Besonders die Kompositionen von Brahms (Sonate in f-Moll, op.120 Nr 1 & Sonate in Es-Dur, op.120 Nr. 2) und Schumann (Fantasiestücke, op.73) gehören beinahe zur Standardliteratur für die Besetzung Klarinette und Klavier. Trotzdem sind die beiden Instrumentalisten in der ausgezeichneten Lage, diesen häufig gespielten Aufnahmen eine besonderes Frische und zupackende Note zu geben.
Beide Instrumentalisten lassen eine starke persönliche Nähe und beinahe schon Seelenverwandtschaft bei ihrer Interpretation spüren, die dem künstlerischen Austausch natürlich sehr förderlich sind. Man könnte den Dialog als ein sich gegenseitig ergänzenden musikalischen Vorgang nennen, bei dem, trotz aller Harmonie, auch die klanglichen Reibungsflächen zu spüren sind. Dadurch bekommen die Aufnahmen eine stärkere Dynamik, sind die Herausforderungen in einem spürbaren Wechsel zwischen poetischer Tonbildung, klarem Ausloten der Themen und dem dramatischen Potenzial der Vorgaben zu spüren. Spannend auch die klangliche Gegenüberstellung und Verbindung zwischen dem überwiegend begleitenden und Stimmungen heraufbeschwörendem Klavierpart und der häufig Melodien jubilierenden Klarinette Sebastian Manz.
Jörg Konrad
Sebastian Manz & Herbert Schuch
„Brahms / Schumann / Gade“
Berlin Classics
„Brahms / Schumann / Gade“
Berlin Classics