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Freitag 11.10.2024
München: Bugge Wesseltoft & Henrik Schwarz eröffnen das Elektra Tonquartier
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Fotos: TJ Krebs
München. Am vergangenen Mittwoch war es endlich soweit: das Elektra Tonquartier im Bergson eröffnete mit einem „Big Bang“ seine Pforten. Dieser Konzertsaal ist in der Tat eine radikale Veränderung im Vergleich zu traditionellen Locations. Herzstück des Saales ist das elektronische Akustiksystem VIVACE, das durch im Raum verbaute Mikrofone die kontinuierlich aufnehmen, unterstützt durch einen Hochleistungsrechner, in Echtzeit den Lautsprechern entsprechende Signale geben, so die Akustik entsprechend verändern und den individuellen Gegebenheiten anpassen. Soweit kurz zur Technik, die den Zuhörer hier erwartet. Eine kurze praktische Einführung präsentierte Roman Sladek mit seiner Posaune vor dem Konzert, und es ist in der Tat beeindruckend zu hören, wie sich der Saal akustisch anpassen kann. Ob Kirche, großer Konzertsaal oder Clubsound bietet der Raum genau das was die unterschiedlichen Acts soundtechnisch benötigen.

Das erste offizielle Konzert im Tonquartier bestritten Bugge Wesseltoft und Henrik Schwarz. Die beiden Musiker fanden vor über dreizehn Jahren zusammen und, obwohl musikalisch eigentlich in unterschiedlichen Lagern beheimatet, Wesseltoft ursprünglich verwurzelt im Jazz, Schwarz stammend aus der Techno- & Deep House Szene, ist ihre Vorgehensweise letztlich gar nicht so verschieden. Eine Festlegung auf einen bestimmten Musikstil ist bei beiden nie Thema gewesen. So übernahm Wesseltoft an dem Abend die melodische Führung, während Schwarz diese aufnimmt, sampelt und in elektronische Sphären transportiert. Nach kurz angerissenen Themen steht Improvisation und der musikalische Dialog im Vordergrund. Egal ob Jazzphrasen, klassische Zitate oder Technosound, Jazz und elektronische Musik schließen sich nicht aus. So definieren die beiden Künstler diesen Grenzbereich neu. Das Publikum verfolgte, teils rhythmisch wippend, das Geschehen und genoss sichtlich das Konzert in dem neuen Ambiente.

Das Elektra Tonquartiert bietet Platz für knapp 500 Zuhörer. Bei den Eintrittspreisen gibt es zwei Kategorien, ein sogenanntes “Fair-Price-Ticket“ für 39,--€ und das „Social-Price-Ticket“ für 24,--€. Die nächsten Acts klingen vielversprechend. So werden sich u.a. neben der JazzRausch BigBand internationale Künstler wie Ron Minis, Omer Klein, sowie Martin Kälberer, Leléka oder Jan Zehrfeldt mit seinem Panzerballett dort die Ehre geben.
Text & Fotos: Thomas J. Krebs
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Donnerstag 10.10.2024
Fürstenfeld: Shuteen Erdenebaatar Quartet – Eingeschworene Truppe
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Fotos: TJ Krebs
Fürstenfeld. Das einem um die Zukunft des Jazz in Deutschland nicht bange sein muss, wurde an dieser Stelle schon mehrfach erwähnt. Bestes Beispiel: Gestriger Abend in Fürstenfeld. Hier trat zur Eröffnung des 21. Jahrgangs(!!) der Reihe Jazz First das Shuteen Erdenebaatar Quartet auf. Fünfundzwanzig ist die aus der Mongolei stammende Pianistin erst jung und hat in den letzten vier Jahren schon mehr als ein Dutzend (Musik-)Preise abgeräumt. Seit 2018 lebt Shuteen in München, studierte an der Musikhochschule Jazzpiano und Jazzkomposition. Mittlerweile leitet sie drei eigene Projekte – von denen ihr Quartett vielleicht die dynamischste, intensivste und abenteuerlichste Musik spielt.
Gemeinsam mit dem Bassisten Nils Kugelmann (Jahrgang 1996), Schlagzeuger Valentin Renner (Jahrgang 1998) und dem Saxophonisten und Flötisten Jakob Manz, (Jahrgang 2001), der seit einigen Wochen fest zum Quartett gehört, schuf die Pianistin mit ihrer fast ausschließlich selbst geschriebenen Musik eine feurige Symbiose aus Modern Jazz, Rock, Folklore und inspirierenden Improvisationen. Außergewöhnlich die Direktheit und Professionalität der Band, deren lodernde Vitalität vom ersten Ton an beeindruckte. Diese vier jungen Musiker agierten im ausverkauften Kleinen Saal des Veranstaltungsforums wie eine eingeschworene, energiegeladene Truppe, die zudem noch irrwitzige Spielfreude ausstrahlte und das Publikum über den gesamten Abend von den Stühlen riss.
Die musikalischen Abläufe der einzelnen Stücke klangen in ihrem Aufbau logisch, waren in ihren Strukturen komplex und was ihren instrumentalen Sprachumgang angeht virtuos umgesetzt. Shuteen Erdenebaatar zeigte am Klavier, neben einer enormen und individuellen Vielseitigkeit vor allem Sicherheit im Umgang des Materials. Selbst aus dem Kinderliedklassiker „O du lieber Augustin“ formte sie mit ihrer Band eine schweißtreibende Up-tempo-Nummer, der etwas Ekstatisches innewohnte und die trotz Wiedererkennungswert meilenweit vom Original entfernt schien.
Shuteen ist eine facettenreiche Klavierspielerin, routiniert swingend und immer wieder neue pianistische Haken schlagend. In sprühender Präzision beackerte sie das Material, brachte es zum Glühen und zum Blühen – und doch wirkte bei ihr alles leicht und entspannt. Jakob Manz überwältigte am Altsaxophon mit seinem speziellen Raumgefühl. Besonders in der expressiven Gestaltung seiner Chorusse zeigte er sich als ein originärer Teufelskerl, der sich schier die Seele aus dem Leib blies, ohne dass dies auf die Dramaturgie seiner Improvisationen negativen Einfluss hätte.
Und das Duo Nils Kugelmann und Valentin Renner? Die spielten sich die rhythmischen Ideen luftig zu, scherten aus geraden Takten aus, verdichteten den Sound, forcierten, drosselten, verschleppten die Tempi, gaben dem Gesamtkonzert mit ihrer Dynamik eine intensive Färbung.
Der Vorrat an angebotenen Tonträgern der Band war schon in der Pause aufgebraucht. Ein untrügliches Zeichen für den Enthusiasmus und die Begeisterung des Publikums. Wie gesagt, die Zukunft des Jazz in Deutschland sollte gesichert sein.
Jörg Konrad
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Freitag 20.09.2024
Fürstenfeld: Nikolaus Habjan: F. Zawrel - erbbiologisch und sozial minderwertig
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Fotos: TJ Krebs
Die Geschichte hinter der Aufführung ist unglaublich und von einer zum Himmel schreienden Unerträglichkeit. Zudem gibt es keine ernst zu nehmende Entschuldigung, wenn Haupttäter realer Gewalt gegen die Menschheit, trotz staatlichem Wissen um deren Verbrechen, nicht zur Verantwortung gezogen werden. Sondern deren bestialische Kaltblütigkeit erst die Grundlage für gesellschaftlichen Aufstieg und politische Anerkennung bildet.
Aber der Reihe nach: Friedrich Zawrel (1929-2015) wuchs Ende der 1930er Jahre in Kinderheimen und Pflegefamilien auf und wurde 1941 in die Wiener Jugendfürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“, eine der größten NS-Euthanasie-Kliniken Österreichs, eingewiesen. Hier traf er auf den Psychiater Heinrich Gross, Stationsleiter der „Reichsausschuss-Abteilung“, der behinderte Kinder für abscheulichste Forschungszwecke missbrauchte, wissentlich missbrauchen ließ und letztendlich an deren Ermordung beteiligt war.
Nach dem Krieg wurde Gross, mit seiner Sammlung von über 800 Kinderhirnen(!), Leiter des eigens für ihn geschaffenen Ludwig-Boltzmann-Instituts zur Erforschung von Missbildungen des Nervensystems und zugleich meistbeauftragter Gerichtspsychiater Österreichs. 1953 trat er der SPÖ bei, zwei Jahrzehnte später erhielt er das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.
Friedrich Zawrel geriet nach 1945, aufgrund von banalen Eigentumsdelikten, in die Fänge der österreichischen Justiz und sollte aus diesem Grund psychiatrisch begutachtet werden. So traf er, wie es der Zufall will, 1975 auf seinen einstigen Peiniger Heinrich Gross, mittlerweile Leiter des „Ludwig Boltzmann-Instituts zur Erforschung der Mißbildungen des Nervensystems“, der den offiziellen Auftrag hatte, über Zawrel ein nervenärztliches Gutachten anzufertigen. Zawrel erkannte Gross sofort und konfrontierte ihn mit seiner Vergangenheit. Daraufhin stellte Gross ihm ein Gutachten aus, aufgrund dessen er sechs Jahre in Haft kam. Er empfahl zudem, die anschließend dauerhafte Unterbringung in einer Anstalt für gefährliche Rückfalltäter.
Zawrel informierte über einen Journalisten die Öffentlichkeit, woraufhin eine jahrzehnte lange juristische Auseinandersetzung über die (erwiesene) Schuld des beamteten Arztes folgte, an deren Ende Heinrich Gross 90jährig zwar angeklagt, aber nie verurteilt starb.
Nikolaus Habjan hat aus den historischen Eckpfeilern dieser Geschichte mit der Kraft eines Überzeugungsaufklärers und dem Mut eines Freischärlers ein Puppenspiel geformt und dieses auf die Bühne gebracht. Selbst Habjans Gönner hatten Bedenken, ob diese Form der spielerischen Umsetzung gelingt, ob derartiger Schrecken mit künstlerischen Mitteln darstellbar wäre.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Habjan nähert sich mit den Mitteln seiner einzigartigen Kunst in „F. Zawrel - erbbiologisch und sozial minderwertig“ geschickt wie erschütternd dem Menschheitsverbrechen, betreibt zugleich humanitäre Aufklärung und macht ein ganz klein wenig Hoffnung, in dem er derartiges moralisches wie rechtliches Versagen aus dem Kanon gesellschaftlicher Verschwiegenheit ans Licht der Öffentlichkeit trägt. Allein dafür gebühren ihm, Nikolaus Habjan, die höchsten Auszeichnungen. Was beim Publikum nach seinem gestrigen Auftritt im Fürstenfelder Veranstaltungssaal letztendlich blieb: Stummer Schrecken, maßlose Wut ob dieses ohnmächtig machenden Irrsinns. Auch deshalb: Standing Ovations.
Jörg Konrad




Erich Fried
Was geschieht


Es ist geschehen
und es geschieht nach wie vor
und wird weiter geschehen
wenn nichts dagegen geschieht.

Die Unschuldigen wissen von nichts
weil sie zu unschuldig sind
und die Schuldigen wissen von nichts
weil sie zu schuldig sind.

Die Armen merken es nicht
weil sie zu arm sind
und die Reichen merken es nicht
weil sie zu reich sind.

Die Dummen zucken die Achseln
weil sie zu dumm sind
und die Klugen zucken die Achseln
weil sie zu klug sind.

Die Jungen kümmert es nicht
weil sie zu jung sind
und die Alten kümmert es nicht
weil sie zu alt sind.

Darum geschieht nichts dagegen
und darum ist nichts geschehen
und geschieht nach wie vor
und wird weiter geschehen, wenn nichts dagegen geschieht.
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Fotos: Thomas J. Krebs
Freitag 13.09.2024
Fürstenfeld: Dr. Will & The Wizards – Zauber des Blues
Fürstenfeld: Joachim Ernst Berendt, einstiger Jazzpapst aus dem Schwarzwald, brachte den Blues vor über vier Jahrzehnten anlässlich des „American Folk Blues Festivals“ wie folgt auf den Punkt: „Die Blues-Musiker sind das ,Salz` der amerikanischen und vielleicht überhaupt der modernen westlichen Gesellschaft. Sie leben im Underground, in einer Katakombenwelt. Was dort hinuntersinkt, ist durch alles hindurchgegangen, was darüberliegt – und davon gesättigt“.
Genau diese bodenständige Überzeugung liegt dem künstlerischen Anspruch des Münchner Schamanen und Blues-MC (Master of Ceremonies) Dr. Will & The Wizards zugrunde. Auch wenn dieser erst weitaus später auf den Bühnen seiner süddeutschen Heimat diesen Zauber seiner Musik entfaltete. Aber letztendlich ist Dr. Will, Sänger, Schlagzeuger und Vorsteher seiner Band den Wizards, weit mehr, als nur als ein lokales Schwergewicht. Er ist, wie es sich für einen echten Blueser gehört, ebenso Meister des Boogie, des Rock'nRoll, des Soul, des Folk und, als Trommler versteht sich, ein wenig auch des Rockabilly.
Am Donnerstag war Will Hampel, wie der Doktor mit bürgerlichem Namen heißt, Gast der Reihe Blues First in Fürstenfeld und machte deutlich: Auch hier, im bayrischen, wird er gespielt, der Blues, der Boogie, der Rock'n Roll, der Soul, der Folk, der Rockabilly – mit Leidenschaft und facettenreich.
Hier und da schimmerten bei Will und seinem Quartett, ausgezeichnet besetzt mit Juergen Reiter (Bass), Sashmo Bibergeil (Gitarre und Gesang) und Uli Kuempfel (Banjo und Mandoline), auch ein wenig Tom Waits und ebenso der Altmeister Captain Beefheart durch, dieses dissonante Raubein und kantiger Partner von Frank Zappa. Ansonsten beriefen sich die Wizards mehr auf das 12-taktige Bluesschema, mit den kleinen, unmittelbaren Ausflügen in den Popolymp und seinen angrenzenden himmlischen Regionen. Das sind altbekannte Gleise, auf denen die Blues-Lok so richtig schnaufen und das Publikum mitziehen kann.
Dr. Will hatte als Paradiesvogel mit Federschmuck den voll besetzten Saal fest im Griff. Das Publikum folgte dem Meister bereitwillig, machte aus dem Auftritt des Quartetts im Kleinen Saal eine regelrechte Gospel-Messe - die auch weitab der Baumwollfelder Louisianas begeisterte.
Jörg Konrad
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Dienstag 10.09.2024
Fürstenfeld: JOSH. räumt ab im Veranstaltungsforum
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Anstelle des Sound of Heimat Fürstivals, das in den vergangenen beiden Jahren in Fürstenfeldbruck stattgefunden hat, gaben sich letzten Samstag der Österreicher JOSH., zusammen mit dem Trio Matakustik als Vorband, im Veranstaltungsforum Open Air die Ehre.

Das Trio Matakustik um den Sänger und Gitarristen Matthias Ortner spielten soliden Austropop und stimmten die Zuschauer mitreißend auf den Hauptact des Abends ein. Die Organisation klappte wie am Schnürchen, kurzer Bühnenumbau und dann legte JOSH. gleich ohne Umschweife los und ging in die Vollen. Seine Band, bestens gelaunt und eingespielt, zog vom Leder, ein Hit nach dem anderen begeisterte das Publikum. Angefangen von „Tanzen bei der Arbeit“ gleich zu Beginn, gefolgt von „Dann denk ich an Dich“, präsentierte JOSH. praktisch ein best of seiner Songs. Die „Wiener Taube“ oder das parodistische “Espresso & Tschianti“ durften nicht fehlen, genauso wenig wie das freche „Martina“, „Von dir ein Tattoo“ oder „Ich gehör‘ repariert“. Bei den zwanzig Songs seiner Setlist gab es zwischendurch immer wieder persönliche Ansprachen an sein Publikum und genügend Zeit für Soli seiner fantastischen Mitstreiter, die ihn auf seiner ausgedehnten Tour begleiten. JOSH. stellte an dem Abend auch unter Beweis, dass er nicht nur Sommerhits im Repertoire hat, sondern auch ein Händchen für’s Singer-Songwriter Genre, wie z.B. bei dem autobiografischen Song „ Ring in der Hand“. Alles in allem ein stimmungsvoller, begeisternder Open Air Abend bei sommerlichen Temperaturen in entspannter Stimmung vor der einmaligen Kulisse des Klosterhofes. Natürlich „Geht noch was“, nach seinem letzten offiziellen Song des Abend … JOSH. lässt sich nicht lange bitten und stimmt solo mit seiner Gitarre „Wenn ich heut‘ bei Dir bleib“ an, seine Band steigt nach und nach mit ein und last not least folgt natürlich noch: „Cordula Grün“ als krönender Abschluss des Abends.

Für das nächste Jahr sollte man sich unbedingt schon mal den 12. & 13. September freihalten – da wird es aller Voraussicht nach wieder in die nächste Runde gehen mit dem „Sound of Heimat Fürstival“, so das Ankündigungsschild mit einem Save The Date am Ausgang.
Text & Fotos: Thomas J. Krebs
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Mittwoch 17.07.2024
Fürstenfeld: Kroatisches Nationalballett Rijeka – Die ganze Welt ist Tanz
Fürstenfeld. Die ganze Welt ist Tanz – so könnte auch die Überschrift zum diesjährigen dancefirst-Festival lauten. Es war die seit 2016 vierte Ausgabe dieses international besetzten Ereignisses, das in Anspruch, Umsetzung und Wirkung sich mittlerweile einen der vordersten Plätze in der bundesrepublikanischen Festivallandschaft erkämpft hat. Tanzensembles und Compagnien unter anderem aus Frankreich, Spanien, Italien, Kanada, Slowenien, Südafrika, Algerien oder Israel haben mit ihren Aufführungen in den letzten Jahre fast durchgehend die Herzen des Publikums höher schlagen lassen.
Doch die „Macher“ dieses grandiosen kulturellen Spektakels setzen nicht nur auf internationale Reputation. Im Stadtsaal waren immer auch deutsche Spitzenensembles zu Gast, so zum Beispiel mehrmals die Formation tanzmainz aus der hessischen Landeshauptstadt, oder in diesem Jahr das Saarländische Staatsballett. Hinzu kommen Aufführungen lokaler Tanzgruppen, wie 2024 das Ballett Sinzinger, das Tanzstudio Ammersee, das Tanzstudio mosaico oder die Heimatgilde „Die Brucker“. Diese kluge Zusammenstellung von Internationalem und Regionalem wird vom Publikum mit großem Interesse angenommen und häufig frenetisch gefeiert.
Norbert Leinweber, Geschäftsführer und Werkleiter des Hauses antwortet auf die Frage, wie er persönlich das diesjährige dancefirst-Festival einschätzt: „ Wir sind begeistert vom überragenden Publikumsinteresse. Viele Aufführungen waren ausverkauft, alle fanden vor vollbesetztem Auditorium statt. Es freut mich, dass sich unsere Gäste so gut auch auf außergewöhnliche und herausfordernde Stücke einlassen und auch das Rahmenprogramm zu schätzen wissen. Insgesamt hat unser Festival, das das zweitgrößte Event für zeitgenössischen Tanz in Bayern ist, weiter Renommee gewonnen.
Die sechs Aufführungen wurden 2024 von 3.200 Gästen besucht. Hinzu kommen noch die Teilnehmer und Besucher des vielfältigen Festival-Rahmenprogramms, zu dem Vorträge, Tanzworkshops, Einführungen vor und Publikumsgespräche nach den Vorstellungen gehören.
Künstlerischer Leiter der Reihe ist von Beginn an Heiner Brummel, der in einem Interview an dieser Stelle über die Faszination Tanz ganz allgemein sagte: „Der Tanz braucht keine Worte. Ob Freud oder Leid, Mut oder Angst, Wirklichkeit oder Traum, er verkörpert unser Innenleben. Je phantasievoller und virtuoser die Bewegungen und Choreographien sind, umso berührender und mitreißender wird der Tanz. Dank der Lebendigkeit und hohen künstlerischen Qualität sollen auch die Festival-Aufführungen zu einem außergewöhnlichen sinnlichen Erlebnis werden.
Gelungen ist dieser Anspruch, sieht man einmal von der Reaktion des Publikums ab, auch inhaltlich allemal. Denn mit dieser Form der kulturellen Präsentation kommt ein völker- und nationenverständigendes Miteinander zum Ausdruck. Hier werden Gräben überbrückt, für Verständnis und Toleranz geworben, magische Momente geschaffen und ein humanistischer Geist gelebt.
Am gestrigen Dienstag beendete nun das Kroatische Nationalballett Rijeka mit „Transparada“ den diesjährigen Festivaljahrgang. Ein passenderer Schlusspunkt wäre kaum vorstellbar. Vier Tanzstücke, zwischen einer halben Stunde und knapp zehn Minuten Länge, brachten all die Facetten des Lebensgefühls Tanz zum Ausdruck und stellten den Körper als kommunikatives Instrument in den Vordergrund.
Temperamentvolle, furiose Inszenierungen, wie „Medium Rare“ von Nadev Zelner standen neben kleinen, poetisch verträumten Studien, wie „Duet Firebird“ von Choreograph Marco Goecke. Wunderbar, mit welchem Humor und welcher Selbstironie sich das kroatische Ensemble in „Table“ dem zeitgenössischen Tanz widmete.
Höhepunkt des Abends war vielleicht mit „Rite Of Spring“ die Choreographie von Masa Kolar, zum Strawinskis Klassiker „Le sacre du printemps“. Ein gewaltiges, explodierendes Stück Musik, über dem sich die Tänzer mit unglaublicher Dynamik zwischen Kontemplation und Kampf, zwischen sensiblen Innehalten und selbstbewusster Kühnheit bewegten. Ein brodelnder Vulkan getanzter Emotionen.
Nach einem solch bewegenden Abend stellt sich wie von selbst die Frage, die wir gern an Norbert Leinweber als Verantwortlichem weitergeben: Mit welchen Gedanken blicken Sie in die Zukunft dieser so großartigen Reihe?
Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Veranstaltungsforum mit dem dancefirst-Festival weiterhin alle zwei Jahre zu einem Hotspot der internationalen Tanzszene machen können und uns sowohl das Publikum als auch unsere Förderer und Sponsoren weiter die Treue halten. Ohne Frage zählen die Aufführungen zu den Highlights in unseren Programmkalender.
Jörg Konrad
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Autor: Siehe Artikel
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