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44. München: Die Zukunft ist Pink mit Peter Fox im Circus Krone
45. Landsberg: Trial & Error – Im Amt für schicksalhafte Begegnungen
46. Fürstenfeld: Daniel Garcia - Das musikalische Erbe seiner Vorfahren im Blu...
47. Germering: Stephan-Max Wirth Experinece - Ein starkes, herausforderndes, ab...
48. Landsberg: Ketil Bjørnstad – Die Welt bereichernd
Freitag 23.06.2023
Peter Brötzmann (geb. 06. März 1941 in Remscheid, gest. 22. Juni 2023 in Wuppertal)
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EIN SOUND WIE HÖLLENFAHRT UND GENESIS ZUGLEICH

Peter Brötzmann, Conrad Bauer, William Parker, Paul Lovens im November 2002 in Dachau

Dachau. Sein Ton erschüttert den Raum, klingt wie ein Triumph der Sinne über jeden Gedanken konservativer Kunst. Sein Sound Ist Höllenfahrt und Genesis zugleich, nichts für schwache Nerven. Peter Brötzmann, der Saxophonist, spielte am Donnerstagabend beim jazz e.V. in Dachau. Und er hat eine tiefe und breite Fährte hinterlassen, die noch lange spürbar sein wird.
Was der zwischen Wuppertal und Chicago pendelnde Provokateur des Mainstream spielt, hat schon lange nichts mehr mit dem zu tun,was vor einigen Jahren als die Phase des Kaputtspielens bezeichnet wurde. Brötzmann betreibt an seinem Instrument eine Art musikalischer Anatomie. Er zergliedert und anlysiert ein an sich schon imaginäres Material, sucht als ein ständig Forschender nach immer neuen Herausforderungen und lässt in diesem Prozess das für den Jazz wohl Entscheidende entstehen: Improvisationen, die weit in die Tiefe zielen und jede oberflächliche Maniriertheit vermeiden. In seiner Band Die Like A Dog hat Brötzmann Gleichgesinnte um sich geschart, die dem eigenen Credo, Befreiung von verkrusteten Musikstrukturen, absolut entsprechen.
Conrad Bauer, der sensible und wenn nötig doch so derb zupackende Berliner Posaunist, gehört zu den wichtigsten Stimmen im Chor der freien Improvisation. Er nutzt die Zirkularatmung, spielt polyphon und mehrstimmig, kontrapunktiert die Einlagen des Leaders und kommt, trotz ungestümer Vehemenz, auch als ein traditionell angehauchter Bohémien zum Zug. Bassist (und Flötist!) William Parker aus New York spielt in beinahe stoischer Gelassenheit gegen diese gewaltigen Klangwellen an. Nichts scheint ihn aus der Ruhe zu bringen. Er bleibt während des gesamten Auftritts auf dem Boden spiritueller Gelassenheit. Mal zupft er rau den Blues, dann streicht er zarte Flagoletts.

Sprunghafte Bewegung
Paul Lovens drangsaliert und streichelt hingegen sein Drumset. In sprunghaften Bewegungen bricht der Berliner den Rhythmus an seiner verwundbarsten Stelle. Es ist ein Stolpern und Schweben, nirgends scheint man sicher vor seinen Ideen. Immer wieder wendet er das rhythmische Blatt und schlägt dem Erwartungshorizont ein Schnippchen.
Dann kommt wieder Brötzmann ins Spiel, der dem Set eine gewaltige Körperlichkeit verleiht, der sich wie in einem Fahrstuhl bis in die obersten Sphären der freien Improvisation schraubt. Man glaubt kaum, dass dieser Mann noch vor gut einem Jahr während eines Interviews gesagt hat: „Ich tue nichts lieber, als mir heute diese alten Art Blakey-LPs anzuhören, das ist wunderschöne Musik.“ Aber auch das gehört zum Jazz: Der bekennende Respekt vor jeder Form der Kreativität, selbst dann, wenn das eigene Oevre ein ganz anderes ist. Daran zeigt sich wahre Größe und das ist Beispiel für die Offenheit des Jazz, der in Dachau spätestens seit diesem grandiosen Konzert etwas Legendäres hinterlassen hat.
Jörg Konrad
(SZ Dachau, 09.11.2002)



GÖTTLICH AUF GANZER LINIE

Peter Brötzmann, William Parker, Hamid Drake im November 2004 in Dachau

Dachau. Brötzmann zum Dritten! Nachdem der Holzbläser schon während der Herbstsaison 2002 und 2003 beim Dachauer jazz e.V. die musikalischen Höhepunkte setzte waren die Erwartungen auch heuer entsprechend hoch. 120 zahlende Gäste lockte das Konzert an. „ ... das hat es im Teufelhart noch nie gegeben ...“, resümierte die Vorsitzende des Vereins, Marese Hoffmann, schon in ihrer Ansage – ohne das die Musiker auch nur einen Ton gespielt hätten. Dann kamen Peter Brötzmann, William Parker und Hamid Drake, spielten göttlich auf ganzer Linie und hinterließen als Sieg ein Publikum, welches, fast ebenso erschöpft wie die Band, von einer Zugabe aus Verständnis für die Solisten absah. Schließlich hatten die drei musikalisch alles gegeben, was menschenmöglich schien.
Dieses Trio gehört zum Besten, zum Wagemutigsten und zum Wichtigsten was der zeitgenössische Jazz zu bieten hat. Sicher spielt die Tagesform der Musiker, die Aura des Auftrittsortes, die Bereitschaft des Publikums, sich auf ein derartiges Ereigniss einzulassen, eine entscheidende Rolle. Denn nur wenn diese Dreifaltigkeit des Jazz-Live-Geschehens stimmt, dann stimmt zumindest der Ausgangspunkt für eine der couragiertesten musikalischen reisen überhaupt: Der freien Improvisation. Und diese Ausgangspunkte waren am Samstag günstig.
Brötzmann setzte gleich zu Beginn die Tarogato an und spielte vom ersten Ton mit Energie und einer nur ihm eigenen Abstraktion, die für das gesamte Konzert richtungsweisend war. Auch als er später zum Tenor wechselte oder die Altklarinette benutzte, fast durchgehend blies er am physischen Limit, ließ er keinen Zweifel daran, dass das, was er schon seit so vielen Jahren hingebungsvoll tut, eine „gottverdammte haste Arbeit“ ist, wie er es in einem Interview ausdrückte. Reife, Neugier, Poesie, provozierende Freiheit, ungeahnte Abgründigkeiten, die an einer langen Perlenkette aufgereihten Herausforderungen spielt Brötzmann wie ein einziges Mantra.
Parker hingegen untermlte kühn, hielt rhythmisch den Kurs, brach genussvoll aus, war ein Bassist minimalistischer Virtuosität. Und ein Visionär sozialer Befindlichkeiten und Rückblicke, wenn er etwas mit afrikanischem Saiteninstrumentarium und Hamid Drake an der handgeschlagenen Rahmentrommel die Wurzeln ihrer Musik in hörbare Erinnerung rief. Überhaupt Drake: Der trommelte einen einzigen rituellen Spagat zwischen den Kulturen dieser Welt.
Und das Publikum? Das tanzte, jubilierte, klatschte begeistert und war am Ende völlig hingerissen. Vielleicht schon in der stillen Vorfreude, das es hoffentlich im kommenden Jahr heißen wird: Brötzmann die Vierte!
Jörg Konrad
(SZ Dachau, 30. November 2004)



Peter Brötzmann
„I Surrender Dear“


Peter Brötzmann, Saxophonist und Maler, gehört zu den Free-Jazz-Pionieren in Europa, hat aber in einem Interview mit dem Jazzpodium schon 1968 die Wichtigkeit der Tradition betont: „Ich beziehe mich durchaus auf die Dinge, die King Oliver vor 50 Jahren gemacht hat“.
Das war über die Jahrzehnte sicher nicht immer und für jeden akustisch nachvollziehbar. Denn Brötzmann spielte laut und intensiv, hat dabei die Musik aus engen Strukturen befreit, ihre Grenzen erweitert und ist damit zu neuen Klang-Ufern vorgestoßen. Neben revolutionären Alben wie „For Adolphe Sax“ oder „Machine Gun“ hat der heute 78jährige im Laufe seiner langen Karriere auch immer wieder Soloalben vorgelegt. Saxophon-Solo-Aufnahmen? „Man wird - ob Du magst oder nicht – durch all die verschiedenen Arten von Aktivitäten gezwungen, jedenfalls geht es mir so, sich auf sich selbst zu besinnen und herauszufinden, was ist mit Dir los? Und dazu benutze ich ganz gerne, alle paar Jahre, eine Soloproduktion“, erzählte er in einem Interview 1997.
Gut zwei Jahrzehnte später war der aus Wuppertal stammende Künstler in Wien und hat in der österreichischen Metropole die Titel für sein jetzt erschienenes Album „I Surrender Dear“ aufgenommen. Doch anders als in der Vergangenheit besteht das Repertoire nur aus wenigen freien Improvisationen. Brötzmann hat sich überwiegend Kompositionen seiner Favoriten vorgeknöpft und diese dann auf seine ganz individuelle Art interpretiert. Mit dabei sind unter anderem „Lady Sings The Blues“ von Herbie Nichols und Billie Holiday, „Con Alma“ von Dizzy Gillespie, „Sumphin'“ von Sonny Rollins und das augenzwinkernde „Brozziman“ seines liebsten Pianisten der „Neuzeit“, von Misha Mengelberg. Und natürlich das Titelstück, der unsterbliche Standard „I Surrender Dear“, einst gesungen von Bing Crosby und Ray Charles, gespielt von Django Reinhardt, Harry James oder Count Basie.
Auch wenn Peter Brötzmann noch heute davon spricht, wie stark ihn einst Coleman Hawkins und Ben Webster beeindruckt haben, klingt das vorliegende Album mehr nach einem gezügelten Brötzmann. Und der hat dann immer noch genügend Ecken und Kanten, er formuliert mit rauchigem Sound gradlinig, zeigt sich als ein gebremstes Energiebündel, das seine Erfahrungen und Einflüsse mit dem Alter wohl etwas anders ordnet als bisher. Die Melodien bleiben bei ihm einzelne Fetzen, die sich jedoch gegenseitig ergänzen und ein gegenständlicheres Klangbild entwerfen. Hier geht es nicht allein um Intensität, sondern, ja, man glaubt es kaum, um die Schönheit und die Ästhetik des individuellen Klanges, um Sensibilität und Innerlichkeit.
Jörg Konrad

Peter Brötzmann
„I Surrender Dear“
Trost Records

(KultKomplott, Dezember 2019)




BRÖTZMANN PLUS ….. VOLLE KRAFT VORAUS

Peter Brötzmann, Alexander von Schlippenbach, Toshinori Kondo, Joe McPhee, Heather Leigh, Marino Pliakas, Han Bennink Dezember 2020 im Münchner Haus der Kunst

München. Es gab Zeiten, in denen alles Neue aus den USA kam. Die Freizeit- und Fernsehkulturkultur, sagenhafte Essgewohnheiten, der Beginn der Raumfahrtentwicklung, die Sprache – in Form von Anglizismen. All dies hatte seinen Ursprung in der Neuen Welt. So auch der Jazz. Zwar spielte man ihn ebenfalls in Europa, doch alle blickten stets erwartungsvoll über den großen Teich, um zu hören, welche Veränderungen es in der Musik als nächstes gäbe. Eine Sichtweise, die auch den Beginn der Karrieren von Peter Brötzmann und Alexander von Schlippenbach vor über fünf Jahrzehnten deutlich prägten. Doch sie und ihre Mitstreiter sollten diese scheinbare Abhängigkeit zugunsten einer europäischen Entwicklung im Jazz bald selber ändern.
Gestern Abend waren der in Remscheid gebürtige Saxophonist Brötzmann und der aus Berlin stammende Pianist Schlippenbach zu Gast im Münchner Haus der Kunst. Und an ihrer Seite eine illustre Schar von Gleichgesinnten. Musiker, die in der freien Improvisation zu Hause sind, Instrumentalisten, die sich von den Verlockungen des Musikmarktes nicht beeindrucken lassen, Solisten, die mit Energie und Zielstrebigkeit den eigenen Ideen folgen.
Zwar etwas in die Jahre gekommen haben sich die Alten, in ihren frühen Schaffensjahren oft von außen angefeindeten Kämpen, mit ihren Idealen gehalten und unter der Überschrift „Brötzmann plus …..“ mit der nächsten Generation zeitgenössischer Instrumentalisten zusammengetan. Auf der Bühne standen und saßen am Freitag Toshinori Kondo (Japan), Joe McPhee und Heather Leigh (USA), Marino Pliakas (Griechenland) und Han Bennink (Niederlande) und präsentierten in unterschiedlichen Besetzungen ein berauschendes Fest der freien Improvisation. Es wurden Strukturen aufgelöst, neue Verbindungen unter den Gruppenmitgliedern geschaffen, Ideensplitter verdichtet, risikobewusst agiert. Es war ein ständiger Wechsel von Formen und Farben, von abrupter Spontanität und sich entwickelnder Ganzheitlichkeit.
Gleich im ersten Set standen mit Brötzmann, Schlippenbach, Kondo (Trompete) und Bennink (Schlagzeug) vier miteinander längst vertraute Freigeister auf der Bühne. Ungeschliffen und rauh, manchmal fast wuchtig und radikal trafen ihre instrumentalen Stimmen aufeinander und entwickelten immer wieder aus diesen aufschäumenden Gemeinschaftsimprovisationen Momente filigraner Poesie. Irgendwo am Horizont glaubte man eine ferne Blueskapelle zu vernehmen, die vom trommelnden Han Bennink ausging und in den Akkorden des Pianisten eine Entsprechung fand. Dann wieder der Bruch und die Hinwendung zur leidenschaftlichen Dramaturgie der Freiheit. Kreative Explosionen und wohltuende Subversivität als brillanter Spannungsbogen.
Brötzmann arbeitet schon eine Weile mit der amerikanischen Pedal-Steel-Gitarristin Heather Leigh im Duo. Und es ist erstaunlich und faszinierend zugleich, zu welchen Klangerlebnissen selbst so unterschiedliche instrumentale Herangehensweisen führen. Nichts da, mit der heilen Country-Welt. Heather Leigh versteht es, mit sich überlagernden Klangkaskaden eine völlig neue Sichtweise auf ihrem Instrument zu entwerfen. Mit Brötzmann an der Seite wird aus der Pate stehenden Folklore ein pulsierendes Spiel von Distanz und Nähe, ein klangliches Umwerben, ein leidenschaftlicher Dialog zwei freier Radikale. Voller Kraft und Lust.
Den Rahmen für die beiden Konzerte am gestrigen Freitagabend und heutigen Samstag bildet die Ausstellung „Free Music Production / FMP: The Living Music“, die noch bis zum 20. August im Haus der Kunst zu sehen sein wird. In ihr widmen sich die Macher dem wichtigsten europäischen Plattenlabel (FMP), das von 1968 an unter der Leitung von Jost Gebers und der Beteiligung von Peter Brötzmann und Alexander von Schlippenbach europäischen Free Jazz veröffentlichte und damit eigenständig wie unabhängig den Musikern die Verantwortung für ihr Produkt übertrug.
Jörg Konrad
(KultKomplott, Dezember 2020)
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Dienstag 13.06.2023
München: Die Zukunft ist Pink mit Peter Fox im Circus Krone
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Peter Fox ist wieder am Start. Kaum zu glauben, dass dieser Traum nach fast fünfzehn Jahren seines Debuts „Stadtaffe“ endlich Realität wird. Sein aktuelles Album „Love Songs“ ist kaum drei Wochen alt, da wirbelt Fox wieder über die nationalen Bühnen und zeigt der Szene wo der Stimmungshammer hängt. Welcome back Peter Fox!

Sein Konzert im Circus Krone war sofort ausverkauft, ein ungemein intimer Rahmen, gemessen an seinen groß angelegten Open Air Auftritten. Peter Fox hautnah und direkt, ohne Leinwände, das ist schon ganz besonders. Als Support heizten in der Münchner Zirkusarena Olá und Willy Will ein. Party Hip Hop Vibes, Stimmung passt und nach einer kurzen Umbaupause ist es dann endlich soweit: Licht aus, Spot an - um 20:41h betritt Peter Fox die Bühne und startet gleich mit „Vergessen wie“ durch. Sein Programm umfasst insgesamt 19 Songs, die Show dauert knapp 85 Minuten. Es folgen „Ein Auge Blau“, „Weisse Fahnen“ und „Disney“, bis Fox auf bewährtes Material wie „Kopf verloren“ und „Schwarz zu blau“ zurückgreift. Eine geschickte Auswahl, bei der sich neue und alte Songs abwechseln, wobei auch die Tracks seines neuen Albums beim Münchner Publikum zünden. Es wird getanzt und mitgesungen, kaum Zeit doofe Handyvideos zu drehen, dafür ist die Stimmung zu gut, das Publikum feiert Peter Fox. Der steht im Pyjama mit Schlappen und Satinmorgenmantel komplett relaxt auf der Bühne und seine Pyjamaband (gerade aufgestanden und gleich am Start Alter…) geben dem Publikum so gut wie keine Verschnaufpause. Nach der Hälfte des Konzertes wird auch klar warum auf der Bühne hinter der Band ein riesiger Balkon aufgebaut ist. Zu „Hale Bopp“ gesellten sich Münchner:innen auf die Bühne, die gemeinsam mit seinem Ensemble tanzen und für ausgelassene Stimmung sorgen. Am Ende des offiziellen Programms war dann die „Zukunft Pink“, mit einem souverän singenden, textsicheren Publikum: „Elon Musk f… dein Marsprojekt“.

Alles in allem ein grandioser Abend mit Peter Fox, der nach zwei Zugaben „Toscana Boys“ und „Alles neu“ schließlich nochmal auf die Bühne kam und eine Akustikversion von „Haus am See“ zusammen mit dem Publikum intonierte. Der einzige Song übrigens, der balanciert und erträglich ausgepegelt war. Leider ließ der Sound während des gesamten Konzerts zu wünschen übrig. Abgesehen von der Lautstärke, die sich durchgehend an der Schallgrenze von 100+ Dezibel bewegte, waren die Bässe rumpelig und differenzierte Höhen waren schlicht nicht existent. Das hätte man definitiv besser machen können! Der Circus Krone ist eben keine Open Air Bühne. Nichtsdestotrotz überzeugte Peter Fox in München auf ganzer Strecke. Ein tolles Fest mit einer soliden, abwechslungsreichen Show für das ausgelassene, gut gelaunte Publikum.

Ein Wiedersehen mit Peter Fox in München gibt es beim diesjährigen Summerbloom Festival am 02. September, dann allerdings im großen Rahmen Open Air.


Text & Fotos: Thomas J. Krebs
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Samstag 27.05.2023
Landsberg: Trial & Error – Im Amt für schicksalhafte Begegnungen
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© Meike Lindek
Landsberg. Der Mensch scheint sich selbst im Weg zu stehen. Stets auf der Suche nach dem Glück der Zweisamkeit, lässt er diese, einmal dafür entschieden, wieder schicksalhaft durch die Händen gleiten. Sehnsucht kontra Zwanghaftigkeit, Beziehungsideen kontra Poesie. Ulrike Langenbein und Sabine Mittelhammer, unterwegs als Duo Compagnie HANDMAIDS, haben ihr kleines Theaterstück für Figuren und Gegenstände „Trial & Error“ mitten im Berliner Nahverkehr platziert. Eine tatsächlich chaotisch wirkende Romanze, zwischen Janowitzbrücke und Alexanderplatz, Landsberger(!) Straße und Bundestag spielend - mit wenig Kulisse, aber viel Liebe zum Detail.
Doch im Landsberger Stadttheater beginnt alles im „Amt für schicksalshafte Begegnungen innerhalb der beschienten Infrastruktur Berlins“. Zwei weibliche Bedienstete, die die Schicksale der Menschen dokumentieren, verwalten und beurteilen. Eine Art höhere Instanz, angelegt zwischen spitzelnder Geheimpolizei und Gott dem Allmächtigen, ohne die Möglichkeit anzuwenden, die Vergangenheit, ganz im orwellschen Sinne, auf die Gegenwart abzustimmen.
Die zwei Angestellten, die in ihrer Persönlichkeit und damit Dienstauffassung nicht unterschiedlicher sein können, haben einen „alten Fall“ aufzurollen, in dem das Schicksal nicht das gewünschte Resultat erzielte. Die Frage nach dem „Warum sind diese beiden Menschen nicht zusammengeblieben“, lässt sie in die Vergangenheit reisen, um das Rendezvous und den weiteren Verlauf der zwischenmenschlichen Beziehung detektivisch zu durchleuchten.
Stehen im ersten Teil der Inszenierung stärker die beiden Amtspersonen und ihr diffuses, von Slapstick und Wortakkrobatik gekennzeichnetes Miteinander im Mittelpunkt, konzentriert sich die Geschichte im zweiten Teil intensiver auf die zu beobachtenden Liebesleute und deren Interaktion untereinander. Und hier laufen Ulrike Langenbein und Sabine Mittelhammer zu Hochform auf. Die beiden Schauspielerinnen, Puppenbauerinnen und -spielerinnen hauchen ihren Figuren reales wie auch traumverlorenes Leben ein. Unter ihren Händen werden die Puppen zu atemberaubenden, vitalen Wesen. Man kann ihre Masken lesen und die Seelenlandschaft dahinter erkennen. Ihre Sprache und ihre Bewegungen sind aufeinander abgestimmt, gleichen die starre Mimik der geschnitzten Gesichter faszinierend aus und verblüffen mit ihrer komplexen Mischung aus Schauspielkunst und Handwerk das Publikum aufs angenehmste (ein Geheimnis der Branche: Nur sehr gute Schauspieler können sehr gute Puppenspieler werden).
Als Requisite genügt den beiden Hauptakteurinnen ein Drehtisch, der als Bahnsteig oder U-Bahnsitz völlig ausreicht. Später lassen die beiden Schau- und Puppenspielerinnen ihre Protagonisten als kleine Stabpuppen romantisch im Mondenschein spazieren, oder zeigen sie als kleine, diffus wirbelnde Stoffstreifen in einem Café beieinander. Alles besitzt und verströmt eine bewegende Poesie, durch die selbst Alltagsgeschichten in einem völlig neuen Licht erscheinen. Hier greift die Magie: Weniger ist mehr, weil nichts überarrangiert oder gespreizt komisch wirkt. Eher melancholisch und nachhaltig berührend.
Jörg Konrad
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Donnerstag 25.05.2023
Fürstenfeld: Daniel Garcia - Das musikalische Erbe seiner Vorfahren im Blut
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Fotos: TJ Krebs
Fürstenfeld. Jazz ist Abenteuer, ist eine musikalische Expedition in für den Mainstream wenig erforschtes Terrain. Alles fließt, im besten Fall, zwischen höchster Konzentration und sinnlichem Sichgehenlassen. Dabei immer die Unerbittlichkeit des Augenblicks im Auge und dem Naturell des Interpreten verpflichtend. Seine geographische Herkunft und damit kulturelle Verwurzelung, sein sozialer Hintergrund und sein musiktheoretisches Rüstzeug spielen heute eine ebenso große Rolle, wie schon vor über einhundert Jahren. Lokales Musizieren hat den Jazz immer geprägt – und auch vorangebracht: New Orleans, Chicago, Sinti Swing, Downtown und, seit über sechs Jahrzehnten auch Spanien mit seinem Flamenco Jazz. Kein geringerer als Miles Davis beschäftigte sich an der Seite von Gil Evans Ende der 1950er Jahre mit spanischer Musik, dokumentiert auf dem wunderbaren Album „Sketches Of Spain“. Einige Jahre später fand bei den Berliner Jazztagen 1967 ein Konzert unter dem Titel „Flamenco Jazz“ statt, das später auch auf Vinyl erschien. Und wieder nur einige Jahre später schuf Chick Corea mit der Komposition „Spain“ eine Art Jazz-Hymne auf die spanische Musik, die heute weltweit in den unterschiedlichsten Interpretationen und Stilen zu hören ist. Spanien als ein europäischer Impulsgeber des Jazz – bis in unsere Tage.
Insofern war der gestrige Auftritt Daniel Garcias im Fürstenfelder Veranstaltungsforum ein beredtes Zeugnis für diese Verweise. Der 1983 in Salamanca geborene Pianist ist ein ungestümer wie auch sensibler Musiker, der das musikalische Erbe seiner Vorfahren im Blut zu haben scheint. Beflügelt von der Folklore seiner Heimat, in der auch außerhalb Andalusiens der Flamenco eine tragende Rolle spielt, erschließt er dem Jazz zugleich neue Inspirationsquellen. Garcias Klavierstil ist phänomenal und zugleich von einer emotionalen Wucht. Daniel García Diego, wie er mit vollem Namen heißt, findet eine ausgezeichnete und vor allem aufregende Balance zwischen eben jener regionalen Musikalität, seinem Improvisationsgeschick und dem Wissen um die Historie des Jazz. Er baut seine Stücke dramaturgisch spannend auf, weiß die Momente der Steigerung geschickt einzusetzen und nimmt auf seinem Solo-Recital das Publikum mit auf eine belebende Reise. Egal ob Standards wie „I Am the Walrus“ der Beatles, Henry Mancinis „Moon River“, oder jenen Flamenco Verweisen oder kastilischen Volksliedern – Garcia zerlegt virtuos die Melodien, wechselt zügig die Akkorde, verlagert, verzögert, kombiniert die Rhythmen und streift (nur kurz) auch Dissonanzen. Schwindelerregend seine funkelnden Läufe über die schwarz-weiße-Tastatur, tief berührend seine fein strukturierte Konservationen. Hier ist ein neuer, grandioser Interpret gereift, ein feuriges Energiebündel und zugleich ein lyrischer Pianist.
Zu Garcias Favoriten gehört übrigens eben jenes Meisterwerk „Sketches Of Spain“ von Miles Davis und Gil Evans, das ihn bis heute fasziniert und musikalisch begleitet - wodurch sich der Kreis zwischen Flamenco und Jazz endgültig schließt.

Mittlerweile existiert die Reihe JAZZ FIRST seit 2003 und ist mit ihren 20 Jahren die älteste Jazzreihe im Landkreis. Von Beginn an gehört neben Norbert Leinweber als Chef des Veranstaltungsforum Irina Frühwirth vom KlangWort Entertainment zu den unermüdlichen Förderern und Machern dieser außergewöhnlichen Konzertreihe. Weit über einhundert Konzerte sind meist im Kleinen Saal des Hauses über die Bühne gegangen und haben ein aufmerksames Publikum begeistert. Mit dem nächsten Konzert am 04. Oktober (Afra Kane Duo) wird die neue Saison 2023/24 eröffnet. Die weiteren Termine: 29.11.23 (Masako Ohta (Klavier) / Matthias Lindermayr (Trompete)); 13.12.23 (VoicesInTime); 28.02.24 (The Jakob Manz Project); 10.04.24 (Helge Lien Trio); 15.05.24 (Raab / van Endert / Tortiller).

Jörg Konrad
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Donnerstag 18.05.2023
Germering: Stephan-Max Wirth Experinece - Ein starkes, herausforderndes, aber auch unterhaltsames Konzert
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Germering. Es war im August 1969, als der Jazzpapst Joachim-Ernst Behrendt in „twen“, der damaligen „Deutschen Zeitschrift für junge Erwachsene“, einen Artikel unter der Überschrift „Der Jazz flieht nach Europa“ veröffentlichte. Behrendt beschrieb hier die Entwicklung, dass immer mehr Jazzmusiker aus den USA nach Europa auswanderten. Koryphäen wie Phil Woods, Lee Konitz, Dexter Gordon, Leo Wright, Kenny Clarke und viele andere fühlten sich in ihrer Heimat aufgrund von Rassendiskriminierung, sozialer Unsicherheit, Nichtanerkennung ihrer Kunst und damit wenig Auftrittsmöglichkeiten ausgegrenzt. Für Europas Jazzszene war diese Bewegung eine absolute Bereicherung, sowohl was die Club-Engagements von Starsolisten aus dem Mutterland des Jazz betraf, als auch der Lerneffekt, den diese Aktivitäten bei den einheimischen Instrumentalisten ermöglichte.
Mittlerweile hat sich in Europa eine eigene Szene etabliert, mit Sicherheit gelernt von den USA, aber dieser in keiner Weise nachstehend. Entsprechend konnte sich die Anzahl der Clubs und anderer Auftrittsmöglichkeiten für den Jazz vervielfachen. So besitzt auch Germering mit „Jazz It“ seit mittlerweile sechzehn(!) Jahren eine vor den Toren der Landeshauptstadt beheimatete, kontinuierlich stattfindende Reihe, in der unter der künstlerischen Leitung von Hans-Jürgen Schaal bisher weit über einhundert Jazz-Konzerte stattfanden. Am Mittwoch gastierten hier im Amadeussaal der Stadthalle die Stephan-Max Wirth Experience. Ein Quartett, das ganz in der Tradition des Jazzgedankens der 1970er und 1980er angelegt ist. Zugleich klang das Konzert insgesamt doch sehr modern und zeitgemäß.
Stephan-Max Wirth, 1968 in Tettnang geboren, begann früh bei Leszek Zadlo, dem polnischen Musiker und Hochschullehrer, Saxophon zu spielen und ging mit 24 Jahren an die holländische Hochschule der Künste in Arnheim. Von hier stammen auch seine Mitspieler, die ihm über die Jahre treu geblieben sind und mit denen er eine musikalische schlagkräftige Gruppe formierte, die so manchen stürmischen Winden in der europäischen Jazzszene trotzte. Gitarrist Jaap Berends, Bassist Bub Boelens und Schlagzeuger Florian Hoefnagels haben mit ihrem Leader eine wunderbar abgestimmte Formation gefunden, die ausgezeichnet begleitet, gelegentlich das musikalische Schlachtschliff geschickt am Wind hält und auch zu solistischen Abenteuern mit Freude und Vehemenz aufbricht.
Besonders das starke rhythmische Fundament, hin und wieder an die Hochzeit des Fusionjazz in den 1970er Jahre erinnernd, treibt die Musik enorm an, her, gibt ihnen diese kraftvolle Note, die durch Harmonie- und Rhythmuswechsel immer wieder ihr Gesicht verändert. Differenziertheit, Widerstand, Dissonanz, aber auch die Kunst des Balladenspiels gehören zum klanglichen Erscheinungsbild der Experience.
Raffiniert die Intonation und Melodieführung von Stepahn-Max Wirth, der zwischenzeitlich immer wieder mit ganzen Tontrauben experimentiert, diese geschickt in sein Spiel einbringt und dadurch der Musik mehr Ekstase und Volumen gibt. Der Rest der Band greift gekonnt und ein wenig abgeklärt in die Vorgaben ein, kennt die Einsätze perfekt und musiziert mit spürbarer Freude.
Auch sind in der Musik des Trios immer wieder Anklänge an ferne Kulturen zu spüren, die, wie Stepahn-Max Wirth meint, sie nicht erst durch lange Reisen erfahren haben, sondern Teil seiner Berliner Community im Berliner Wedding sind. So spiegelt sich in der Musik des Quartetts das ganze Spektrum des Jazz wieder: Blues und Swing, Hardbop und Weltanleihen, Fusion und der befreiende Gedanke improvisierter Musik. Ein starkes, herausforderndes, aber auch unterhaltsames Konzert, das die Eigenständigkeit der europäischen Jazzszene deutlich unterstreicht. Wie es bei der Stepahn-Max Wirt Experience weitergeht? „Positiv beeindruckt hat mich – wie immer – die LP von Joe Henderson „Canyon Lady“, die ich kürzlich wieder gehört habe. Sie hat mich auch nochmals bestärkt, meine nächste Veröffentlichung auch als LP erscheinen zu lassen… coming soon!!“, antwortete er in einem Interview für KultKomplott.
Jörg Konrad
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Sonntag 07.05.2023
Landsberg: Ketil Bjørnstad – Die Welt bereichernd
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Foto: TJ Krebs
Landsberg. Wenn man über Ketil Bjornstad schreibt, kommt man an den Begriffen Emanzipation und Respekt nicht vorbei. Egal, ob es sich um die Emanzipation des europäischen Jazz gegenüber der amerikanischen Urvariante handelt, oder um den Schritt von der Klassik hin zur zeitgenössischen Improvisation (und umgekehrt natürlich), oder die sich gegenseitig befruchtende Verbindung zwischen Instrumental- und Vokalmusik. Ketil Bjornstad lebt zwischen all diesen künstlerischen Strömungen, hat sich in diesem Zwischenreich souverän eingerichtet und ist zudem extrem erfolgreich. Ein Künstler durch und durch, der nicht sucht, sondern findet, der mit offenem Geist der Welt begegnet und diese um etliche Facetten bereichert.
Seit fünfzig Jahren lässt der Norweger die Öffentlichkeit an seinen pianistischen Bravourstücken teilhaben. Ein Jubiläum, das es natürlich zu feiern gilt. Aber wenn, dann bitte auf Bjornstads unnachahmlich zurückhaltende, dafür musikalisch großzügige Art. Am Samstag war der 1952 in Oslo geborene Pianist, Komponist, Lyriker und Romancier im Stadttheater Landsberg zu Gast und gab eines seiner großartigen Solokonzerte.
Und in diesem war der Respekt zu spüren, mit dem er der Welt der Musik und ihren Schöpfern begegnet. Denn Bjornstad entfaltet den Klang-Kosmos eines Mozart, Rachmaninow oder Beethovens mit der gleichen Wertschätzung, wie er sich lustvoll am Rande des Boogie Woogie bewegt, den Beatles huldigt, Filmmelodien in seine freien Passagen mit einbaut oder Kinderweisen wie das Sandmann-Lied interpretiert. Manches von ihm klingt gar wie ein Popsong und anderes wie ein bearbeitetes Volkslied. Natürlich stehen im Mittelpunkt eines solchen Abends überwiegend Kompositionen aus der Feder Bjornstads - wobei es ihm seltener um die Virtuosität eines Stückes geht, als vielmehr um deren Wirkung, wie schon allein sein Ohrwurm „If Only“ verdeutlicht. Dabei ist er aber auch in der Lage, für gewaltigen Theaterdonner zu sorgen, das Dramatische der Kunst herauszustellen – letztendlich mit Kontrasten und Gegensätzen zu arbeiten.
Mit aller ihm zur Verfügung stehenden Hingabe improvisiert er, verlässt mit Freuden den vorgezeichneten Weg der Komposition, nimmt Abkürzungen oder verlängert die Strecken, verwischt Akkordflächen, stellt Beiläufigkeiten ins Zentrum eines Songs, reagiert spontan und ausgelassen. Aber immer umspielen diese Monologe die Gipfel der Intimität, wobei der Pianist dem Publikum das Gefühl vermittelt, ganz nah und damit authentisch an ihm „dran“ zu sein. Und dieses authentisch sein ist ebenfalls eine Begrifflichkeit, die neben Emanzipation und Respekt zu Ketil Bjoprnstad gehört und seinen Erfolg ausmacht. Denn ansonsten wäre es ihm wohl auch kaum vergönnt, sowohl in den renommierten Rainbow Studios in Oslo, als auch in den legendären Abbey Road Studios in London aufzunehmen.
Hier, in Landsberg, hatte man das Gefühl, dass er eine Art Bilanz seines bisherigen Schaffens zieht. Und diese klang tiefsinnig und voller Poesie, vielfarbig wie abwechslungsreich, melancholisch und wiederum Funken sprühend, klar und rauschend wie ein belebendes Gewässer im Frühjahr.
Jörg Konrad

Hier Bericht in der Augsburger Allgemeinen Zeitung / Landsberg
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Autor: Siehe Artikel
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