Geboren ist Lukas Pellmann in Essen. Seit seinem elften Lebensjahr lebt er in Wien. Warum? Seine Eltern zog es in die österreichische Hauptstadt und Meuterei war zwecklos. Doch wie es scheint, hat sich der mittlerweile 44jährige in der Stadt an der Donau gut eingelebt. Die Umgebung erschloss er sich schriftlich - oder sagen wir besser literarisch. Denn zum einen lässt er hier, zwischen dem Karmelitermarkt, dem Prater und den einschlägigen Kaffeehäusern seit 2016 seine beiden Inspektor*innen in vier Büchern einige Kriminalfälle aufklären, die es in sich haben. Sein dystopischer Heimatroman „Prater“ spielt …. dreimal dürfen Sie raten. Und in seinen letzten beiden Romanen dreht sich alles um den Neusiedler See, dem „Meer der Wiener“.
„Super zu lesen und genau die richtige Mischung aus Lokalkolorit, Situationskomik und Verbrechen“, schreibt Buchkultur zu seinem letzten Roman. Am Freitag 01. Dezember um 19.00 Uhr liest Lukas Pellmann aus diesem humorvoller Kriminalroman aus dem Burgenland. Wo? Im Kupferhaus, Feodor-Lynen-Str. 5, 82152 Planegg.
KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Lukas Pellmann: Die Liebe zum Schreiben war immer schon da, angefangen bei selbstverfassten „Büchern“ in Fantasieschrift als Vorschulkind. Prägend sind immer auch die Menschen, die einen begleiten, unterstützen, herausfordern und kritisieren. Und schließlich lernt man als Fan von
Borussia Mönchengladbach sehr gut, mit Niederlagen umzugehen und sich von Rückschlägen nicht von seinem Weg abbringen zu lassen. Das ist eine nicht unwichtige Eigenschaft, wenn man sich einbildet, sein Geld als Künstler verdienen zu wollen.
KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
LP: Menschen, die gerne lesen und solche, die vielleicht noch gar nicht wissen, dass sie gerne lesen.
KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
LP: Traditionell hat man immer zu wenig Zeit und ist immer viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt.
KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
LP: Persönliches Feedback von Leser*innen, das spürbar macht, welche Bedeutung die eigene Arbeit für andere Menschen hat.
KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
LP: Veranstaltungen und Lesungen, bei denen man in Kontakt mit Leser*innen kommt (als Ausgleich zu den vielen Stunden, die man alleine vor dem Computer hockt).
KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
LP: Ja, wenn ich an Texten arbeite bevorzugt fremdsprachige Musik, ansonsten auch gerne Deutschsprachiges aus dem hohen Norden (bevorzugt vom Label Grand Hotel van Cleef).
KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
LP: CD (der Bequemlichkeit wegen), Plattenspieler und reichlich Vinyl sind aber ebenso daheim vorhanden.
KK: Was lesen Sie momentan?
LP: „Die Aosawa Morde“ von Riku Onda
KK: Was ärgert Sie maßlos?
LP: Ignoranz und Voreingenommenheit
KK: Was freut Sie ungemein?
LP: Siege von Borussia Mönchengladbach.
KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
LP: Nein, aus gutem Grunde nicht (weil zwei linke Hände in dieser Hinsicht).
KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
LP: Ich komme (leider!) viel zu selten dazu, ins Kino zu gehen, da muss ich passen.
KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
LP: Eine Arznei, die den Menschen zu mehr Solidarität und Gemeinschaftssinn verhilft.
KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
LP: Eigentlich bin ich Teamplayer, gezwungenermaßen ist man als Autor aber auch Einzelkämpfer. Deshalb versuche ich so oft wie möglich, etwas gemeinsam mit anderen Autor*innen/Künstler*innen auf die Beine zu stellen
KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
LP: Wenn ich ohne Ziel mit der Straßenbahn durch Wien fahre bzw. in der freien Natur unterwegs bin.
KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
LP: www.derstandard.at, www.seitenwahl.de, www.stonewars.de
KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
LP: Ich würde dafür sorgen, dass Kunst- und Kulturschaffende angemessen für ihre Leistung bezahlt werden.
KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
LP: Der Mann, der nicht aufhören konnte zu schreiben.
KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
LP: Optimistischer, als sie derzeit erscheint.