Johannes X. Schachtner Reineckes „WeihnachtsSonatine“, in der der Komponist bekannte weihnachtliche Melodien zitiert, für Streichorchester umgearbeitet. Schachtner wird durch das Programm führen und die jungen Hörer:innen auf
unterhaltsame Weise an die Werke heranführen. Das Konzert ist eine wunderbare Gelegenheit für Familien, sich musikalisch auf die Weihnachtszeit einzustimmen und die beeindruckenden Fähigkeiten der jungen Musiker:innen zu bewundern.
Programm:
Joseph Haydn (1731-1809): Violinkonzert G-Dur
Alec Rowley (1892-1958): Christmas-Suite for Strings
Carl Reinecke (1824-1910): Weihnachts-Sinfonietta (bearb. Johannes X. Schachtner)
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): Streicher-Sinfonie Nr. VII d-Moll
Kindersinfoniker
Johannes X. Schachtner, Dirigent & Moderation
Julia Fischer, künstl. Leitung

Himmelfahrtskirche München Sendling
Kidlerstraße 15, 81371München
Zugabe heute

Planegg: Peter Grandl liest aus Höllenfeuer

Peter Grandl
Höllenfeuer
Peter Grandls Thriller Höllenfeuer garantiert raffinierte, politisch-gesellschaftliche Gedankenspiele gepaart mit atemloser Spannung.

Ein verheerender Anschlag auf die Münchner U-Bahn fordert hunderte von Menschenleben. Während sich die Millionenstadt im Lockdown befindet, und die Welt entsetzt nach Deutschland blickt, beginnt die Arbeit der Generalbundesanwaltschaft. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden, doch kann Erster Hauptkommissar Torge Prager auch dessen Schuld beweisen, ohne sich selbst schuldig zu machen? Und wird es weitere Anschläge geben?

Peter Grandls Polit-Thriller Turmschatten, für den er 2023 den Politikkrimipreis der Heinrich Böll Stiftung erhielt, wurde gerade als sechsteilige Serie mit hochkarätiger Besetzung verfilmt und soll noch dieses Jahr an den Start gehen.
Kupferhaus PlaneggFeodor-Lynen-Straße 5, 82152 Planegg
Konzert heute

München Pinakothe der Moderne: The String Quartet as a part of The Asian Sphere of Arts

The String Quartet as a part of The Asian Sphere of Arts

Audio-visuelles Livekonzert in der Pinakothek der Moderne an verschiedenen Bühnen Musik und Kunstinstallation: HONO QUARTET Tokio und HENSCHEL & FRIENDS ENSEMBLE München Installationen: Mechthild Ackermann

HONO QUARTET             - Misato Mochizuki „Boids again“
- Joe Hisaishi String Quartet Nr. 1 (4. Satz)
HENSCHEL & FRIENDS ENSEMBLE     - Freda Swain „Norfolk“ 1. Streichquartett
HONO & HENSCHEL            - Felix Mendelssohn-Bartholdy: Oktett op. 20
 
Ein besonderes Kunst- und Musikerlebnis erwartet die Besucher der Pinakothek der Moderne: In einem erstmaligen Zusammenwirken bringt das Hono Quartet Tokyo (Preisträger und Botschafter des 10. International Osaka Chamber Music Competition 2023) gemeinsam mit dem Henschel & Friends Ensemble und der Künstlerin Mechthild Ackermann, Musik und bildende Kunst in einen einzigartigen Dialog. Unter dem Thema MENSCH RAUM KLANG MODERNE werden asiatische und europäische Kultur auf verschiedenen Ebenen der Pinakothek der Moderne erlebbar gemacht. Das Publikum ist aufgefordert die Perspektive auf Musik, Raum und Kunst immer wieder neu zu entdecken. Die dargebotene Musik, Streichquartette und ein Oktett, bieten eine faszinierende Mischung aus japanischer, britischer und europäischer Musiktradition und ihrer gegenseitigen Beeinflussung.
Es ist der Auftakt eines Musik-Kunst-Projekts, bei welchem sich erste Leitgedanken aus der ASIAN & EUROPEAN CULTURE SPHERE finden und verbinden, wie erste zarte Kohlestriche auf Seide. Ein Bild erwächst, das im Mai 2026 beim nächsten Osaka International Chamber Music Competition präsentiert werden wird. Wie im Dezember 2022 nähert sich die Veranstaltung MENSCH RAUM KLANG MODERNE dem Phänomen, was 'das Ganze' entstehen lässt, ist mehr als die Summe seiner Teile.

Konzertprogramm – Eine Reise durch Ost und West
Misato Mochizuki – „Boids again“
Misato Mochizuki, eine prägende japanische Komponistin, schafft mit „Boids again“ eine pulsierende Klangwelt, die auf die lebendigen Dynamiken der Natur verweist. Das Werk erinnert an das Schwarmverhalten von Vögeln und entwirft in faszinierenden Klangschichten ein organisches Zusammenspiel – eine akustische Reflexion asiatischer Naturverbundenheit und Harmonie.
Joe Hisaishi – String Quartet Nr. 1, 4. Satz
Der vielfach ausgezeichnete Joe Hisaishi, international gefeiert für seine Filmmusiken, verwebt in seinem String Quartet Nr. 1 westliche und traditionelle japanische Elemente. Der letzte Satz des Quartetts verbindet feinfühlige Melodien und eine zarte Harmonik, die dem Werk eine Tiefe und Sanftheit verleiht – eine Hommage an japanische Schönheit und Vergänglichkeit.
Freda Swain – Streichquartett Nr. 1 „Norfolk“
Die britische Komponistin Freda Swain entführt das Publikum in die Weiten Norfolks. Ihr erstes Streichquartett ist eine Klangpoesie, die die Natur und Kultur ihrer Heimat widerspiegelt und mit ihrer klaren, melodischen Sprache die Faszination der Landschaft feiert.
Felix Mendelssohn-Bartholdy – Oktett op. 20

Das Oktett Mendelssohns vereint die beiden Quartette, es verbindet virtuose Spielfreude mit jugendlicher Ausdruckskraft.

Seidenmalerei in Japan – Vergänglichkeit und Tiefe
Die japanische Seidenmalerei ist geprägt von sanfter Farbgebung, detaillierter Linienführung und einer tiefen Spiritualität. Die Technik, die eine präzise Kontrolle von Pinselstrichen erfordert, hat Wurzeln in der Zen-Philosophie und stellt oft Naturmotive in den Vordergrund. Diese Kunsttradition thematisiert die Vergänglichkeit und Schönheit des Augenblicks – Konzepte, die auch in Ackermanns „Timelessness“ mitschwingen. Die großflächige Arbeit verbindet den zarten Charakter der Seide mit der klaren, fließenden Ästhetik der Kalligrafie und führt die Besucher auf eine meditative Reise.
Ackermanns Werk bildet dabei nicht nur einen Hintergrund für die Musik, sondern schafft eine immersive Umgebung, in der die Grenzen zwischen Kunst und Musik, Ost und West verwischen. Ihre Kohlestriche – zart wie erste Gedanken auf Seide – verkörpern eine Stille und Intimität, die das Publikum in die Sphäre von Vergänglichkeit und Zeitlosigkeit eintauchen lässt. Eine Reise durch Kultur und Zeit.

Pinakothek der Moderne
Barer Straße 40 80799 München |
Tipp heute

München: MENSCH – RAUM – KLANG

MENSCH – RAUM – KLANG
HONO QUARTET Tokio und HENSCHEL & FRIENDS ENSEMBLE München Installationen: Mechthild Ackermann

Ein besonderes Kunst- und Musikerlebnis erwartet die Besucher der Pinakothek der Moderne: In einem erstmaligen Zusammenwirken bringt das Hono Quartet Tokyo(Preisträger und Botschafter des 10. International Osaka Chamber Music Competition 2023) gemeinsam mit dem Henschel & Friends Ensemble und der Künstlerin Mechthild Ackermann, Musik und bildende Kunst in einen einzigartigen Dialog. Unter dem Thema
MENSCH RAUM KLANG MODERNE werden asiatische und europäische Kultur auf verschiedenen Ebenen der Pinakothek der Moderne erlebbar gemacht. Das Publikum ist aufgefordert die Perspektive auf Musik, Raum und Kunst immer wieder neu zu entdecken.
Die dargebotene Musik, Streichquartette und ein Oktett, bieten eine faszinierende Mischung aus japanischer, britischer und europäischer Musiktradition und ihrer gegenseitigenBeeinflussung.
Es ist der Auftakt eines Musik-Kunst-Projekts, bei welchem sich erste Leitgedanken aus der ASIAN & EUROPEAN CULTURE SPHERE finden und verbinden, wie erste zarte Kohlestriche auf Seide. Ein Bild erwächst, das im Mai 2026 beim nächsten Osaka International Chamber
Music Competition präsentiert werden wird. Wie im Dezember 2022 nähert sich die Veranstaltung MENSCH RAUM KLANG MODERNE dem Phänomen, was 'das Ganze' entstehen lässt, ist mehr als die Summe seiner Teile.



Konzertprogramm – Eine Reise durch Ost und West
• Misato Mochizuki – „Boids again“
Misato Mochizuki, eine prägende japanische Komponistin, schafft mit „Boids again“ eine pulsierende Klangwelt, die auf die lebendigen Dynamiken der Natur verweist. Das Werk erinnert an das Schwarmverhalten von Vögeln und entwirft in faszinierenden Klangschichten ein organisches Zusammenspiel – eine akustische Reflexion asiatischer Naturverbundenheit und Harmonie.
• Joe Hisaishi – String Quartet Nr. 1, 4. Satz
Der vielfach ausgezeichnete Joe Hisaishi, international gefeiert für seine Filmmusiken, verwebt in seinem String Quartet Nr. 1 westliche und traditionelle japanische Elemente. Der letzte Satz des Quartetts verbindet feinfühlige Melodien und eine zarte Harmonik, die dem Werk eine Tiefe und Sanftheit verleiht – eine Hommage an japanische Schönheit und Vergänglichkeit.
• Freda Swain – Streichquartett Nr. 1 „Norfolk“
Die britische Komponistin Freda Swain entführt das Publikum in die Weiten Norfolks. Ihr erstes Streichquartett ist eine Klangpoesie, die die Natur und Kultur ihrer Heimat widerspiegelt und mit ihrer klaren, melodischen Sprache die Faszination der Landschaft feiert.

• Felix Mendelssohn-Bartholdy – Oktett op. 20
Das Oktett Mendelssohns vereint die Künstler

Pinakothek der Moderne
Barer Str. 40, 80333 München
Konzert heute

München: MENSCH – RAUM – KLANG

MENSCH – RAUM – KLANG
HONO QUARTET Tokio und HENSCHEL & FRIENDS ENSEMBLE München Installationen: Mechthild Ackermann

Ein besonderes Kunst- und Musikerlebnis erwartet die Besucher der Pinakothek der Moderne: In einem erstmaligen Zusammenwirken bringt das Hono Quartet Tokyo(Preisträger und Botschafter des 10. International Osaka Chamber Music Competition 2023) gemeinsam mit dem Henschel & Friends Ensemble und der Künstlerin Mechthild Ackermann, Musik und bildende Kunst in einen einzigartigen Dialog. Unter dem Thema
MENSCH RAUM KLANG MODERNE werden asiatische und europäische Kultur auf verschiedenen Ebenen der Pinakothek der Moderne erlebbar gemacht. Das Publikum ist aufgefordert die Perspektive auf Musik, Raum und Kunst immer wieder neu zu entdecken.
Die dargebotene Musik, Streichquartette und ein Oktett, bieten eine faszinierende Mischung aus japanischer, britischer und europäischer Musiktradition und ihrer gegenseitigenBeeinflussung.
Es ist der Auftakt eines Musik-Kunst-Projekts, bei welchem sich erste Leitgedanken aus der ASIAN & EUROPEAN CULTURE SPHERE finden und verbinden, wie erste zarte Kohlestriche auf Seide. Ein Bild erwächst, das im Mai 2026 beim nächsten Osaka International Chamber
Music Competition präsentiert werden wird. Wie im Dezember 2022 nähert sich die Veranstaltung MENSCH RAUM KLANG MODERNE dem Phänomen, was 'das Ganze' entstehen lässt, ist mehr als die Summe seiner Teile.

Pinakothek der Moderne
Barer Str. 40, 80333 München
Kabarett heute

Fürstenfeld: Andreas Martin Hofmeir - Kein Aufwand! Teil 2

Andreas Martin Hofmeir
Kein Aufwand! Teil 2

Es war ein fulminantes Comeback, als Hofmeir im Frühjahr 2013 wieder einen Fuß respektive seinen Hintern auf eine Kabarettbühne setzte. Den Star Fours und der Qualkommission verdankte er zwar bereits einigen Nippes auf dem Kaminsims (Goldene Weißwurscht, ScharfrichterBeil, Koggenzieher, etc.), doch nach Jahren in der Diaspora klassischer Ernsthaftigkeit zog es ihn wieder zurück ins humoristische Fach. Seitdem erzählt er, von der Presse umjubelt, vom Publikum geliebt, im ihm typischen trockenen Stil von seinen tragikomischen Erfahrungen als Tubist und Weltenbummler.

In „Kein Aufwand! Teil 2 – Die letzten Jahre“ legt Hofmeir noch einen drauf: Im Gepäck hat er nicht nur seinen musikalischen Partner am Jazzpiano und seine Tuba Fanny, sondern auch die Trompete Franz und die Posaune Frau Griesmeier. In bester Tradition eines Gerhard Polt erzählt er weitere skurrile und wahre Geschichten aus seinem Leben: über Weltrekordversuche im Pausemachen, über das weltweit einmalige Duo Tuba und Pornodarstellerin, den Untergang einer ganzen Legion durch einen wehrpflichtigen Pianisten, und seine Zeit bei LaBrassBanda.

„Was für eine begnadete Kombination! Auf dem Programm: gut zweieinhalb herrlich unkonventionelle Stunden samt blond bezopftem Anarcho-Charme und viel Musik.“ Generalanzeiger Bonn
Veranstaltungsforum Fürstenfeld .
Fürstenfeld 12,
82256 Fürstenfeldbruck
Konzert heute

Ottobrunn: Andreas Groethuysen

Andreas GroethuysenKlassisch. Romantisch. Virtuos!
Die großartigen Highlights der romantischen Klavierliteratur an einem Abend

Als Artist in Residence des 9. Klavierfestivals in Ottobrunn vom 13.12. bis zum 15.12.2024 präsentieren die international gefeierten PianistInnen Yaara Tal & Andreas Groethuysen in drei Konzerten von Solo über Duo bis zum Konzert für Kinder und Familien einen breiten Querschnitt ihres pianistischen Schaffens. Am ersten Konzertabend stellt Andreas Groethuysen in seinem Solo-Recital Beethovens letzte Sonate in c-Moll der großen h-Moll Sonate von Franz Liszt gegenüber. Beethovens Sonate gilt als „sein Vermächtnis an die Welt“, wie es Andreas Groethuysen formuliert.
Die Robert Schumann gewidmete Klaviersonate h-Moll von Franz Liszt gilt ebenso als Höhepunkt im Werk von Franz Liszt, die wie Beethovens Komposition die Tradition dieser Gattung gesprengt hat. An diesem Abend darf man den Gipfel an Expressivität und pianistischem Anspruch erleben.
Andreas Groethuysen, in München geboren, studierte Klavier im Wesentlichen bei Ludwig Hoffmann in München und gefördert von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ bei Peter Feuchtwanger in London. Nach einigen Jahren vorwiegend solistischen Konzertierens und solistischer Aufnahmen schloss Groethuysen sich mit Yaara Tal zu einem Klavierduo zusammen, das seitdem zum Mittelpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit geworden ist und mit Auftritten in den meisten Ländern Europas, in Asien, Nord- und Südamerika im internationalen Konzertleben aktiv ist. In steter Zusammenarbeit mit dem Label SONY CLASSICAL veröffentlichte das Duo eine beispiellose Serie von inzwischen 40 CDs, die international bei Publikum und Presse auf großes Echo gestoßen sind, mit zahlreichen Preisen (darunter elf Mal dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“, fünfmal dem „Echo-Preis“, zuletzt dem „Opus Klassik 2021“ und dem „Cannes Classical Award“) ausgezeichnet wurden und den Markt um etliche Ersteinspielungen bereichert haben. Zu den Schwerpunkten der Veröffentlichungen gehören sicherlich die Einspielungen des Gesamtwerks von Franz Schubert und von Wolfgang Amadeus Mozart.
Andreas Groethuysen leitet eine Klasse für Soloklavier und Klavierduo am Mozarteum in Salzburg und ist außerdem wiederholt Mitglied oder Vorsitzender von Jurys internationaler Klavierwettbewerbe.
Wolf-Ferrari-HausRathausplatz 2, 85521 Ottobrunn
Konzert heute

Gauting: Die Nowak und die Leute aus der Raucherpause

Die Nowak und die Leute aus der Raucherpause: Besinnungstage

Die Nowak ist anders, eigenwillig und ein bisschen verschroben, aber das ist es, was ihre Musik so faszinierend macht. Wenn sie auf der Bühne steht, kann man nicht anders, als sich von ihrer Energie und ihrem Charisma mitreißen zu lassen.

Eine regennasse Großstadt. Die Nowak und die Leute aus der Raucherpause betreten die nebelverhangene Bühne des schrillsten und abgeranztesten Clubs am Kiez. Ein kurzer Augenaufschlag und Nowaks messerscharfer Blick verwandelt selbst ein Publikum wildgewordener Ganoven zu brav zuhörenden Lämmchen. Gleich einer Diva der Goldenen Zwanziger schmettert sie in die Tasten. Ihre Stimme klingt nach heißem Glühwein auf Seidenpyjama. Sie sind jetzt irritiert? Umso besser.

Zusammen mit Natasha Zaychenko am Kontrabass, Daniel „Rändl“ Randlkofer an der Gitarre und am Banjo und Daniel „Ricky“ Treimer am Schlagzeug, verwandelt sie Schottergärten in Blumenwiesen, heilt altes Liebesleid und holt Euch Träumer endlich aus dem Neverland ab. Mit einem schmerzhaften Biss in den Verstand schneidet ihre Musik wie eine klingende Kettensäge durch den Dschungel der Konsumgesellschaft und deckt die Wahrheit über den Zustand unserer Welt auf. Ihre Melodien zwischen Chanson, Punk, Pop und Indie schleudern Blitze in Eure Herzen und lassen Euch mit zitternden Knien zurück, bereit für mehr...

DIE NOWAK, Gesang, Keyboard
DANIEL „RÄNDL“ RANDLKOFER, Gitarre, Banjo
NATASHA ZAYCHENKO, Kontrabass
DANIEL „RICKY“ TREIMER, Schlagzeug

"Mal sanft, mal kratzbu?rstig. Vor allem unterhaltsam."
3SAT KULTURZEIT
bosco, Bürger- und Kulturhaus Gauting
Oberer Kirchenweg 1, 82131 Gauting
Zugabe heute

Landsberg Filmforum: Rapunzel in Quarantäne

Rapunzel in QuarantäneDer Märchenfilm der Jungen Bühne zeigt anhand sieben der bekanntesten Märchen, wie sie ausgegangen wären, wenn in der Märchenwelt eine Pandemie ausgebrochen wäre.    

Es ist ein Film voller Abenteuer und Magie. Mit einer verwöhnten Prinzessin, ihrer verzweifelten Mutter, einem gewöhnungsbedürftigen Prinzen, einer Hexe, einer Bösen Königin. Einem fragwürdigen Spiegel, einem Wolf, bei dem der Schutz der Umwelt und seines Waldes an oberster Stelle steht, eine Großmutter die pandemiebedingt dem Wolf die Türe nicht öffnen will, zwei schusseligen Räubern und vielem mehr. Sieben der bekanntesten Märchen bilden die Grundlage dieses Märchenfilms, der an vielen zauberhaften Orten in Landsberg und Umgebung über zwei Jahre lang gedreht wurde.
„Dieser Film hat das Potential zu einem neuen Kultfilm“ so die Meinung des Publikums.
R: Julia Andres
Stadttheater Landsberg
Schlossergasse 381, 86899 Landsberg
Museen heute

Buchheim Museum: Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke

Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke
Buchheim Museum Bernried
Ausstellung vom 27. April 2024 bis 12. Januar 2025
Bernried – Es gibt kaum etwas, was Lothar-Günther Buchheim und seine Ehefrau Ditti nicht gesammelt hätten. Seit dem Tod des Alleskönners im Jahr 2007 haben Schenkungen, Zustiftungen und Ankäufe vielfach aus privatem Besitz den Bestand des Museums erweitert. Hervorzuheben ist die umfangreiche Zustiftung von Joseph Hierling mit Werken des Expressiven Realismus. In diesem Sinn ist das Buchheim Museum der Phantasie im Geiste seines Gründers höchst lebendig und von erstaunlicher Vielfalt.
Für den Maler und künstlerischen Tausendsassa Buchheim war die Betrachtung von Kunst stets ein Fest fürs Auge. Er wollte Zusammenhänge und Zusammenklänge am liebsten im direkten Nebeneinander anschaulich werden lassen. Seine besondere Neigung galt der Kunst auf Papier. In den Strichen einer rasch hingeworfenen Zeichnung mochte der schaffende Künstler die direkteste Verbindung zwischen Auge, Emotion und Hand sowie letztlich zum Betrachter erkennen. Die gemeinsame Präsentation von Gemälden mit Zeichnungen und Druckgrafiken greift Maximen des Buchheim’schen Kunstverständnisses auf. Aus konservatorischen Gründen dürfen sie jedoch in aller Regel nur rund drei Monate dem Licht ausgesetzt werden. Deshalb folgen auf Handzeichnungen und Aquarelle, Druckgrafiken, die wiederum von farbigen Druckgrafiken abgelöst werden. Die Hängung versucht ferner entlang klassischer Themen der Kunstgeschichte neuere Erwerbungen mit den Werken zu vergleichen, die noch von Buchheim selbst gesammelt worden sind. Schließlich ermutigt Inside Out den Betrachter, sich ein eigenes Urteil über Status und künftige Entwicklung der Sammlung zu bilden. Anlass für diese Standortbestimmung ist die 2025/26 anstehende Erweiterung des Museumsgebäudes.
Die Ausstellung »Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke« gliedert sich in insgesamt neun Themenbereiche.

Künstler(selbst)porträts
Das Selbstbildnis gehört spätestens seit Dürer zum Habitus eines Künstlers. Ebenfalls in die Renaissance reichen die Freundschaftsbildnisse zurück. Selbstverständlich suchte man im 20. Jahrhundert nach neuen Wegen für solche Aufgaben. Intim und malerisch kühn zugleich ist Heckels Porträt des schlafenden Pechstein von 1910. Albert Birkle hat sich 1921 in der Art eines Schnappschusses gemalt. Tief in die Psyche des Bildhauers Ernst Barlach dringt Leo von König mit dessen Bildnis von 1937 ein. Sein vom Leben gezeichnetes zerfurchtes Gesicht mit den müden Augen sagt mehr, als Worte es je vermöchten. 
Porträts
Beim Sujet der Porträts verlässt die Kunst des 20. Jahrhunderts vielfach das gewohnt Abbildhafte. In Karl Schmidt-Rottluffs Frau im roten Kleid von 1920 dominiert ein Farbklang aus Grün, Gelb und Rot, der beim Inkarnat jenseits tradierter Sehgewohnheiten liegt. Ähnliches gilt für Georg Tapperts Sitzende in rotem Kleid. Soll man deshalb Birkles virtuos gemaltes Porträt der etwas kapriziös erscheinenden Frau Jochum im Dirndl von 1934 als Rückschritt ansehen? Beispielhaft dringt Lothar-Günther Buchheim in seinem Bildnis Ellen durch deren maskuline Sitzhaltung im männlichen Bademantel in neue Interpretationsformen weiblichen Selbstbewusstseins vor.

Aktdarstellungen
Der nackte menschliche Körper bildet eine traditionelle Aufgabe der Kunst. Bis weit in das 19. Jahrhundert griff man meist auf mythologisch oder religiös verbrämte Themen zurück. Max Beckmanns Weiblicher Akt von 1908 hat dagegen seine übliche göttliche Verkleidung abgelegt. Gleichzeitig hat er aber nichts mit den ihre Nacktheit völlig natürlich darbietenden Mädchen und Frauen der »Brücke«-Maler zu tun. Obwohl sie
aus konservatorischen Gründen nur in der ersten Laufzeit gezeigt wird und zudem eher sachlich als expressiv geprägt ist, wird man Otto Dix’ minutiöser Zeichnung Das Erwachen aus dem Jahr 1922 ihren Platz als Hauptwerk in der Sammlung Buchheim nicht streitig machen.

Stadtbilder
Das hektische Treiben im Moloch Großstadt mit allen sozialen oder sittlichen Verwerfungen wird im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Thema in der Kunst. Ein nur in der ersten Laufzeit ausgestelltes Hauptwerk in diesem Genre ist Albert Birkles Nächtliche Leipziger Straße in Berlin von 1923, in der sich Unruhe und Angst einer ganzen Epoche spiegelt. Dabei ist nachrangig, ob es sich um ein Werk des Expressionismus handelt oder dem expressiven Realismus zuzurechnen ist. Es fällt jedoch auf, dass in der Sammlung unter den Gemälden der »Brücke«-Künstler solche Themen eher selten zu finden ist. Hier dominiert die Druckgrafik als Medium. Maler wie Dix, Beckmann und andere haben die Nachtseiten ihrer
Zeit dagegen durchaus thematisiert.

Interieurs
Mit dem Gemälde Fleischerladen von 1906 demonstriert Lovis Corinth, wie weit sich damals die Kunst von der üblichen Beschaulichkeit früherer Interieurs entfernt hat. Zugleich wird das Genre zu einer Art Experimentierfeld. Die Freunde von Max Kaus verharren ohne jegliche Kommunikation in einem von wenigen kräftigen Farben dominierten Ensemble. Dies gilt in gewissem Maße auch für Ferdinand Dorschs Blaue Stühle von 1920, in der die Sitzmöbel Anlass für ein demonstrativ gesetztes Blau sind. Ungeachtet der akzentuierten Farbigkeit inszeniert Ernst Ludwig Kirchner 1921 sein Interieur nach geradezu bürgerlichen Maßstäben. Otto Mueller nutzt um 1922 einen Spiegel zur Vorstellung dreier Akte und verweist zugleich auf Picassos Demoiselles d’Avignon von 1907 zurück.

Landschaften
Spiegelt sich in Landschaften eine Flucht aus der Geschichte? Oder handelt es sich um den fälligen Tribut an ein seit Jahrhunderten von der bildenden Kunst gepflegtes Genre? Es bleibt gleichwohl bemerkenswert, wie sich Bernd Zimmer in Gemälden wie Tinzenhorn 6 von 2014 an Ernst Ludwig Kirchners rund 80 Jahre älteren Berglandschaften von 1931 reibt und doch ein Maler des frühen 21. Jahrhunderts bleibt. Hier stoßen zwei starke künstlerische Potenzen aufeinander, die sich sogar ex post noch gegenseitig zu steigern vermögen. Nicht nur dem Format nach intim ist Paula Modersohn-Beckers Moorlandschaft mit Birkenstämmen, in der Bäume gleichsam zu Persönlichkeiten stilisiert werden.

Stillleben
Mit Landschaften stößt man keine Revolutionen in der Kunst an, mit Stillleben auch nicht? Warum auch? Darf man sich nicht an schönlinigen Formen oder prächtigen Farben einfach erfreuen? Das aber leistet die farbliche Delikatesse in Emil Noldes Mohn-Bild auf höchstem Niveau, das freilich nur in der ersten Laufzeit gezeigt werden kann. Andererseits scheint sich in Ernst Ludwig Kirchners geradezu hektischem Stillleben mit Maske von 1914/15 der Erste Weltkrieg zu spiegeln. Lässt sich dann die düstere, von Schwarz und Rot geprägte Amaryllis von Werner Scholz aus dem Jahr 1937 als Fanal der künftigen Schrecknisse interpretieren? Und antwortet nicht das 1953 entstandene Stillleben der alten Seezeichen von Max Kaus auf die informellen Skulpturen jener Zeit?

Theater, Zirkus, Varieté
Irgendwo zwischen Großstadtbildern und Interieurs könnte man Darstellungen aus der Welt von Theater, Zirkus oder Varieté ansiedeln. Diese Themen der leichten Muse haben sich von Frankreich aus im frühen 20. Jahrhundert in der Kunstwelt verbreitet. Im Buchheim Museum scheint Robert Liebknecht trotz seines etwas propagandistischen Einschlags mit dem Gemälde Musikhall von 1936 daran anzuknüpfen. Hüthers
Selbstbildnis vor Oktoberfest von 1932 oder Becks Selbst als Clown sind dagegen geradezu melancholisch. Näher am Tingeltangel bewegen sich freilich zahlreiche Arbeiten auf Papier.

Religiöse Themen
Von der traditionellen Bindung an Religion und Kirche hat sich die Kunst im 20. Jahrhundert gelöst. Damit verbundene Themen fehlen in der Expressionistensammlung weitgehend. Lag das an Buchheims persönlicher Einstellung? Immerhin hat er eine Kirche mit Kalvarienberg gemalt. Dort lässt das demonstrativ vorgezeigte Kreuz keinen Zweifel, dass es sich nur um eine Landschaft handeln könnte.
Historienbilder gibt es ebenfalls keine, aber dieses Genre hatte Buchheim bis 1945 in der besonderen Spielart der Propagandamalerei zur Genüge hinter sich gebracht. Dennoch bleiben Zweifel: Könnten Otto Beyers Adam und Eva von 1919 nicht einfach zwei Akte in paradiesischer Umgebung sein? Gewiss jedoch ist Max Kaus’ Triptychon der Kreuzigung ein starkes Beispiel für religiöse Kunst des Expressionismus.

Buchheim MuseumAm Hirschgarten 1, 82347 Bernried am Starnberger See

Abbildung:
- Karl Schmidt-Rottluff
Weiden, 1909
Öl auf Leinwand
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See
© VG Bild-Kunst, Bonn
Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg
Museen heute

Haus der Kunst: Archives in Residence - Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1

Archives in Residence
Glamour und Geschichte.
40 Jahre P1

Ausstellung vom 21. Juni 2024 bis 23. Februar 2025
Haus der Kunst München

Die Ausstellung „Glamour und Geschichte“ gibt einen Einblick in die 40-jährige Geschichte des P1 und seine Verbindung mit dem Haus der Kunst. Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Archives in Residence“ bietet sie den Besucher*innen neben einer Reise durch Münchens berühmteste Disco auch die Möglichkeit der Teilhabe durch eigene Erinnerungen.
„Wenn im P1 ein junger Mann auf der Tanzfläche ausflippte und man dachte: Der sieht aus wie Mick Jagger. Dann war es Mick Jagger“, schrieb Klaus Gunschmann, langjähriger Türsteher des Clubs.
Das P1 zählt seit seiner Neueröffnung im Jahr 1984 als feste Größe in der deutschen Club Landschaft und hat zahlreiche legendäre Veranstaltungen erlebt. Darunter Whitney Houstons erstes Konzert vor europäischem Publikum und eine Party für Tina Turner, bei der falsche D-Mark Scheine von der Decke regneten.
Anlässlich seines 40. Geburtstages widmet das Haus der Kunst dem Club nun diese Ausstellung, die auf Archivmaterial basiert und eine immersive Erfahrung bietet.
Die Besucher*innen werden eingeladen, ihre persönlichen Geschichten und Erinnerungsstücke zum P1 zu teilen und die Ausstellung zu bereichern. Ein Magazin über das P1 und seine Geschichten wird zur Ausstellung publiziert und während der Laufzeit mit ausgewählten Beiträgen der Besucher*innen erweitert.
Die Gestaltung der Ausstellung in der Archiv Galerie ist sowohl vom früheren Standort des Clubs im Ostflügel des Haus der Kunst beeinflusst, als auch vom minimalistischen Design des Mailänder Designers Matteo Thun, der das Lokal in den 2000er Jahren umgestaltet hat. Sein Konzept zielte darauf ab, „keine Designspuren, keinen Zeitgeist, keine Störfaktoren“ zu erzeugen, sodass die Gäste das P1 täglich neu erleben konnten.
Das P1 ist einer der wenigen Clubs, wenn nicht sogar das einzige Nachtlokal, das sich das Dach mit einem Kunstausstellungshaus in inspirierender Koexistenz teilt.
Genau wie das Haus der Kunst erfindet sich das P1 immer wieder neu. Bis heute ist es fester Bestandteil internationaler Clubkultur und Sehnsuchtsort unterschiedlicher Generationen. Seine Räume sind Ausdruck des künstlerischen Experimentierens, Orte der Teilhabe und Identitätsbildung, Schauplätze von Begegnung und Begehren. Die Clubkultur als Ort der Kulturproduktion ermöglicht vielfältige Lebensstile und neue Formen der Repräsentation, wobei die Grenzen zwischen Möbel- und Grafikdesign, Architektur, Kunst, Film, Musik, Fotografie und Mode aufgehoben werden.
Kuratiert von Sabine Brantl mit Lydia Antoniou, unterstützt von Franz Rauch und Sebastian Goller. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem P1.

Haus der Kunst | Archiv Galerie
Prinzregentenstr. 1, 80538 München
Abbildungen:

- Mick Jagger und Club-Bekanntschaft, 1986 © INTERFOTO / Franz Hug
- Raumdesign von Mattheo Thun, 2003 © P1 Archiv
- Teilnehmer*innen einer von Alecos veranstalteten „Hippie-Party“, 1967 © Fotoarchiv Otfried Schmidt / Süddeutsche Zeitung Photo
Museen heute

Museum Brandhorst: Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life

Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life
Ausstellung vom 28. Juni 2024 bis 26. Januar 2025Museum Brandhorst München

Sie waren Popstars, charismatische Netzwerker und (Selbst-)Vermarktungsgenies: Andy Warhol und Keith Haring gehören nicht nur zu den berühmtesten Künstler:innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie revolutionierten auch die etablierten Vorstellungen von Kunst und ihrer Verbreitung. Warhols poppige Bilder oder Harings tanzende Figuren sind Teil unseres kollektiven Bildgedächtnisses und in Werbung, Mode, Musik, und Film bis heute allgegenwärtig. Trotz großem Altersunterschied und verschiedenen Stilen waren die beiden Künstler Freunde und Weggefährten. Sie begegneten sich in der New Yorker Kunst- und Clubbingszene und beeinflussten einander – und viele andere.
Mit „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert das Museum Brandhorst die weltweit erste umfassende institutionelle Ausstellung, die sich beiden Künstlern widmet. Der Titel der Schau ist dem Motto von Keith Harings Geburtstagsfeiern entlehnt: „Party of Life“ erzählt vom Kosmos der 1980erJahre, von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti. In diesem Umfeld zeichnet die Ausstellung Warhols und Harings Künstlerfreundschaft nach. Dabei offenbart sie Parallelen in ihrem künstlerischen Selbstverständnis, ihrer Offenheit für Kooperation und gemeinschaftliche Projekte sowie in ihrer inklusiven Haltung: Kunst und ihre Botschaften sollten möglichst viele Menschen erreichen.
Andy Warhol (1928–1987) und Keith Haring (1958–1990) kamen beide aus christlich geprägten Familien aus Pennsylvania. Als junge homosexuelle Männer ließen sie die heteronormativenStrukturen jedoch früh hinter sich – beide zog es nach New York (wenn auch um 30 Jahre versetzt). Als Mitbegründer der Pop-Art hat Warhol das Verständnis von Kunst, aber auch den Kunstbegriff verändert und war maßgeblich prägend für den jungen Haring. Dieser hinterließ Tausende „Subway Drawings“ im öffentlichen Raum der New Yorker U-Bahn, setzte seine Kunst in aktivistischen Plakatkampagnen ein oder eröffnete 1986 mit Unterstützung von Warhol den Pop Shop, wo er von ihm selbst und anderen Künstler:innen entworfene T-Shirts, Buttons und Poster verkaufte. Warhol produzierte in dieser Zeit TV-Shows, schuf Auftragsarbeiten und Celebrity-Porträts. Oder aber er bemalte 1979 einen Rennwagen und gestaltete damit das bekannteste Art Car für die deutsche
Autofirma BMW. Beide Künstler distanzierten sich von einem elitären Kunstbegriff, flirteten mit dem Kommerz und nutzten verschiedenste Räume, Kanäle und Medien.
Entlang thematischer Räume zeigt die Ausstellung, dass die Werke von Warhol und Haring aus den 1970er- und 1980er-Jahren nicht nur in einer Zeit extremer gesellschaftspolitischer Spannungen entstanden, sondern auch heute noch höchst aktuell sind. Die Auseinandersetzung beider Künstler mit der exzessiven Konsumkultur, den Möglichkeiten der neuen Medien, mit Queerness,Gentrifizierung, Atomkriegsängsten und Aktivismus sowie dem Streben nach Gemeinschaft in Krisenzeiten wird in der Ausstellung erfahrbar. Auch die Kehrseite der „Party of Life“ findet sich vor dem Hintergrund der schwelenden Aidsepidemie und der Auseinandersetzung beider Künstler mit dem Tod wieder. Sie wird prominent in dem vielteiligen Gemeinschaftswerk „Apocalypse“ (1988) von Keith Haring und dem Autor William S. Burroughs sichtbar, das als Neuzugang der Sammlung Brandhorst erstmals im Museum gezeigt wird. In eindrucksvollen Bildern und Texten stellen die beiden Künstler das New York der 1980er-Jahre als apokalyptische Landschaft vor.
Neben dieser Gemeinschaftsarbeit werden auch zahlreiche Kollaborationen zwischen Haring und Warhol präsentiert sowie Projekte, die im Austausch mit Künstler:innen, Performer:innen, Autor:innen, Sprayer:innen oder Musik- und Modeikonen der Zeit entstanden sind, darunter Richard Avedon, Jean-Michel Basquiat, Joseph Beuys, William S. Burroughs, Fab 5 Freddy, Futura, Courtney Harmel, Eric Haze, Jenny Holzer, Bill T. Jones, Grace Jones, LA II, Madonna, Robert Mapplethorpe, Malcolm McLaren, Yoko Ono, Kenny Scharf, John Sex, Stephen Shore, Tseng Kwong Chi, Vivienne Westwood und vielen mehr.

„Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert eine Vielzahl an Werken aus den Beständen des Museums Brandhorst sowie einschlägige Leihgaben aus institutionellen und privaten Sammlungen. Neben berühmten Schlüsselwerken fokussiert die Ausstellung dabei auch auf Filmund Fotoaufnahmen, Archivmaterial sowie Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände. Damit eröffnet die Schau im Museum Brandhorst, das mit über 120 Werken die größte WarholSammlung in Europa und ein wachsendes Konvolut an Haring-Arbeiten beherbergt, neue Blickwinkel auf beide Künstler.
Kurator:innen: Franziska Linhardt unter Mitarbeit von Arthur Fink
Kuratorische Assistentin: Zakirah Rabaney
Museum Brandhorst | Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Theresienstraße 35 a
80333 München
Abbildungen:

- Nan Goldin
Keith Haring & Andy Warhol at Palladium, 1985
© Nan Goldin, Courtesy Nan Goldin, New York
- Keith Haring
Subway Drawing, 1982/84
Kreide auf Papier in original UBahn-Rahmen aus glasfaserverstärktem Kunststoff; 124,5 x 172 x ca. 2 cm
Udo und Anette Brandhorst Sammlung
© The Keith Haring Foundation.
Foto: Haydar Koyupinar,
Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
Museum Brandhorst, München
- Andy Warhol
Converse Extra Special Value, 1985/86
Kunstharz auf Leinwand; 295 x 457 x 5,5 cm
Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
Pinakothek der Moderne, München, 2000 acquired by PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
© 2024 The Andy Warhol
Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights
Society (ARS), New York. Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München

Museen heute

Haus der Kunst: Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia

Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia

Ausstellung vom 06. September 2024 bis 02. Februar 2025
Haus der Kunst München
„Aufruhr ist immer eine Sache der Schönheit. In der Schule hatte ich diesen Traum, Graffiti-Künstler*in zu werden, und ich übte Graffiti in meinem Schulheft. Wenn man seine Schulaufgaben auf der ersten Seite beginnt und die Skizzen hinten macht, treffen sich die beiden irgendwann in der Mitte. UND, NEBEN DEINEN GESCHICHTSNOTIZEN, TAUCHT GRAFFITI AUF was die Geschichte in eine andere Geschichte verwandelt.“ – Maria Alyokhina

Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia im Haus der Kunst ist die bislang größte Präsentation der Arbeiten des künstlerischen Kollektivs und die erste Museums­ausstellung in Deutschland, die Pussy Riot gewidmet ist. Sie stellt die drängende Frage, was Widerstand in der Kunst bedeutet, und welche Geschichten heute wesentlicher Bestandteil von Ausstellungen sein müssen.

„Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia“ im Haus der Kunst entstand aus leidenschaftlichen Gesprächen mit dem isländischen Künstler Ragnar Kjartansson, der Maria Alyokhina erstmals in Moskau traf. Die Ausstellung ist von Maria Alyokhina und Kling & Bang, Reykjavik organisiert und auf Tournee gebracht.

Das Haus der Kunst hat die Ausstellung seit Anfang 2023 geplant. Kuratiert von Ragnar Kjartansson, Ingibjörg Sigurjónsdóttir und Dorothee Maria Kirch (Kling&Bang, Reykjavik); Lydia Antoniou, Andrea Lissoni, Margarita (Haus der Kunst München).
Haus der Kunst | Terrassensaal
Prinzregentenstr. 1, 80538 München
Abbildungen:

- Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia
Ausstellungsansicht
Haus der Kunst München, 2024
Foto: Maximilian Geuter
- Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia
Ausstellungsansicht
Haus der Kunst München, 2024
Foto: Maximilian Geuter
Museen heute

Kunsthaus Kaufbeuren: LIMINAL ZONE - Zwischen Welten Jorge Queiroz / Andreas Eriksson / Aelita le Quément

LIMINAL ZONE - Zwischen Welten
Jorge Queiroz / Andreas Eriksson / Aelita le Quément

Ausstellung vom 11. September 2024 bis 12. Januar 2025
Kunsthaus Kaufbeuren

In einem Ausstellungstrialog zeigt das Kunsthaus Kaufbeuren Werke des portugiesischen Künstlers Jorge Queiroz, des Schweden Andreas Eriksson und der jungen französischen Malerin Aelita le Quément. Erstmals im süddeutschen Raum wird das Schaffen der drei Künstler:innen institutionell und damit einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Eine wesentliche Verbindung aller drei Künstler:innen findet sich im Umgang mit »Liminalität« als einem zentralen Aspekt innerhalb des jeweiligen Schaffens. Seit der Prägung des Begriffs der Liminalität in den frühen sechziger Jahren wurde dieser in verschiedenen Forschungsfeldern immer wieder diskutiert. Allgemein dient er zur Beschreibung eines Übergangs oder auch eines Schwellenzustandes und bezieht sich auf unterschiedliche Bereiche. In der bildenden Kunst stellt das Prinzip eines liminalen Transformationsraumes einen der interessantesten Ansätze dar, um eine spezifische Art der Abstrahierung eines Zustands und seiner bildlichen Darstellung zu vermitteln.

Die Bilder von Jorge Queiroz (*1966, Lissabon) sind schwer zu beschreiben. Was sich dem Betrachter darbietet, ist weder Wirklichkeit noch Traum. Der Maler erschafft sein ganz eigenes Universum aus Drachen, Gesichtern, schwarzen Löchern, aus Menschen, in deren Köpfen
Menschen hausen, aus Mischwesen und vielfältigen Phantasiegebilden. Wie ein Alchimist gebraucht Queiroz für seine Art der Welterzeugung die ganze Palette an Techniken und Material, von Gouache bis Öl, von Tusche bis Acryl, von Bleistift bis Pastell, auf Leinwand, Papier oder als Collage.

Die Gemälde, Webarbeiten, Zeichnungen und Skulpturen Andreas Erikssons (*1975, Björsäter) zeugen von feinen Spürungen für subtile Phänomene der Natur. Zur Genese seines künstlerischen Kosmos birgt die Betrachtung der Natur für Eriksson einen unendlichen Fundus. Das Sichtbare wird zerlegt, als Zitat neu angeordnet und durch Abstrahieren und Transformieren zur Kunst erhoben. Abstraktion und Figuration, Innen und Außen, Konkretes und Geheimnisvolles oder Illusion und Realität ergänzen sich sowohl im Prozess als auch im Resultat, das ein Bedürfnis des Künstlers nach Entschleunigung vermittelt.

In einer malerischen Synthese verschmilzt Aelita le Quément (*1999, Saint-Cloud Île-deFrance) geschickt Einflüsse verschiedener Strömungen und Malstile, etwa des Impressionismus, des Expressionismus und des Surrealismus. Doch abseits aller -Ismen entwickelt sie daraus eine ungewöhnliche, ganz eigene Bildsprache. Abgründig, doch oft ungeheuer humorvoll, erscheinen die Geschichten, die sich in ihren Bildern entfalten. Mannigfaltige Ansätze zur Entschlüsselung der Inhalte werden bildnerisch dargeboten, gleichzeitig werfen le Quéments Werke mehr Fragen auf, als sie Antworten liefern wollen.

Eine umfangreiche, zweisprachige Publikation (dt./engl.) begleitet die Ausstellung.

Kunsthaus Kaufbeuren
Spitaltor 2
87600 Kaufbeuren

Abbildung:
- Jorge Queiroz, Land of a figure, 2023, Acryl auf Leinwand, 52 x 78 cm, Privatsammlung München
Museen heute

Museum Fürstenfeldbruck: Gloria Gans Farbe bekennen – vier Jahrzehnte Malerei

Gloria Gans
Farbe bekennen – vier Jahrzehnte Malerei
Museum Fürstenfeldbruck / Kunsthaus FürstenfeldbruckAusstellung vom 27. September 2024 bis 12. Januar 2025

Die in Passau geborene Künstlerin verbrachte in Fürstenfeldbruck prägende Jahre. In der Stadt an der Amper, die seit der Jahrhundertwende um 1900 schon so viele Künstlerinnen und Künstler inspiriert hat, fanden sie die idealen Bedingungen vor, sich in der Zeit von 1966 bis 1986 vom Grundschulkind zur Malerin zu entwickeln.
Das Werk von Gloria Gans erzählt vom Leben und vom zwischenmenschlichen Miteinander. Mit großer Empathie gibt sie ihren ganz persönlichen und kritischen Blick auf unterschiedliche Lebenswelten wieder. Dabei konzentriert sich die Künstlerin auf Farbnuancen, Farbgegensätze und Farbstrukturen. Das im Bild enthaltene Narrativ – die Auseinandersetzung mit Ungerechtigkeit, Krieg und Flucht – erscheint möglicherweise erst auf den zweiten Blick. Mit ihren Menschen-Bildern fordert Gloria Gans die Betrachtenden zu einem Dialog heraus. Fragen nach menschlichem Leid tauchen auf. Einige der Porträtierten zeugen von schmerzlichen Erfahrungen, andere verharren stumm oder stellen sich mutig existenziellen Grenzsituationen. Die Ausstellung „Gloria Gans – Farbe bekennen“ ist vom 27. September 2024 bis 12. Januar 2025 im Museum im Kunsthaus Fürstenfeldbruck zu sehen.
Museum Fürstenfeldbruck
Fürstenfeld 6, 82256 Fürstenfeldbruck
Museen heute

Buchheim Museum: WIEDERENTDECKT & WIEDERVEREINT. Rahmen und Bilder von Ernst Ludwig Kirchner

"WIEDERENTDECKT & WIEDERVEREINT. Rahmen und Bilder von Ernst Ludwig Kirchner"

Ausstellung vom 03. Oktober 2024 bis 12. Januar 2025
Buchheim Museum der Phantasie
Bernried - Die Ausstellung widmet sich der Idee des Gesamtkunstwerks bei Ernst Ludwig Kirchner: der Verbundenheit von Bild und Rahmen. Nahezu alle gezeigten Gemälde sind noch oder wieder von ihren originalen Künstlerrahmen umgeben. Bild und Rahmen gehörten für den
Expressionisten untrennbar zusammen, er gestaltete für fast jedes Werk einen individuellen Rahmen. Die Ausstellung bietet einen Überblick über seinen künstlerischen Umgang mit Rahmen in Analogie zu seiner malerischen Entwicklung von der Gründung der Künstlergruppe »Brücke«
in Dresden bis zu seiner Schaffenszeit in Davos. Wie Kirchner Bild und Rahmen als Einheit konzipierte, machen die rund 60 Exponate erlebbar: Neben den erhaltenen, heute kaum mehr existierenden originalen Bild-/Rahmenkombinationen, können hier erst kürzlich mit ihren Rahmen
wiedervereinte Bilder gezeigt werden – sehr seltene Glücksfälle, denn manche Bilder und Rahmen waren teils jahrzehntelang voneinander getrennt. Dass weiterhin geforscht wird und erhaltene originale Rahmen immer wieder Bildern zugeordnet werden können, macht eine
Installation deutlich, in der unter den gut ein Dutzend Leerrahmen drei mit Reproduktionen der ehemals darin enthaltenen Kirchner-Gemälden präsentiert werden. Wie Bildern trotz des Verlustes ihres ursprünglichen Rahmens ein Teil ihrer früheren Identität zurückgeben werden kann, ist hier an zwei Werken, für die ihr originaler Rahmen nachgebaut wurde, erfahrbar. Neben Kirchners Rahmengeschichte, die auch die Verwendung antiker Rahmen in seinem Spätwerk miteinbezieht, reflektiert die Ausstellung die lange verkannte kulturhistorische Bedeutung und den damit zusammenhängenden Verlust vieler originaler Kirchner-Rahmen.

Die Ausstellung rückt in den Blick, was bisher kaum gesehen und beachtet wurde, auch nicht von der Forschung: Ernst Ludwig Kirchners Rahmen sind integraler Bestandteil seiner Kunst. Gemälde und Rahmen bilden eine Einheit – höchste Zeit, sie als solche wiederzuentdecken!
Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), Schlüsselfigur des deutschen Expressionismus und 1905 Mitbegründer der Künstlergruppe »Brücke«, setzte sich während seiner gesamten Karriere intensiv mit der Rahmung seiner Werke auseinander. Bild und Rahmen konnten für ihn nur als Einheit existieren: »Ungerahmte Bilder gebe ich niemals auf Ausstellungen, das geht bei meinen Arbeiten nicht. Wenn ich etwas mache, so recht und gut als irgend möglich, sonst lieber nicht«, schrieb er in einem Brief vom 5. Oktober 1937 an den Leiter der Basler Kunsthalle. Für fast jedes Gemälde entwarf und gestaltete der Künstler einen individuell auf das Bild abgestimmten Rahmen: Er zeichnete die Profile, fasste die rohen Rahmen meist in Goldbronze und bemalte sie anschließend farbig. Einzigartig ist vor allem sein Umgang mit Farbe in Abstimmung auf das jeweilige Gemälde: Kirchner begann in Davos über die Leinwand hinaus zu malen, verwendete die jeweils selben Farben häufig auch auf den Rahmen. Damit setzte er das für den Expressionismus programmatische Konzept des Gesamtkunstwerkes um: Für die »Brücke«-Künstler hörte das Bild nicht am Bildrand auf, die Kunst sollte sich mit dem Leben verbinden und über den Rahmen hinaus in die Welt hineinragen. Die Kunst strebte nach Entgrenzung, sollte gestaltend eingreifen in den Alltag. Sie sollte die Ausdrucksformen ihrer Zeit »unmittelbar und unverfälscht« in die Welt tragen, wie es in dem von Kirchner entworfenen Programm der »Brücke« von 1906 heißt. Freiheit, Unmittelbarkeit, Unverfälschtheit – mit diesen zentralen Ideen,
Werten und Ausdrucksmitteln entwickelte sich die Künstlergruppe »Brücke« zu einer der berühmtesten Avantgarden: Kirchner und seine Künstlerkollegen lehnten die autoritären Konventionen und konservativen Lebens- und Kunststile der wilhelminischen Ära ab und damit auch den damals üblichen, prächtig verzierten Goldrahmen. Ihre progressiven Rahmungskonzepte, ihre selbst gestalteten, eher schlichten Rahmen entspringen der Idee des Gesamtkunstwerkes, sie vermitteln zwischen Bild und Welt.

Buchheim Museum der Phantasie
Am Hirschgarten 1, 82347 Bernried am Starnberger See
Abbildungen:

- Ernst Ludwig Kirchner
Mädchen in Südwester, 1912/1920
Öl auf Leinwand
Breiter, flacher Profilrahmen, farblich zum Bild passende, wellenartige, barock anmutende Bemalung
Privatsammlung Schweiz
Foto: Saša Fuis Photographie, Köln / Kunsthaus Lempertz, Köln
- Ernst Ludwig Kirchner
Die drei alten Frauen, 1925–1926
Öl auf Leinwand
Breiter Grundrahmen mit profilierter Aufsatzleiste, Goldbronze zweifarbig lasiert
Kirchner Museum Davos, Schenkung Nachlass Ernst Ludwig Kirchner 1990
Foto: Stephan Bösch / Kirchner Museum Davos
- Ernst Ludwig Kirchner
Frankfurter Westhafen, 1916
Öl auf Leinwand
Doppelter Rundstabrahmen, schwarze seidenmatte Farbfassung
Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Horst Ziegenfusz / Städel Museum, Frankfurt am Main
Museen heute

Kochel: ZEITFRAGMENTE

ZEITFRAGMENTE
Die Ausstellung versammelt Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und bedeutende Grafikserien, die sich mit den gesellschaftlichen Umbrüchen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und den existenziellen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs auseinandersetzen.
Mit Werken von Künstler*innen wie Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Käthe Kollwitz, Else Lasker-Schüler und Wilhelm Lehmbruck wird die Zeit zwischen 1900 und 1930 als eine Phase intensiver Reflexion und künstlerischer Auseinandersetzung mit Kriegstraumata und gesellschaftlicher Zerrissenheit erfahrbar. Die Werke der Ausstellung werden als Fragmente einer Epoche gezeigt, die in ihrer Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit das Erleben einer krisenhaften Zeit greifbar machen und durch die aktuellen Kriege und Konflikte eine beklemmende Aktualität erhalten.

Ergänzt wird die Präsentation durch Vitrinen aus Anselm Kiefers Werkserie „Opus Magnum“, die sich mit den Opfern des Holocausts und dem Vergessen auseinandersetzt und eine Brücke zur Kunst der Gegenwart schlägt.
Franz Marc Museum, Kochel am See
Franz Marc Park 8-10
82431 Kochel am See
Abbildung:

- Max Beckmann, Die Seiltänzer, 1921, Blatt 8 der Serie „Jahrmarkt“, 1921, Kaltnadelradierung, Stiftung Ahlers Pro Arte
Museen heute

Kunsthalle München: JUGENDSTIL. MADE IN MUNICH

JUGENDSTIL. MADE IN MUNICH

Ausstellung vom 25. Oktober 2024 bis 23. März 2025
Kunsthalle München

Eine gemeinsame Ausstellung der Kunsthalle München und des Münchner Stadtmuseums

Um 1900 traten junge visionäre Kunstschaffende in München dazu an, die Kunst zu revolutionieren und das Leben zu reformieren. In einer Zeit rasanter wissenschaftlicher und technischer Neuerungen sowie gesellschaftlicher Umbrüche beteiligten sie sich an der Suche nach einer
gerechteren und nachhaltigeren Lebensführung. Sie wandten sich von historischen Vorbildern ab, um zu einer neuen Kunst zu finden, die das Leben bis ins kleinste Detail durchdringen sollte.
Ihre Ideen und Entwürfe bilden die Grundlage für Kunst und Design der Moderne. Mit Objekten aus dem Kunsthandwerk, aus Skulptur, Malerei, Grafik, Fotografie, Mode und Schmuck beleuchtet die Ausstellung die Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und zeigt, wie aktuell die schon damals diskutierten Lebensfragen heute noch sind.
Münchens Ruf als weltoffene Kulturmetropole mit herausragenden Ausbildungs- und Ausstellungsmöglichkeiten zog Ende des 19. Jahrhunderts
Kunstschaffende aus ganz Europa an. In diesem für Innovationen offenen Klima erschien ab 1896 die Zeitschrift Jugend, deren Programm sich allen Lebensbereichen widmete. Bald sollte sie zur Namensgeberin für die neue Strömung werden.
Schon die bunten Titelseiten der Zeitschrift, die unter anderem von Richard Riemerschmid (1868–1957), Bruno Paul (1874–1968) oder Hans
Christiansen (1866–1945) stets in einem anderen Stil gestaltet wurden, führen vor Augen, dass es sich beim Jugendstil nicht um eine einheitliche künstlerische Bewegung handelt. Vielmehr wird deutlich, dass sich die Künstler:innen dieser Richtung mit den großen Fragen ihrer Zeit auf
ästhetisch vielfältige Weise auseinandersetzten.
Jugendstil. Made in Munich stellt in zehn Kapiteln die wegweisenden Ideen und Inspirationsquellen vor, aus denen die in München ausgebildeten bzw. arbeitenden Künstler:innen ihren jeweiligen Stil entwickelten. Aspekte wie die Gleichstellung der Geschlechter, ein gesundes
Leben im Einklang mit der Natur oder die Demokratisierung von Kunst und Gesellschaftbilden den Hintergrund, vor dem sich der Parcours entfaltet.
Der erste Raum versetzt die Besuchenden in ein Wohnhaus in der Schwabinger Georgenstraße und lässt sie in die (Wohn-)Welt um 1900 eintauchen. Das Interieur von Salon und Speisezimmer, das Riemerschmid für Carl von Thieme (1844–1924), einen Mitbegründer der Münchner RückVersicherung, entwarf, wird hier wieder zusammengebracht. Die Gestaltung ist ein Paradebeispiel für ein Streben nach Ganzheitlichkeit im Sinne eines Gesamtkunstwerks. Hier wird der gemeinsame Ansatz der Jugendstil-Künstler:innen deutlich, das Leben mit Hilfe von Kunst zu verschönern.

Das folgende Kapitel blickt zurück auf die Anfänge der neuen Kunst in München. 1897 wurde auf der ›VII. Internationalen Kunstausstellung‹ im Glaspalast erstmals die Abteilung ›Kleinkunst‹ zugelassen. Künstler:innen, darunter Otto Eckmann (1865–1902), August Endell (1871–1925) und Bernhard Pankok (1872–1943), taten sich zusammen, um dort modernes Kunstgewerbe zu präsentieren. Zwar hatten sie dafür nur zwei kleine, denkbar ungünstig gelegene Räume zur Verfügung, dennoch wurde ihre Zusammenschau von Möbeln, Textilien, Gebrauchsgegenständen,
Gemälden und Grafiken ein Publikumserfolg.
Ebenfalls dort zu sehen waren Textilarbeiten von Hermann Obrist (1862–1927), der das Münchner Publikum bereits ein Jahr zuvor mit unkonventionellen Stickereien in Staunen versetzt hatte. Seine von Berthe Ruchet (1855–1932) ausgeführten Entwürfe waren revolutionär. Höhepunkt der Ausstellung von 1896 war der Wandbehang mit Alpenveilchen (um 1895), der wegen seiner dynamischen Linienführung schnell als
Peitschenhieb bekannt wurde. Dieses Haupt- und Initialwerk des Münchner Jugendstils wird in der Ausstellung der Kunsthalle seit langem erstmals wieder im Original zu sehen sein.
Als Gegenbewegung zu Industrialisierung und Urbanisierung keimte das Ideal eines umweltbewussten Lebens im Einklang mit der Natur auf. Die sogenannte Lebensreform wollte alle Bereiche des Alltags modernisieren – von korsettfreier Kleidung bis hin zu vegetarischer Ernährung. Diese gesellschaftlichen Entwicklungen hatten auch Einfluss auf künstlerische Entwürfe. Der Tier- und Pflanzenwelt als wichtigster Inspirationsquelle des Jugendstils sind zwei Räume der Ausstellung gewidmet. Dabei wird deutlich, dass die Künstler:innen die Natur nicht nur abbildeten, sondern
sie auch zunehmend stilisierten oder gar abstrahierten. Damit bereiteten sie den Weg in die Moderne. Dies lässt sich bereits in dem berühmten Fassaden-Ornament finden, das Endell für das Fotoatelier Elvira, einen wichtigen Ort der Münchner Frauenbewegung, entwarf.

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8
80333 München
Abbildung:

- Carl Strathmann
Medusenhaupt
um 1897
Aqu
Mu?nchner Stadtmuseum
Museen heute

München: Julian Schulz „People of Fat Cat”

Julian Schulz  „People of Fat Cat”
Ausstellung vom 27. November bis 30. Dezember 2024Foyer des Carl Orff Saals, Fat Cat (ehemaliger Gasteig)

Der junge Münchner Fotograf Julian Schulz arbeitet als einer der vielen Künstler*innen seit letztem Jahr im Fat Cat. Fast genauso lang arbeitet er an dem Projekt „People of Fat Cat“, eine einzigartige fotografische Dokumentation, die die Künstler*innen des Fat Cat in ihren jeweiligen Arbeitsräumen porträtiert. Das facetteneiche Kaleidoskop, das dabei entstanden ist, präsentiert er ab 26. November im Foyer des Carl Orff Saals im Fat Cat: Rund 140 Fotos, die die oft gestellten Fragen beantworten: Wer arbeitet im Fat Cat wo, wie und mit wem zusammen?
Was diese umfangreiche Dokumentation aber gleichzeitig auch aufzeigt: Welche neuen Kooperationen, Verbindungen und Projekte im Fat Cat entstehen. Und warum bezahlbare Räume für kreatives Schaffen in dieser teuren Stadt so wichtig sind! Denn ohne kreativen Work-Space gibt es kein schöpferisches Wachstum der Kunst.
„People of Fat Cat“ zeigt darüber hinaus, welches Potenzial sich hier entfalten darf: kreativ, vielfältig, bunt und offen für Debatten zwischen Jung und Erfahren, zwischen Kunst- und Kulturschaffenden und dem Viertel: Haidhausen. Die Interviews und Statements der hier fotografisch porträtierten Künstler*innen verdeutlichen das!
Das Fat Cat, der ehemalige Gasteig in der Rosenheimer Straße, wird bis zur geplanten Sanierung als Subkultur-Stätte zwischengenutzt. Knapp 200 Künstler*innen dürfen sich hier kreativ entfalten: in Probenräumen, Musik- oder Tanzstudios, Ateliers, Büros, Ladenwerkstätten, in Clubs und in der Gastronomie.

Julian Schulz ist freischaffender Fotograf und Designer mit Studio im Fat Cat. In seinen Arbeiten setzt er sich mit der fotografischen Visualisierung von Technologie und Kunst auseinander. Er arbeitet mal an kleinen, mal an sehr langfristigen Projekten, bei denen die Grenze zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft häufig verschwimmt.
Foyer des Carl Orff Saals, Fat Cat
(ehemaliger Gasteig, Rosenheimer Str. 5 , 81667 München)
Interview
Freitag, 13.12.2024

Tuija Komi - „Wenn Kindern Gutes getan wird, sie sind unsere Zukunft“

Tuija Komi studierte in Finnland Betriebswirtschaft. Und man glaubt es nur allzugern, dass es ihr nicht schwer fiel, diesen Arbeitsbereich, trotz guter Anstellung, aufgrund ihrer künstlerischen Neigung, an den Nagel zu hängen. Denn im Grunde ihres Herzens fühlte sich Tuija Komi stark zur Musik hingezogen. Einige Jahre später unternimmt sie mit 37 Jahren tatsächlich die ersten...
Film
Donnerstag, 12.12.2024

BLACK DOG – WEGGEFÄHRTEN

Nach einem langen Gefängnisaufenthalt kehrt Lang in seine Heimatstadt am Rande der Wüste Gobi zurück, doch nichts ist mehr, wie es einst war. Die Stadt ist im Wandel, Gebäude stehen leer und zerfallen, während streunende Hunde durch die verlassenen Straßen ziehen. Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Peking beschließen die Behörden, gegen die wachsende Zahl der herrenlosen Tiere...
Musik
Mittwoch, 11.12.2024

Peter Gall „Love Avatar“

Dieses Album ist das Ergebnis einer explosiven Gemeinschaftsarbeit. Fünf Musiker auf Augenhöhe, randvoll mit Spielideen und spürbarer Besessenheit, Selbstbewußt wie auch Abenteuerlustig. Nur so entsteht ein Album wie aus einem Guss: „Love Avatar“.Peter Gall, Schlagzeuger und Spiritus Rector dieses Unternehmens, bewegt sich mit seinem Quintett im Fahrwasser von Fusion und...
Musik
Dienstag, 10.12.2024

Annette Peacock „An Acrobat's Heart“

Annette Peacock besitzt schon seit den frühen 1970er Jahren die seltene Fähigkeit, mit eigenen Werken enorm zu faszinieren – um anschließend wieder gänzlich unterzutauchen. Insofern war es nie ganz einfach, ihrer discographischen Spur zu folgen – bis dann plötzlich wieder so ein akustisches Kleinod von ihr den Raum erstrahlte. Sie war und ist eine dieser kreativen Menschen, die von Ideen...
Musik
Montag, 09.12.2024

Rolf Kühn „Fearless“

In einem knapp zwanzig-seitigen Interview, das dieser Tage im Jazzpodium erschien, schwärmt Joachim Kühn von der Offenheit und Empathie seines „großen“ Bruders Rolf. Als dieser schon ein Star der Szene war; er hatte in den USA ein 4-jähriges Engagement bei Benny Goodman hinter sich und war Solo-Klarinettist bei Tommy Dorsey, spielte Rolf anschließend in Deutschland...
Abzug
Sonntag, 08.12.2024

Substanzen 9

Substanzen 9
Areal des Chillida-Leka-Museum
Hernani / Spanien
Foto: Jörg Alfred...
Ausstellungen
Freitag, 06.12.2024

München Literaturhaus: PIXI - 70 JAHRE KLEINE BÜCHER

PIXI - 70 JAHRE KLEINE BÜCHER Ausstellung vom 07. Dezember 2024 bis 02. Februar 2025 München Literaturhaus Pünktlich zur Weihnachtszeit eröffnet das Literaturhaus München die kultig-nostalgische Familien-Ausstellung, die bereits im Altonaer Museum sämtliche Besucherrekorde brach. Mit großem Begleitprogramm für...
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