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1. RABIA
2. JUROR #2
3. SEPTEMBER 5
4. FESTE & FREUNDE
5. DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE
6. FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS
Donnerstag 23.01.2025
RABIA
Ab 23. Januar 2025 im Kino
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Von dem Versprechen eines besseren Lebens gelockt verlassen die 19-jährige Französin Jessica (Megan Northam) und ihre beste Freundin Laïla (Natacha Krief) ihre Heimat, um sich in Syrien dem Islamischen Staat anzuschließen. In Raqqa angekommen, werden Pässe, Handys, Schmuck und Kleidung konfisziert und die Frauen in eine „Madafa“ geführt, ein Haus, das für zukünftige Ehefrauen von IS-Kämpfern bestimmt ist. Gemeinsam mit Frauen aus verschiedenen Ländern unterwerfen sie sich strengen Regeln, beten, und huldigen den Kämpfern sowie deren vermeintliche Siege. Doch als der Mann, dem Jessica und Laïla als Ehefrauen versprochen waren, im Kampf fällt, ändert sich ihr Schicksal abrupt. Die charismatische Madame (Lubna Azabal), die das Haus mit eiserner Hand leitet, hat Jessica, die inzwischen den Namen Rabia trägt, ins Visier als ihre mögliche Nachfolgerin genommen. Während der Druck auf sie wächst, muss Rabia sich entscheiden, welches Leben sie führen will.

Ein Film von Mareike Engelhardt
Mit Megan Northam, Lubna Azabal, Natacha Krief, Maria Wördemann, Klara Wördemann, Lena Lauzemis, Lena Urzendowsky u.a.


„Ergreifend… Ein unerbittlich meisterhafter Film… Lubna Azabal ist meisterhaft”
Premiere

„Ein Film, der unter die Haut geht…. So schonungslos wie unerbittlich.“
Le Point

„Die Regisseurin verblüfft… Die Leistung der Schauspielerinnen ist beeindruckend.“
Allociné


Das berührende Schicksal der beiden jungen Frauen in RABIA – DER VERLORENE TRAUM steht exemplarisch für viele, die vom westlichen Alltag frustriert auf die islamistische Propaganda mit viril-charmanten Kämpfern im Netz hereinfielen. Bilder von Blumen, Kochrezepte und romantische Herzchen kaschierten die menschenverachtende Ideologie der Terrororganisation und vermittelten den Mädchen ein positives Selbstwertgefühl. Vor Ort mussten sie dann als Gebärmaschinen und Sexobjekte dienen.
Dieses aufrüttelnde Drama greift ein brisantes Thema unserer Zeit auf: Die UN schätzt, dass sich seit 2013 mehr als 42.000 Personen aus 110 Ländern dem Islamischen Staat in der irakisch-syrischen Zone angeschlossen haben. Fast 25.000 Kinder wurden dort geboren. Rückholversuche scheitern an der Politik der Regierungen ihrer Herkunftsländer oder an der Weigerung der Mütter, Syrien zu verlassen. Der IS profitiert davon. Eine neue Dschihadisten-Generation wächst heran.
Regie führte Mareike Engelhardt, die über Jahre unzählige Interviews mit jungen Frauen geführt hat, die aus Syrien zurückgekehrt sind. Das zugehörige Drehbuch wurde beim Les Arcs Co-Production Village 2019 mit dem Arte KINO-Preis ausgezeichnet. 2022 arbeitete sie als Co-Autorin der französisch- deutschen Serie PARLAMENT, die den Grimme-Preis erhielt und 2023 zur besten Serie im Fernsehfestival von La Rochelle gewählt wurde. Die Kameraarbeit hat die hoch angesehene französische Bildgestalterin Agnès Godard und den Schnitt die preisgekrönte Editorin Mathilde van de Moortel (MUSTANG, CELEBRITES) übernommen. RABIA – DER VERLORENE TRAUM hat bereits eine beachtliche Festivalkarriere hinter sich und wurde u.a. mit dem Prix D’Ornano-Valenti 2024 auf dem Filmfestival Deauville als „Bester französischer Debutfilm“ sowie mit dem Preis der Jury auf dem Festival Cinema Valenciennes 2024 ausgezeichnet.
Der Film wurde in Frankreich und Jordanien gedreht. RABIA – DER VERLORENE TRAUM ist eine Produktion von FILMS GRAND HUIT in Koproduktion mit STARHAUS FILMPRODUKTION, KWASSA FILMS und ARTE France Cinéma. Weitere Partner sind Canal +, Ciné +, die Förderungen CNC und FFA (Deutsch-Französisches Mini-Traité), TAX SHELTER BELGIEN, EURIMAGES, die Regionalförderungen NOUVELLE-AQUITAINE, DORDOGNE, WALLONIE- BRUXELLES, FILMFERNSEHFONDS BAYERN sowie die SOFICA Investmentfonds.



REGIENOTIZEN

DIE SEELENFÄNGER
Der Ausgangspunkt meines Filmes ist das Unbegreifliche. Als ich im März 2016 in einer McDonald's-Filiale in Saint-Etienne Sonia kennen lernte, war ich zutiefst erschüttert. Mir gegenüber saß eine junge Frau, die vor kurzem aus Syrien zurückgekehrt war, wo sie mehrere Monate als Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat verbracht hatte. Sie erzählt mir von ihrer Weltanschauung, die auf Hass und Ausgrenzung, Rache und Angst beruht. Ich hatte dieses Treffen veranlasst, um herauszufinden, warum eine junge Frau, die in einer demokratischen Gesellschaft lebt, in der sie größte Freiheiten genießt, sich einem totalitären System anschließt, das eine mörderische Ideologie vertritt, die ihr alle Freiheiten nimmt. Ich treffe mich regelmäßig mit dieser jungen Frau und anderen aus verschiedenen sozialen Schichten stammenden Rückkehrerinnen unterschiedlichster Nationalitäten. Ihre Berichte bilden die Grundlage meines Drehbuchs. Sie stammen meist aus europäischen Ländern, sprechen wenig oder gar kein Arabisch und wissen kaum etwas über den Islam noch über das Land, in das sie reisten. Sie versuchen, die Dysfunktionalität in ihrem Leben und den grundlegenden emotionalen Mangel zu beheben, indem sie sich einem System anschließen, das ihnen in seiner Strenge Sicherheit gibt, und vor allem einen echten Wert als Individuum. Ihre Motivation ist weniger religiös oder politisch als psychologischer Natur. Hier im Intimen beginnt der Radikalisierungsprozess und genau an dieser Stelle setzt mein Film an. Bei der Anhörung der Prozesse dieser Mädchen vor dem Pariser Gericht wird mir auch die Verbindung zu meiner eigenen Geschichte endlich lesbar. Im Grunde geht es um die Frage, die mich und alle Deutschen meiner Generation beschäftigt: Wie kann es passieren, dass man im Laufe seines Lebens auf die falsche Seite gerät? Wie ist es möglich, von einem System absorbiert zu werden, dass einem die Menschlichkeit raubt? Und vor allem: Warum bleiben die Menschen dort und brechen nicht aus?


EINE PERSÖNLICHE GESCHICHTE
Sonia war 17 Jahre alt, als sie sich radikalisierte, im gleichen Alter wie meine Großeltern, als sie sich der Hitlerjugend und später der SS anschlossen, verblendet von einer Ideologie, die sich auf ähnliche Denksysteme stützt wie die von Terrororganisationen wie dem Islamischen Staat. Ich gehöre zur letzten Generation, die diejenigen persönlich gekannt hat, die an einem der schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt waren. Begraben unter dem Gefühl der Schande und sorgfältig von meinen Eltern versteckt, um „mich zu verschonen“, wurde nie darüber gesprochen. Dieser Familienschatten verfolgt mich seitdem und die Frage nach der Faszination des Bösen wurde zum roten Faden meiner Arbeit. Mein Ansatz ist es nicht, Vergleiche zwischen dem islamistischen Terrorismus und dem Nationalsozialismus zu ziehen, sondern mein Film soll daran erinnern, dass diese Frauen unsere Kinder, Töchter, Nachbarinnen sind und ihr Handeln nichts mit einer Religion zu tun hat, sondern eine klare Dysfunktionalität unserer Gesellschaft aufzeigt. Gemeinsam müssen wir uns dieser stellen, statt davor zu fliehen. RABIA ist weder ein Film über den Islam noch den Dschihad, sondern über Massenmanipulation, die Mechanismen der Entmenschlichung und die Frustration einer Jugend ohne Orientierung. Rabia, die von Megan Northam gespielte Figur, wird vom Opfer zum Täter, wodurch sie den Zuschauer dazu zwingt, seine eigenen Entscheidungen zu hinterfragen. Der Film erinnert daran, wozu der Mensch fähig ist, um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert, egal unter welcher Religion oder Ideologie.


DIE MADAFA - DIE WELT DER FRAUEN
Die Bilder von Krieg und Gewalt im Nahen Osten, der vom Islamischen Staat ausgeübte Terror in den Straßen von Raqqa sind mittlerweile leider Teil unserer kollektiven Vorstellungswelt geworden. Doch ohne zu vereinfachen und die Realität zu beschönigen, möchte ich zeigen, welchen Platz Frauen in dieser Terroristenorganisation einnehmen. Denn es existiert ein System der Unterdrückung von Frauen durch Frauen, über das wenig gesprochen wird und in dessen Zentrum die „Madafas“ stehen. In diese Häuser wurden unverheiratete Frauen oder Witwen eingesperrt, um sie durch Speeddating Sessions zu verheiraten. Hier prallten auf engstem Raum nicht nur Orient und Okzident aufeinander, sondern auch alle großen Themen des Lebens einer jungen Frau, wie die unterschiedlichen Vorstellungen von Jungfräulichkeit, Mutterschaft, Liebe und Tod. Diese Orte wurden zumeist von Frauen geleitet, die bekannteste und gefürchtetste von ihnen, die Marokkanerin Fatiha Mejjati (auch Umm Adam genannt), diente als Inspiration für die Figur der Madame (Lubna Azabal). Diese Häuser sind eine seltsame Mischung aus Gefängnis, Bordell und Jugendherberge und erinnerten mich sofort an die „Lebensborn“, die Häuser der Nazis, in die sie Frauen sperrten, die zur Fortpflanzung der arischen Rasse dienen sollten. Tausende von Kilometern entfernt und siebzig Jahre später eine so ähnliche Einrichtung zu finden, hat mich zutiefst schockiert. Für mich war es entscheidend, dass sich die Handlung des gesamten Filmes in diesem geschlossenen Raum abspielt. So wird der politische Kontext zu einem dramaturgischen Rahmen, innerhalb dessen ich die menschlichen Beziehungen auslote.


VOM DOKUMENTARISCHEN SCHREIBEN ZUM SPIELFILM
Das Thema machte eine mehrere Jahre andauernde umfangreiche Recherchearbeit notwendig, bei der ich die kostbare Hilfe von den beiden französischen Expertinnen für weiblichen Dschihadismus, Céline Martelet und Edith Bouvier bekam, die mir mehrere Mädchen vorstellten, die in den Madafas von Umm Adam gelebt hatten. Diesen jungen Frauen beschrieben mir detailliert ihr Leben (von einigen Tagen bis zu mehreren Monaten) in diesen von der Außenwelt abgeschnittenen Häusern. Zusammen mit meinem Co-Autor Samuel Doux haben wir die romanfüllenden Geschichten dieser Frauen verknüpft und an einem Ort zusammengeführt. Dabei ist nichts ist erfunden, im Gegenteil: Viele Details waren so unglaublich und brutal, dass ich oftmals die Realität "abschwächen" musste, um sie für den Zuschauer glaubwürdig zu machen und ihm zu ermöglichen den Film überhaupt anschauen zu können.
Was mich an den Erzählungen erstaunte, war die Tatsache, dass sich die Mädchen keineswegs als Opfer sahen. Obwohl diese Positionierung die Grundlage ihrer Verteidigung vor den europäischen Gerichten darstellt, wurde in unseren Gesprächen deutlich, dass sie genau wie die Männer, fast alle wussten, wohin sie gingen und warum. Statt naiver, etwas dummer Mädchen, die dem Märchenprinzen nachreisen, können sie genauso engagierte, fanatische Verteidigerinnen dieser mörderischen Ideologie sein wie die Männer. Es ist mir ein feministisches Anliegen in RABIA – DER VERLORENE TRAUM zu zeigen, dass Frauen genauso schuldig sein können wie Männer, da ich es für sehr wichtig halte komplexe Frauenfiguren in ihrer ganzen Ambivalenz zu zeigen. Diese Darstellungen fehlen mir aktuell noch zu häufig in der cinematographischen Landschaft:
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Donnerstag 16.01.2025
JUROR #2
Ab 16. Januar 2025 im Kino
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Vom legendären Filmemacher Clint Eastwood kommt „Juror #2“, ein Film von Warner Bros. Pictures.
In den Hauptrollen spielen Nicholas Hoult (demnächst „Superman“, „The Menu“), die für den Oscar® nominierte Toni Collette (demnächst „Mickey 17“, „The Sixth Sense“), Oscar®-Preisträger J.K. Simmons („Whiplash“), Kiefer Sutherland („Designated Survivor“, „24: Redemption“); in dem Film spielen außerdem Chris Messina („Air – Der große Wurf“, „Based on a True Story“), Gabriel Basso („The Night Agent“), Zoey Deutch („The Politician“, „Zombieland: Doppelt hält besser“), Cedric Yarbrough („Unfrosted“), Leslie Bibb („Palm Royale“, „Catch Me!“) Amy Aquino („Bosch“) und Adrienne C. Moore („Orange Is the New Black“).

„Juror #2“ folgt dem Familienvater Justin Kemp (Hoult), der als Geschworener in einem aufsehenerregenden Mordprozess mit einem ernsten moralischen Dilemma zu kämpfen hat … einem Dilemma, das er nutzen könnte, um das Urteil der Geschworenen zu beeinflussen und den angeklagten Mörder möglicherweise zu verurteilen – oder freizulassen.
Oscar®-Preisträger Eastwood führt Regie nach einem Drehbuch von Jonathan Abrams („Escape Plan“). Produziert wird der Film von Eastwood, Tim Moore, Jessica Meier, Adam Goodman und Matt Skiena, ausführende Produzenten sind David M. Bernstein, Ellen Goldsmith-Vein und Jeremy Bell.
Zu Eastwoods kreativem Team gehören bewährte Mitarbeiter wie Kameramann Yves Bélanger, Produktionsdesigner Ronald R. Reiss, Oscar®-Preisträger Joel Cox („Erbarmungslos“) und Cutter David Cox, die BAFTA-nominierte Kostümbildnerin Deborah Hopper („Der fremde Sohn“); Mark Mancina schuf die Originalmusik.
Warner Bros. Pictures präsentiert eine Produktion von Dichotomy und Malpaso: „Juror #2“. Den weltweiten Vertrieb übernimmt Warner Bros. Pictures. Der Filmstart in Deutschland ist am 16. Januar 2025.
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Donnerstag 09.01.2025
SEPTEMBER 5
Ab 09. Januar 2025 im Kino
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Kurzinhalt: München, 5. September 1972, zehnter Wettkampftag der Olympischen Sommerspiele. Erstmals seit 1936 wieder in Deutschland, sollten es die „heiteren Spiele“ werden und der Welt das Bild eines neuen, liberalen Deutschlands vermitteln. Doch um 4.40 Uhr hört die Frühschicht des amerikanischen Senders ABC Schüsse aus dem nahe gelegenen Olympischen Dorf. Eine Gruppe palästinensischer Terroristen hat elf Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Gegen den Widerstand der eigenen Nachrichtenabteilung berichtet das ABC-Sports-Team live über die 21-stündige Geiselnahme.
Erzählt wird die Geschichte von Geoff (John Magaro), einem jungen, ehrgeizigen Producer, der sich bei seinem Chef, dem legendären Roone Arledge (Peter Sarsgaard), beweisen will. Mit Hilfe der deutschen Dolmetscherin Marianne (Leonie Benesch) übernimmt Geoff unerwartet die Leitung der Live-Sendung. Während die Zeit drängt, widersprüchliche Gerüchte die Runde machen und das Leben der Geiseln auf dem Spiel steht, muss Geoff schwierige Entscheidungen treffen und sich mit seinem eigenen moralischen Kompass auseinandersetzen. Wie soll man über eine solche Situation berichten, wenn die Täter die mediale Aufmerksamkeit für ihre Zwecke nutzen?
Mit SEPTEMBER 5 erzählt der mehrfach preisgekrönte Schweizer Regisseur Tim Fehlbaum die Geschichte des Olympia-Attentats von 1972 aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Nie zuvor wurde dieses historische Ereignis, das zugleich die Stunde Null des transnationalen Terrorismus markiert, aus Deutschland heraus filmisch fürs Kino aufgearbeitet. Was als einfache Sportberichterstattung begann, entwickelte sich an diesem Tag zu einer Live-Übertragung, die die Welt für immer verändern sollte. Zum ersten Mal sieht sich ein Fernsehteam mit der Herausforderung der Terrorberichterstattung konfrontiert und muss sich fragen, inwieweit seine Arbeit die Ereignisse beeinflusst. Ein Film über die Verantwortung der Medien – nicht nur in den siebziger Jahren.

In den Hauptrollen: Peter Sarsgaard (MEMORY, „Aus Mangel an Beweisen“), John Magaro (THE BIG SHORT, PAST LIVES), Ben Chaplin (MORD NACH PLAN, „The Nevers“) sowie Leonie Benesch (DAS LEHRERZIMMER, „Babylon Berlin“). Teil des internationalen Ensembles sind außerdem die Darsteller*innen Zinedine Soualem, Georgina Rich, Corey Johnson, Marcus Rutherford, Daniel Adeosun sowie Benjamin Walker.
SEPTEMBER 5 ist eine Produktion von BerghausWöbke Filmproduktion (Thomas Wöbke, Philipp Trauer) und Projected Picture Works (Sean Penn, John Ira Palmer, John Wildermuth) in Co-Produktion mit Constantin Film (Constanze Guttmann, Rüdiger Böss) und ERF (Christian Reitz). Der Thriller, nach einem Drehbuch von Moritz Binder und Tim Fehlbaum, wurde größtenteils in den Bavaria Studios und an Originalschauplätzen in München gedreht.
Für das Szenenbild verantwortlich ist Julian R. Wagner, die Bildgestaltung übernahm Markus.
Förderer und Editor des Films ist Hansjörg Weißbrich.


Ein Film von Tim Fehlbaum
Mit Peter Sarsgaard, John Magaro, Ben Chaplin, Leonie Benesch


Director’s Statement von Tim Fehlbaum
Das Münchner Olympia-Attentat von 1972 gilt als die Geburtsstunde des medienwirksamen Terrorismus. Die Kameras der Welt, versammelt anlässlich der Olympiade, werden zur Verlängerung der Kalashnikov: Zum ersten Mal wird eine Geiselnahme live im Fernsehen übertragen. Den Tätern geht es nicht nur um das gewaltvolle Durchsetzen von Forderungen, sondern um das Kreieren von Bildern.
SEPTEMBER 5 sollte ursprünglich anlässlich des 50. Jahrestages der Geiselnahme von München in die Kinos gebracht werden. Ganz im Stile von Bernd Eichingers DER BAADER MEINHOF KOMPLEX, aus multiplen Perspektiven erzählt: Die Opfer. Die Täter. Die Polizei. Die Politik. Und: Die Medien.

Im Zuge unserer Recherche trafen wir auf Geoffrey Mason, der damals als 28-jähriger Coordinating Producer für den amerikanischen Fernsehsender ABC Sports in München vor Ort war. Mason erzählte uns lebhaft und detailliert von seinen Erfahrungen an dem Tag, an dem sein Sender als Einziger eine Live-Kamera auf das Geschehen hatte. Von den 21 Stunden, die er in der Sende-Regie der Live-Berichterstattung verbrachte, und an die er sich noch genau erinnert. Bereits im ersten Gespräch mit ihm dämmerte es uns plötzlich: Warum erzählen wir unseren Film nicht rein aus dieser Perspektive, aus der Sicht der Berichterstattung? Fast schon wie bei einem Kammerspiel sind wir ständig im TV-Studio, mit den Kameras als einziges Auge auf die tragischen Ereignisse in unmittelbarer Nähe.
Als Bewunderer von Filmen, die ihre Kraft aus einer räumlichen Begrenzung ziehen, war ich sofort überzeugt von dem filmischen Konzept. Aber wichtiger noch realisierte ich, dass eine Beschränkung der Perspektive auf die Berichterstattung der ABC gleichzeitig auch eine Fokussierung auf die Komplexität des medialen Apparatus ermöglichen würde.

Durch die räumliche Begrenzung der Erzählwelt von SEPTEMBER 5 auf das TV-Studio der ABC Sports werden wir mit den moralischen, ethischen, professionellen und schlussendlich psychologischen Dilemmata von Journalist*innen konfrontiert, die sich im Wechsel von Berichterstattung über Sportereignisse hin zu Geopolitischem ihrer Verantwortung erst bewusst werden: Können wir Informationen veröffentlichen, bevor diese bestätigt sind? Können wir in der Live-Übertragung zeigen, wie jemand erschossen wird? Und: Wird ein Fernsehsender nicht zum Komplizen der Täter, wenn ihnen mit unseren Kameras eine Bühne geboten wird?
Neben Geoffrey Mason konnten wir zwei weitere Augenzeugen ausfindig machen: Jimmy Schaeffler war 1972 als Runner für die ABC tätig und schmuggelte, verkleidet als Athlet, Filmmaterial an den Polizeiabsperrungen vorbei. Und Sean McManus, heutiger CEO der CBS Sports, der damals als Jugendlicher im Control Room saß, während sein Vater Jim McKay nebenan im Studio moderierte. Zudem lieferten die Biografien von Roone Arledge, damaliger Präsident der ABC Sports, und Jim McKay weitere aufschlussreiche Einblicke in die Ereignisse dieser 21 Stunden am 5. September 1972.

Auf die Frage hin, ob sie denn während der Sendung über die größeren Implikationen und Konsequenzen nachgedacht haben, meinte Geoffrey Mason schlichtweg: „There was simply no time.“ In dem Moment wurde dem Autoren Moritz Binder und mir bewusst, dass sich der Film genauso anfühlen sollte: Das Publikum soll mit den Figuren den Rausch der Live-Berichterstattung miterleben, soll dabei sein, wenn moralische Entscheidungen immer gegen eine tickende Uhr getroffen werden müssen. Soll live miterleben, wie Fehlentscheidungen nicht die Folge von Absichtlichkeiten sind, sondern am Ende einer komplexen Maschinerie stehen. Wie im Leben kommt die Reflexion erst danach.
Für die Arbeit am Drehbuch standen uns die Originalbänder der ABC zur Verfügung. Das Sichten des gesamten Sendematerials ermöglichte eine fast schon minutiöse Rekonstruktion der Ereignisse innerhalb des Control Rooms und entsprechend strukturierten wir das Drehbuch. Ich war fasziniert von der Arbeit des Moderators Jim McKay. In seiner Berichterstattung gab sich McKay professionell und förmlich und konnte trotz allem zu jedem Zeitpunkt Empathie mit den Betroffenen ausstrahlen. Es schien mir unmöglich, diese Performance mit einem Schauspieler zu reproduzieren. Zur Vermittlung der Dringlichkeit des Momentes würden wir das Originalmaterial in unseren Film einbinden müssen.
Und tatsächlich entstand daraus eine visuelle Strategie, die den Film prägen würde. Die Produzenten Philipp Trauer und Thomas Wöbke gewannen das Vertrauen der ABC und klärten die komplexe rechtliche Lage um das Material. Gleichzeitig planten wir das Set so, dass das Originalmaterial von 1972 tatsächlich auf den Monitoren laufen kann und somit mit unseren inszenierten Szenen verschmelzen würde.
Die ABC Sports von 1972 war der eigenen eher sachlichen Nachrichtendivision, aber auch den anderen Sendern weit voraus. Roone Arledge, der Präsident von ABC Sports, war ein Visionär des Geschichtenerzählens: Die persönliche Geschichte der Sportler*innen wurden Teil der Erzählung, deren Biografien, Wünsche, Begierden. Aber auch auf technischer Ebene lief ABC Sports den anderen den Rang ab: Innovative Technologien wie die Verwendung von Zeitlupe und involvierter Handkamera, gepaart mit reißerischer Titelgestaltung gehörten zum Repertoire der von Arledge geführten Truppe. In seinen Memoiren von 2013 beschreibt der Broadcasting Engineer Joe Maltz den enormen technischen Aufwand, der für die erste Live-Übertragung der Olympischen Spiele notwendig war – und wie die ABC Crew am Tag der Geiselnahme improvisierte, um das Publikum so nahe wie möglich an das Geschehen zu bringen. Gepaart mit Arledges innovativen Ansätzen des Geschichtenerzählens ergab sich daraus ein Paradox, das die nächsten Dekaden prägen würde: News wurde zu Entertainment.

Als Filmemacher empfand ich eine Affinität zu der Komplexität der Situation. Einerseits stand ich der Entwicklung, dass tragische Ereignisse zu Sensationen aufbereitet werden, kritisch gegenüber. Anderseits faszinierten mich die Ambitionen und Dilemmata der Journalist*innen, die Geschichte akkurat zu erzählen. Denn dies sind Probleme, die mich auch täglich beschäftigen. Für mich lebt SEPTEMBER 5 genau in diesem Zwiespalt.
Für die Olympiade kamen Menschen aus aller Welt nach München. Geoffrey Mason hatte uns von einer einzigartigen Dynamik und des Zusammenhalts innerhalb der ABC Crew erzählt. Dieses Gefühl sollte sich im Casting widerspiegeln.
Auf den Hauptdarsteller John Magaro bin ich über den Kelly Reichardts FIRST COW sowie seinen Auftritt in THE BIG SHORT aufmerksam geworden. Sein minimalistisch und absolut authentisches Spiel war genau das, was ich für die Rolle von Geoffrey Mason suchte. Besonders glücklich war ich darüber, dass wir für die Rolle von Marianne Gebhardt Leonie Benesch gewinnen konnten. In einer Geschichte, in der es viel um Kommunikation geht, spielt sie als Übersetzerin eine zentrale Rolle. Gleichzeitig repräsentiert die Nachkriegsgeneration, die für das neue, liberale Deutschland steht.

Der Hauptdreh erstreckte sich über 32 Tage vorwiegend in den Bavaria Filmstudios in München. Szenenbildner Julian R. Wagner hat aufgrund von Originalbauplänen das Studio der ABC Sports von 1972 reproduziert. Dabei haben wir uns bewusst gegen eine in der Industrie übliche Vergrößerung oder den Einsatz von Sprungwänden entschieden. Es sollte sich genauso klaustrophobisch wie das Original anfühlen – mit den Monitoren als einzige Fenster zur Außenwelt.
Dieses Studio statteten wir mit Originalgeräten aus den Sechziger- und Siebzigerjahren aus, die aus Abstellkammern von Fernsehstudios, Museen und den Sammlungen passionierter Hobbyisten stammten. Uns war es ein wichtiges Anliegen, dem Publikum von heute ein Gefühl für die analoge Technik von damals zu geben. Teilweise wurden diese Geräte für den Dreh sogar wieder funktionstüchtig gemacht, so dass die Darsteller*innen tatsächlich mit ihnen interagieren konnten.

In den Vorbereitungen hatte ich gemeinsam mit Hauptdarsteller John Magaro in echten Kontrollräumen von Sport-Übertragungen die spezifischen Bewegungen und Gesten, sowie die Dynamik und Stimmung studiert. Und nun konnte wir diese in unser Set versetzen. Eine Ansage im Kontrollraum würde tatsächliche Auswirkungen auf die Crew haben und die entsprechende Technik zum Laufen bringen. So ist es dem Ensemble möglich, sich wirklich in ihre Vorbilder und deren Extremlage hineinzuversetzen.
Das Münchner Olympia-Attentat vom 5. September 1972 ist bis heute relevant. Es in seiner gesamten Komplexität filmisch zu erfassen, ist wahrscheinlich unmöglich. Durch unsere Fokussierung auf die mediale Perspektive wollten wir einen bestimmten Aspekt beleuchten, der uns – in einer Zeit, in der das Live-Streamen öffentlicher Ereignisse immer selbstverständlicher geworden ist – relevant schien: die Macht der Bilder.
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Donnerstag 02.01.2025
FESTE & FREUNDE
Ab 02. Januar 2025 im Kino
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Zehn Freunde, drei Jahre, sieben Feste: Als Ellen (Laura Tonke) die Silvesterfeier 2019 ihrer besten Freunde besucht, hütet sie ein Geheimnis – sie hat eine Affäre mit Sebastian (Ronald Zehrfeld), den sie für die große Liebe hält. Doch er ist mit Eva (Antje Traue) verheiratet und will sich natürlich nichts anmerken lassen. Es knistert zwischen Rolf (Nicholas Ofczarek) und Dina (Pegah Ferydoni). Es knirscht zwischen Mareike (Annette Frier) und Adam (Trystan Pütter). Maya (Katia Fellin) wünscht sich Kinder, Natalie (Jasmin Shakeri) kann sich nicht entscheiden. Dann taucht Max (Henning Flüsloh) auf – er würde Ellen lieben – wenn sie ihn nur ließe. Die Jahre ziehen vorbei und Feste werden gefeiert, wie sie fallen. Es wird geliebt, gestritten, gelacht und geheiratet, Kinder werden geboren, die einen finden sich, die anderen trennen sich. Und dann bringt ein Schicksalsschlag alles ins Wanken und erinnert daran: Das Leben muss intensiv gelebt werden, mit den besten Freunden und am besten in jedem einzelnen Moment!


Regie: David Dietl
Mit: Laura Tonke, Jasmin Shakeri, Annette Frier, Nicholas Ofczarek, Henning Flüsloh u.a.


2019: SILVESTER

„Es ist längst erwiesen, dass Menschen am Ende ihres Lebens glücklicher sind, je mehr Zeit sie mit ihren Freunden verbracht haben… Deshalb ist es wichtig, so viele gemeinsame Erinnerungen wie möglich zu sammeln.“… Voiceover Dina

Ellen (Laura Tonke) und Sebastian (Ronald Zehrfeld) liegen noch knutschend im Bett. Sie müssen sich beeilen, denn die Silvesterparty bei Natalie (Jasmin Shakeri) und Maya (Katia Fellin) steht an. Dort trifft sich der Freundeskreis.

Natalie und Maya sind perfekte Gastgeber. Die ersten Gäste sind Mareike (Annette Frier) und Adam (Trystan Pütter) mit ihren beiden Kindern. Adam steht unter der Fuchtel von Mareike, trägt das mitgebrachte Essen und verzichtet auf Alkohol, weil er ja noch fahren muss. Ellen ist die letzte, chic und in Vorfreude, Sebastian wieder zu sehen. Wäre da nicht noch Sebastians Frau Eva (Antje Traue), eine attraktive Powerfrau. Sie ist eine erfolgreiche Ärztin, die das Geld nach Hause bringt, während Sebastian sich mehr schlecht als recht als Schriftsteller versucht.

Über Ellens Affäre weiß nur Rolf (Nicholas Ofczarek) Bescheid, Mareikes Bruder. Rolf ist Ellens Seelenverwandter, der Ruhepol im Freundeskreis. Er ist Single und eigentlich ganz zufrieden allein. Bis er auf der Party Dina (Pegah Ferydoni) entdeckt. Sie ist Mayas Friseurin und kennt sie schon eine Ewigkeit. Es funkt zwischen Dina und Rolf.

Als das neue Jahr beginnt, knallen die Korken und Raketen, es wird angestoßen, umarmt, geküsst. Nur Ellen steht allein da. Sie fühlt sich unwohl und verlässt die Party. Unten in der Imbissbude sitzt noch eine einsame Seele: Max (Henning Flüsloh), der ihr einen Schnaps überlässt. Sie beginnen, sich zu unterhalten. Man spürt, dass sie auf einer Wellenlänge sind, denselben Humor teilen… aber da meldet sich Sebastian per SMS: Er warte vor ihrer Haustür. Ellen lässt Max stehen und springt ins Taxi.


2020: NATALIES GEBURTSTAG

Die Corona-Pandemie hat Deutschland fest im Griff. Natalie und Ellen haben im Krankenhaus, in dem sie arbeiten, alle Hände voll zu tun. Zu schade, dass Natalie ihren Geburtstag nicht feiern kann. Immerhin hat Maya einen Hund ausgeliehen, damit sie wenigstens im Park spazieren gehen dürfen. Doch Überraschung: Nicht nur Maya und Natalie gehen mit geliehenem Hund im Park spazieren, sondern auch ihre Freunde, um wenigstens auf diesem Weg eine kleine Open-Air-Geburtstagsparty für Natalie zu feiern. Allerdings ohne Sebastian und Eva, die bereits mit Corona ans Haus gefesselt sind. Zum Bedauern von Ellen, denn die Affäre mit Sebastian läuft immer noch. Zu gerne hätte sie ihn gesehen.

Wer aber da ist, ist Max. Natalie klärt Ellen auf: Max ist ihr Cousin, der in Amerika gelebt und gerade eine Trennung hinter sich hat. „Der wäre was für dich. Aber wenn du ihn nicht nimmst, kriegt ihn Becky“, sagt Natalie. Becky (Marlene Tanczik) ist eine Freundin von Natalie, lebenslustig und einem Mann wie Max nicht abgeneigt.

Natalie hat mit Mayas Kinderwunsch zu kämpfen. Wenig begeistert äußert sich Natalie über Mayas Geschenk: eine Reise nach Kopenhagen zum Besamungsgespräch. Für eine Familie sei sie einfach noch nicht bereit, vertraut sie Ellen an.

Rolf und Dina verkünden ihre Heiratspläne: Im Sommer, wenn Corona vorbei ist, soll die Hochzeit stattfinden. Doch dann kommt die Polizei und sprengt verbotene Ansammlung.


2020: SOMMERFEST AN DER KÜSTE

Die Coronapandemie bestimmt weiterhin den Alltag, so dass Dinas und Rolfs Hochzeit nicht stattfinden konnte. Alternativ treffen sich die Freunde im kleinen Kreis in einem Haus an der Küste.

Mareike hat wieder jede Menge an ihrem Mann Adam auszusetzen und kommandiert ihn herum.

Max ist auch da, er telefoniert mit Becky. Die beiden sind seit Natalies Geburtstag tatsächlich ein Paar geworden. Becky soll später auch noch dazustoßen.

Natalie hat die Klinik gewechselt und findet es schade, nicht mehr mit Ellen zu arbeiten. Ellen liegt quer im Magen, dass Sebastian mit Eva und dem gemeinsamen Sohn gekommen ist. Als Ellen auf Sebastian trifft, entsteht ein kurzer inniger Moment. Doch schnell wird Sebastian wieder von seinem Sohn in Anspruch genommen.

Rolf und Dina sind natürlich auch da, wobei Rolf ein wenig betrübt ist, die Hochzeit verschieben zu müssen. Aber er freut sich, dass Ellen sich bereiterklärt, seine Trauzeugin sein. Dina wird von Kopfschmerzen geplagt.

Adam hat mit den Kindern eine Hexe gebastelt, aus alter Tradition soll sie am Strand verbrannt werden. Mareike findet das unmöglich. Am Strand ist zunächst ausgelassene Stimmung. Nachdem Becky nun auch angekommen ist und verkündet, dass sie und Max im Januar ein Kind erwarten, kippt sie allerdings. Es entfacht ein Streit zwischen Maya und Natalie. In Natalies Augen führen sie ein super Leben, Maya aber will ein Kind. Natalie sperrt sich, Maya reist ab.

Das Abendessen ist fertig, Adam erweist sich als Eins-A-Barbecue-Chef. Das Gespräch kreist um Hawaii: Sebastian hat Eva eine Reise dorthin geschenkt, eine Reise, die er eigentlich Ellen versprochen hatte. Mareike ätzt Richtung Adam, dass sie es logischerweise noch nie so weit weggeschafft hätten, Natalie erwähnt, dass sie mal eine Affäre auf Hawaii gehabt hätte. Das triggert Ellen, die zu viel getrunken hat: „Affären darf man nicht glauben. Affären machen immer, dass der eine ein Arschloch ist, der andere nicht. Alles Hoffen und Warten und alle Sehnsucht hat sich nicht gelohnt.“ Alle merken, dass es Richtung Sebastian gemeint ist. Ellen ist nicht zu stoppen. Sie holt aus, suhlt sich in ihrem Selbstmitleid und schüttet am Schluss auch noch ein Glas Wasser über Evas iPad, auf dem sie gerade Bilder von Hawaii zeigt.


2021: HOCHZEIT VON ROLF UND DINA

Endlich können Rolf und Dina ihr Hochzeitsfest feiern. Beide sind überglücklich. Eva und Sebastian schicken Grüße aus Hawaii. Mareike, die die Hochzeit mit organisiert hat, ist immer noch sauer auf Ellen, dank deren Auftritt im Strandhaus der komplette Freundeskreis aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Affäre mit Sebastian hat Ellen beendet. Maya ist hochschwanger – Natalie hat also doch endlich eingewilligt, eine Familie zu gründen. Max ist mit Becky da, mit der er seit wenigen Monaten eine Tochter hat. In Mareikes Augen benimmt sich Adam mal wieder peinlich daneben. Nichts kann er ihr rechtmachen.

Natalie und Ellen treffen sich vor der Scheune, in der Hochzeit gefeiert wird. Nachdem Ellen ihrer besten Freundin vorwirft, nach dem Schlamassel mit Sebastian nicht richtig für sie dagewesen zu sein, kontert Natalie, dass Ellen schließlich den gesamten Freundeskreis riskiert hätte. Die beiden beginnen einen Streit und trennen sich im Unguten.

Drinnen wird getanzt. Ellen schnappt sich das Mikrofon und entschuldigt sich vor allen Anwesenden für das Chaos, das sie angerichtet hat. „Ich bin keine Expertin für Liebe, aber eine Expertin im Suchen der Liebe. Ich dachte, ich hätte sie gefunden, habe aber nur Chaos angerichtet. Das wusste ich vorher nicht. Es lohnt sich immer, bei jedem kleinen Gefühl, ganz genau hinzugucken.“ Max schaut sie verliebt an. Bis auf Natalie verzeihen die Freunde Ellen.

Draußen trifft Ellen auf Max, sie rauchen einen Joint zusammen. Ellen will wissen, wie es mit Becky läuft. Beiden gehe es gut, für sich betrachtet, beschreibt Max das Verhältnis. Max bedankt sich bei Ellen für ihre Ansprache. Sie habe recht: Man muss einem Gefühl folgen, wenn man es hat. Es passiere viel zu selten, dass man weiche Knie bekommt. Beinahe kommt es zum Kuss zwischen den beiden.

Drinnen sieht man Adam auf der Tanzfläche. Mit seiner guten Laune kommt er auf die Idee, Mareike auf die Tanzfläche zu ziehen. Sie findet alles nur peinlich, ruft ihn dazu auf, nicht so dämlich zu tanzen. Da platzt auch Adam der Kragen: „Ich bin nicht schuld an deiner Meckerei und auch nicht daran, dass du keine Karriere gemacht hast. Wenn du glaubst, du hast es woanders besser, dann mach!“ Sie ohrfeigt ihn.

Nach der Hochzeit sitzt Mareike allein in der Wohnung, Adam schläft im Auto. Max und Ellen landen gemeinsam im Bett. Natalie raucht heimlich auf dem Balkon. Insgeheim ist sie glücklich, dass Maya und sie Eltern werden.

Am nächsten Morgen klingelt Max‘ Handy. Er schläft noch. Ellen sieht, dass Becky anruft. Sie weiß nicht, dass zwischen den beiden nichts mehr läuft, befürchtet, in ein ähnliches Schlamassel wie mit Sebastian hineinzurutschen. Sie weckt Max. Ohne Erklärung bittet sie ihn, sofort zu gehen.


2021: TAUFE

Die Zwillinge von Maya und Natalie sind da. Maya ist fix und fertig, Natalie trinkt entspannt einen Cocktail. Gleich kommen ihre Freunde, um die Taufe der Kinder zu feiern. Die Sitzordnung zeigt, dass Adam und Mareike mittlerweile getrennt sind. Mareike ist einstweilen bei Ellen eingezogen. Als Natalie ein Namensschild für Ellen sieht, ist sie irritiert, weil sie nicht wusste, dass sie kommt. Seit ihrem Streit bei der Hochzeit sind die beiden sich aus dem Weg gegangen. Rolf und Dina können nicht zur Taufe kommen. Dina ist ständig schwindlig.

Auf der Taufparty begegnen sich auch Ellen und Max wieder. Mareike hat sich richtig aufgestylt, doch irgendwie wirkt sie auch hilflos. Denn wie es aussieht, hat da draußen keiner auf sie gewartet. Auch Adam kommt, mit den Kids. Er sieht richtig gut aus.

Als Maya feststellt, dass Natalie vergessen hat, die Tauf-Torte abzuholen, werden kurzerhand Ellen und Max losgeschickt. Max ist stinksauer auf Ellen, nachdem sie ihn aus ihrer Wohnung geschmissen und nie auf seine Anrufe reagiert hat. Sie versucht sich zu entschuldigen, doch er macht dicht, schmeißt ihr den Tortenkarton vor die Füße und geht.

Ellen bringt den zerstörten Kuchen zur Party. Maya ist entsetzt, Natalie muss lachen. Die Nerven liegen blank bei den jungen Eltern, Übermüdung, Überforderung, gegenseitige Anschuldigungen fallen. Maya serviert den kaputten Kuchen, Ellen und Natalie verziehen sich ins Kinderzimmer. Dort kommt es zur Aussprache zwischen den beiden Freundinnen. Natalie schüttet Ellen ihr Herz aus über ihr durchgetaktetes Familienleben und Mayas Kontrollwahn. Ellen erzählt Natalie, dass sie gemein zu Max war. „Der mag dich wirklich“, sagt Natalie und verrät, dass er damals Becky sofort verlassen hat und seither allein ist.


2022: HOFFEST BEI ROLF UND DINA

Ellen ist auf dem Weg zum Hoffest bei Rolf und Dina. Sie hofft, dass auch Max kommt, nachdem sie jedes Mal nur seine Mailbox erreicht, wenn sie versucht, ihn anzurufen.

Dina ist von ihrer schweren Krankheit gezeichnet. Rolf hält es für unvernünftig, dass sie heute bei dem Fest dabei sind. „Die besten Dinge im Leben sind unvernünftig“, sagt Dina nur. Sie freut sich auf die anderen.

Adam sieht super aus. Er hat seine neue Freundin dabei, die er beim Stand-up-Paddling kennengelernt hat. Mareike beobachtet ihn von Dinas Küchenfenster aus. Irgendwie blöd gelaufen, aber die Trennung wollte ja sie.

Insgesamt ist die Stimmung unter den Freunden getrübt. Alle wissen, dass Dina nicht mehr lange leben wird. Rolf singt „Hero“ von Enrique Iglesias für Dina, was er schon bei der Hochzeit wollte, sich aber nicht getraut hat.


2023: ELLENS GEBURTSTAG

Heute ist Ellens Geburtstag. Beim Einkaufen trifft sie zufällig Max, der seine kleine Tochter dabeihat. Sie lädt Max ein, er solle doch heute Abend auch kommen. Max weicht aus: „Wir haben nie den richtigen Moment gefunden. Das hat was zu bedeuten, wenn es so ist.“ Er lässt sie stehen.

Rolf klingelt als erster. Er findet es gut, dass Ellen zum ersten Mal ihren Geburtstag feiert. Auch Mareike, Maya und Natalie trudeln ein. Die Paartherapie bei Maya und Natalie hat Gutes vollbracht. Mareike erzählt, dass sie ihr Studium zu Ende machen will. Auch Sebastian kommt, was Ellen erst stutzig macht. Aber Schwamm über alte Geschichten, schließlich gehört er zum Freundeskreis. Betrübt erzählt er, dass Eva eine Affäre hat.

Dina hat einen Brief hinterlassen – an die ganze Freundesgruppe. Rolf schafft es erst jetzt, seinen Freunden davon zu erzählen. Ellen liest ihn vor. „Unsere Momente, merkt sie euch. Und schafft euch so viele, wie ihr kriegen könnt“, heißt es in dem Brief. Da klingelt es wieder an der Tür…
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Donnerstag 26.12.2024
DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE
Ab 26. Dezember 1924 im Kino
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Thibaut ist ein berühmter Dirigent, der die Konzertsäle der ganzen Welt bereist. In der Mitte seines Lebens erfährt er, dass er adoptiert wurde und dass er auch einen jüngeren Bruder hat, Jimmy, der in einer Schulküche arbeitet und Posaune in der Blaskapelle einer Arbeiterstadt spielt. Die beiden Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein. Nur in einer Sache sind sie sich einig: ihrer Liebe zur Musik. Thibaut ist beeindruckt vom musikalischen Talent seines Bruders. Er will die Ungerechtigkeit ihres Schicksals begleichen, seinem Bruder die eine Chance geben, die er nie hatte: sein Talent zu entfalten, seinem Herzen zu folgen und mit dem kleinen Orchester einen nationalen Wettbewerb zu gewinnen. Jimmy beginnt, von einem ganz anderen Leben zu träumen...

Ein Kino der Superlative hat Regisseur Emmanuel Courcol mit diesem Film geschaffen: eine Geschichte, die sowohl im Kleinen als auch im Großen, im Privaten wie im Politischen überwältigt, berührt und vor allem unterhält. Benjamin Lavernhe (BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL) und Pierre Lottin (EIN TRIUMPH) sind brillant in dieser großen filmischen Erzählung von zwei Männern, die Brüder werden, und erst dadurch die Welt verstehen.


Ein Film von Emmanuel Courcol
Mit Benjamin Lavernhe, Pierre Lottin, Sarah Suco u.v.m



INTERVIEW MIT DEM REGISSEUR EMMANUEL COURCOL

Ihr Film greift mehrere Themen auf. Was war die ursprüngliche Idee dahinter?
Ich greife Themen auf, die mir am Herzen liegen und die ich bereits in meinen früheren Filmen behandelt habe, wie z. B. brüderliche Bande, Zufall und sozialer Determinismus. Hier bringe ich sie in einer einzigen Geschichte zusammen. Mein Ausgangspunkt war eine Idee, die ich vor langer Zeit während einer Beratung zu einem Film hatte, der nie das Licht der Welt erblickte und in Tourcoing, Frankreich in der Welt der Majoretten spielte. Ich war dort, um eine Blaskapelle und ihre Majorettengruppe, die „Cht‘is lutins“, zu treffen. Keiner konnte Noten lesen, nicht einmal der Dirigent. Das gesamte Repertoire der Band bestand aus Stücken, die er nach Gehör adaptierte.
Er teilte die Stücke nach Abschnitten auf und die anderen spielten das Gehörte nach. Nach der Probe gingen wir alle bei ihm etwas trinken und als ich diese Menschen jeden Alters so herzlich beisammen sitzen sah, wurde mir klar, wie wichtig die Musik und die Blaskapelle als soziales und emotionales Band sind: Sie sind eine Familie und es ist eine Lebensart, ein Mittel gegen die Isolation, gegen die Allgegenwärtigkeit der Bildschirme und unsere entmaterialisierte Welt. Als ich ihren Chef beobachtete, fragte ich mich, was aus ihm geworden wäre, wenn er in ein privilegierteres Umfeld hineingeboren worden wäre. Da kam mir das Bild eines großen Dirigenten in den Sinn, der entdeckt, dass er einen Bruder hat, der in einer Blaskapelle spielt: ein kultureller, emotionaler, sozialer und musikalischer Schock.

Sie haben beim Schreiben des Drehbuchs mit Irène Muscari zusammengearbeitet. Wie war diese Zusammenarbeit?
Ich wollte das Skript von Anfang an mit einer Drehbuchautorin schreiben. Ich habe Irène bei der Arbeit an meinem vorherigen Film EIN TRIUMPH (2020) kennengelernt. Sie arbeitete als Kulturkoordinatorin im Gefängnis von Meaux und gab mir sehr gute Ratschläge für das Drehbuch und die Entstehung des Films. Sie hatte noch nie ein Drehbuch geschrieben, aber ihre weibliche Sichtweise schien mir unverzichtbar, und so haben wir es in Angriff genommen. Sie hat mich verblüfft, sie hat sehr schnell gelernt, und ich habe eine echte Drehbuchautorin entdeckt. Sie hat ein großartiges Auge für Details, die Ideen flossen einfach und wir ergänzten uns gegenseitig sehr gut.
Ich habe den technischen Hintergrund, das Gespür für die allgemeine Struktur und den Dialog, während sie ein feines Gespür für die Psychologie der Figuren und die menschliche Interaktion hat. Wir sind uns sehr ähnlich, was Geschmack und Cinephilie angeht. Was als Kontrapunkt begann, hat sich schließlich schnell zu einem Zweiergespann entwickelt.

Der Ton, den Sie anschlagen, bewegt sich ständig an der Grenze zwischen Komödie und Sozialdrama...
Ich mag es vor allem, Gegensätze zu versöhnen und eine Art Kompromiss oder Gleichgewicht zu finden. Das gilt für mein Leben ebenso wie für das Kino: Drama oder Komödie? Autorenfilm oder populäres Kino? Klassische Musik oder Popsongs? Warum wählen? Es ist ein anspruchsvoller Weg über eine Gratwanderung, nicht immer einfach, aber es ist das, was ich liebe. Das ist es, was meinen Wunsch zu schreiben antreibt. Man spielt mit sehr heiklen Dingen, und man muss wissen, wie man Pathos vermeidet, sobald er auftaucht. Man muss beweglich sein und gleichzeitig jede Selbstgefälligkeit vermeiden und wissen, wie man im richtigen Moment eine Tangente schlägt, um eine Kleinigkeit zu finden, die die Situation entschärft und die Emotionen überraschend hervorbringt.
Wir haben zum Beispiel darauf geachtet, dass wir nicht in einen Film über Krankheit hineingezogen werden. Hier ist sie ein Auslöser, der schnell vergessen wird und Raum für die Beziehung zwischen den beiden Brüdern lässt. Das Gleiche gilt für den sozialen Aspekt der Fabrik. Es ist eine wirtschaftliche Realität, die wir aufgreifen wollten, ohne jedoch einen völlig anderen Film zu machen. Denn hier geht es vor allem um die musikalische und geschwisterliche Begegnung zweier Welten. Andererseits hüte ich mich vor dem berühmten „Feel-Good- Movie“, das zu weichgespült ist. Wenn der Film so berührend ist, wie ich es mir erhoffe, dann dank der Emotionalität und Menschlichkeit der Figuren, in denen wir uns wiederfinden. Es geht darum, Menschen zu sehen, die trotz der Grausamkeit des Lebens großzügig sind. Menschen, die versuchen, sich mit großen Koffern einen Platz zu schaffen. Das ist es, was es so gut macht. Dieses Gleichgewicht wird durch das Schreiben, die Schauspielerei und den Schnitt erreicht. In dieser Hinsicht haben mein Cutter Guerric Catala und ich das gleiche Gefühl. Je weiter ich vorankomme, desto mehr nährt meine Lektoratserfahrung eine Form von Sparsamkeit und Präzision beim Schreiben des nächsten Projekts.

Hatten Sie ein Mantra, das Sie im Geiste bei dem Ziel hielt, das Sie erreichen wollten?
Nein, ich hatte kein Mantra, nur ein musikalisches Bad, das den Reichtum des Films widerspiegelt. Wir bewegen uns in sehr unterschiedlichen musikalischen Gefilden, aber ich habe versucht, meinem Geschmack treu zu bleiben und gleichzeitig eine abwechslungsreiche Musiklandschaft zu bieten. Ob es nun die klassische Musik ist, die Thibaut dirigiert und die Jimmy durch ihn entdeckt, oder der Jazz, den die beiden Brüder miteinander teilen, oder eher unerwartete Partituren wie der Aznavour-Song... Ich höre sehr viel Musik, und auch Irène ist eine große Musikliebhaberin. Wir haben jedoch die Hilfe des Komponisten Michel Pétrossian in Anspruch genommen.

Normalerweise dient die Musik dazu, die Inszenierung zu perfektionieren. In diesem Fall ist sie eines der Themen des Presseheft Die leisen und die großen Töne 13Films. Wie sind Sie bei den Dreharbeiten vorgegangen?
Für den Orchesterteil wollte ich von einfachen Konzertaufnahmen wegkommen und zum Herzen des Orchesters vordringen. Ich musste Aufnahmen machen, die man nicht bekommt, wenn man ein Konzert besucht. Ich wollte, dass wir in Thibaut eintauchen, ich wollte seine Hände und seine Mimik filmen. Bei der Blaskapellte war es einfacher, weil die Dinge weniger formell sind, es ist eine echte Show, chaotischer und lebendiger.

Stille ist auch sehr wichtig...
Ja, aber es ist sehr intuitiv, Pausen einzurichten, weil sie auf Bewegungen folgen. In der Tat habe ich mich an die Dramaturgie einer Partitur gehalten: Allegretto, Andante, Adagio, usw., all diese Bewegungen, für die ich empfänglich bin. Ich fühle mich, sehr bescheiden, selbst wie ein Dirigent.

Es gibt keine Originalmusik?
Michel Pétrossian und ich haben versucht, Originalmusik einzubauen, aber das war zu viel. Eben weil wir Stille brauchten. Und es gab bereits eine Menge Musikstücke.

Lassen Sie uns über die Besetzung sprechen. Sind die Schauspieler auch Musiker?
Benjamin Lavernhe hat ein gutes Gehör, er ist sehr begabt und musikalisch, ein Schlagzeuger und ein Gitarrist. Er hat zu Hause ein Klavier, und er musste nur an den Stücken arbeiten, um die perfekte Illusion zu schaffen. Was das Dirigieren angeht, so wurde er mehrere Monate lang von Antoine Dutaillis, einem brillanten jungen Dirigenten, gecoacht und dann am Set eingesetzt. Benjamin ist sehr fleißig, und er hat sich sehr bemüht, glaubwürdig zu wirken, indem er die Partituren und Gesten mit äußerster Präzision eingeübt hat. Das Dirigieren eines Orchesters ist wie das Fahren eines Formel-1-Autos: Es gibt keinen Spielraum für Fehler. Am Set, während der Ausschnitte aus den symphonischen Stücken, dirigiert er wirklich, und zwar so sehr, dass das Orchester zusammenbricht, wenn er einen Fehler macht. Einige der Musiker sagten sogar zu ihm:
„Wir hatten schon einige Dirigenten, die nicht so gut waren wie Sie!“ Pierre Lottin hingegen ist im Grunde genommen ein Autodidakt. Er hat nie das Konservatorium besucht, aber er komponiert und spielt Klavier auf einem sehr hohen Niveau. Das sieht man vor allem bei der Jamsession mit Benjamin im Restaurant, wo sie sich prächtig amüsieren. Für den Film nahm er mehrere Monate lang Posaunenunterricht bei Estelle Wolf, einer Posaunistin, die sowohl in der klassischen Ausbildung als auch in ihrer Blaskapelle spielt. Im Film spielt er tatsächlich auf einem durchaus akzeptablen Amateur-Niveau. Sarah Suco, ebenfalls Musikerin – eine Akkordeonistin – hat bei Estelle Trompetenunterricht genommen und beherrscht das Instrument gut genug, um mit der Blaskapelle mithalten zu können. Wir haben sogar ein Making-of des gesamten musikalischen Aspekts des Films gemacht. Es ist faszinierend, sehr lustig und sehr berührend.

Wie verlief der Casting-Prozess?
Ich habe mich sehr früh für Pierre Lottin entschieden, da er in EIN TRIUMPH (2020) mitspielte. Die Rolle des Jimmy war ihm auf den Leib geschrieben. An Benjamin Lavernhe hatte ich dagegen nicht von Anfang an gedacht, weil das Alter vertauscht war. Der Adoptivsohn war der Jüngere. Als wir über einen Tausch nachdachten, konnten wir das Spektrum der Schauspieler erweitern, und Benjamin kam uns sehr schnell in den Sinn.

Haben Sie für die Nebenrollen Schauspieler oder Musiker gesucht?
In erster Linie habe ich Schauspieler gesucht, aber sie mussten auch Musik machen können. Da professionelle Schauspieler mit echten Marschmusikern gemischt wurden, mussten sie voneinander ununterscheidbar sein. Ich lege sehr viel Wert auf Harmonie am Set.
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Donnerstag 19.12.2024
FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS
Ab 19. Dezember 2024 im Kino
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London, 3. September 1939. Soeben ist der Zweite Weltkrieg ausgebrochen. Sigmund Freud (ANTHONY HOPKINS) ist mit seiner Tochter Anna Freud (LIV LISA FRIES) vor dem Nazi-Regime aus Wien geflohen. Anna, selbst Psychoanalytikerin, unterstützt ihren Vater bedingungslos und vernachlässigt dabei ihre eigenen Bedürfnisse. Wenige Tage vor seinem Tod stattet ein Gelehrter vom College der University of Oxford Freud einen Besuch ab: C. S. Lewis (MATTHEW GOODE), der später mit „Die Chroniken von Narnia“ Weltruhm erlangen wird. An diesem Tag liefern sich zwei große Denker des zwanzigsten Jahrhunderts einen kontroversen Diskurs über Liebe, den Glauben, die Zukunft der Menschheit und die für sie alles entscheidende Frage: Gibt es einen Gott?


Ein Film von MATTHEW BROWN
Mit Anthony Hopkins, Matthew Goode, Liv Lisa Fries, Jodi Balvour, Jeremy Northan, Orla Brady, Stephen Campbell Moore


Basierend auf einem fiktiven Treffen zweier großer Denker verwebt FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS Vergangenheit, Gegenwart und Fantasie und bricht aus der Enge von Freuds Arbeitszimmer auf zu einer dynamischen Reise mit Gesprächen über das Diesseits und das Jenseits.
Als Sigmund Freud brilliert der zweifache Oscar®-Gewinner und Schauspielstar Anthony Hopkins (DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER, WAS VOM TAGE ÜBRIG BLIEB), als sein Kontrahent C. S. Lewis läuft Matthew Goode („The Crown“, DEINE JULIET) zu Hochform auf. Als Sigmund Freuds Tochter Anna beweist Liv Lisa Fries (IN LIEBE, EURE HILDE, „Babylon Berlin“) erneut ihr schauspielerisches Können. Der von Regisseur Matthew Brown inszenierte Film basiert auf dem Theaterstück „Freud’s Last Session“ von Mark St. Germain.


S T A T E M E N T? D E S? R E G I S S E U R S M A T T H E W? B R O W N

Abgesehen von meiner eigenen intellektuellen Neugier und dem Interesse, das ich als Sohn eines Psychiaters am Inhalt von FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS hege, bin ich mir auch zutiefst bewusst, wie unglaublich aktuell und wichtig diese Geschichte ist. Wir leben in einem seltsamen, surrealen Zeitalter, das ideologisch polarisiert ist, weil jeder in seiner eigenen Blase gefangen zu sein scheint. Es gibt keinen Respekt mehr für die Standpunkte anderer – und doch scheint ein echter Dialog mit anderen genau das zu sein, wonach die Menschen sich sehnen. Im Film haben wir diese beiden Titanen mit diametral entgegengesetzten Standpunkten. Sie entscheiden sich dafür, ihre Differenzen in Bezug auf Gott respektvoll auszufechten. Zwar gelangen sie zu keiner gemeinsamen Antwort , doch das Schöne an der Geschichte ist, dass beide an ihrem Austausch persönlich wachsen. Ich wollte einen kreativen und emotionalen Film machen, der zum Nachdenken provoziert und große Fragen aufwirft, die tief in den Kern des Menschseins vordringen: Liebe, Glaube und Sterblichkeit.
Mir war klar, dass die Geschichte mit filmischen Mitteln voll und ganz auf den ‚Traumaspekt‘ dieses fiktiven Treffens eingehen musste, um das Unbewusste dieser beiden kreativen Köpfe zu erforschen, die die Normen der Gesellschaft in Frage stellten. Ob durch Lewis‘ Fantasiewelt oder die gotischen Waldbilder und die erotischen Halluzinationen aus Freuds Unbewussten – solche filmischen Landschaften würden Freuds Haus entfliehen, wo die dramatische Diskussion eigentlich verankert ist. Da der Film am Rande eines Krieges spielt, wusste ich, dass er auch ein sehr reales Gefühl der Dringlichkeit vermitteln musste. Die persönlichen Anstrengungen beider spiegeln die Schwere des bevorstehenden Krieges wider. Was zwischen ihnen vor sich geht, ist in gewisser Weise für uns alle von entscheidender Bedeutung.
Dies ist Freuds letzte Sitzung, denn er weiß, dass er bald sterben wird. Somit ist es auch seine letzte Chance, sich seinen eigenen Unzulänglichkeiten zu stellen und die Intoleranz gegenüber seiner Tochter Anna zu erkennen. Ich wusste, dass ihre komplexe Vater-Tochter-Beziehung, die aus einem persönlichen Verlust resultiert und voller ethischer Fragen ist, ein wichtiger Teil des Films sein würde.
Lewis’ Trauma aus dem Ersten Weltkrieg beeinflusste wiederum seine persönlichen Beziehungen, insbesondere die zu Janie Moore, der Mutter eines verstorbenen Kriegskameraden. Sie war eine Frau, mit der Lewis eine romantische Beziehung einging, bis seine Konversion zum Christentum zu einem Vorwand wurde, sie zu verlassen. Während der Film in die tieferen Bereiche der Psyche beider Männer eintaucht, werden Fantasiesequenzen und Rückblenden in die Geschichte eingewoben.
Uns allen fehlt es an Antworten, die wir nur versuchen können, in unserem Inneren zu suchen. In FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS erlebt das Publikum seine eigene kathartische Reise, auf der es mit denselben Fragen konfrontiert wird.



P R O D U K T I O N S N O T I Z E N

„Wenn Sie (in Bezug auf Gott) recht haben, können Sie es mir nicht sagen. Aber wenn ich recht habe, wird es niemand je erfahren!“ – Sigmund Freud zu C. S. Lewis in FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS

In einem entscheidenden, dramatischen Moment der Geschichte wird der Ausdruck unserer tiefsten Überzeugungen zu einer moralischen Notwendigkeit. Aber wenn diese Überzeugung ihrem Gegenteil gegenübersteht, kann die Distanz zwischen ihnen so schwer fassbar erscheinen wie eine vergrabene Erinnerung oder der Nebel in einem Wald. Dann ist diese Verbindung und nicht nur die Überzeugung entscheidend.
In FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS stehen sich Dr. Sigmund Freud – der österreichische Neurologe und Professor, der mit seinen Arbeiten wie „Die Traumdeutung“ (1900), „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten“ (1905) und „Jenseits des Lustprinzips“ (1920) einen revolutionären Meilenstein in der Erforschung des menschlichen Geistes setzte und mit der Erschaffung eines völlig neuen wissenschaftlichen Fachgebiets Berühmtheit erlangte – und der Romanautor, Oxford- Dozent und Theologe C. S. Lewis gegenüber.
Zwei historische Figuren, deren Werke über ihre Zeit hinaus zu Säulen des Denkens geworden sind. Am 3. September 1939 kommt es zu einem hypothetischen persönlichen Treffen der beiden. Ein bedeutungsvoller Tag, an dem die Zivilisation an einem Abgrund stand, nachdem Hitlers Truppen in Polen einmarschiert waren und Großbritanniens Premierminister Neville Chamberlain verkündete, dass sich das Land im Krieg mit Deutschland befände. Regisseur Matthew Brown schrieb das Drehbuch gemeinsam mit dem Autor Mark St. Germain, der damit sein eigenes, gefeiertes Bühnenstück adaptierte. Im Film nimmt Brown diese imaginäre Begegnung zum Anlass, um die beiden außergewöhnlichen Hauptfiguren darüber debattieren zu lassen, was die Menschheit im Kern ausmacht – eine Wiederspiegelung dessen, was die Welt heute wieder erlebt.
Knapp drei Wochen nach jenem Tag nahm sich Freud im Alter von 83 Jahren wegen seines inoperablen Kieferkrebses das Leben. Er starb am 23. September 1939. Doch am 3. September 1939traf er sich mit einem Gelehrten, dessen Identität bis heute unbekannt ist. . Die dargestellte Diskussion mit C. S. Lewis ist somit fiktiv, enthält aber die intellektuellen Lehren sowohl von Freud als auch von Lewis.
In Ihrem Gespräch geht es nicht nur darum, dass der Theologe dem Wissenschaftler ‚Beweise‘ für die Existenz Gottes vorlegt, sondern auch um die Auseinandersetzung mit dem freien Willen des Menschen und der psychologischen, sexuellen und sozialen Komplexität der menschlichen Identität. Es ist eine weitreichende und tiefgründige Auseinandersetzung, die sowohl Einblicke in die Vergangenheit, das Privatleben und sogar ins Innenleben der beiden Männer gewährt. Freuds Kindheit, sein Leben in Wien und die Analyse seiner Tochter Anna, die schließlich selbst eine bahnbrechende Psychologin und Analytikerin wurde, sowie Lewis‘ Visionen einer Waldwelt nach dem Tod seiner Mutter und den Erlebnissen im Ersten Weltkrieg, bilden einen Erfahrungsschatz, der sowohl den Intellekt als auch die Gefühle beider Männer betrifft. Wenn man ihre Herkunft mitbedenkt, versteht man auch ihre Standpunkte und Argumente besser.

„In diesem Film geht es wirklich um große Themen: Leben, Tod, Mitgefühl und Toleranz“, sagt Brown über FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS. „Der Film handelt von der Debatte, die Freud und Lewis über Theologie und Wissenschaft führen. Obwohl keiner von ihnen ein Blatt vor den Mund nimmt, hören beide nie auf, sich gegenseitig zu respektieren – genau das gefiel mir daran. Tatsächlich nimmt ihr gegenseitiger Respekt sogar zu, je mehr sie sich herausfordern. Das ist etwas, was wir Menschen in den letzten Jahrzehnten leider verlernt haben.“
Brown fügt hinzu: „Tatsache ist, dass sich Geschichte ständig wiederholt – das ist frustrierend. Aber die menschliche Natur ändert sich nicht unbedingt. Wir müssen manche Dinge tun, um zu wachsen und uns zu entwickeln, und es liegt bei uns, das zu tun.“ Der Regisseur weiter: „Wir leben definitiv in einer Zeit, die sich anfühlt wie jene, die Freud und Lewis im Herbst 1939 erlebten, als die Welt außer Kontrolle geriet. Wir leben heute wieder im Schatten von Faschismus und Tyrannei in einer Welt, in der wieder so viel Intoleranz und Gewalt um uns herum herrscht. Das Gefühl von Traurigkeit und Angst darüber, wohin die Welt gerade steuert, kann erdrückend sein. Leider ist
unser Film heute aktueller denn je.“
Das Theaterstück „Freud’s Last Session“ von Mark St. Germain basiert auf einer Reihe von Vorlesungen, die Dr. Armond M. Nicholi Jr. ab 1967 in Harvard über die atheistischen Theorien Freuds hielt, und die später um die Lehren von Lewis erweitert wurden. Das Seminar trug den Titel „The Question of God”. Nicholi veröffentlichte ein Buch mit dem Titel „The Question of God: C. S. Lewis and Sigmund Freud Debate God, Love, Sex, and the Meaning of Life”, das beide Vorlesungen enthielt, die Nicholi etwa 35 Jahre lang halten sollte. St. Germain verwendete dieses Buch und dessen Thesen als Grundlage für sein Theaterstück, das 2009 Premiere feierte, bevor es 2010 auch Off-Broadway in New York gespielt wurde.
FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS lebt vor allem von den dynamischen Darbietungen von Anthony Hopkins und Matthew Goode. Sie verkörpern Freud und Lewis mit Intelligenz, Nuancen und einem Gespür dafür, wer diese Männer waren, bevor sie berühmt wurden, und wie sie ihre Überzeugungen und Theorien artikulierten.
Der Film handelt aber auch von Freuds Tochter. Anna Freud (Liv Lisa Fries) war selbst eine geniale Psychoanalytikerin, die den Bereich der Kinderpsychologie mitbegründete.
Ihre Beziehung zu ihrer Geliebten, der Psychoanalytikerin und Pädagogin Dorothy Burlingham (Jodi Balfour) – auch sie kommt im Film vor. Des Weiteren erzählt FREUD – JENSEITS DES GLAUBENS von Lewis’ Erfahrungen mit der Oxforder Literaturgruppe ‚The Inklings‘, zu der auch J. R. R. Tolkien gehörte, und von seiner romantischen, aber komplizierten Beziehung zu Janie Moore (Orla Brady), der Mutter eines Kriegskameraden, der im Ersten Weltkrieg in den Schützengräben Nordfrankreichs fiel.
„Tony hat sich intensiv auf seine Rolle als Freud vorbereitet, und Matthew hat sich ebenso in seine Rolle des C. S. Lewis vertieft“, sagt Brown. „Zudem herrschte echter Respekt zwischen den beiden Schauspielern.“
Hopkins erwidert: „Das war ein wirklich faszinierendes Drehbuch. Ich arbeite gern und liebe Herausforderungen. Also habe ich Matthew Brown eine E-Mail geschrieben und so viel wie möglich über Sigmund Freud gelesen. Ich kenne mich mit Psychoanalyse zwar nicht so gut aus, aber Psychologie an sich fasziniert mich. Freud und all diese seltsamen Teile des Lebens, die mystisch erscheinen, faszinieren mich. Denn für mich ist alles ein Mysterium – das Leben an sich ist ein Mysterium.“
Der Schauspieler erläutert weiter: „Ich erinnere mich tatsächlich noch an den Zweiten Weltkrieg. Ich war jung. An den genauen Tag, an dem dieser Film spielt, erinnere ich mich nicht. Ich war ja noch ein Baby, keine zwei Jahre alt. Aber mein Vater hat mir viel erzählt. Ich bin in den Kriegsjahren aufgewachsen und erinnere mich noch, wie wir in Großbritannien um 1943 in die Luftschutzbunker gingen. Das alles war Teil meines Lebens.“
Über seinen Filmpartner stellt Hopkins fest: „Es war so einfach, mit Matthew Goode zu arbeiten. Ein wundervoller Schauspieler – so klug, subtil und großartig.“ Goode wiederum bemerkt: „Tony ist wundervoll und natürlich unglaublich talentiert. Ich denke, wenn man die Gelegenheit bekommt, mit ihm zu arbeiten, muss man sie einfach ergreifen!“ Er fügt hinzu: „Tony hat mehr Energie, Intellekt und Tatendrang als jeder andere. Es war nicht nur eine Ehre, sondern auch eine Inspiration, mit ihm zu arbeiten.
Seine Schauspielkunst gehört zur Meisterklasse. Er hat es sogar geschafft, Humor in seine Darstellung einzubringen. Das alles geschah direkt vor meinen Augen. Ich habe ihm einfach nur zugesehen und hoffe, viel daraus gelernt zu haben.
Neben den beiden Hauptdarstellern waren aber auch Liv Lisa Fries, Jodi Balfour und Orla Brady von ungeheurer Wichtigkeit für den Film, um die Figuren Anna Freud, Dorothy Burlingham und Janie Moore verstehen zu können, so Brown. Die Frauen in dieser Geschichte mit ihren vielfältigen und komplexen Lebenswirklichkeiten, stehen im Dialog mit den Gesprächen zwischen Freud und Lewis.
„Ich wusste von Anfang an, dass ich Liv für die Rolle der Anna haben wollte“, erinnert sich Brown. „Auch Jodi spielte ihre Rolle perfekt. Zwischen ihr und Liv herrschte so viel Respekt und eine Chemie, die für ihre Figuren grundlegend war. Ebenso wichtig ist Orla als Janie Moore. Sie hatte die Bedeutung ihrer Figur in Lewis‘ Leben erkannt, und auch welche Rolle sie bei seinen Gefühlen zur Theologie spielte. Ja, der Film handelt von zwei Männern, aber was die Geschichte so modern und aktuell macht, sind die Frauen im Film – ohne sie wäre es nicht derselbe Film.“
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