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2. München: Kafkas Spiele
3. München: BAUHAUS IN BAYERN: Eine Foto-Ausstellung mit Rahmenprogramm in de...
4. Kochel: ZEITFRAGMENTE
5. Buchheim Museum: WIEDERENTDECKT & WIEDERVEREINT. Rahmen und Bilder von Erns...
6. Potsdam Barberini: Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne
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Mittwoch 06.11.2024
Museum Fürstenfeldbruck: Gloria Gans - Farbe bekennen – vier Jahrzehnte Malerei
Gloria Gans
Farbe bekennen – vier Jahrzehnte Malerei

Ausstellung vom 27. November 2025 bis 12. Januar 2025
Museum Fürstenfeldbruck / Kunsthaus Fürstenfeldbruck

Die in Passau geborene Künstlerin verbrachte in Fürstenfeldbruck prägende Jahre. In der Stadt an der Amper, die seit der Jahrhundertwende um 1900 schon so viele Künstlerinnen und Künstler inspiriert hat, fanden sie die idealen Bedingungen vor, sich in der Zeit von 1966 bis 1986 vom Grundschulkind zur Malerin zu entwickeln.
Das Werk von Gloria Gans erzählt vom Leben und vom zwischenmenschlichen Miteinander. Mit großer Empathie gibt sie ihren ganz persönlichen und kritischen Blick auf unterschiedliche Lebenswelten wieder. Dabei konzentriert sich die Künstlerin auf Farbnuancen, Farbgegensätze und Farbstrukturen. Das im Bild enthaltene Narrativ – die Auseinandersetzung mit Ungerechtigkeit, Krieg und Flucht – erscheint möglicherweise erst auf den zweiten Blick. Mit ihren Menschen-Bildern fordert Gloria Gans die Betrachtenden zu einem Dialog heraus. Fragen nach menschlichem Leid tauchen auf. Einige der Porträtierten zeugen von schmerzlichen Erfahrungen, andere verharren stumm oder stellen sich mutig existenziellen Grenzsituationen. Die Ausstellung „Gloria Gans – Farbe bekennen“ ist vom 27. September 2024 bis 12. Januar 2025 im Museum im Kunsthaus Fürstenfeldbruck zu sehen.

Museum Fürstenfeldbruck
Fürstenfeld 6,
82256 Fürstenfeldbruck
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Montag 04.11.2024
München: Kafkas Spiele
Kafkas Spiele

Ausstellung vom 08. November 2024 bis 02. Februar 2025
Alfred-Kubin-Galerie, Sudetendeutsches Haus

Der berühmte Prager deutsch-jüdische Schriftsteller Franz Kafka, dessen Rezeption bis heute stark durch Stereotype und Mythen belastet ist, wird aus einem neuartigen Blickwinkel betrachtet. Das zentrale Stichwort des „Spiels“ macht es möglich, das Schaffen Kafkas und seine Einstellung zur (nicht nur) Prager Welt um und nach 1900 textnah und zugleich in intermedialen Zusammenhängen lebendig werden zu lassen. Kafka lässt sich als Schriftsteller entdecken, der in seinen Texten ein Spiel mit Formen, Ideen und Pointen treibt. Und der damit bis heute andere Künstlerinnen und Künstler zum spielerischen Umgang mit seinen Texten inspiriert.

Die Ausstellung wurde anlässlich des Kafka-Jahres 2024 im tschechischen Literaturmuseum (Muzeum literatury – Památník národního písemnictví) entwickelt und vom 20. Mai bis 15. September 2024 unter dem Titel Hry Franze Kafky in Prag gezeigt. Die Münchner Version ist eine erweiterte Übernahme der Prager Ausstellung. Die zentralen Exponate und Kulissen wurden um neue Elemente ergänzt, zum Beispiel die rekonstruierte Kafka-Bibliothek, ein Spiegelspiel mit Kafkas Manuskripten und vieles mehr. Das Hauptanliegen bleibt allerdings bestehen: die Besucher zur weiteren oder neuen Kafka-Lektüre zu inspirieren.

Format: Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch-tschechisch) und zeigt neben Dokumenten, Handschriften und Fotografien von Franz Kafka unter anderem auch Werke von Jan Bauch, Otto Coester, Jan Lukas, Dana Puchnarová, Jaroslav Róna oder Albert Schamoni. Sie wird ergänzt durch einen animierten Stadtplan, das Videospiel Playing Kafka (Goethe-Institut Prag und Charles Games) und die Kafka-Bibliothek inklusive der Erstausgaben seiner Werke (Franz-Kafka-Gesellschaft in Prag).
Die Architektur der Ausstellung spiegelt das Thema des Spiels.

Das Begleitprogramm beinhaltet Lesungen, Filmvorführung, Buchvorstellung und ein Programm für Schulklassen.

Kafkas Spiele / Hry Franze Kafky ist eine Ausstellung des Tschechischen Literaturmuseums in Zusammenarbeit mit dem Adalbert Stifter Verein – Kulturinstitut für die böhmischen Länder.

An der Ausstellung und dem Begleitprogramm wirkten folgende Kooperationspartner: Franz-Kafka-Gesellschaft in Prag, Goethe-Institut Prag, Münchner Stadtbibliothek, Sudetendeutsches Museum und Tschechisches Zentrum München

Sie wurde gefördert von: Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds, Kulturministerium der Tschechischen Republik und Bayerische Staatskanzlei

Alfred-Kubin-Galerie, Sudetendeutsches Haus
Hochstraße 8,
81669 München

Abbildungen:

- Petr Nikl
Illustration zu Franz Kafkas Buch Die Verwandlung, 2016
Lithographie
US ML/PNP, Prag

- Kafka in jungen Jahren
Literární archiv PNP, Prag

- Bucherstausgabe
Franz Kafka
"Amerika"

- Buch erstausgabe
Franz Kafka
"Ein Hungerkünstler"
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Montag 28.10.2024
München: BAUHAUS IN BAYERN: Eine Foto-Ausstellung mit Rahmenprogramm in der Pasinger Fabrik
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BAUHAUS IN BAYERN: Eine Foto-Ausstellung mit Rahmenprogramm in der Pasinger Fabrik

Ausstellung vom 06. November 2024 bis 02. Februar 2025
PASINGER FABRIK, August-Exter-Str. 1, 81245 Münche

In Bayern entstanden in den 1920er und 1930er Jahren zahlreiche glanzvolle Bauten der architektonischen Moderne. Die Ausstellung „Bauhaus in Bayern. Eine fotografische Reise durch die klassische Moderne“ zeigt eine Vielzahl dieser Meisterwerke in großformatigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen des international tätigen Fotografen Jean Molitor. Die Vernissage ist am 6. November, die Ausstellung bis zum 2. Februar 2025 zu sehen. Begleitend gibt es ein Rahmenprogramm mit Tanz, Theater, Film, Musik und Vorträgen – und die Gäste haben Gelegenheit, selbst mit der Formensprache des Bauhauses zu experimentieren.
Der Einfluss der 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründete Kunstschule war so groß, dass das Wort „Bauhaus“ oft mit allen Strömungen der Moderne in Architektur und Design gleichgesetzt wird. Zu den Architekten, die sich dem „Neuen Bauen“ in Bayern verpflichtet fühlten, gehören
Richard Riemerschmid, Robert Vorhoelzer, Otho Orlando Kurz, Hanna Löv, Walther Schmidt, Hans Döllgast, Theodor Fischer, Thomas Wechs, Fritz Landauer und Sep Ruf. Die wichtigste Manifestation des Neuen Bauens in Süddeutschland ist die „Bayerische Postbauschule“, daneben finden sich etwa Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus wie die Siedlung Neuhausen, moderne Kirchen wie St. Sebastian in Schwabing oder technische Bauten wie das Bayerische Eichamt.
Die Ausstellung zeigt die ganze Bandbreite der Architektur der klassischen Moderne, von ihren Anfängen über die Nachkriegsmoderne bis zum heutigen Bauen. Zu sehen sind auch Fotos von Antje Hanebeck, die die architektonische Idee anhand wesentlicher Details und einer speziellen Lichtführung ins Blickfeld rückt, sowie von Swen Bernitz, Eva Knevels, Doreh Schütz und Can Dagarslani.

Ausstellung: P.ART Galerie in der Pasinger Fabrik,
August-Exter-Straße 1,
81245 München

Abbildungen:

- Benediktbeuern, Tankstelle, 1955,?
Foto von Jean Molitor 2016

- München, Paketzustellamt, 1925 und 1926,?
Foto von Jean Molitor 2016

- München, Postamt, Robert Vorhoelzer, Hans Schnetzer, 1930 und 1933,?
Foto von Jean Molitor 2016
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Dienstag 08.10.2024
Kochel: ZEITFRAGMENTE
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ZEITFRAGMENTE

Ausstellung vom 13. Oktober 2024 bis 09. Februar 2025
Franz Marc Museum Kochel am See

Die Ausstellung versammelt Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und bedeutende Grafikserien, die sich mit den gesellschaftlichen Umbrüchen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und den existenziellen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs auseinandersetzen.
Mit Werken von Künstler*innen wie Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Käthe Kollwitz, Else Lasker-Schüler und Wilhelm Lehmbruck wird die Zeit zwischen 1900 und 1930 als eine Phase intensiver Reflexion und künstlerischer Auseinandersetzung mit Kriegstraumata und gesellschaftlicher Zerrissenheit erfahrbar. Die Werke der Ausstellung werden als Fragmente einer Epoche gezeigt, die in ihrer Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit das Erleben einer krisenhaften Zeit greifbar machen und durch die aktuellen Kriege und Konflikte eine beklemmende Aktualität erhalten.

Ergänzt wird die Präsentation durch Vitrinen aus Anselm Kiefers Werkserie „Opus Magnum“, die sich mit den Opfern des Holocausts und dem Vergessen auseinandersetzt und eine Brücke zur Kunst der Gegenwart schlägt.

Franz Marc Museum, Kochel am See
Franz Marc Park 8-10
82431 Kochel am See

Abbildungen:

- Käthe Kollwitz, Die Pflüger,?
Blatt 1 des Zyklus „Bauernkrieg“, 1907,?
Radierung / Aquatinta,?
Stiftung Etta und Otto Stangl

- Wilhelm Lehmbruck, Der Gestürzte, 1915 (Guss posthum),?
Bronze, Privatbesitz,?
Foto: Octavian Beldiman

- Otto Dix, Der Krieg, Blatt 4 der 1. Mappe: Trichterfeld bei Dotrien von Leuchtkugeln erhellt, 1924,?
Radierung,?
Stiftung Etta und Otto Stangl
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Freitag 04.10.2024
Buchheim Museum: WIEDERENTDECKT & WIEDERVEREINT. Rahmen und Bilder von Ernst Ludwig Kirchner
"WIEDERENTDECKT & WIEDERVEREINT. Rahmen und Bilder von Ernst Ludwig Kirchner"

Ausstellung vom 03. Oktober 2024 bis12. Januar 2025
Buchheim Museum der Phantasie

Bernried - Die Ausstellung widmet sich der Idee des Gesamtkunstwerks bei Ernst Ludwig Kirchner: der Verbundenheit von Bild und Rahmen. Nahezu alle gezeigten Gemälde sind noch oder wieder von ihren originalen Künstlerrahmen umgeben. Bild und Rahmen gehörten für den
Expressionisten untrennbar zusammen, er gestaltete für fast jedes Werk einen individuellen Rahmen. Die Ausstellung bietet einen Überblick über seinen künstlerischen Umgang mit Rahmen in Analogie zu seiner malerischen Entwicklung von der Gründung der Künstlergruppe »Brücke«
in Dresden bis zu seiner Schaffenszeit in Davos. Wie Kirchner Bild und Rahmen als Einheit konzipierte, machen die rund 60 Exponate erlebbar: Neben den erhaltenen, heute kaum mehr existierenden originalen Bild-/Rahmenkombinationen, können hier erst kürzlich mit ihren Rahmen
wiedervereinte Bilder gezeigt werden – sehr seltene Glücksfälle, denn manche Bilder und Rahmen waren teils jahrzehntelang voneinander getrennt. Dass weiterhin geforscht wird und erhaltene originale Rahmen immer wieder Bildern zugeordnet werden können, macht eine
Installation deutlich, in der unter den gut ein Dutzend Leerrahmen drei mit Reproduktionen der ehemals darin enthaltenen Kirchner-Gemälden präsentiert werden. Wie Bildern trotz des Verlustes ihres ursprünglichen Rahmens ein Teil ihrer früheren Identität zurückgeben werden kann, ist hier an zwei Werken, für die ihr originaler Rahmen nachgebaut wurde, erfahrbar. Neben Kirchners Rahmengeschichte, die auch die Verwendung antiker Rahmen in seinem Spätwerk miteinbezieht, reflektiert die Ausstellung die lange verkannte kulturhistorische Bedeutung und den damit zusammenhängenden Verlust vieler originaler Kirchner-Rahmen.

Die Ausstellung rückt in den Blick, was bisher kaum gesehen und beachtet wurde, auch nicht von der Forschung: Ernst Ludwig Kirchners Rahmen sind integraler Bestandteil seiner Kunst. Gemälde und Rahmen bilden eine Einheit – höchste Zeit, sie als solche wiederzuentdecken!
Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), Schlüsselfigur des deutschen Expressionismus und 1905 Mitbegründer der Künstlergruppe »Brücke«, setzte sich während seiner gesamten Karriere intensiv mit der Rahmung seiner Werke auseinander. Bild und Rahmen konnten für ihn nur als Einheit existieren: »Ungerahmte Bilder gebe ich niemals auf Ausstellungen, das geht bei meinen Arbeiten nicht. Wenn ich etwas mache, so recht und gut als irgend möglich, sonst lieber nicht«, schrieb er in einem Brief vom 5. Oktober 1937 an den Leiter der Basler Kunsthalle. Für fast jedes Gemälde entwarf und gestaltete der Künstler einen individuell auf das Bild abgestimmten Rahmen: Er zeichnete die Profile, fasste die rohen Rahmen meist in Goldbronze und bemalte sie anschließend farbig. Einzigartig ist vor allem sein Umgang mit Farbe in Abstimmung auf das jeweilige Gemälde: Kirchner begann in Davos über die Leinwand hinaus zu malen, verwendete die jeweils selben Farben häufig auch auf den Rahmen. Damit setzte er das für den Expressionismus programmatische Konzept des Gesamtkunstwerkes um: Für die »Brücke«-Künstler hörte das Bild nicht am Bildrand auf, die Kunst sollte sich mit dem Leben verbinden und über den Rahmen hinaus in die Welt hineinragen. Die Kunst strebte nach Entgrenzung, sollte gestaltend eingreifen in den Alltag. Sie sollte die Ausdrucksformen ihrer Zeit »unmittelbar und unverfälscht« in die Welt tragen, wie es in dem von Kirchner entworfenen Programm der »Brücke« von 1906 heißt. Freiheit, Unmittelbarkeit, Unverfälschtheit – mit diesen zentralen Ideen,
Werten und Ausdrucksmitteln entwickelte sich die Künstlergruppe »Brücke« zu einer der berühmtesten Avantgarden: Kirchner und seine Künstlerkollegen lehnten die autoritären Konventionen und konservativen Lebens- und Kunststile der wilhelminischen Ära ab und damit auch den damals üblichen, prächtig verzierten Goldrahmen. Ihre progressiven Rahmungskonzepte, ihre selbst gestalteten, eher schlichten Rahmen entspringen der Idee des Gesamtkunstwerkes, sie vermitteln zwischen Bild und Welt.

Ernst Ludwig Kirchners Künstlerrahmen halten nicht irgendein Werk an der Wand, sondern nur ihr eigenes – sie sind Seelenverwandte ihres Bildes. Als solche sind sie untrennbar mit dem Werk verbunden. Ästhetisch und programmatisch, jedoch nicht unbedingt physisch. Dass die nach Künstlerwillen unzertrennliche Einheit von Bild und Rahmen später sehr oft getrennt wurde, ist leider keine Seltenheit und betrifft nicht nur die Werke Ernst Ludwig Kirchners, sondern aller »Brücke«-Künstler. Heute sind Kirchners originale Bild-Rahmen-Kombinationen kaum noch zu
finden, denn die Rahmen fielen oft dem jeweiligen Geschmack ihrer Besitzer und Besitzerinnen und dem Zeitgeist ihrer Epoche zum Opfer. Vielen Sammlern und Sammlerinnen, Museumsdirektoren und -direktorinnen, Kunsthändlern und Kunsthändlerinnen erschienen seine bemalten, »einfachen« Rahmen viel zu schlicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Künstlerrahmen entfernt und durch üppige, meist goldene und somit vermeintlich wertvollere Rahmen ersetzt. Bis heute sind viele originale Rahmen verschollen, der kultur- und kunsthistorische Verlust ist unermesslich.

Die Ausstellung WIEDERENTDECKT & WIEDERVEREINT zeigt und bringt zusammen, was immer schon zusammengehörte: das Bild und seinen von Künstlerhand gestalteten Rahmen. Nie zuvor wurden für eine monografische Kirchner-Ausstellung so viele Gemälde in ihren originalen Rahmen zusammengetragen – ein fast unmögliches Vorhaben, da die meisten originalen Rahmen auf dem Weg ins Heute verloren gingen. Dank der Zusammenarbeit mit dem Kirchner Museum Davos – dort befindet sich ein großes Konvolut an Gemälden, das sich noch im ursprünglichen Künstlerrahmen befindet –, dem Beitrag des Kirchner-Nachlasses und der Galerie Henze & Ketterer in Wichtrach/Bern sowie internationaler Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen können nun rund 40 Gemälde in ihren originalen Künstlerrahmen gezeigt werden. Neben den erhaltenen originalen Bild-Rahmen-Kombinationen gehören auch erst kürzlich mit ihren ursprünglichen Künstlerrahmen wiedervereinte Bilder dazu. Solche Rückführungen sind sensationelle Glücksfälle. Als jüngstes Beispiel einer solchen Wiedervereinigung ist Kirchners Gemälde »Blick ins Tobel«, 1919–1920, zu nennen. Durch eine einzigartige, internationale Museumskooperation können Bild und Rahmen hier erstmalig wieder
als Einheit der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Buchheim Museum der Phantasie
Am Hirschgarten 1,
82347 Bernried am Starnberger See

Abbildungen:

- Ernst Ludwig Kirchner
Kopf mit Pfeife (Otto Mueller mit Pfeife), 1913
Öl auf Leinwand
Früher, einfacher Bretterrahmen mit aufgenagelter Halbrundstableiste, Goldbronze mit grünlicher Lasur
Brücke-Museum, Berlin
Foto: Nick Ash, Berlin / Brücke-Museum, Berlin

- Ernst Ludwig Kirchner
Zwei gelbe Akte mit Blumenstrauß, 1914
Wachs-Öl-Emulsion auf Leinwand
Plattenrahmen mit Profilstufen innen und außen, Goldbronze verschiedenfarbig passend zum Bild lasiert
Bündner Kunstmuseum Chur, Ankauf mit einem Beitrag des Bündner Kunstvereins
Foto: Thomas Strub / Bündner Kunstmuseum Chur

- Ernst Ludwig Kirchner
Artisten an Ringen (und Trapez), 1923/1928
Öl auf Leinwand
Mehrfach profilierter Rahmen, stark farbig zum Bild passend gefasst
Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern
Foto: Galerie Henze & Ketterer, Wichtrach/Bern

- Ernst Ludwig Kirchner
Badende Frauen (Triptychon, Mittelbild), 1915/1925
Öl auf Leinwand
Rahmen aus zwei Leisten, mit Goldbronze gefasst und unregelmäßig dunkel patiniert
Kirchner Museum Davos, Schenkung Nachlass Ernst Ludwig Kirchner 1990
Foto: Stephan Bösch / Kirchner Museum Davos

- Ernst Ludwig Kirchner
Der Geiger Häusermann I, 1927
Öl auf Leinwand
Getreppter Profilrahmen, Goldbronze mit farbigen Lasuren passend zum Bild
Museum Biberach, Leihgabe aus Privatbesitz
Foto: Museum Biberach
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Sonntag 15.09.2024
Potsdam Barberini: Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne
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Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne

Museum Barberini, Potsdam
Ausstellung vom 14. September 2024 bis 12. Januar 2025

Die Ausstellung Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne ist die erste postume Retrospektive, die dem Fauvisten und prägenden Künstler der französischen Avantgarde an einem deutschen Museum zuteilwird. Anhand von 76 ausgewählten Exponaten vermittelt sie einen weitläufigen Überblick über Vlamincks gesamtes malerisches Œuvre: von seinen ersten, zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgeführten Kompositionen, über seine von Cézanne und Picasso inspirierten Experimente mit dem Kubismus, bis zu seinen letzten Landschaftsbildern, in denen er eine höchst individuelle Spielart des Spätimpressionismus entwickelte.

Nach seiner Teilnahme am Pariser Salon d’Automne von 1905 wurde Maurice de Vlaminck zu einem führenden Vertreter der französischen Avantgarde. Wie kein anderes Mitglied der Fauvisten identifizierte er sich mit dem Attribut der Wildheit und propagierte das Image eines modernen Künstlerrebellen, der dem Regelwerk der Akademien resolut den Rücken gekehrt hatte. Zentrale Inspirationsquelle war das Werk Vincent van Goghs, dessen farbintensive Arbeiten er 1901 auf einer großangelegten Einzelausstellung in Paris kennengelernt hatte. Van Goghs Ausbildung als Autodidakt sowie sein heranreifender Mythos als verkanntes Künstlergenie stärkten die Identifikation, die auch für Vlamincks späteres Schaffen prägend sein sollte.

In Deutschland wurde Vlaminck früh als ein Wegbereiter der Moderne gefeiert. Auf der wegweisenden Ausstellung des Kölner Sonderbunds von 1912 war er mit sechs Werken prominenter vertreten als französische Kollegen wie Henri Matisse oder André Derain. Bereits 1929 widmete ihm die Galerie Alfred Flechtheim eine umfangreiche Einzelausstellung in Düsseldorf. Im Zuge des nationalsozialistischen Bildersturms wurden seine Arbeiten 1937 als „entartet“ verfemt und Gemälde aus dem Bestand deutscher Museen zwangsbeschlagnahmt.

Ausgangspunkt für die Ausstellung in Potsdam ist die Sammlung Hasso Plattner, die über neun Arbeiten Vlamincks verfügt, darunter vier Schlüsselwerke aus seiner fauvistischen Hochphase. Zu den rund 40 internationalen Leihgebern gehören u. a. die Tate Modern in London, das Museo nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid, das Centre Pompidou und das Musée d’Orsay in Paris sowie das Metropolitan Museum of Art in New York, das Dallas Museum of Art und die National Gallery of Art in Washington, D.C.

Eine Ausstellung des Museums Barberini, Potsdam, und des Von der Heydt-Museums, Wuppertal, wo die Ausstellung vom 16. Februar bis zum 18. Mai 2025 zu sehen sein wird.

Museum Barberini
Humboldtstraße 5-6,
14467 Potsdam

Abbildungen:

- Maurice de Vlaminck
Segelboote, vor 1918
Öl auf Leinwand, 64,5 x 80,5 cm
Von der Heydt-Museum, Wuppertal
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

- Maurice de Vlaminck
Seineufer bei Bougival, 1906
Öl auf Leinwand, 54 x 73 cm
Sammlung Hasso Plattner
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

- Maurice de Vlaminck
Vorstädtische Landschaft, 1905
Öl auf Leinwand, 60,3 × 73 cm
Museum of Fine Arts, Boston, Geschenk und Vermächtnis von David und Peggy Rockefeller
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

- Maurice de Vlaminck
Die Angler, 1907
Öl auf Leinwand, 60 x 73 cm
Sammlung Hasso Plattner
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

- Maurice de Vlaminck
Bougival, um 1905
Öl auf Leinwand, 82,6 x 100,6 cm
Dallas Museum of Art, The Wendy and Emery Reves Collection
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
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