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44. NOSTALGIA
45. TRENQUE LAUQUEN
46. MAMMA ANTE PORTAS
47. SHE CHEF
48. UNSER FLUSS …. UNSER HIMMEL
Donnerstag 08.06.2023
BEAU IS AFRAID
Seit 11. Mai 2023 im Kino
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Beau geht es nicht gut - seine Paranoia macht ihm das Leben schwer und die Medikamente, die ihm sein Therapeut verschreibt, sind auch keine Lösung. Als Beau aufbricht, um seine Mutter zu besuchen, beginnt eine epische Odyssee, auf der er mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert wird. Am Ende muss Beau erkennen, dass er seine dunkelsten Abgründe überwinden muss, um seine Träume zu erfüllen.

Ein Film von Ari Aster
Mit Joaquin Phoenix, Nathan Lane, Amy Ryan, Stephen McKinley Henderson, Hayley Squires, Denis Ménochet, Kylie Rogers, Parker Posey u.a.

Mit BEAU IS AFRAID legt der visionäre Ausnahmeregisseur Ari Aster ein herausragendes und wegweisendes filmisches Meisterwerk vor. Nach „Hereditary – Das Vermächtnis“ und „Midsommar“ ist das die dritte Zusammenarbeit zwischen Aster und dem Erfolgsstudio A24 („Everything Everywhere All At Once“). Die absurde Alptraumkomödie ist Asters Herzensprojekt, und basiert auf einem Drehbuch, das er seit seiner Zeit als Filmstudent kontinuierlich weiterentwickelte. Die Hauptrolle des paranoiden Beau spielt Oscar®-Gewinner Joaquin Phoenix („Joker"). Weitere Rollen übernehmen Nathan Lane („The Producers"), Amy Ryan („Only Murders in the Building"), Parker Posey („The Staircase") und Patti LuPone („American Horror Story").



Über den Film

Autor und Regisseur Ari Aster, einer der innovativsten Filmemacher der Gegenwart, inszeniert eine wahnhafte Reise ins Unbekannte. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes, der sich aufmacht, seine Mutter zu besuchen und dabei eine Welt erfüllt von böswilligen Kräften und unsichtbaren Beobachtern entdeckt, in der jede seiner Bewegungen verfolgt wird. Verdichtet durch vielschichtige Bedeutungsebenen und darauf ausgerichtet, sich dem emotionalen Chaos und der kollektiven Verunsicherung der Gegenwart zu stellen, folgt BEAU IS AFRAID der Odyssee eines Mannes bis zum Ende der Geschichte – untermalt von Horror aber auch Humor.

Milquetoast Beau Wassermann (Joaquin Phoenix) lebt allein in einem Wohnhaus, in dem sich jeder Augenblick wie ein Albtraum anfühlt. Anfällig für Angstzustände und Paranoia besucht er seinen langjährigen Therapeuten (Stephen McKinley Henderson), der ihn auf seine bevorstehende Reise zu seiner Mutter (Patti LuPone) vorbereitet. Am Vorabend der Abreise bricht unvermittelt Chaos in Beaus Leben ein, das alles in eine neue, surreale Richtung lenkt. Unfähig, sein Ziel in einer scheinbar verrückt gewordenen Welt zu erreichen, auf Straßen reisend, die auf keiner Karte verzeichnet sind, ist Beau gezwungen, sich seinem Leben und den Lügen zu stellen, die ihm von denjenigen aufgetischt wurden, die ihm am nächsten stehen.

Ari Aster, der Schöpfer von Hereditary – Das Vermächtnis und Midsommar, teilt eine verrückte Vision von Kontrolle, Vererbung und Flucht. Eine abenteuerliche Odyssee und gleichzeitig eine intime Betrachtung seines angsterfüllten Protagonisten, ist BEAU IS AFRAID die Charakterstudie eines ungelebten Lebens, die Heldenreise eines Mannes, dessen Veranlagung und Temperament einzigartig ungeeignet sind für die Prüfungen und Herausforderungen im Umgang mit seiner Umgebung, seiner Familie und seinem eigenen Innenleben. Elementar und psychologisch zugleich, ergibt Asters dritter Spielfilm ein düster-komisches Epos, das sich so zeitgenössisch wie auch so alt wie die Zeit selbst anfühlt. Ein Leben, das, unter ein Mikroskop gelegt, aus den Fugen gerät.

„Ari Aster bebildert einen kafkaesken Albtraum, eine Analogie auf das, was wir aktuell erleben“, so Parker Posey, die Beaus Jugendfreundin Elaine spielt. „Er vermittelt uns sein Gefühl dafür, was es bedeutet, sich durch unsere Städte zu bewegen und in unseren Häusern zu leben. Ari zeigt Dinge auf, die das Verhältnis zu unseren Eltern prägen, das Chaos der Kultur und des Kapitalismus und wie wir uns vor all dem retten können.“



DIE HAUPTFIGUR

Von Oscar®-Preisträger Joaquin Phoenix in einer virtuosen Performance verkörpert, die sich vom Körperlichen, zum Emotionalen und Psychischen bewegt, oftmals innerhalb einer Szene, erwacht Beau Wassermann auf der Leinwand auf eine Weise zum Leben, wie es bisher nur den wenigsten fiktiven Charakteren gelungen ist.

„Beau ist jemand, dessen Entwicklung nachhaltig gestoppt wurde“, sagt Aster. „Einiges in ihm wurde nicht aufgelöst oder verstanden. Er ist vor Angst verkrüppelt, in sich selbst gefangen und befindet sich im Grunde in einer ewigen Pubertät.“

Der Zuschauer wird mit ödipalen Themen konfrontiert, während BEAU IS AFRAID im Chaos der Geburt seinen Anfang nimmt und sogleich die zentrale Mutter-Sohn-Dynamik des Films ankündigt, die bereits angespannt ist, bevor Beau überhaupt das Licht der Welt erblickt. Eingeführt als verkrampfter Erwachsener, der in einer heruntergekommenen Wohnung in einer namenlosen Stadt lebt, trägt Beau die Last seiner überheblichen Mutter und seines abwesenden Vaters, dessen genetisches Schicksal einen der Running Gags des Films darstellt, auf seinen Schultern.

„Die Dynamik der Beziehung zwischen Beau und seiner Mutter Mona birgt das zentrale Geheimnis des Films“, betont Aster.

Wenn Eltern ihre Ängste auf die Kinder projizieren, dann ist Beau eines der denkwürdigsten Beispiele der Filmgeschichte dafür. Monas Befürchtungen und Erwartungen spiegeln sich auf wilde, mitunter verrückte Weise wider: Beaus Leben, das wir sehen, ist eine Reihe von düster-komischen Worst-Case-Szenarien, in denen er von elektrischen Feuern, Kleinkriminalität, übermäßig freundlichen Fremden, einer reisenden Theatertruppe und Schlimmerem heimgesucht wird. Genug, um jede Mutter zu beunruhigen, obwohl klar ist, dass Beaus größte Angst allein darin besteht, sie zu enttäuschen. Was, wenn er die falsche Wahl trifft?

Zu Beginn des Films steht die Entscheidung, die Mona von ihm erwartet: Ein Flugzeug besteigen und sie besuchen. Aber es existieren sowohl physische als auch psychische Barrieren zwischen ihnen. Armen Nahapetian, der Beau als 13-jährigen Jungen in einer Rückblende spielt, meint dazu: „Ihre Beziehung ist kompliziert, weil Mona so viel Liebe gibt, auf eine unkontrollierte Art, die Groll zwischen Geber und Nehmer erzeugen kann. Monas Art, Liebe zu geben, besteht darin, Beau zu kontrollieren. Und Beau, der nicht der Beste darin ist, Emotionen zu zeigen, hat Schwierigkeiten, die Liebe zu erwidern. Mona nimmt das persönlich.“



DIE GESCHICHTE

Aster hatte die Idee für BEAU IS AFRAID bereits vor fast einem Jahrzehnt in Los Angeles, noch bevor ihm mit Hereditary – Das Vermächtnis und Midsommar der Durchbruch gelang. In dieser Zeit verfasste und inszenierte er Kurzfilme in einem düster-komödiantischen Stil und arbeitete an verschiedenen Ideen für einen ersten Spielfilm. Am Tag bevor sein damaliger Mietvertrag auslief, stellte sich Aster einen Mann vor, der in einer Wohnung ähnlich der seinen lebt, erfüllt von Angst vor fast allem und der sich darauf vorbereitet, seine Mutter zu besuchen, nur dass er dazu nicht in der Lage ist.

Dieser frühe Entwurf entstand im Grunde als eine Übung in freiem Schreiben und während Aster heute viele literarische Einflüsse erkennt, die griechischen Klassiker, Borges, Vergil, Kafka, Sterne, Cervantes sowie Tennessee Williams, fungierte das Skript lange Zeit als Behältnis für Ideen, die ihm im Laufe der Jahre als zu dieser besonderen Welt gehörig erschienen. Er taufte seinen Protagonisten Beau und nahm die düster-komische Prämisse der archetypisch freudianischen Mutter, die stets für die Ängste ihrer Kinder verantwortlich gemacht wird, zum Ausgangspunkt. Dann gab er der Geschichte mehr Gewicht und überhöhte sie mythisch, durchdrungen von Schuldgefühlen.

„BEAU IS AFRAID war in seiner ursprünglichen Version eine reine Parodie“, gibt Aster zu, der damals an einem vollständigen Entwurf des Drehbuchs arbeitete, es aber zur Seite legte, als seine beiden Horror-Projekte an Fahrt aufnahmen. „Ich wollte ursprünglich, dass es mein Filmdebüt wird, obwohl der erste Entwurf eher comichaft und weniger emotional war. Aber während ich die Geschichte weiterentwickelte, kam diese höllische Freud’sche Schelmenhaftigkeit immer mehr in den Vordergrund.“
In den folgenden Jahren etablierte sich Aster als Meister des modernen Horrorfilms und realisierte Filmprojekte, welche das Genre neu erfanden. Auch in diesen Filmen ging es um unwillkommene Erbschaften und dunkle Familienähnlichkeiten. Als sein zweiter Film fertiggestellt war, fühlte sich Aster bereit dafür, etwas Größeres und Dringlicheres in Hinblick auf die Welt, in der wir leben, umzusetzen.
„Nach Midsommar hatte ich das Gefühl, es sei an der Zeit, BEAU IS AFRAID zu verwirklichen“, berichtet Aster. „Der Prozess des Umschreibens des Drehbuchs gestaltete sich sehr intensiv, und letztlich kam etwas ganz anderes dabei heraus als der erste Entwurf versprach. Die DNA hat sich aber nie geändert.“

Mit seinen ersten beiden Filmen hatte der Regisseur einen Nerv getroffen, unter anderem wegen seines besonderen Verständnisses für die Funktionsweise von Familien - und was dazu führt, dass diese zerbrechen. BEAU IS AFRAID gab Aster die Gelegenheit, in größerem Maßstab zu arbeiten, etwas Elementares zu erschaffen und eine Aussage über die beunruhigenden Zeiten, in denen wir leben, zu treffen.

Bei der zentralen Idee und dem emotionalen Kern des Films ging es darum, das Leben durch die Augen unseres Protagonisten zu betrachten, dessen Entwicklung zum Stillstand gekommen war, dessen Urängste, in Bezug auf andere Menschen, die Funktionsweise der Welt und seine eigene Natur, sich als vollkommen richtig erweisen. „Es geht nicht so sehr darum, das Leben eines Mannes zu erforschen, sondern den Betrachter in ihn hineinzuversetzen und an seinen Erfahrungen teilhaben zu lassen“, sagt Aster. „Der Zuschauer steckt in den Schuhen dieser Person, bewegt sich durch sie hindurch. Aber es geht weniger darum, den Kurs der Figur zu verfolgen, als seine Erinnerungen, seine Fantasien, seine Ängste zu erleben. Der Film illustriert Beaus Lebenserfahrung. Dieser Film ist persönlicher als alles, was ich zuvor gemacht habe“, unterstreicht Aster. „Meine Persönlichkeit und meine Idee von Humor sind in dem Projekt eingebettet.“

Amy Ryan, die im zweiten Kapitel des Films Grace, die mitfühlende Ehefrau des Chirurgen, spielt, ergänzt: „Aris Ziel war es, eine pechschwarze Komödie zu kreieren, die sich durch die Welten von Horror und Humor navigiert, was ihm auf wunderbare Weise gelungen ist. Der Film vereint Düsternis und Vergnügen auf besondere Art.“
Quelle: Verleih
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Mittwoch 31.05.2023
NOSTALGIA
Ab 08. Juni 2023 im Kino
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Nach 40 Jahren kehrt Felice in seine Heimatstadt Neapel zurück, um seine Mutter ein vielleicht letztes Mal zu sehen. Dort angekommen, begibt er sich auf eine Reise zum Ort seiner Jugend, einem Viertel im heutigen Neapel, aus dem die Gefahr nie ganz verschwand.

NOSTALGIA ist der italienische Beitrag für den Oscar® 2023 und lief im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes. Der Film erzählt eindringlich das Schicksal eines sensiblen, sanftmütigen Mannes, dessen Rückkehr in seine Heimatstadt eine Nostalgie in ihm auslöst, der er sich nicht entziehen kann. Seine Vergangenheit und die Mafia scheinen nur darauf gewartet zu haben, ihn endlich einzuholen. Gleichzeitig zeigt NOSTALGIA ein einfühlsames Bild von Neapel mit all seinen romantischen, aber auch hässlichen und brutalen Ecken. Die gleichnamige Buchvorlage von Ermanno Rea ist 2022 im Marix Verlag erschienen.

Ein Film von Mario Martone
Mit Pierfrancesco Favino, Tommaso Ragno u.a.


„Ein wunderschön gedrehter und hervorragend komponierter Film“ – The Guardian
„NOSTALGIA lässt den Zuschauer in die Stadt eintauchen, man kann die Gerüche der offenen Märkte, des Mülls, der heruntergekommenen Gebäude, der Motorradabgase und ab und zu auch die reinere Luft der Kirchen praktisch einatmen.“ – Deadline
„Leidenschaftlich, voller Atmosphäre und großartiger Darstellungen!“ – Screen International
„Mit einer beeindruckenden Besetzung, einer sicheren Regie und einer geschickten Kameraführung erweist sich NOSTALGIA als ein überraschend fesselnder Film.“ – Hollywood Reporter



REGIE: MARIO MARTONE

Mario Martone ist ein italienischer Theater-, Film- und Opernregisseur. Martone gründete bereits mit 18 Jahren die Theatergruppe „Nobili di Rosa“, aus der 1979 „Falso Movimento“ wurde, mit der er zahlreiche Stücke aufführte. Ab 1980 experimentierte er mit Videos, vier Jahre später legte er sein Kurzfilmdebüt NELLA CITTA BAROCCA vor.
Sein Langfilmerstling MORTE DI UN MATEMATICO NAPOLETANO über Renato Caccioppoli erwies sich als ein Erfolg, der ihn als einer der bemerkenswertesten Regisseure seiner Generation bestätigen sollte. Sein nächster Film – L’AMORE MOLESTO – lief 1995 bei den Filmfestspielen in Cannes und wurde mit einem David di Donatello ausgezeichnet. 1998 wurde sein dritter Film TEATRO DI GUERRA ebenfalls in Cannes gezeigt.
Immer wieder beschäftigt sich Martone zwischen seinen Spielfilmen mit Dokumentarfilmprojekten und Theateraufführungen. Er veröffentlichte auch mehrere Bücher. Von 1999 bis 2001 leitete er das Teatro Argentina in Rom. 2004 verfilmte er den Roman L’ODORE DI SANGUE von Goffredo Parise und sechs Jahre später den mit zwei Davide und einem Nastro d’Agento ausgezeichneten Film DIE FAHNE DER FREIHEIT. Insgesamt erhielten Martones Filme bislang 18 Auszeichnungen.
2014 wurde unter seiner Regie „Aureliano in Palmira“ beim Rossini Opera Festival aufgeführt, 2015 erhielt das Festival für die Wiederentdeckung der Oper den International Opera Award. Im Jahr 2022 wurde er für sein Drama NOSTALGIA zum zweiten Mal in den Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes eingeladen. Der Film war Italiens Beitrag für den Oscar® 2023.


DIRECTORS‘ STATEMENT

„Bei der Geschichte und der Thematik des Films habe ich mich von aktuellen Ereignissen inspirieren lassen, habe aber auch versucht, darüber hinaus zu gehen. Ich wollte die mysteriöse Stimmung erfassen, die ich auch während der Dreharbeiten in Neapel gespürt habe. Ich war fasziniert von der Idee, einen Film nicht in einer Stadt, sondern in einem Viertel zu drehen, als wäre es ein Schachbrett, und deshalb stammen alle Straßen, Häuser und Personen, die in NOSTALGIA auftauchen, ausschließlich aus dem Viertel Sanità, einem neapolitanischen Stadtteil, der ein Stück vom Meer entfernt liegt.

Das Viertel verbindet alles: die fernen Jahre, in denen der Film spielt, den Nahen Osten – wo der Protagonist schließlich gelandet ist –, die Träume, die Herausforderungen, die Fehler. Ich habe die Schauspieler und die Crew eingeladen, in das Viertel einzutauchen, ohne Angst, sich zu verirren, als wäre es ein Labyrinth.

Mit der Kamera auf den Schultern begannen wir, durch die Straßen zu gehen. Wir machten eine Begegnung nach der anderen, wir trafen auf Menschen und auf Geschichten, und am Ende drehten wir die letzte Szene und fragten uns, was ihr Sinn sei, und wir konnten ihn nicht finden.
Vielleicht gibt es keinen Sinn, vielleicht gab es ihn nie. Es gibt das Labyrinth und es gibt die Sehnsucht, die das Schicksal von vielen, vielleicht von uns allen ist.“



PIERFRANCESO FAVINO (FELICE)

Pierfrancesco Favino ist ein italienischer Schauspieler, der 1969 in Rom geboren wurde. Favino steht seit 1991 in überwiegend italienischen bzw. europäischen Produktionen vor der Kamera. Bekannt ist seine Rolle in DER PRINZ VON HOMBURG (1997) und in der 1993 sowie 1998 produzierten Serie DIE KINDERKLINIK. Sowohl für seine Nebenrolle eines römischen Kriminellen der 1970er-Jahre in Michele Placidos ROMANZO CRIMINLAE als auch für seine Darstellung des Giuseppe Pinelli in Marco Tullio Giordanas Historiendrama ROMANZO DI UNA STRAGE wurde er mit Italiens wichtigsten Filmpreisen David di Donatello und Nastro d’Argento ausgezeichnet.
2001 verkörperte Favino in JESUSLEGENDEN: JUDAS die Rolle von Simon dem Zeloten und war 2006 in NACHTS IM MUSEUM erstmals in einem größeren Hollywoodfilm zu sehen. Weitere Auftritte in Hollywood-Produktionen folgten in DIE CHRONIKEN VON NARNIA (2008, als Generals Glozelle), ILLUMINATI (2009, als Kommandant Olivetti), WORLD WAR Z (2013, als Direktor der Forschungseinrichtung der WHO) und RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG (2013, als Clay Regazzoni). Sehr große internationale Aufmerksamkeit erhielt Favino als Mafiaboss Tommaso Buscetta in dem Film IL TRADITORE – ALS KRONZEUGE GEGEN DIE MAFIA von Marco Bellocchio. IL TRADITORE feierte 2019 seine Premiere im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes und Favino wurde erneut mit dem David di Donatello und dem Nastro d’Argento ausgezeichnet.
2012 wurde er als Juryvorsitzender der Reihe Orizzonti der 69. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen. 2020 erhielt er bei der 77. Auflage des Filmfestivals für PADRENOSTRO den Coppa Volpi als bester Darsteller des Festivals. Im Dezember 2022 war er für seine Rolle in NOSTALGIA für den European Film Award in der Kategorie „Bester Schauspieler“ nominiert.


TOMMASO RAGNO (ORESTE)

Der italienische Schauspieler Tommaso Ragno wurde 1967 in Foggia geboren. 1988 debütierte er als Bühnenschauspieler in der griechischen Tragödie LA SECONDA GENERAZIONE, einer Sammlung von Stücken von Aischylos, Sophokles und Euripides unter der Regie von Mario Martone. Seit den 1990er-Jahren arbeitete er wiederholt mit Carlo Checci zusammen, den er als seinen "größten Lehrer" bezeichnet.
Sein Filmdebüt gab er 1997 mit der Hauptrolle in WE ALL FALL DOWN von Davide Ferrario. Im Jahr 2001 spielte er die Hauptrolle in CHIMERA unter der Regie von Pappi Corsicato und 2007 neben Isabelle Huppert in MEDEA MIRACLE von Tonino De Berdani. Außerdem war er in THE COUNCIL OF EGYPT (2002), L‘UOMO PRIVATO (2007), ICH UND DU (2012), DIE ÜBERGLÜCKLICHEN (2016) und BLOODY RICHARD (2017) zu sehen.
Im Jahr 2018 spielte er die Hauptrolle in GLÜCKLICH WIE LAZZARO unter der Regie von Alice Rohrwacher, die dafür den Preis für das beste Drehbuch bei den Filmfestspielen in Cannes sowie den American National Board of Review's Best Foreign Language Film Award gewann. Für seine Rolle als erwachsener Tancredi wurde Ragno bei den CinEuphoria Awards für das beste Ensemble – Internationaler Wettbewerb und beim Faro Island Film Festival für die beste Ensembleleistung nominiert.
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Freitag 26.05.2023
TRENQUE LAUQUEN
Ab 01. Juni 2023 im Kino
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Laura, eine junge Biologin aus Buenos Aires, kommt für einen Forschungsauftrag in die Provinzstadt Trenque Lauquen – und verschwindet plötzlich. Zwei Männer machen sich auf die Suche nach ihr, beide lieben diese Frau, beide verstehen nicht, warum sie gegangen ist. Spielt die russische Autorin Alexandra Kollontai eine Rolle, die Laura zuletzt las? Was hat es mit dem geheimnisvollen Briefwechsel auf sich, den Laura gefunden hatte, versteckt in den Büchern der lokalen Bibliothek? Während die beiden Männer sich auf ihre Spur begeben und Vermutungen aufstellen, hält eine unheimliche Entdeckung im See des örtlichen Parks die Menschen der Kleinstadt in Atem ...
Mit ihrem dritten Spielfilm feiert Laura Citarella die Lust am Geschichtenerzählen und bedient sich bei so unterschiedlichen Genres wie Detektivgeschichte, Liebesfilm, Film noir und Mysterydrama mit einer an David Lynch erinnernden Note. Citarella ist Mitglied des argentinischen Filmkollektivs
El Pampero Cine, das uns 2018 das vor Ideen übersprudelnde Kinowunderwerk LA FLOR bescherte.

Ein Film von Laura Citarella
Mit Laura Paredes, Ezequiel Pierri, Rafael Spregelburd, Elisa Carricajo, Juliana Muras, Verónica Llinás, Cecilia Rainero u.a.

DIRECTOR‘S STATEMENT
Dieser Film ist Teil einer größeren Idee: eine Reihe von Filmen, in denen dieselbe Figur verschiedene Leben in verschiedenen Städten in der Provinz Buenos Aires führt. Der erste Film der Saga heißt OSTENDE (2011) und ist mein erster Film als Regisseurin. Die Figur - Laura - wird immer von Laura Paredes gespielt. Und die Regisseurin, also ich, ist auch Laura. Vielleicht sind es zu viele Lauras.
Aber was sich durch die ganze Saga zieht, ist eine zentrale Idee: eine Art weiblicher Sherlock Holmes, eine Frau, die sich in den Städten verirrt und auf Abenteuer aus ist. Ein Film, der sich aus verschiedenen Arten von Frauen zusammensetzt. Frauen, die Frauen jagen. Detektivinnen. Wissenschaftlerinnen. Frauen, die aus verschiedenen Gründen weglaufen.
Die Kartographien von Büchern als Anleitung für das Leben. Mutterschaft. Die Aneignung von Territorien. Verliebte Männer. Das Edle mancher Männer. Die Idiotie der gleichen Männer. Die Bürokratie und die Blumen. Die Stadt. Die Menschen. Die Tiere. Die Pflanzen. Das Unbekannte.
Laura Citarella


BIOGRAFIE
Die argentinische Filmemacherin Laura Citarella (*1981) studierte Film in Buenos Aires. Nach zwei Kurzfi lmen stellte sie 2011 ihren Debüt-Spielfilm OSTENDE fertig. Mit dem in Co-Regie mit Verónica Llinás entstandenen Spielfilm LA MUJER DE LOS PERROS (DOG LADY) sorgte sie 2015 auf zahlreichen internationalen Festivals für Aufsehen. Citarella ist Teil des Filmkollektivs El Pampero Cine und produzierte zusammen mit ihren Kolleg*innen eine Vielzahl von Filmprojekten, u. a. das mehrteilige Filmepos LA FLOR von Mariano Llinás (2018). TRENQUE LAUQUEN entstand in enger Kooperation mit ihren El Pampero Cine-Mitstreiter*innen und wurde in der gleichnamigen Stadt im Bundesstaat Buenos Aires gedreht.



FILMOGRAPHIE

2022 Trenque Lauquen
2021 Bitácoras (TV-Dokumentarserie, 1 Episode)
2015 La mujer de los perros (Co-Regie mit Verónica Llinás)
2011 Ostende
2008 Historias Breves V: Tres juntos (Kurzfi lm)
2002 Canción para Ana (Kurzdokumentarfi lm)
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Freitag 19.05.2023
MAMMA ANTE PORTAS
Ab 25. Mai 2023 im Kino
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Jacqueline (Josiane Balasko) lässt gerade ihre Wohnung renovieren. Sie will eigentlich mit ihrem Freund, Nachbarn und Liebhaber Jean (Didier Flamand) zusammenziehen. Doch es gibt Stress: Der Handwerker wird nicht fertig, kaum eine Wand bleibt verschont, Jean will sich nicht von liebgewordenen Dingen trennen und schließlich bläst er den Umzug ganz ab. Jacqueline flieht aus ihrer Wohnung. Zunächst will sie bei ihrem Sohn Nicolas (Philippe Lefebvre) unterkommen. Doch der wimmelt die Mutter ab, er hat andere Probleme – seine Frau hat ihn verlassen. Jacqueline sieht sich gezwungen, „ein paar Tage“ bei ihrer ältesten Tochter Carole (Mathilde Seigner) und ihrem Schwiegersohn zu wohnen. Carole und Alain (Jérôme Commandeur) absolvieren gerade eine Paartherapie und so kommt es - nicht zuletzt wegen Mama im Nebenzimmer - beim vorsichtigen Austausch von Zärtlichkeiten immer wieder zu komischen Situationen. Aus ein paar Tagen werden Monate. Mama fühlt sich bei Carole wie Zuhause: Sie bereitet das Abendessen zu, nimmt den Fernseher in Beschlag, organisiert die Küche neu, und, und, und... Mama ist da – gekommen um zu bleiben!

Ein Film von ÉRIC LAVAINE
Mit JOSIANE BALASKO, MATHILDE SEIGNER, JÉRÔME COMMANDEUR, PHILIPPE LEFEBVRE u.v.a.

In seiner neuen Komödie MAMMA ANTE PORTAS greift der Regisseur Éric Lavaine zurück auf den Erfolgsfilm WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA (RETOUR CHEZ MA MÈRE). Diesmal ist es allerdings genau umgekehrt: In MAMMA ANTE PORTAS zieht nicht die jüngste Tochter wieder zurück ins ‚Hotel Mama‘, sondern Mama steht in Frankreichs Süden bei der Tochter vor der Tür. Nicht französisches Laissez-faire prägt das Mutter-Tochter-Verhältnis, für Stimmung sorgt eher die mütterliche Vereinnahmung der häuslichen Verhältnisse: Sie ist gekommen, um zu bleiben! Das gut gelaunte Film-Ensemble um Josiane Balasko und Mathilde Seigner glänzt mit viel Charme und Situationskomik.

INTERVIEW MIT ÉRIC LAVAINE

Wie kamen Sie auf die Idee, eine Fortsetzung von WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA zu drehen?
In WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA hatte ich mich für die Rolle der von Josiane Balasko gespielten Figur stark von meiner Mutter inspirieren lassen. Auch hier war sie es wieder, die mir die Idee des Films „geschenkt“ hat. Eines Tages begann meine Mutter, ihr Badezimmer zu renovieren und lud sich selbst in die Wohnung meiner älteren Schwester ein. Es sollte drei Tage dauern, aber sie blieb zwei Monate. Diese Situation gefiel meiner Mutter sehr gut, meine Schwester teilte ihre Begeisterung etwas weniger (lacht)...

Mit welcher Einstellung sind Sie an die Idee einer Fortsetzung herangegangen?
Gelassen und mit Vergnügen. Das Schreiben, der für mich schwierigste Moment, war eigentlich komfortabel: Wenn man die Figuren bereits kennt, erspart man sich eine neue Charakterisierung. Bei einer Fortsetzung trifft man auf die gleichen Schauspieler und weiß bereits, wie sie am Set funktionieren. Die einzige Einschränkung ist, dass der Zuschauer nicht nur das Vergnügen hat, die Figuren wiederzusehen, die er geliebt hat, sondern auch ein neues Menü serviert bekommen muss. Mein Ko-Autor Héctor Cabello Reyes und ich wollten einen Film schreiben, der nicht redundant an WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA erinnert.

Wo befinden sich Ihre Figuren - Jacqueline, Carole, Nicolas, Alain, Jean - zu dem Zeitpunkt, an dem wir sie wiedersehen?
MAMMA ANTE PORTAS spielt zwei Jahre nach dem Ende von WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA, jede der Figuren ist in ihrem Leben weitergekommen. Das Paar Carole (Mathilde Seigner) / Alain (Jérôme Commandeur), das am Ende des ersten Teils eine große Krise durchlebte, hat sich wieder zusammengerauft. Sie versuchen, ihrer Beziehung neuen Schwung zu verleihen – daher auch die Paartherapie. Carole scheint ruhiger geworden zu sein und Alain hat etwas mehr Autorität erlangt. Jacqueline hingegen ist jetzt offiziell mit Jean (Didier Flamand) zusammen. Sie haben beschlossen, Jacquelines Wohnung zu renovieren, um endgültig zusammenzuziehen.
Das Problem ist, dass für Jacqueline dieses zukünftige gemeinsame „Zuhause“ schon immer „ihr Zuhause“ war. Nicolas (Philippe Lefebvre), Jacquelines Sohn, ist immer noch egoistisch und seine selbstsüchtige Art gefährdet seine Ehe. Stéphanie (Alexandra Lamy) schließlich, die in WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA eine arbeitslose Architektin war, ist nun in Brasilien, um ein Hochhaus zu bauen.

Die Zukunft des Paares Carole-Alain ist eine der eigentlichen Herausforderungen des Films?
Ich bin ein Fan des Paares, das Jérôme Commandeur und Mathilde Seigner spielen. Damit ihr gemeinsames Abenteuer – trotz der Hilfe eines Paartherapeuten (Sébastien Castro) – weitergehen konnte, musste sich jeder von ihnen weiterentwickeln. Im Grunde genommen wurde Carole sanfter und Alain verführerischer. Damit Carole sich wieder in ihren Mann verlieben konnte, musste er ein bisschen mehr die treibende Kraft in der Beziehung sein und weniger „dumm“. Deshalb habe ich einige Sequenzen herausgeschnitten, in denen Alains Figur einfach zu platt war. Man muss ein wenig Komik opfern, um die Figuren und ihre Beziehungen realistischer werden zu lassen.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, Carole in den Vordergrund zu stellen und auf Stéphanie zu verzichten?
In der ersten Version des Drehbuchs zog die Mutter zu Stéphanie. Alexandra Lamy warnte mich davor, dass wir dieselbe Geschichte wie im letzten Film drehen würden: nämlich die Konfrontation zwischen der Mutter und ihrer Lieblingstochter. Alexandra schlug mir vor, dass es interessanter wäre, wenn die Mutter zu ihrer anderen Tochter Carole ziehen würde, mit der sie weniger anfangen kann. Dadurch wurde Alexandras Part stark reduziert und wir dachten, dass es am besten wäre, sie nach Brasilien zu schicken.

Wie kamen Sie auf die Idee, eine dritte Generation einzuführen, nämlich die von Jacquelines Mutter, von der Balaskos Figur terrorisiert wird?
Zu sehen, wie Jacqueline (Josiane Balasko) von ihrer Mutter (Line Renaud) bestraft wird, ist sehr witzig. Josiane wird zum ältesten Teenager Frankreichs, wenn sie von Line Renaud gerügt wird, weil sie eine Zigarette raucht! Solange man seine Eltern hat, bleibt man auch mit 70 Jahren noch ein Kind.

Wussten Sie von Anfang an, dass die Schauspieler bereit sein würden, wieder mitzuspielen?
Sie haben sehr schnell zugesagt und hatten große Lust, wieder gemeinsam zu drehen. Und dank der Abwesenheit von Stéphanie hatten sie mehr Raum für ihre Rollen.

Wir können uns keine andere als Josiane Balasko für die Rolle der Jacqueline vorstellen!
Josiane ist wie immer großartig und sie liebt diese Mutterrolle, die weiß, was sie will – und die ziemlich lebensnah ist. Jacqueline ist von einer sehr liebenswerten Böswilligkeit! Im wirklichen Leben hat Josiane nur eine Tochter, und zu ihrem Glück ist sie nicht mit dem Problem konfrontiert, dass sie eines ihrer Kinder bevorzugt. Ich gebe gern zu, dass es eine Freude ist, mit einer Frau zu arbeiten, die die größten französischen Komödien gespielt hat. Und sie wird nicht müde bei dem, was sie tut: Sie ist immer noch neugierig auf ihre Figuren und sie beschäftigt sich mit den Dialogen. Wenn Balasko ein Komma richtig betont, dann hört man ihr zu!

Mathilde Seigner spielt sanfter als in den meisten ihrer Filme.
Mathilde ist eine äußerst pointierte Schauspielerin mit einer natürlichen Ausstrahlung. Es braucht viel, um gegen Jérôme oder Josiane zu bestehen. Es interessierte mich, ihre virulente Persönlichkeit zu nutzen, indem ich sie abschwächte. Carole wurde am Ende von WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA fast von Alain verlassen. Seitdem hat sie sich beruhigt und stimmt sogar einer Paartherapie zu, um zu versuchen, einige der Probleme zu lösen, wie z.B. das gemeinsame Anliegen vieler langjähriger Paare, einer sehr gemäßigten Sexualität. Die Anwesenheit ihrer Mutter wird diese „sexuelle Wiederbelebung“ nicht gerade erleichtern.

Jérôme Commandeur entwickelt sich offenbar zu einem Ihrer Lieblingsschauspieler …
Ich war einer der ersten, die mit Jérôme gedreht haben, das war in BARBECUE. Seitdem hat er eine unglaubliche Spielreife erlangt. Er ist sofort auf dem Punkt, er hat diese Art von Stärke, die es ihm ermöglicht, sich zu trauen und nie übertrieben zu wirken. Er ist dank seiner Persönlichkeit unglaublich komödiantisch und emotional, und hat dieses Gefühl für Rhythmus, das alle Schauspieler haben, die gut auf der Bühne sind.

Philippe Lefebvre hat mehrere extrem lustige Szenen!
Die Figur des Nicolas, der ein bisschen ein Typ „ist mir doch egal“ ist, das passt zu ihm (lacht). Mit Philippe versteht man sich sofort, er ist auch Regisseur und kennt daher die Zwänge der Inszenierung. Er ist ein sehr guter Freund und als Bruder von Mathilde Seigner absolut glaubwürdig.

Didier Flamand ist immer so elegant wie er ist....
Didier ist ein Mann mit Extra-Klasse. Er ist sehr attraktiv und absolut Balasko-kompatibel. Übrigens war es Josiane, die ihn mir als ihren Liebhaber für WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA empfohlen hatte. Er hat immer ein Augenzwinkern und versteht es, alle am Set in die Tasche zu stecken.

Kann man schon von einem „Franchise“ für WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA sprechen?
Was das Franchise betrifft, sind wir nicht bei Marvel (lacht), dennoch bieten mir diese Figuren die Möglichkeit, unzählige Familienprobleme anzusprechen. Wenn ich den Altersunterschied thematisieren möchte, kann ich das über Balaskos Figur tun. Wenn ich Eifersüchteleien unter Geschwistern heraufbeschwören möchte, ist das genauso möglich. Für die Schwierigkeiten unter Freunden habe ich den Film BARBECUE, für den ich übrigens eine Fortsetzung mit PLANCHA gedreht habe: Er kommt Ende April 2023 unter mit dem Titel HAPPY 50 in die deutschen Kinos.
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Autor: Siehe Artikel
Donnerstag 11.05.2023
SHE CHEF
Ab 18. Mai 2023 im Kino
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SHE CHEF begleitet die österreichische Kochweltmeisterin Agnes auf ihre Lehr- und Wanderjahre durch drei der renommiertesten Restaurants der Welt. Wird sich die junge Frau ihren Platz in der Männerdomäne der Sterneküche erkämpfen können?

Ein Film von von Melanie Liebheit & Gereon Wetzel

SHE CHEF ist das Porträt von Kochweltmeisterin Agnes. Nach der Ausbildung in Österreichs Top-Restaurant, dem „Steirereck“, begibt sich die 25-Jährige auf eine spannende Reise, um von den besten Köchen der Welt zu lernen und ihre eigene Küchensprache zu entwickeln. So unterschiedlich Persönlichkeiten und Stile der berühmten Köche aus Vendome, Disfrutar und Koks auch sein mögen: Die Stars der Szene sind alle Männer. Wir begleiten Agnes auf ihrem eigenen Weg zur Spitzenköchin in einer Zeit, in der Frauen sich nicht einfach nur mehr hintenanstellen. SHE CHEF stellt sich die Frage nach der Zukunft der Arbeitswelt, nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf, nach den Träumen der nachfolgenden Generation. Ganz nebenbei führt uns der Film an die sinnliche Schönheit dieses Handwerkes heran abseits des üblichen Starkults.



FRAGEN AN AGNES KARRASCH

Was bedeutet Essen für dich?
Jeder Mensch muss essen, um zu überleben. Das ist einfach. Aber was wir essen, ist entscheidend. Entscheidend darüber, wie wir uns fühlen, entscheidend über unsere Gesundheit. Ich glaube, dass wir unserem Essen grundsätzlich viel zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Ich brauche nicht vegane, vegetarische oder sonstige Ansätze, um es „richtig“ zu machen. Dennoch kann ich das natürlich, wenn ich das möchte. Am Ende dieser ganzen Diskussionen steht ja immer ein bewusster
Umgang mit unserem Konsum.

Wolltest du schon immer Köchin werden?
Als Teenager habe ich angefangen, ein gesteigertes Interesse am Kochen zu haben, ohne mir dessen wirklich bewusst zu sein. Statt einer neuen Handtasche wollte ich eine Pastamaschine. Nie aber kam mir der Gedanke, Köchin zu werden. Ganz im Gegenteil. Ich wollte irgendwas mit Tourismus machen, um möglichst viel reisen zu können, wenn ich denn dann doch mal arbeiten und Geld verdienen muss.

Wie kamst du zu deinem Beruf?
Mein Weg hat mich dann auf die Tourismusschule nach Innsbruck geführt und schnell wurde mir klar, dass mich alle Unterrichtsgegenstände neben dem Kochunterricht eigentlich mehr langweilten. Meine Kochlehrer waren schnell überzeugt, dass ich Köchin werden musste. Endlich mal jemand, der Interesse an ihrem Fach hatte! Ich habe aber nach wie vor nicht den Plan gehabt, mein Leben der Küche zu widmen. Jeglicher Gedanke in die Richtung wurde mit einfachen Argumenten wie „harter Umgangston“, „schlechte Arbeitszeiten“, usw. im Kern erstickt.
Aber da gab es noch meine Kochlehrer. Beide nach wie vor überzeugt von ihrem Plan wiesen mich liebevoll darauf hin, vielleicht mal meinen Horizont zu erweitern und mir Häuser wie das Steirereck anzuschauen.
Obwohl mein Interesse langsam geweckt wurde, beschloss ich in England „Travel & Tourism Management“ zu studieren. Ich absolvierte mein Studium mit meiner Bachelorarbeit über die „Slow Food Organisation“ von Carlo Petrini. Durch die Bachelorarbeit beschäftigte ich mich zwangsweise endlich mal richtig mit dem Thema Kochen, guten Produkten und all den Möglichkeiten, die die Gastronomie zu bieten hat. Nebenbei verdiente ich mir über die Jahre als „Aushilfsköchin“ oder mit privaten Feiern, die ich verpflegte, immer wieder etwas dazu. Es hatte ein wenig gedauert, aber ohne es zu merken, war ich zur Köchin ohne Ausbildung geworden und Gott sei Dank hatte ich Freunde um mich, die mir irgendwann in den Hintern traten und mir auferlegten, endlich meine Ausbildung zu machen, nachdem es sich in jedem Gespräch mit mir ja eh nur ums Essen und Kochen drehte.

Welche Vorstellungen hattest du von einer Koch-Karriere?
Was mich zunächst einmal davon abgehalten hat, eine Koch-Karriere anzustreben, war mein Unwissen über die verschiedenen Möglichkeiten als Köchin. So war ich fest davon überzeugt, dass ich mich zwischen einer elitären, abgehobenen Sterneküche mit tollen Produkten oder einer einfachen Küche, mit letztlich wenig Abwechslung und Verdienstchancen entscheiden muss. Die Sterneküche machte auf mich einen viel zu versnobten Eindruck und ewig Burger braten sollte auch nicht mein Lebensziel sein.

Was verbindest du mit Sterneküche?
Sterneküche ist elitär. Aber sie ist vor allem auch eine enorme Chance. Eine Chance, nachhaltig zu arbeiten, seltene, alte Produkte zu schützen und vor allem eine Chance, unfassbar kreativ und ausgefallen arbeiten zu können. Der Besucher eines Burger-Restaurants würde sich wohl nicht so sehr freuen, wenn sich auf seinem Burger auf einmal fermentierte Innereien und Tomatensphären
befinden.

Wo hast du deine ersten Schritte in einer Profiküche getan?
Ich bewarb mich im Restaurant Steirereck in Wien und war mir noch nie einer Sache so sicher, wie dem Wunsch, dort meine Ausbildung zu machen. Zwei Jahre später durfte ich mich endlich Köchin nennen und wurde zeitgleich Teil des Jugendnationalteams in Österreich. Im November 2018 traten wir mit vollem Erfolg auf der Weltmeisterschaft der Köche, dem „Culinary World Cup“ in Luxembourg an.

Was hast du auf deiner Reise in SHE CHEF erlebt?
Als frisch gekürte Weltmeisterin begab ich mich auf meine Wanderjahre. Mein Wunsch zu reisen und die Welt zu entdecken, starb natürlich nicht mit dem Kochen. Ganz im Gegenteil. Ich hatte meinen Weg gefunden, meine Leidenschaften in meinem Beruf zu verbinden. Reisen und Kochen.
Somit folgten dann Praktika bei Joachim Wissler im Vendôme, bei Oriol Castro und Eduard Xatruch im Disfrutar in Barcelona und bei Poul Andreas Ziskas im Restaurant KOKS. Geplant war natürlich noch einiges mehr, aber auch mir machte Corona einen Strich durch die Rechnung...
Ich flog schließlich zu meiner finalen Station, dem KOKS. Danach wollte ich für den ehemaligen Souschef des Vendômes, Dennis Melzer, in seinem neuen Restaurant in Berlin als Sous Chefin arbeiten. Mit meinem Praktikum im Restaurant KOKS wurde allerdings alles auf den Kopf gestellt.
Ich hatte ein Team und einen Ort gefunden, der besonderer nicht hätte sein können. Fernab von Großstädten mitten in der Natur befindet sich das zwei Sterne-Restaurant. Mit der mir gebotenen Position, dort als Chef de Partie arbeiten zu können, sagte ich jegliche Pläne in Berlin ab und beschloss, auf der Insel zu bleiben. Diese Entscheidung wird wohl auch andauern.

Was treibt dich an?
Das Kochen per se, glaube ich, ist eine Leidenschaft, die manche von uns packt und einfach nicht mehr loslässt. Auch wenn es sehr dramatisch klingt, aber ein Leben ohne „meine Kocherei“ hat für mich wenig Reiz. Egal wo ich hinreise: ein Land und seine Bewohner werden ja immer auch
stark durch ihre Küche definiert. All diese Küchen zu entdecken und zu verstehen, macht immens viel Spaß.

Wie stellst du dir dein eigenes Restaurant vor?
Wenn ich an mein eigenes Restaurant denke, freue ich mich schon heute in den Gastraum hinauszuschauen und hoffentlich ein Bild der Harmonie und des Genusses sehen zu dürfen. Ich glaube, dass wir mit dem Essen, das wir servieren, wahnsinnig viel beeinflussen können am Tisch des Gastes. Das fängt an mit dem Stuhl, auf dem wir sitzen, dem Besteck und dem Glas, das wir in der Hand halten und der Lichtstimmung, die uns umgibt. Gehen wir davon aus, dass all das perfekt abgestimmt ist und es nichts gibt, was uns ablenkt. Dann bleibt am Ende nur mehr das Menü. Und das kann über den gesamten Verlauf des Abends entscheiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gespräche am Tisch positiv und harmonisch ablaufen bei einem sehr guten Mahl ist meines Erachtens sehr hoch. So glaube ich also, dass wir mit unserem Essen auch Stimmungen beeinflussen können. Das beobachten zu können ist definitiv spannend.

Was ist dir mittlerweile bei der Arbeit am wichtigsten?
In etwas kürzeren Worten kann ich für mich sagen, dass ich meine Passion im Kochen gefunden habe und überzeugt davon bin, dass die Zukunft voller neuer Ideen und Projekte sein wird. Was aber mittlerweile stark im Mittelpunkt steht für mich, ist das Team, ein respektvoller Umgang und
die Stimmung im Restaurant im Alltag. Wir verbringen so viele Stunden an unserem Arbeitsplatz, ziehen in meinem Fall sogar nur dafür auf eine Insel, da bin ich überzeugt, dass es unabdingbar ist, in unserem Job nicht nur irgendeine Arbeit zu sehen, die uns Geld einbringt. Vielmehr ist es ein Ort, an dem wir die Möglichkeit haben, uns auszuleben und das zu präsentieren, was wir sind und was uns als Team ausmacht.

Wie war es für dich vor der Kamera zu stehen?
Zuerst eigenartig. Wenn man vor der Kamera steht, fühlt man sich erstmal unwohl. Aber mit Melanie und Gereon hat sich über die Zeit ein so krasses Vertrauen aufgebaut, dass ich es irgendwann einfach vergessen habe, dass sie dabei sind. Die sind so unauffällig, stehen nie im Weg herum, lenken einen nie von der Arbeit ab: Irgendwann nimmt man die Kamera nur mehr aus dem Augenwinkel wahr. Immer wenn ich in ein neues Restaurant gekommen bin mit meiner kleinen Filmentourage war mir erstmal unwohl, weil ich Angst hatte, dass die KollegInnen das falsch verstehen, wenn die Neue gleich mal mit der Kamera auftaucht. Aber überall haben sie sofort verstanden, dass es den Beiden um etwas anderes geht als einfach anzugeben. Der Küchenalltag und die Arbeitsgeschwindigkeit in der Gourmetküche lassen es sowieso nicht zu, dass man lange über Störgeräusche nachdenkt.

Was würdest du sagen, könnte es Frauen erleichtern sich in der Sterneküche durchzusetzen und eine Chancengleichheit zu schaffen?
Der Ausgangspunkt ist der Umgang miteinander in den Küchen. Schwierig wird es, wenn die Männer ein Männerbild in die Küche tragen, das man „toxisch“ nennt. Unter dem großen Druck, der herrscht, wird es dann oft unangenehm bis unangemessen. Genauso aber bei den Frauen: Viele
haben das Bild von sich, dass sie bestimmte Sachen einfach nicht so gut können, so stark verinnerlicht, dass auch ich manchmal genervt davon bin. Man kann als Mann männlich sein oder als Frau weiblich und gemeinsam als Menschen arbeiten und sich helfen, dafür muss aber jeder eine gewisse Reflexion über das eigene Verhalten mitbringen. Und dann fängt der Fisch natürlich immer vom Kopf an zu stinken: Aber da kommen jetzt junge Küchenchefs und Chefinnen nach, die ein größeres Bewusstsein für Genderfragen mitbringen und dadurch ändert sich auch einiges in den Küchen.
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Freitag 05.05.2023
UNSER FLUSS …. UNSER HIMMEL
Ab 11. Mai 2023 im Kino
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BAGDAD, IRAK. Winter 2006. 3 Jahre nach der US-geleiteten Invasion. Extreme sektiererische Gewalt, nächtliche Ausgangssperren. Und die fortgesetzte Besatzung des Landes.

Eine Nachbarschaft in Bagdad mit Menschen unterschiedlicher Religion und Herkunft im Winter 2006.

Eine Nachbarschaft, die sich umeinander kümmert, zusammenhält und es schafft verbindende und schöne Momente trotz Anschläge, Leid und Elend, zu erleben. Die Menschen kämpfen um Normalität und Nähe, lachen sich ihre Ängste von der Seele, trauern und weinen um Verlorenes und setzen sich alle damit auseinander, welche Zukunft sie im Irak, in Bagdad, welche Zukunft ihre Kinder dort haben können.

Sara, eine alleinerziehende Mutter und Autorin, kann nicht mehr schreiben, denn alles, was sie schreiben würde, wäre eine Lüge: Sara findet es unmöglich Wörter zu finden, die exakt den Horror und die Traumata des Krieges beschreiben würden.
Sara ist das Herz der Nachbarschaft. Ihre Wärme durchdringt die liebevolle Beziehung zu ihrer 9-jährigen Tochter Rima und strahlt auf alle Freundschaften, Beziehungen und Begegnungen in ihrem Alltag aus.

Auch Sara überlegt mit ihrer Tochter zu flüchten, wie so viele in ihrem Viertel. Es gibt keine einfache Antwort in diesem Dilemma, zu sehr ist sie mit Menschen und Stadt verbunden. Für Rima ist es unvorstellbar Bagdad zu verlassen.

Und so bleibt Sara, fährt mit ihrer Tochter über den Tigris, dem Herzen und der Seele Bagdads, in einem kleinen Boot und erklärt Rima: Es ist (auch) UNSER FLUSS … UNSER HIMMEL.

Ein Film von Maysoon Pachachi
Mit Darina AL JOUNDI, Zainab JODA, Basim HAJAR, Labwa ARAB, Amed HASHIM,I Meriam ABBAS, Mahmoud Abo AL ABBAS u.a.



Director`s Note

Ich bin eine Filmemacherin irakischer Herkunft mit tiefen Wurzeln in diesem Land, und gleichzeitig bin ich Londonerin und habe fast mein ganzes Erwachsenenleben in dieser Stadt gelebt. Ich fühle mich oft wie jemand, der auf einer Brücke wohnt, von der aus man beide Seiten des Flusses sehen kann.

Die Iraker haben jahrzehntelang Diktatur, Krieg und Sanktionen und seit 2003 täglich extreme Gewalt und Chaos erlebt. Ihr Leben ist zerrissen und voller Verluste, und es gibt keine Atempause, um das Erlebte zu verarbeiten und zu reparieren. Dies ist der emotionale Kontext, in dem die Menschen ihr tägliches Leben in einer Situation meistern, in der das Undenkbare zur Norm geworden ist, in der man „das Leben spielen“ muss, wie die Menschen in Sarajevo zu sagen pflegten. Die gewaltigen äußeren Umstände wirken sich auf alle aus und vermitteln das Gefühl, dass man eine Geschichte erlebt, die gleichzeitig persönlich und kollektiv ist.

Ich und meine Co-Autorin Irada Al-Jubori, eine irakische Romanautorin, waren daran interessiert, eine fiktionale Form zu finden, die diese Erfahrung widerspiegelt.

Unser Film spielt in Bagdad, in der letzten Woche des Jahres 2006, einer Zeit extremer sektiererischer Gewalt und nächtlicher Ausgangssperren. Verbundene Einzelgeschichten, jede mit ihrem eigenen Verlauf, entfalten sich gleichzeitig, und zusammen beschreiben sie ein kollektives Drama, das sich in dieser besonderen Zeit und an diesem besonderen Ort abspielt. Wie man die Geschichte erzählt, ist Teil der Geschichte.

Ich interessiere mich nicht so sehr für das, was passiert, sondern für das, was wir als Menschen mit dem tun, was passiert. Wie halten wir unser Leben zusammen, wenn die Welt in uns und außerhalb von uns zerfällt, wie behalten wir einen Sinn für unser Selbst und unsere Geschichte? Wie können wir psychisch und emotional überleben? Woher nehmen wir den Willen und den Mut, dem Schaden zu widerstehen und jeden Morgen ein zerbrechliches Gefühl der Hoffnung zu erneuern? Können wir unseren Werten und Überzeugungen treu bleiben? Was sagen wir unseren Kindern? Können wir uns ein Gefühl der Gemeinschaft bewahren? Und wie?

Um diese Fragen geht es in unserem Film, der zum Teil von Dialogen und Szenen inspiriert wurde, die ich und meine Co-Autorin Irada 2006/7 im Irak gehört und gesehen haben. Auf der Grundlage dieses realen Quellenmaterials haben wir unsere fiktive Erzählung entwickelt, die die Gefühle unserer Figuren auf die Art und Weise wiedergibt, wie es das Drama ermöglicht, und gleichzeitig versucht, die Energie, die Gefahr und das Chaos der allgemeinen Realität, in der sie leben, zum Ausdruck zu bringen.

Wir sind der Meinung, dass es gerade jetzt wichtig ist, Geschichten von individuellem Widerstand und Hoffnung über den Nahen Osten zu erzählen, wo so viele Menschen es immer noch schaffen, als Menschen miteinander solidarisch zu sein, trotz des stark spaltenden Drucks von Religion und Politik, mit dem sie leben.

„Unser Fluss, unser Himmel“ ist der erste international koproduzierte Spielfilm einer Regisseurin irakischer Herkunft!

Sie interessiert sich in ihren Arbeiten besonders für die Perspektive von Frauen in ihrem Herkunftsland, dem Irak und in anderen Ländern des mittleren Ostens. Sie engagiert sich in der Ausbildung von Filmschaffenden. Zusammen mit einem Kollegen hat sie in Bagdad das „Independent film & Television College“ gegründet, das eine kostenfreie Ausbildung ermöglicht. In Großbritannien, wo sie heute lebt, hat sie das Netzwerk „Act together: Women’s Action for Iraq“ gegründet.


Pressestimmen

„Wie halten wir unser Leben zusammen, wenn die Welt in uns und außerhalb von uns zerfällt, wie behalten wir einen Sinn für unser Selbst und unsere Geschichte? Wie können wir psychisch und emotional überleben?
Woher nehmen wir den Willen und den Mut, dem Schaden zu widerstehen und jeden Morgen ein zerbrechliches Gefühl der Hoffnung zu erneuern?
Können wir unseren Werten und Überzeugungen treu bleiben? Was sagen wir unseren Kindern? Können wir uns ein Gefühl der Gemeinschaft bewahren? Und wie?, fragt Regisseurin Pachachi.
Diese Fragen zu stellen, ist ein Akt des Widerstands gegen die Versuchung, sich einem grausamen Schicksal zu ergeben.“
(aus der Laudatio des 13. Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen)

“(…) Nine-year-old Rima, the engaging child who perhaps represents the film’s hope for the future, finds the idea of leaving Iraq unimaginable.
Previously known as Another Day in Baghdad, the film’s new title, Our River…Our Sky, expresses people’s attachment to the river Tigris, the heart and soul of the city and a wider refusal to be dispossessed by war and violence.”
(Themarkaz.org)

„Pachachi wanted to show people’s resistance in the film, manifested through small gestures of support and unity.“
(Variety)
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