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Museen heute

Kallmann-Museum Ismaning: Bilder des Menschen – Die Sammlung Klewan

Bilder des Menschen – Die Sammlung Klewan

Ausstellung vom 11. Märzt bis 11. Juni 2023
Kallmann-Museum Ismaning

Das Kallmann-Museum zeigt ab 11. März eine Gruppenausstellung mit Werken von rund 40 Künstler*innen aus der bedeutenden Sammlung des Galeristen Helmut Klewan. Der Mensch steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung, in der Zeichnungen, Gemälde, Druckgraphiken und Skulpturen zu sehen sind. Anhand der gezeigten Werke lässt sich eine umfassende Entwicklung der künstlerischen Darstellung des Menschen im 20. und 21. Jahrhundert nachzeichnen, die ein breites Spektrum der Kunst der Moderne abbildet und zugleich von den persönlichen Vorlieben des leidenschaftlichen Sammlers Klewan geprägt ist.
Große Namen der Kunstgeschichte stehen dabei neben weniger bekannten Künstler*innen, die es in der Ausstellung zu entdecken gibt. Ein erster Schwerpunkt liegt auf der klassischen Moderne, die mit Papierarbeiten etwa von Max Beckmann, Emil Orlik oder Bernhard Kretzschmar vertreten ist, deren ausdrucksstarke Selbstporträts als Charakterstudien erscheinen, die eine erkennbare Ähnlichkeit mit den dargestellten Personen aufweisen. Im Kontrast dazu erscheinen die Werke der ‚Art Brut‘, etwa von Jean Dubuffet, Gaston Chaissac und Louis Soutter, die einen weiteren Schwerpunkt der Sammlung bilden. In ihrer betont unkünstlerischen Darstellungsweise bringen sie eine anti-akademische Rohheit und naive Ehrlichkeit zum Ausdruck, die an die Malerei von Kindern erinnert.
Im Kontext dieser Einfachheit der künstlerischen Sprache können auch die eindrucksvollen Werke von Margarethe Held und die frühen Gemälde von Michael Langer gesehen werden. Berühmt ist die Sammlung Klewan auch für ihr Konvolut an Arbeiten des Schweizer Künstlers Alberto Giacometti, den Helmut Klewan 1987 als erster in München in einer Ausstellung präsentierte. Giacomettis suchende Annäherung an die Erscheinung des Menschen im Raum ist in der Ausstellung „Bilder des Menschen“ ebenso zu erfahren wie die Darstellung der qualvoll verzerrten Körper und Gesichter im Werk von Francis Bacon oder das existentialistische Lebensgefühl in Bernard Buffets Selbstporträt.Den Großteil seiner Sammlung von insgesamt rund 6000 Arbeiten baute Helmut Klewan in den Jahrzehnten auf, in denen er seit Beginn der 1970er Jahre als Galerist zunächst in Wien,dann auch in München tätig war. In dieser Zeit prägte er die Kunstgeschichte mit und setzte wichtige Impulse für das künstlerische Leben Münchens. Von Anfang an vertrat er insbesondere auch seine österreichischen Zeitgenossen, die einen zentralen Bestand seiner Sammlung ausmachen. Neben Günter Brus, Arnulf Rainer, Christian Ludwig Attersee oder Hans Wotruba gehört dazu auch Maria Lassnig, deren Bilder eines gefühlten Körpers sie zur bedeutendsten österreichischen Malerin der Nachkriegszeit werden ließen. Klewans großes Engagement für die Kunst seines Heimatlandes reicht bis in die Gegenwart, wie die Werke dreier der bekanntesten Schülerinnen Lassnigs, Mara Mattuschka, Johanna Freise und Regina Götz, bezeugen.Die Ausstellung stellt eine Vielfalt künstlerischer Darstellungen des Menschen vor und erlaubt zugleich einen Blick auf die künstlerischen Vorlieben eines bedeutenden Privatsammlers der Gegenwart.

Kallmann-Museum
Schloßstr. 3b
85737 Ismaning
Abbildungen:

- Francis Bacon
Three Studies of the Male Back 2/3 1987
Lithografie
81 x 59,5 cm
© The Estate of Francis Bacon. All rights
reserved / VG Bild-Kunst, Bonn 2023
- Max Beckmann
Selbstbildnis 1914
Radierung
24 × 17,8 cm

- Armand F. J. Henrion
Selbstporträt als Pierrot
undatiert
Öl auf Holz, 21,4 x 15,7 cm
Museen morgen

Kochel Franz Marc Museum: AUGUST UND ELISABETH MACKE. DER MALER UND DIE MANAGERIN

AUGUST UND ELISABETH MACKE. DER MALER UND DIE MANAGERIN

Ausstellung vom 11. Juni bis 17. September 2023
FRANZ MARC MUSEUM, KOCHEL AM SEE
Die im Landesmuseum Münster konzipierte Ausstellung "August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin" beleuchtet das Verhältnis zwischen dem Maler und seiner Frau. Die Bedeutung, die Elisabeth Macke im Leben August Mackes – und darüber hinaus - hatte, geht über die traditionelle Rolle einer Künstlergattin weit hinaus. Elisabeth war nicht nur bevorzugtes Modell ihres Mannes, inspirierende Muse, kongeniale Gesprächspartnerin und gesellschaftlich gewandte Begleiterin. Sie war Zentrum seines Lebens, indem sie den familiären und auch materiell sicheren Rahmen für seine Kunst schuf und indem sie in der Lage war, ihn als Künstler zu verstehen und zu unterstützen.Gemeinsam mit ihm pflegte sie Kontakt mit dem Kreis der Menschen, die für August Macke wichtig waren, mit Künstlerfreunden und Kollegen, mit Galeristen und Verlegern, mit Schriftstellern und Mäzenen.Dies zeigt die Ausstellung mit Archivalien, Briefen, Notizen, Fotografien aus dem reichen Fundus des Westfälischen Landesmuseums. Darüber hinaus gibt sie mit wichtigen Gemälden und Arbeiten auf Papier einen Überblick über die künstlerische Entwicklung August Mackes und definiert dabei Kapitel, die sich aus den gemeinsamen Interessen und dem Austausch des Paares ergeben.Im Rahmen der Ausstellung: Pariser Impressionen eine musikalische Lesung mit Briefen von August Macke, Franz Marc und Paul Klee, sowie Texten von Balzac, Zola und Hugo.
Franz Marc MuseumFranz Marc Park 8-10,
82431 Kochel am See
Konzert morgen

Unterföhring: Café Voyage

Café Voyage

„Die Musik von Café Voyage macht Mut, das eigene Leben auszuprobieren, etwas zu wagen und sich nicht auf Second-Hand-Erfahrungen einzulassen!“
Süddeutsche Zeitung

Ein Songpoet, der auch die Zwischentöne findet, eine klassische Cellistin, die über den Tellerrand des Orchesters hinausschaut, und ein versierter und kreativer Jazzgitarrist laden ein! Das Trio Café Voyage setzt sich zusammen aus Sänger und Gitarrist Günter Renner, Cellistin Maria Friedrich und Klemens Jackisch an der Gitarre und spielt gerne mit Elementen aus Jazz, Weltmusik und Chanson.

Die drei Musiker aus München bieten Songs und Texte, meist in deutscher Sprache und aus eigener Feder, die gleichzeitig berühren und unterhalten, Geschichten erzählen und zum Träumen, zum Genießen,zum mitswingen aber auch zum Querdenken im eigentlichen Sinn einladen!
S-Bahnhof Unterföhring
Konzert morgen

Olching: IGP PLEYEL KLAVIERTRIO

IGP PLEYEL KLAVIERTRIO
Klaviertrios von Mozart, Pleyel, Haydn und Beethoven
Varvara Manukyan – Hammerklavier, Arne Kircher – Violoncello Cornelia Löscher – Violine

Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts zählte Ignaz Pleyel zu den meistgespielten Komponisten Europas. Doch die Geschichte spielte gegen ihn und so teilt sich Pleyel  das Schicksal zahlloser großartiger Komponisten, die aus teils uneinsichtigen Gründen von der Bildoberfläche verschwanden. Umso wichtiger ist es, diese ungehobenen Schätze heute wiederzuentdecken. Dieser Aufgabe hat sich das IPG Pleyer Klaviertrio verschrieben und verknüpft in diesem Konzert Klaviertrios von Pleyel mit denen von Haydn, als dessen direkten Nachfolger Pleyel gehandelt wurde und Beethoven, mit dem Pleyel ebenso wie mit vielen anderen Größen seiner Zeit persönlichen Kontakt pflegte.

KOM-Kulturwerkstatt
Hauptstraße 68,
82140 Olching
Tipp morgen

Olching: IGP PLEYEL KLAVIERTRIO

IGP PLEYEL KLAVIERTRIO
Klaviertrios von Mozart, Pleyel, Haydn und Beethoven
Varvara Manukyan – Hammerklavier, Arne Kircher – Violoncello Cornelia Löscher – Violine

Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts zählte Ignaz Pleyel zu den meistgespielten Komponisten Europas. Doch die Geschichte spielte gegen ihn und so teilt sich Pleyel  das Schicksal zahlloser großartiger Komponisten, die aus teils uneinsichtigen Gründen von der Bildoberfläche verschwanden. Umso wichtiger ist es, diese ungehobenen Schätze heute wiederzuentdecken. Dieser Aufgabe hat sich das IPG Pleyer Klaviertrio verschrieben und verknüpft in diesem Konzert Klaviertrios von Pleyel mit denen von Haydn, als dessen direkten Nachfolger Pleyel gehandelt wurde und Beethoven, mit dem Pleyel ebenso wie mit vielen anderen Größen seiner Zeit persönlichen Kontakt pflegte.

Die Salzburgerin Cornelia Löscher studierte in Salzburg, Wien und Saarbrücken. 2005 beendete Sie  mit Ausgezeichnetem Erfolg und einem Würdigungspreis der Universität Wien ihr Studium. Zahlreiche Preise im In-und Ausland (1.Preis Gorizia mit Paganinis Vlkz.Nr 1 im Finale, Gewinnerin des Violinwettbewerbs“ Ö1 Geige“. Sie spielte in Österreich unter anderem: Beim österr.Festival Styriarte,  in Schloss Grafenegg, im Wiener Musikverein sowie im Brucknerhaus Linz. Sie war Solistin mit Mendelssohns Violinkonzert im Wiener Konzerthaus, bei der Salzburger Kulturvereinigung und in Saarbrücken (D), mit Paganinis Violinkonzert im Mozarteum Salzburg, Kongress Innsbruck und Italien, mit HK Grubers „Nebelsteinmusik“ im Wiener Musikverein, mit Schubert Rondo und Haydn Violinkonzert Solistin mit dem Orchestre di Padua unter Piero Toso, mit Sarasates Carmen Fantasie 2013 im Wiener Odeon Theater, mit Mozart  Violinkonzert u.a. in Bulgarien, Sofia. Im Grossen Saal des Mozarteum Salzburg mit Vivaldis Vier Jahreszeiten, sowie mit selbigem im Kulturzentrum Raiding (Solo und Leitung). In Grafenwörth mit Ignaz Pleyels Violinkonzert. Cornelia Löscher konzertiert gerne in Kombination mit Literatur. Kammermusik spielt sie  auch vermehrt im Bereich der Alten Musik (Barockvioline). Intensive Beschäftigung mit den Werken Ignaz Joseph Pleyels. Mitglied des IPG Pleyel Trios. Aufnahmen, Interviews beim österr.Klassiksender Ö1.Berichte im österr.Fernsehen (ORF).

Varvara Manukyan ist eine Musikerin von besonderem Format : Im Zentrum Ihres Interesses liegt es, sich persönlich beim Spiel der historischen Tasteninstrumente und des modernen Klaviers soweit wie möglich zurückzunehmen und dem Komponisten und der vorzutragenden Komposition soviel Raum zur Entfaltung wie möglich zu geben. Ihre große innere Ruhe und ihre Demut gegenüber dem vorgegebenen Kunstwerk und dem Komponisten befähigt sie zu außergewöhnlichen Interpretationen. Sie beschäftigt sich seit Jahrzenten mit historischer Aufführungspraxis und versucht, für Konzerte Instrumente wie Hammerklaviere und Cembali zu finden, die aus der Zeit der Komposition stammen oder ihnen nachgebaut sind. Ihr Repertoire reicht von den frühesten Zeugnissen für Tasteninstrumente aus dem 16. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Musik, wobei es ihr ein besonderes Anliegen ist, den musikalischen Reichtum ihres Heimatlandes Armenien und der osteuropäischen Musik im Westen bekannt zu machen. Ihre breitgefächerte Ausbildung als Pianistin und Cembalistin erhielt sie anfänglich in Yerevan und später am renommierten Moskauer Gnessin Konservatorium bei Irina Naumova und am Tschaikovsky Konservatorium bei Olga Martynova und an der Hochschule für Musik und Theater München, wobei sie sämtliche Abschlüsse wie auch das Meisterklassenstudium bei Christine Schornsheim mit Auszeichnung absolvierte. Mit einigen Meistern der alten Musikszene wie Ton Koopman, Christopher Stembridge, Davitt Moroney, Andreas Staier, Trevor Pinnock und Bart van Oort vervollkommnete sie ihr Spiel. Zahlreiche Konzerte als Solistin und Kammermusikerin führen sie durch Europa und Asien.
Arne Kircher studierte am Konservatorium in Klagenfurt und den Hochschulen für Musik in Salzburg, Wien und Stuttgart bei Heidi Litschauer, Milos Mlejnik und dem Melos Quarett. 2002 Solistenklassediplom mit Auszeichnung an der Musikhochschule in Stuttgart. Weitere Studien bei Harvey Shapiro, Heinrich Schiff, Francoise Guye, Wolfram König und Yossi Gutmann. Gründungsmitglied des Goldbergquartetts Wien, des Janusensembles und des Max Brand Ensembles. Mitglied des Stradivari Streichsextetts. Mitbegründer des „Mozartcollegium Wien“. Cellist des Ensembles „Die Reihe“. Cellist des IPG Ignaz Pleyel Klaviertrio. Mitbegründer des „Lerchenfeld Quartett“. Cellist des „Quasars Ensembles“ Cellist des „Beethoven Pocket Orchestra“. Solocellist der Beethoven Philharmonie. Konzerte als Solist und Kammermusiker mit Partnern unter Anderen wie Dora Schwarzberg, Marc Drobinsky, Rudolf Leopold, Jose Gallardo, Lucia Hall, „EOS Quartett“, „Haydn Quartett Eisenstadt“, „thilges3“, Peter Barcaba, Ernst Reijseger, Franz Hautzinger, Martin Siewert und Christoph Cech. Konzerte und Meisterkurse in vielen Ländern Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas, Afrikas und in Australien. Zahlreiche CD, Rundfunk- und Fernseheinspielungen als Solist und Kammermusiker im In- und Ausland. Arne Kircher spielt auf einem Mantegazza-Cello aus dem Jahr 1789, sowie in spätbarocken oder klassischen Originalklangensembles auf einem Cello von Ägidius Klotz von 1790.

KOM-Kulturwerkstatt
Hauptstraße 68,
82140 Olching
Museen heute

Tegernsee: Olaf Gulbransson. In Öl gezeichnet.

Olaf Gulbransson. In Öl gezeichnet.

Ausstellung vom 22. Januar bis 25. Juni 2023
Olaf Gulbransson Museum, Tegernsee
„In Öl gezeichnet“: diese ganz eigene Beschreibung seiner Malweise, die Olaf Gulbransson bei einem seiner Werke handschriftlich über seine Signatur setzte, erfasst am besten das Konzept der Ausstellung, welche die Olaf Gulbransson Gesellschaft zum 150. Geburtstag des großen norwegischen Künstlers realisiert, der als Zeichner berühmt und als Künstlerpersönlichkeit legendär war. Berühmt ist Gulbransson vor allem wegen seiner typischen „Linienzeichnungen“, die er über vier Jahrzehnte, von 1902 bis 1944, für das sozial-politische Wochenjournal Simplicissimus anfertigte – die fließende Linie sowie das Weglassen von Nebensächlichem bis an die Grenze des Gegenstandslosen stehen für seine einzigartige Zeichenkunst. Mit ihr prägte er nachhaltig das Erscheinungsbild des Simplicissimus und seine Karikaturzeichnungen, die auch als Titelblätter erschienen, galten wegen ihrer hohen künstlerischen Ausdruckskraft bald auch international als stilbildend. Aus diesem umfangreichen Schaffen sind in der Ausstellung 14 herausragende Zeichnungen zu sehen, die auch heute noch nichts an ihrer Eindringlichkeit und Bildgewalt verloren haben. Bewundern lässt sich auch die gezielt gesetzte flächige Farbigkeit, die in dieser Intensität und Frische nicht im Simplicissimus erscheint, da es hierfür noch nicht die technischen Druckvoraussetzungen am Anfang des 20. Jahrhunderts gab. Gulbranssons Oeuvre der Öl-Malerei ist weniger bekannt und wird in unserer Ausstellung in den Mittelpunkt gestellt. Unter 28 malerischen Werken, die zwischen 1916 und 1949 entstanden, befinden sich zahlreiche aus Privatbesitz, die teilweise zum ersten Mal ausgestellt werden. 9 Werke kommen aus dem Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Auch in Gulbranssons Malerei spielt die gezeichnete Linie eine wichtige Rolle, denn fast immer hat der Künstler mit Bleistift in die noch nicht ganz eingetrocknete Ölfarbe wesentliche Linien hineingezeichnet und damit stark reduzierte, fast abstrakte Kompositionen zu Landschaften oder Stillleben komponiert, auch Porträts entstanden auf diese Weise. Es sind überraschend feinfühlige Werke, die auf eine tiefe Naturverbundenheit und große Empfindsamkeit gegenüber seiner Umwelt hinweisen. Sie offenbaren auch die Vielseitigkeit eines Künstlers, der exzessiv im Münchner Schwabing feiern konnte, aber auch bewusst stille Rückzugsorte in der Natur suchte: Sein Vater sei ein Seehund und die Mutter eine Trollfrau, pflegte er über sich zu sagen. Was für ein spannender und eigenständiger Maler, abseits der Wege der Kunstgeschichte, Olaf Gulbransson war, lässt sich in dieser Ausstellung wunderbar entdecken. Kuratiert von Michael Beck; mit Ausstellungstexten von Dr. Gerd Holzheimer, dem Autor von "Olaf Gulbransson. Eine Biographie“, 2021 Die Ausstellung wird von einem Rahmenprogramm, thematischen Führungen mit der Kulturjournalistin Sonja Still und einer spannenden Bilderjagd für Kinder begleitet. Die Kunstakademie Tegernsee bietet des Weiteren praxisbezogene Kurse an.
Olaf Gulbransson Museum, TegernseeKurgarten 5,
83684 Tegernsee
Abbildung:

- Olaf Gulbransson, Holzscheit im Schnee vor dem Hirschberg, 1947
Museen heute

München: KARRABING FILM COLLECTIVE

KARRABING FILM COLLECTIVE

Ausstellung vom 27. Januar 2023 bis 30. Juli 2023
München: haus der Kunst

Mit „Wonderland“ zeigt das Haus der Kunst ab 27.1.23 die erste umfassende Einzelausstellung des Karrabing Film Collectives in Deutschland, einer Indigenen Künstler*innengruppe aus Australien. Die Ausstellung präsentiert alle wichtigen Filme Karrabings und gewährt Einblick in ihre vielschichtige Arbeitsweise und neue Formen der kollektiven, Indigenen Handlungsfähigkeit. Die basisorientierte Film- und Kunstgruppe wurde 2007 gegründet und versteht ihre gemeinschaftlich produzierten Filme und Installationen als Möglichkeit des Indigenen Widerstands und der Selbstorganisation. Die generationsübergreifende Kooperative besteht aus knapp 50 Mitgliedern, von denen die meisten in der Belyuen-Community im Northern Territory Australiens leben. Ihre häufig als „improvisierter Realismus“ beschriebenen Arbeiten öffnen einen Raum jenseits des klassischen, binären Konzepts von Spielfilm und Dokumentation.

Karrabing schafft mit seinen Werken eine erfinderische, unerwartete und zutiefst ironische Filmsprache, die sich in der Welt des Films und der bildenden Kunst einen Namen gemacht hat. Karrabing, ein Wort aus der Emmiyengal-Sprache, bedeutet „Ebbe“ und verweist auf eine Form der Kollektivität außerhalb staatlich auferlegter Beschränkungen von Sippengemeinschaft oder Landbesitz. Die mit Handkameras und Handys gedrehten Filme parodieren oft alltägliche Szenarien und Hindernisse, mit denen die Mitglieder des Kollektivs bei Unternehmen und Behörden konfrontiert sind. Darüber hinaus werden Facetten kolonialer Gewalt offengelegt und aktuelle Probleme wie Umweltzerstörung, Landkonflikte und wirtschaftliche Ausbeutung aufgeworfen.

Die Komponenten der Ausstellung – Videos, Klänge, Stimmen und ein umfassender Reader – bieten die Möglichkeit, tiefer in politische, soziale und kulturelle Hintergründe einzutauchen. Es werden zahlreiche Perspektiven auf die Karrabing-Praxis gezeigt und universelle Vorstellungen von hegemonialen Machtverständnissen und Wissensproduktion hinterfragt. Das betrifft sowohl die Dynamik zwischen der Indigenen Bevölkerung und den kolonialen Siedler*innen Australiens, als auch Fragen zur Beziehung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Lebensformen, zur Erhaltung und Pflege des Landes und des vielfältigen Ökosystems der Erde. „Wonderland“ steht damit im Dialog mit der Ausstellung von Joan Jonas und ihrem jahrzehntelangen Engagement, das Nicht-Menschliche in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Praxis zu stellen.

Die Verwendung von Sprache und Stimme bei Karrabing ist eine Verbindung zu weiteren Projekten am Haus der Kunst, bei denen sich das Thema Sound wie ein roter Faden durchzieht. Karrabing kommunizieren in einer regionalen Kreolsprache, die mit Tonausschnitten und Medienclips ergänzt wird. Dies Interesse an der Verwendung und Manipulation von Klang und Sprache schafft Resonanzen sowohl mit den monatlichen TUNE-Residencies als auch mit den Ausstellungen von Katalin Ladik und Meredith Monk, die von März bis November 2023 in der Nordgalerie zu sehen sein werden.

Präsentiert wird „Wonderland“ in der LSK-Galerie, dem ehemaligen Luftschutzkeller des Museums. Durch die Ausstellung zieht sich die Frage, was aus der filmischen und methodischen Sprache Karrabings über die Elastizität und Durchlässigkeit der heutigen Gesellschaft gelernt werden kann. „Wonderland“ knüpft damit an Tony Cokes‘ „Fragments, or just Moments“ an. Das Haus der Kunst etabliert die LSK-Galerie als Ort, an dem Geschichtsschreibung hinterfragt und überdacht wird, indem aus Ton und bewegten Bildern neue Narrative geformt werden. In der Inszenierung eines bewussten Bruchs mit der Geschichte des Gebäudes manifestiert sich die kritische Auseinandersetzung mit Konzepten von Repräsentation, Zugehörigkeit und kulturellem Gedächtnis. Eingeführt wird ein kollaboratives, vernetztes Modell von Kollektivität, das auf dynamischen Interaktion und kreativem Austausch basiert.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München
Abbildungen:

- Still, Day in the Life, Karrabing Film Collective, 2020
© Karrabing Film Collective
- Still, The Jealous One, Karrabing Film Collective, 2017
© Karrabing Film Collective
Museen heute

Haus der Kunst: Karrabing Film Collective - Wonderland

Karrabing Film Collective
Wonderland
Ausstellung vom 27. Januar 2023 bis 30. Juli 2023
Haus der Kunst München

Das Jahr 2023 beginnt im Haus der Kunst mit „Wonderland“, einer umfassenden Ausstellung des Karrabing Film Collective, einer Indigene Künstler*innengruppe aus Australien. Die knapp dreißig Mitglieder des generationenübergreifenden Kollektivs leben überwiegend in Belyuen im Northern Territory Australiens. Ihre Videos und Installationen bilden eine Art des Widerstands und der Selbstorganisation. Karrabings Filme werden von den Künstler*innen selbst als „improvisierter Realismus“ beschrieben. Sie charakterisieren sich durch einen cineastischen Ansatz, der die klassischen, binären Konzepte von Spielfilm und Dokumentation, von Gegenwart und Vergangenheit hinter sich lässt.
Karrabing haben eine erfinderische, unerwartete und zutiefst ironische Filmsprache geschaffen, die sich in der Welt des Films und der bildenden Kunst bereits einen Namen gemacht hat.
Das Haus der Kunst präsentiert alle wichtigen Filme Karrabings und gibt so einen Einblick in die vielschichtige Arbeitsweise des Kollektivs. Die einzelnen Komponenten der Ausstellung — Videos, Klänge, Stimmen sowie ein umfassender Reader — hinterfragen universelle Vorstellungen von hegemonialen Machtverständnissen und Wissensproduktion. „Wonderland“ folgt auf die Ausstellung „Fragments, or just Moments“ von Tony Cokes in der LSK-Galerie. Das Haus der Kunst etabliert die Räume im ehemaligen Luftschutzkeller damit als einen Ort, an welchem Geschichtsschreibung hinterfragt und überdacht wird, indem aus Ton und bewegten Bildern neue Narrative geformt werden.
Kuratiert von Damian Lentini mit Anne Pfautsch.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München
Abbildung:

- Karrabing Film Collective
Still, Mermaids, or Aiden in Wonderland, 2018
© Karrabing Film Collective
Museen heute

München Kunsthalle: FLOWERS FOREVER

FLOWERS FOREVER
Blumen in Kunst und Kultur
Ausstellung vom 3. Februar 2023 bis 27. August 2023Kunsthalle München

Blumen sind für Mensch und Natur von immenser Bedeutung. Flowers Forever ist die erste Ausstellung, die sich der Kunst- und Kulturgeschichte der Blume vom Altertum bis heute widmet. Mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Design, Mode, interaktiven Medieninstallationen sowie
naturwissenschaftlichen Objekten präsentiert die Kunsthalle München einen faszinierenden, thematisch gestalteten und aufwendig inszenierten Parcours: Behandelt wird die Rolle der Blume in Kunst und Wissenschaft, in Mythologie und Religion sowie in Literatur, Politik, Ökonomie und
Ökologie.
Die Präsentation versammelt rund 170 Werke aus internationalen Sammlungen sowie eigens für die Ausstellung entstandene Installationen. Bedeutende Positionen der Kunst- und Designgeschichte treten dabei mit neu zu entdeckenden künstlerischen Ansätzen in einen fruchtbaren Dialog.
Die Ausstellung zeigt Werke von Jan Brueghel dem Jüngeren, Abraham Mignon, Barbara Regina Dietzsch, Lawrence Alma-Tadema, Hannah Höch, Andreas Gursky, Miguel Chevalier, Ann Carrington, Patricia Kaersenhout, Kehinde Wiley, Studio Drift und vielen weiteren Künstler:innen.
Sie alle machen die facettenreiche Kulturgeschichte der Blumen auf eindrückliche Weise erlebbar. Blumen als Inspirationsquelle Kunst und Naturwissenschaft haben sich bei der Darstellung von Blumen stets gegenseitig inspiriert. So wurden Forschungsergebnisse in der Naturwissenschaft mit ebenso kunstvollen wie präzisen Illustrationen versehen. Die Beschäftigung mit den mannigfaltigen Erscheinungsformen von Blüten aus aller Welt regten wiederum Künstler:innen zu floralen Kreationen an, die weit über die rein botanisch korrekte Darstellung hinausgingen. Dabei reflektieren sie das Verhältnis von Kunst, Natur und Wissenschaft und feiern zugleich die Pracht und Vielfalt der Farben und Formen der Blumen.
Vom heiligen Lotus bis zur Nelkenrevolution Blumen besitzen für uns Menschen seit jeher eine große Symbolkraft – sei es in der Mythologie und Religion, in Kunst und Literatur oder Politik. Dass sich die Sinnbilder regional unterscheiden und über die Jahrhunderte immer wieder verändert haben, zeugt davon, dass Menschen den Blumen immer wieder verschiedenste Bedeutungen zuschreiben. Dabei stehen sie unter anderem für das Leben und seine Vergänglichkeit, werden als Freundschafts- oder Liebesbeweis in der zwischenmenschlichen Kommunikation verwendet oder repräsentieren Macht und Widerstand in Politik und Gesellschaft.

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8
80333 München
Abbildungen:

1. Rebecca Louise Law
Community (Installationsansicht), 2018
Toledo Museum of Art, Ohio, USA
© Rebecca Louise Law
2. Olga Wisinger-Florian
Blühender Mohn, 1895/1900
Öl auf Pappe, 70 x 98 cm
Belvedere, Wien
Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
3. Jan Brueghel d. J.
Satire auf die Tulpenmanie, 1640
Öl auf Leinwand, 31 x 49 cm
Frans Hals Museum, Haarlem, erworben mit Unterstützung der Rembrandt-Gesellschaft
Foto: Tom Haartsen
Museen heute

Haus der Kunst München: Katalin Ladik. Ooooooooo-pus

Katalin Ladik. Ooooooooo-pus

Ausstellung vom 03. März bis 10. September 2023
Haus der Kunst München

Mit „Ooooooooo-pus“ zeigt das Haus der Kunst die erste Überblicksausstellung von Katalin Ladiks Werk (geb. 1942, Novi Sad, ehemaliges Jugoslawien) in Deutschland. Die Künstlerin war in den 1960er Jahren eine Schlüsselfigur der literarischen und künstlerischen Avantgarde von Novi Sad, einer Stadt an der Verbindungstelle von Balkan und Teilen Mittelund Osteuropas. Ladik widmet sich in ihrem Schaffen konkreter und visueller Poesie, Performance und Klang.
Der Körper ist für Ladik der Ursprung von Poesie. Er ist ein Ort der Selbstdarstellung, den sie in ihren Performances seit den 1960er Jahren immer wieder erkundet hat. Mit Happenings, Ritualen und Foto-Performances positionierte sie sich an der Schnittstelle verschiedener etablierter und neuer Performance-Traditionen. Unter Bezugnahme auf folkloristische und mythologische Themen hinterfragt sie mit ihrer Kunst konventionelle Geschlechterrollen, wobei sie ihren Körper und ihre Stimme als Instrument und Medium einsetzt. Ihr Zugang zu Sprache und Poesie wurde durch ihre Mehrsprachigkeit – vor allem serbisch und ungarisch – entscheidend geprägt. Ladik war auch als Film- und Theaterschauspielerin erfolgreich, und verkörperte häufig weibliche Archetypen. 
Katalin Ladiks visuelle Gedichte – Collagen aus Schnittmustern, Notenblättern und gefundenen Objekten wie Platinen von Radios und Küchengeräten – funktionieren auch als Partituren. Sie erforscht damit die Verbindungen zwischen Stimme und Bild und erweitert die Sprache durch phonetische Experimente. Sprache ist das Herz Ladiks künstlerischer Arbeit. Ihre vielschichtige Auffassung von Poesie nimmt auf den Seiten ihrer Bücher, in musikalischen Partituren, durch konkrete Gedichte und in visuellen Collagen Gestalt an. Letztere werden von klanglichen Interpretationen der Künstlerin begleitet und offenbaren ihre außergewöhnliche stimmliche Bandbreite.
Ein weiteres Leitmotiv von Ladiks Arbeiten ist der Klang, der 2023 insgesamt im Programm des Haus der Kunst eine zentrale Rolle spielt. Sound ist ein Bindeglied in Ladiks vielseitigem Werk: Jeder der drei Ausstellungsräume eröffnet eine eigene Klanglandschaft, die alle auf Ladiks visueller und phonischer Poesie basieren und „Ooooooooo-pus“ zu einer Ausstellung machen, die ebenso gehört wie gesehen werden will. Im Einklang mit der nachfolgenden Ausstellung „Meredith Monk. Calling“ etabliert sie ein neues Format für die Präsentation wegweisender künstlerischer Praktiken, die mit Sound arbeiten. 
Für die Ausstellung am Haus der Kunst wird Katalin Ladik zwei neue Werke schaffen: ein skulpturales Gedicht mit Klang und eine Installation, die auf ihrer MultimediaPerformance Alice in Codeland basiert.

Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München
Abbildung:
- Katalin Ladik
Poemim, 1978/2016
gelatin silver print
40h x 30w cm
Edition 2 of 5
Photo: Imre Póth
Courtesy of the artist and acb Gallery
Museen heute

Rosenheim Lokschuppen: Vulkane

Vulkane

Lokschuppen RosenheimAusstellung vom 10. März bis 10. Dezember 2023
FASZINATION VULKANE
Vulkanausbrüche sind potenziell sehr gefährliche, zugleich aber atemberaubende Naturschauspiele. Das Leben auf der Erde wäre ohne Vulkane nicht möglich und sie spielten eine zentrale Rolle in der erdgeschichtlichen Entwicklung. Zunehmend werden Vulkane auch als Energieressourcen interessant.
FEUERBERGE DER WELT
Entdecken Sie die Welt der Feuerberge! Von Island bis Neuseeland, vom Mittelatlantischen Rücken bis nach Südamerika: Forscher*innen berichten über die neuesten Erkenntnisse, es steht aber auch das Leben jener 10% der Weltbevölkerung im Fokus, die in direkter Nachbarschaft mit den Gefahren leben.

MENSCHEN – KUNST – MYTHEN
Was passiert nach einer Eruption wie jene, die sich im Jahr 2021 auf La Palma ereignete? Wie bereiten sich potenziell Betroffene auf einen möglicherweise bevorstehenden Ausbruch vor? Auch in Kunst und Mythologie gibt es viele unterschiedliche Perspektiven, Feuerberge zu erkunden. Begeben Sie sich mit uns auf eine unglaubliche Reise mit fantastischen Bildern vom tiefen Meeresgrund bis zu den Sternen!
SICHER UND DOCH GANZ NAH DABEI
Ein virtueller Fahrstuhl bringt Sie zum Mittelpunkt der Erde, Pompeji wird wieder lebendig und Steine können in der Ausstellung schwimmen. Das geht doch gar nicht? Doch! Unser Forscherdeck verrät wie. Highlight der Ausstellung ist ein animierter Vulkanausbruch: Erleben Sie in einer multimedialen Inszenierung die Kraft verschiedener Eruptionen auf einer 20,5 x 4,2 m Leinwand. Näher dran geht nicht!
Maßgeschneidert für ein besonders nachhaltiges Ausstellungserlebnis
Für alle Altersgruppen gibt es ein vertiefendes pädagogisches Programm. Nutzen Sie unser vielfältiges Angebot an Führungen und lassen Sie sich von unseren Ausstellungsführer*innen über Rekorde und Geschichte(n) vom Spiel mit dem Feuer berichten. Kombinieren Sie spielerische und anspruchsvolle Führungen mit kreativen und themenbezogenen Workshops für Kinder und Jugendliche, Familien, Gruppen, Schulen oder Kindertageseinrichtungen.
AUSSTELLUNGSZENTRUM LOKSCHUPPEN
Rathausstraße 24
83022 Rosenheim
Museen heute

Kallmann-Museum Ismaning: Bilder des Menschen – Die Sammlung Klewan

Bilder des Menschen – Die Sammlung Klewan

Ausstellung vom 11. Märzt bis 11. Juni 2023
Kallmann-Museum Ismaning

Das Kallmann-Museum zeigt ab 11. März eine Gruppenausstellung mit Werken von rund 40 Künstler*innen aus der bedeutenden Sammlung des Galeristen Helmut Klewan. Der Mensch steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung, in der Zeichnungen, Gemälde, Druckgraphiken und Skulpturen zu sehen sind. Anhand der gezeigten Werke lässt sich eine umfassende Entwicklung der künstlerischen Darstellung des Menschen im 20. und 21. Jahrhundert nachzeichnen, die ein breites Spektrum der Kunst der Moderne abbildet und zugleich von den persönlichen Vorlieben des leidenschaftlichen Sammlers Klewan geprägt ist.
Große Namen der Kunstgeschichte stehen dabei neben weniger bekannten Künstler*innen, die es in der Ausstellung zu entdecken gibt. Ein erster Schwerpunkt liegt auf der klassischen Moderne, die mit Papierarbeiten etwa von Max Beckmann, Emil Orlik oder Bernhard Kretzschmar vertreten ist, deren ausdrucksstarke Selbstporträts als Charakterstudien erscheinen, die eine erkennbare Ähnlichkeit mit den dargestellten Personen aufweisen. Im Kontrast dazu erscheinen die Werke der ‚Art Brut‘, etwa von Jean Dubuffet, Gaston Chaissac und Louis Soutter, die einen weiteren Schwerpunkt der Sammlung bilden. In ihrer betont unkünstlerischen Darstellungsweise bringen sie eine anti-akademische Rohheit und naive Ehrlichkeit zum Ausdruck, die an die Malerei von Kindern erinnert.
Im Kontext dieser Einfachheit der künstlerischen Sprache können auch die eindrucksvollen Werke von Margarethe Held und die frühen Gemälde von Michael Langer gesehen werden. Berühmt ist die Sammlung Klewan auch für ihr Konvolut an Arbeiten des Schweizer Künstlers Alberto Giacometti, den Helmut Klewan 1987 als erster in München in einer Ausstellung präsentierte. Giacomettis suchende Annäherung an die Erscheinung des Menschen im Raum ist in der Ausstellung „Bilder des Menschen“ ebenso zu erfahren wie die Darstellung der qualvoll verzerrten Körper und Gesichter im Werk von Francis Bacon oder das existentialistische Lebensgefühl in Bernard Buffets Selbstporträt.Den Großteil seiner Sammlung von insgesamt rund 6000 Arbeiten baute Helmut Klewan in den Jahrzehnten auf, in denen er seit Beginn der 1970er Jahre als Galerist zunächst in Wien,dann auch in München tätig war. In dieser Zeit prägte er die Kunstgeschichte mit und setzte wichtige Impulse für das künstlerische Leben Münchens. Von Anfang an vertrat er insbesondere auch seine österreichischen Zeitgenossen, die einen zentralen Bestand seiner Sammlung ausmachen. Neben Günter Brus, Arnulf Rainer, Christian Ludwig Attersee oder Hans Wotruba gehört dazu auch Maria Lassnig, deren Bilder eines gefühlten Körpers sie zur bedeutendsten österreichischen Malerin der Nachkriegszeit werden ließen. Klewans großes Engagement für die Kunst seines Heimatlandes reicht bis in die Gegenwart, wie die Werke dreier der bekanntesten Schülerinnen Lassnigs, Mara Mattuschka, Johanna Freise und Regina Götz, bezeugen.Die Ausstellung stellt eine Vielfalt künstlerischer Darstellungen des Menschen vor und erlaubt zugleich einen Blick auf die künstlerischen Vorlieben eines bedeutenden Privatsammlers der Gegenwart.

Kallmann-Museum
Schloßstr. 3b
85737 Ismaning
Abbildungen:

- Francis Bacon
Three Studies of the Male Back 2/3 1987
Lithografie
81 x 59,5 cm
© The Estate of Francis Bacon. All rights
reserved / VG Bild-Kunst, Bonn 2023
- Max Beckmann
Selbstbildnis 1914
Radierung
24 × 17,8 cm

- Armand F. J. Henrion
Selbstporträt als Pierrot
undatiert
Öl auf Holz, 21,4 x 15,7 cm
Museen heute

Haus der Kunst München: Hamid Zénati All-Over

Hamid Zénati
All-Over

Ausstellung vom 16. März bis 23. Juli 2023
Haus der Kunst, München

„What is your favorite colour?“ „Colourful.“ –Hamid Zénati
„Hamid Zénati: All-Over“ ist die erste institutionelle Ausstellung, die dem Werk des Künstlers Hamid Zénati (geb. 1944, Constantine, gest. 2022, München) gewidmet ist. Die Präsentation zeigt Arbeiten aus dem fast sechs Jahrzehnte währenden Schaffen des Künstlers, der zeit seines Lebens zwischen München und Algier pendelte, und gibt erstmals einen Einblick in seinen unverwechselbaren Kosmos. Zénati widmete sich in seiner Praxis der Malerei, der Raumgestaltung, dem Textil- und Modedesign sowie der Fotografie. Sein Werk zeichnet eine schier unerschöpfliche Fülle an Formen, Mustern und Kombination von Farben, Materialien und Techniken aus. Als weitgehend unbekannter Künstler, der ein Leben in der Diaspora führte und dabei ein scharfer Beobachter sozialer, kultureller und künstlerischer Bewegungen war, entwickelte Zénati eine einzigartige kosmopolitische Perspektive, die die etablierten Grenzen zwischen Stilen und Genres sowie zwischen bildender und angewandter Kunst hinfällig erscheinen lassen.
Kuratiert von Anna Schneider. Mit großzügiger Unterstützung von The Arab Fund for Arts and Culture, Stiftung Kunstfonds und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Haus der Kunst
Prinzregentenstr. 1,
80538 München
Abbildung:
- Hamid Zénati
Untitled, undated
Courtesy Hamid Zénati Estate
Photo: Maximilian Geuter
Museen heute

München Lenbachhaus: CHARLOTTE SALOMON - Leben? oder Theater?

CHARLOTTE SALOMON
Leben? oder Theater?
Ausstellung vom 31. März bis 10. September 2013
Lenbachhaus München

Eine Ausstellung des Lenbachhaus München in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum, Amsterdam
Kuratiert von Irene Faber, Sammlungskuratorin Jüdisches Museum Amsterdam
Am Lenbachhaus betreut von Dierk Höhne und Stephanie Weber
„Leben? oder Theater?“ ist das Lebenswerk der Künstlerin Charlotte Salomon (1917 Berlin – 1943 Auschwitz), das innerhalb von zwei Jahren nach ihrer Flucht 1939 aus Berlin nach Südfrankreich entstanden ist. Dieses von ihr so genannte „Singespiel“ besteht aus 1325 Blättern, die in drei Akte eingeteilt sind und Zeichnungen, Textzeilen sowie szenische Anmerkungen in Gouache umfassen. Das reichhaltige Konvolut, welches seit 1971 vom Jüdischen Museum in Amsterdam aufgearbeitet und verwaltet wird, ist nicht nur ein herausragendes künstlerisches Werk des 20. Jahrhunderts, sondern gibt gleichzeitig auf einzigartige Weise Aufschluss über Salomons wendungsreiches und selbstbestimmtes Leben.
Es besticht durch die Vielfalt von Salomons Bildern sowie durch die reichen Bezüge zu Kunst, Film, Musik und Philosophie ihrer Zeit.
Die Erzählform von „Leben? oder Theater?“ ist bis heute aktuell geblieben. Die Illustrationen und Texte fügen sich wie Szenenbilder einer Theaterinszenierung oder eines Drehbuchs zusammen und nehmen gleichzeitig den hybriden Charakter aus Text- und Bildebene von Graphic Novels vorweg. Die Figuren des Werks beruhen auf Salomons persönlichem Umfeld, sind von ihr jedoch subjektiv herausgearbeitet und somit zu fiktiven Charakteren abstrahiert.
Auch die Erzählung selbst ist nicht als autobiographischer Tatsachenbericht zu verstehen, sondern bringt unterschiedliche Situationen und Lebensumstände in einen freien Sinnzusammenhang. So gibt Salomon in ihrem „Singespiel“ vor allem den zwischenmenschlichen Begebenheiten ihres Lebens Bedeutung; die Bedrohungen der NS-Zeit bilden den Hintergrund, vor dem sich ihre Erzählung entfaltet.
„Leben? oder Theater?“ zeugt durch innovative und kraftvolle Bildfindungen sowie feine ironische Nuancen von einer selbstbewussten künstlerischen Praxis. Auch außerhalb ihrer Kunst tritt Salomon – trotz familiärer Schicksalsschläge und antisemitischer Verfolgung – als
souveräne Protagonistin ihres Handelns in Erscheinung. Ihr Lebenswerk bietet so einen einmaligen Einblick in das komplexe und gewaltsam verkürzte Leben einer jungen Künstlerin.
Lenbachhaus
Luisenstraße 33
80333 München
Abbildungen:

- Charlotte Salomon
Gouache aus "Leben? oder Theater?" / Gouache from "Life? Or Theatre?" (M004701) 1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation

- Charlotte Salomon
Selbstbildnis / Selfportrait 1940-1942
Sammlung Jüdisches Museum Amsterdam / Collection of the Jewish Museum Amsterdam
© Charlotte Salomon Foundation
Museen heute

München Stadtmuseum: Eli Singalovski. Sunbreakers

Eli Singalovski. Sunbreakers
Eine Kabinettausstellung des Münchner Stadtmuseums
31. März bis 30. Juli 2023
bis 1970er-Jahre der Brutalismus und ein expressiver Umgang mit Sichtbeton. Heute werden zahlreiche der Bauten aus dieser Zeit von der Allgemeinheit kritisch oder geringschätzig betrachtet. Als Folge sind viele dieser Gebäude vom Abriss bedroht. Der israelische Fotograf und Medienkünstler Eli Singalovski hat es sich zur Aufgabe gemacht, die rohe Schönheit und den Formenreichtum dieser Bauten in Münchens Partnerstadt Be'er Sheva, in anderen Städten Israels aber auch weltweit fotografisch einzufangen. Der utopische Gründergeist, der sich beim Aufbau Israels mit der Betonästhetik verband, ist in seinen Fotografien allgegenwärtig.

Singalovski präsentiert die brutalistischen Bauten zentriert in dramatischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen und unbelebt, ohne sichtbare menschliche Aktivität. Die lange Belichtungszeit bei Nacht lenkt den Fokus weg von der in die Jahre gekommenen Materialität des Sichtbetons hin zur futuristischen Struktur und Plastizität der Architektur.

"Ich wollte alles Unwichtige weglassen. Ich wollte den Bau in Nachtaufnahmen vor dem schwarzen Himmel aus seiner Umgebung herauslösen," führt Eli Singalovski aus. "Der Betrachter sollte sich ganz auf die baulichen Details konzentrieren können." Derart in Szene gesetzt offenbaren die einzelnen Bauten ihren höchst individuellen Charakter. "Der Grundgedanke dahinter war, den Bau möglichst wie ein Porträt darzustellen – ein in einem Studio porträtierter Bau. Wie wenn man einen Menschen im Studio vor einem schwarzen Hintergrund fotografiert."

Von Januar bis März 2023 ist Eli Singalovski Stipendiat der Landeshauptstadt München im Programm ARTIST IN RESIDENCE MUNICH – EBENBÖCKHAUS.   

Stadtmuseum München
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Abbildung:
- Eli Singalovski, Dubiner, 2015 © Eli Singalovski
Ausstellungen
Freitag, 09.06.2023

Kochel Franz Marc Museum: AUGUST UND ELISABETH MACKE - Der Maler und die Managerin

AUGUST UND ELISABETH MACKEDer Maler und die ManagerinFranz Marc Museum Kochel am SeeAusstellung vom 09. Juni 2023 bis 17. September 2023Die im Landesmuseum Münster konzipierte Ausstellung August und Elisabeth Macke.Die im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster konzipierte Ausstellung August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin beleuchtet das...
Film
Donnerstag, 08.06.2023

BEAU IS AFRAID

Beau geht es nicht gut - seine Paranoia macht ihm das Leben schwer und die Medikamente, die ihm sein Therapeut verschreibt, sind auch keine Lösung. Als Beau aufbricht, um seine Mutter zu besuchen, beginnt eine epische Odyssee, auf der er mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert wird. Am Ende muss Beau erkennen, dass er seine dunkelsten Abgründe überwinden muss, um seine...
Musik
Mittwoch, 07.06.2023

Kenny Wheeler „Gnu High“

„ … eines der schönsten Alben der letzten Zeit überhaupt ...“ schwärmte im April 1976 das damals noch in Stuttgart beheimatete Jazzpodium über Kenny Wheelers „Gnu High“. Vor fast fünf Jahrzehnten erschien diese Platte und die Musik hat inhaltlich und in ihrer Wirkung bis heute nichts von ihrem Zauber eingebüßt. Insofern ist es nur konsequent und sollte für alle...
Literatur
Dienstag, 06.06.2023

Alba de Céspedes „Das verbotene Notizbuch“

Ein Zimmer für sich allein forderte Virginia Woolf vor fast 100 Jahren für jede Frau. Ihr Text wurde zu einem Klassiker der Frauenbewegung, und das vielzitierte Schlagwort zu einer Metapher für den Wunsch nach Privatsphäre und der Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens. Die Protagonistin von Alba de Céspedes´ Roman „Das verbotene Notizbuch“ hat kein Zimmer für...
Interview
Montag, 05.06.2023

202. Moritz Eggert – Die besten Ideen kurz vorm Einschlafen

Moritz Eggert „zählt zu den vielseitigsten und meinungsfreudigsten Künstlern unserer Zeit“ sagt der Moderator und Kritiker Andreas Göbel. Der 1965 in Heidelberg geborene freischaffende Komponist, Pianist, Dirigent, Schauspieler, Sänger und Blogger Eggert übersteigt mit Freuden stilistische Grenzen. Er musiziert leidenschaftlich im Rock- und Jazzbereich, hat (19...
Abzug
Sonntag, 04.06.2023

Fassaden 140

Martin Gebhardt, München
Fassaden 140
2023...
Musik
Freitag, 02.06.2023

Brian Blade „Mama Rosa“

Brian Blade ist ein eigensinniger Musiker. Er hat für Bob Dylan, Joni Mitchell und Emmylou Harris getrommelt. Aber auch seine Arbeit für Brad Mehldau, Wayne Shorter oder Chick Corea hatte stets diesen besonderen, man könnte meinen stillen Drive, wie ihn nur ganzheitliche Schlagzeuger besitzen. Blade präsentiert an Becken und Fellen keine artistischen...
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