Freitag 17.01.2025
Benjamin Lackner „Spindrift“
Alle fünf sind sich in dieser Konstellation erstmals zu den Aufnahmen für das vorliegende Album im März 2024 in Pernes les Fontaines, dem Aufnahmeort im Westen der französischen Provence, begegnet. Die Dynamik war stimmig – zumindest kann man bei dem vorliegenden Ergebnis davon ausgehen. Denn „
Spindrift“ lebt von einer Gemeinschaftlichkeit der Akteure, von einer musikalischen Bruderschaft, ohne dass dabei einer der Instrumentalisten seine Individualität hätte aufgeben müssen, oder aus diesem lyrischen Ensembleklang ausgeschert wäre. Das liegt, neben der charismatischen Spontanität an der immensen Offenheit jedes einzelnen Spielers gegenüber seinem Nebenmann. So entsteht ein in sich geschlossenes, aber doch nonkonformistisches Klangbild, das von einer außergewöhnlichen, stillen Leidenschaft getrieben scheint.
Grundlage hierfür bilden neun Kompositionen aus der Feder des deutsch-amerikanischen Pianisten
Benjamin Lackner. „Ich habe die letzten zwei Jahre damit verbracht,“, erzählt er „fast 100 Stücke zu schreiben und in jedem Song mit zwei oder drei Stimmen experimentiert“. Übriggeblieben sind letztendlich eben jene neun Titel, die auf „Spindrift“ zu hören sind. Hinzu kommt „Chambary“, eine Komposition des Schlagzeugers
Matthieu Chazarenc.
Lackner konnte mit seiner absoluten Wunschbesetzung aufnehmen, zu der
Mathias Eick (Trompete),
Mark Turner (Saxophon),
Linda May Han Oh (Bass) und Matthieu Chazarenc gehören. Sie alle beleben die Aufnahmen mit der Kraft außergewöhnlicher Poesie, mit einer Intensität offenkundiger Würde, der Inspiriertheit melodischer Impressionen. Die aufeinander abgestimmten, weiten Themenbögen der beiden Bläser stehen dabei überwiegend im Mittelpunkt der Aufnahmen. Der brüchige, elegische Sound des Norwegers Eicks und das sonore Tenor des Amerikaners Turner beschwören eine sehnsüchtige Atmosphäre. Es sind mal mehr, mal weniger temperamentvolle Schwaden berührender Hymnen, die eine atmende Ruhe vermitteln und dabei von der Rhythmuscrew aufgrund der stimmigen Dynamik sanft wie selbstlos getragen werden.
Jörg Konrad
Benjamin Lackner
„Spindrift“
ECM
Montag 13.01.2025
Pepe De Lucía & Paco de Lucía „Pepito y Paquito“
Diese Veröffentlichung ist ein historisches Dokument. Es sind Tonaufnahmen aus dem Jahr 1959 – aufgenommen mit einem Grundig Tonbandgerät im Hause
Gomez. Zu hören sind der damals 11jährige
Paco DeLucia an der Gitarre und sein um zwei Jahre älterer Bruder
Pepe DeLucia als Sänger. Beide sind noch Kinder, scheinen sich aber schon mit Haut und Haar dem Flamenco verschrieben zu haben und traten damals erstmals öffentlich auf und erhielten beim Festival von Jerez de la Frontera, einem Flamenco-Wettbewerb, einen Spezialpreis. Der Beginn zweier unglaublicher Weltkarrieren.
Die Intensität und Leidenschaft mit der Paco und Pepe hier auf diesem mit Hilfe von KI-Tools gemasterten Aufnahmen zu hören sind, macht schwindlig. Beide beeindrucken mit einem emotionalen Fundament, dass in diesem Alter unglaublich erscheint. Von den technischen Fähigkeiten an der Gitarre (Paco) und dem vocalen Selbstbewusstsein und Selbstverständnis (Pepe) einmal abgesehen. In ihnen stecken die Ursprünge einer Kultur, die weiter über die repräsentativste Form der Folklore Andalusiens hinausreichen und die an der Schwelle zur modernen Interpretation traditioneller Volkskunst stehen. Was die beiden auf den insgesamt 21 Titeln präsentieren klingt nach 65 Jahren hart klagend, schmerzvoll, voll unendlichem Stolz und Melancholie. Wahrscheinlich ist diese Aufnahme vor allem eine Entdeckung für das spanische Kulturerbe und die Familie der Flamenco-Enthusiasten. Doch mit Sicherheit auch für diejenigen, die sich sowohl mit den Karrieren des vor nunmehr elf Jahren verstorbenen Paco DeLucia als auch mit dem Cantaor, Songwriter und Produzenten Pepe DeLucia beschäftigen.
Viktor Brauer
Pepe De Lucía & Paco de Lucía
„Pepito y Paquito“
BMG Rights
Freitag 10.01.2025
Malia „One Grass Skirt To London“
Wie mag eine weibliche Stimme wohl klingen, die zwischen
Billie Holiday, Nina Simone, Ella Fitzgerald und
Dinah Washington angelegt ist? Im Grunde ganz einfach: So wie
Malia. Die in Malawi geborene und als Jugendliche nach London übersiedelte und heute in Paris lebende Sängerin gehört in die erste Riege vocaler Stimmkunst. Malia besitzt die Hingabe zur Lebensart ihrer südostafrikanischen Heimat, die sophisticated-Ausdruckskraft des Jazz, die Sentimentalität des Blues und die virale Überzeugungskraft des Soul. Ihre orale Kunst belebt die Dialektik aus melancholischer Virtuosität und spürbarer Authentizität, aus menschlicher Wärme und qualitativem Anspruch. Auch ihr neues Album „
One Grass Skirt To London“ ist eine Klasse für sich, kann nur nach Malias eigenen Maßstäben gemessen werden, die immer Gratwanderungen zwischen Schmerz und Heilung, Entbehrung und Hoffnung gleichkommen.
Dabei ist nicht unbedingt wichtig was Malia singt, sondern wie sie dies tut. Sie besitzt als Sängerin eine ungemeine Strahlkraft – ohne auch nur die Spur eines irgendwie gearteten elitären Anspruchs. Trotzdem steht im Mittelpunkt des Albums immer ihre Stimme. Instrumental mit
Alexandre Saada (Klavier),
Jean-Daniel Botta (Bass) und
Laurent Sèriès (Schlagzeug) völlig abgespeckt, schafft sie Atmosphären von berückender Schönheit und berührt mit ihrem vermittelnden Understatement.
Diesmal hat sie sich fast ausschließlich für Filmsongs entschieden, denen sie ihre Individualität verleiht, die sie interpretiert, als wären es durchweg eigene Songs. Das reicht von „The Way We Were“, mit dem
Barbara Streisand 1972 erstmals Platz eins der US-amerikanischen Billboard Charts erreichte, über „Pure Imagination“ aus dem Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“, einem spröden „Love Me Tender“, einem nachdenklichen „Maniac“, bis hin zu einer Reggea-Version des Musical-Songs „Wand'rin Star“. In jedem Song spürt man Malias positiven Grundkonsens, ihren Stolz, ihr Selbstbewusstsein und ihre Hingabe an die Musik, an das Leben. Gleichzeitig hat sie sich etwas kindhaft Verspieltes bewahrt, durch das sie Schweres ganz leicht klingen lässt und das Musikjahr 2025 grandios eröffnet.
Jörg Konrad
Malia
„One Grass Skirt To London“
MPS
Dienstag 07.01.2025
Alexi Tuomarila „Departing the Wasteland“
Bei
Alexi Tuomarila begeistert nicht allein seine enorme Virtuosität. Der finnische Pianist jongliert gekonnt mit Harmonien und Melodien, improvisiert unglaublich erfrischend, findet bei seinen Exkursionen eine herausfordernde Balance zwischen Tradition und Moderne und besitzt zudem in
Mats Eilertsen (Bass) und
Olavi Louhivuori (Drums) ein Rhythmusgespann, dem weder Intensität noch minimalistische Gratwanderungen fremd sind.
Seit fast zwanzig Jahren spielen diese drei Ausnahmemusiker zusammen. Ein eingeschweißtes Trio also, das aber trotzdem mit ständigen Herausforderungen zu kämpfen hat, die natürlich in ihre Musik einfließen, sie aber letztendlich im positiven Sinn erneuern. Die Ideen und Strukturen für „
Departing the Wasteland“ sind während der Pandemie entstanden. Eine Zeit, in der Isolation und berufliche Unsicherheit vorherrschten, in der Alexis das Gefühl hatte, seinen bis dato Erfolg nicht zu verdienen, selbst unbegabt zu sein, an sich zu zweifelte – dem sogenannten Impostor-Syndrom.
Alexi hat aus diesem Grund seine Kunst, seine Herangehensweise an sein Klavierspiel und an das Komponieren völlig neu überdacht und ist so zu neuen Ansätzen gelangt – die aber letztendlich seine musikalische Persönlichkeit nur wenig verändert haben. Vielleicht ist sein Spiel noch strukturierter geworden, seine Emotionalität dabei noch spürbarer. Auch dass er für „Departing the Wasteland“ einige Gastmusiker eingeladen hat, spricht für sein gestärktes Selbstbewusstsein. So sind die Kompositionen noch komplexer und die Klangfarben um einiges reicher. Für
Andre Fernandes hat Alexi wunderbare Gitarrenläufe eingebaut, mit dabei sind zudem
Gil Silva (Posaune) sowie die beiden Saxophonistern
Jose Pedro Coelho und
Joao Guimaraes. Alexi wechselt zwischen Klavier und Synthesizer, was die gesamten Musik um eine weitere Stimme bereichert.
„Departing the Wasteland“ lebt von seiner explosiven Würde, von seinem kraftvollen Glanz.?
Jörg Konrad
Alexi Tuomarila
„Departing the Wasteland“
Edition Records
Montag 06.01.2025
Vor 40 Jahren: Keith Jarrett / Gary Peacock / Jack DeJohnette
Am 06. Januar 1983 hatte der damalige Bundespräsident Prof. Dr. Karl Carstens die Auflösung des Deutschen Bundestages angeordnet. Vorausgegangen war ein konstruktives Misstrauensvotum Helmut Kohls (Bundeskanzler, CDU) nach Artikel 67 des Grundgesetzes. Ebenfalls im Januar desselben Jahres fand im Münchner Residenztheater die Uraufführung des Theaterstückes „Bruder Eichmann“ von Heinar Kipphardt statt - ein Skandal. Das Stück schildert den SS-Führer Adolf Eichmann als den Typus eines funktionalen Menschen, der im 20. Jahrhundert zum „Normalfall“ geworden sei.
Ein US-amerikanisches Forscherteam berichtete im Januar 83 über die Entdeckung des ersten Schwarzen Loches außerhalb unserer Galaxie und der schwedische Tennisspieler Björn Borg (11-maliger Grand-Slam Gewinner und 5-maliger Wimbledon-Sieger) erklärte zu jener Zeit seinen Rücktritt vom Profisport. ?
An einem Dienstagvormittag im Januar 1983 trafen sich im New Yorker Stadtteil Brooklyn, in den dortigen Power Station Studios, drei amerikanische Musiker, ein deutscher Produzent, ein norwegischer Toningenieur und ein halbes Dutzend dort angestellter Mitarbeiter. Es sollte die Geburtsstunde einer Formation werden, die mit ihren Veröffentlichungen die nächsten Jahrzehnte im Jazz enorm, um nicht zu sagen legendär bereichern sollte. Unter dem Bandnamen Standard Trio fanden die schon zuvor miteinander vertrauten Keith Jarrett (Piano), Gary Peacock (Bass) und Jack DeJohnette (Schlagzeug) in den holzverschalten Hallenstudios zusammen.
Im Gepäck hatten sie keine neuen, frisch komponierten, spektakulären Songs. Im Gegenteil: Im Studio verteilt lagen ganze Stapel von alten Noten und Manuskripten, die Klassiker des Jazz beinhalteten, „abgenutzte“ Stücke also, die zu den Standards dieser Zunft zählen. Sie wurden schon zuvor unzählige Male eingespielt und verschiedentlich interpretiert. Kompositionen, die aber zur Grundausstattung, zum Rüstzeug eines jeden ernsthaften Jazzmusikers gehörten und bis heute gehören. Es sind Melodien aus Broadway-Shows, aus erfolgreichen Musicals, aus mehr oder weniger bekannten Hollywood-Filmen und sogar Operetten-Hits aus den 1920er, 1930er und 1940er Jahren finden hier Eingang. Alle zusammen könnte man auch zum inneren Kreis der Evergreens des Jazz zählen.
Und mit diesen allseits bekannten Schlachtrössern des Genres wollte man in einer Zeit, als das Abenteuer Weltmusik in voller Blüte stand, als Miles Davis seine Karriere zwar mühsam, aber immerhin wiederholt ankurbelte, als Anthony Braxton seine mathematischen Formeln und sein Schach-know-how in avantgardistische Saxophonformeln goss und James Blood Ulmer mit seinem unvergleichlichen Free Funk die ersten Schritte unter eigenem Namen ging, in dieser Zeit also wollten die drei innovativsten unter den Instrumentalisten mit einem traditionellen Programm dem Zeitgeist neues Leben einhauchen, wollten mit „Oldies“ punkten. Aber Keith Jarrett sagte auch (laut Booklet): „Standards werden deshalb unterschätzt, weil die Leute gar nicht verstehen, wie schwer es ist, Melodien zu schreiben.“
Jarrett, Peacock und DeJohnette einigten sich auf ein umfassendes Repertoire und am 11. Januar um 11.25 Uhr begann die gemeinsame Session, die für zwei Tage angesetzt war, mit „Meaning Of The Blues“ von Bobby Troup. Drei Individualisten, die in den zurückliegenden Jahren jeder für sich Meilensteine des Jazz aufgenommen hatten, mussten hier ad hoc eine gemeinsame Basis finden, sich auf Augenhöhe begegnen, ohne Starallüren, und ohne sich solistisch jeweils in den Vordergrund zu spielen - um einen Gemeinschaftsfluss zu entwickeln. Das lief letztendlich weitaus besser und zügiger als gedacht – es waren eben absolute Profis am Werk. Nach dem ersten Stück hörten sie sich das Ergebnis an. Fazit: „Meaning Of The Blues“ geriet mit gut zwölf Minuten zu lang. Also noch einmal das Ganze, etwas bluesiger und etwas kompakter. Das zweite Ergebnis war perfekt – das erste Stück für das kommende Album somit im Kasten.
Das Trio nahm kontinuierlich ein Stück nach dem anderen auf und fast durchgehend gelang ihnen jeweils der erste Take brillant. So entstanden neben „Meaning Of The Blues“, ein furios explodierendes „All The Things You Are“ (Kern/Hammerstein), ein traumhaft getragenes „It Never Entered My Mind“ (Rodgers/Hart), ein in tänzerischer Gospelatmophäre interpretiertes „God Bless The Child“ (Herzog/Holiday) und am nächsten frühen Nachmittag „So Tender“ (Wilder/Engvick/Palitz) im mehr exotischen Bossa Nova Rhythmus. Elf Titel waren letztendlich eingespielt, die durchweg außergewöhnlich klangen (Jarrett: „Ich glaube, die Typen, die das damals geschrieben haben, hätten ihre Freude gehabt").
Keith Jarrett jedenfalls durchpflügt und zerpflückt die Melodien, setzt sie geschickt neu zusammen, findet Verweise zu anderen Songs und etlichen Zitaten aus der reichhaltigen Jazzgeschichte. Er bringt Lyrik und Swing spielerisch zusammen, arbeitet mit Kontrapunkten, beschränkten Pathos und hinreißenden Arpeggien. Es sind regelrechte Exkursionen, die er unternimmt, von den Zentren ohrwurmhafter Kompositionen, bis an die Ränder des freien Musikantentums.
All dies wird elegant begleitet, bekommt eine körperlich rhythmische Note, wird von Gary Peacock am Bass entschiedend unterstützt, verknüpft, aus dem Zusammenhang gerissen und wieder in Beziehung gesetzt. Er schafft eine Atmosphäre des Fundamentalen, von eingängigen Phrasen weit entfernt. Alles in allem groovende Intimität.
Jack DeJohnette nimmt all die rhythmischen Fäden und Chargen, die harmonischen Strukturen und taktartigen Verästelungen auf, webt neue Verbindungen und knüpft individuelle Koalitionen. Diese sensible Leidenschaft bringt die Musik tatsächlich zum Fliegen. Manchmal leise und behutsam, dann aber auch temperamentvoll und kontrastreich. Jack DeJohnette ist und bleibt das trommelnde Epizentrum im Jazz.
Doch noch immer war Studiozeit vorhanden und so improvisierten Jarrett, Peacock und DeJohnette mit „Flying“ und „Prism“ in furioser Spielfreude zwei freie Stücke, in denen noch einmal der ganze Druck dieser Aufnahmesession von ihnen fiel und sie im freien Spiel jede Angespanntheit von sich schüttelten. Spontanität, Dynamik und Dramaturgie sind hier die einzig bestimmenden Wegmarken. Und alle drei beherrschen diese perfekt, haben in den Aufnahmen zuvor genügend von ihrem jeweiligen Mitmusiker erkundet, um jetzt mit vollem Risiko musikalisches Neuland zu erschaffen.
Geplant war von Beginn an nur ein einziges Album in dieser Besetzung und mit diesem Material. Auch war keine größere Tournee geplant. Doch aufgrund der Fülle und der Qualität der Einspielungen entschloss sich das Label letztendlich für mehrere Veröffentlichungen. So erschien „Standards Volume 1“ am 1. September 1983, „Standards Volume 2“ am 29. April 1985. Das Album „Changes“, mit den Titeln „Flying 1“, Flying 2“ und „Prism“ kam am 01. September 1984 auf den Markt.
Bis heute gehört das Standard-Trio zu den ganz großen Formationen des Jazz. Wie kaum eine andere Band verbinden Keith Jarrett, Gary Peacock und Jack DeJohnette hier Tradition und Moderne. Die Veröffentlichungen unterstreichen durchweg die Zeitlosigkeit des Jazz und machen deutlich, zu welchen musikalischen Glanztaten Solisten auch in Gemeinschaft in der Lage sind.
Jörg Konrad
Die „Ausbeute“ aus 26 Jahren Standards-Trio:
1983: Standards, Vol. 1 (recorded 1983, Power Station New York) 1LP / 1CD
1984: Changes (recorded 1983, Power Station New York) 1LP / 1CD
1985: Standards, Vol. 2 (recorded 1983, Power Station New York) 1LP / 1CD
1987: Standards Live (recorded 1985, Live Palais des Congrès Paris) 1LP / 1CD
1986: Still Live (recorded 1986; Live Philharmonie, München) 2LP / 2CD
1987: Changeless (recorded 1987, Live Denver, Dallas, Lexington, Houston) 1LP / 1CD
1989: Tribute (recorded 1989, Live Philharmonie Köln) 2LP / 2CD
1991: The Cure (recorded 1991, Live at Town Hall New York) 1CD
1993: Bye Bye Blackbird (recorded 1991, Power Station New York) 1CD
1995: At The Blue Note (recorded 1994, Live The Blue Note New York) 6CD Box
1995: Standards in Norway (recorded 1989, Live Konserthus Oslo) 1CD
1998: Tokyo ’96 (recorded 1996, Live Orchard Hall Tokyo) 2CD
2000: Whisper Not (recorded 1999, Live Paris) 2CD
2001: Inside Out (recorded 2000, Live Royal Festival Hall London) 1CD
2002: Always Let Me Go (recorded 2001, Live Orchard Hall and Bunka Kaikan Tokyo) 2CD
2003: Up For It (recorded July 2002, Live Festival de Jazz d'Antibes, Juan-les-Pins) 1CD
2004: The Out-Of-Towners (recorded 2004 Live State Opera, Munich) 1CD
2007: My Foolish Heart (recorded 2001, Live Stravinski Auditorium, Montreux) 2CD
2009: Yesterdays (recorded 2001, Live Tokyo’s Metropolitan Festival Hall) 2LP / 2CD
2013: Somewhere (recorded 2009 Live KKL Luzern) 1CD
2018: After The Fall (recorded 1998, Live New Jersey) 2CD
Freitag 20.12.2024
Shoko Igarashi „Onsen Music“
Shoko Igarashi verbindet Funk und Soul, japanischen City-Pop und europäische Avantgarde, Fusion und Filmmusik zu einer ganz eigenen musikalischen Synthese. Die Saxophonistin, Flötistin, Elektrospezialistin und Sängerin begibt sich mit ihrem zweiten Album „
Onsen Music“ auf eine überzeugende harmonische Reise – entlang auf- und anregender Musiklandschaften. Good Vibrations meets Groove könnte man dieses schillernde Klangspektrum zusammenfassend bezeichnen. In Japan nennt sich schon ein eigener Stil nach dieser farbenfrohen Tonkunst: Onsen Music. Unter Onsen versteht man seit Jahrhunderten ein gemeinschaftliches Thermalbad, das von einer heißen Quelle gespeist wird und Gelegenheiten der Entspannung bietet, um gleichzeitig die Natur zu genießen.
Shoko ist in der Präfektur Yamagata in der Stadt Tsuruoka in Japan geboren. Am Berklee College of Music in Boston hat sie studiert und dort auch ihren Bachelor-Abschluss gemacht. Eine Zeitlang lebte sie in New York, seit 2018 in Brüssel, Belgien, wo sie im Alleingang das Album „Onsen Music“ einspielte, das dann wiederum beim Pariser Label Tigersushi Records veröffentlicht wurde. Das klingt nach eingeschworenem Weltbürgertum, nach einem Leben mit unterschiedlichsten kulturellen Erfahrungen, die in Shokos Kunst entsprechend ihren Ausdruck findet. Sie schafft eine hinreißende elektronische Musik, die zugleich vitalisiert und inspiriert, die sich zum Tanzen eignet und deren komplexe Differenziertheit neue popmusikalische Horizonte öffnet.
Jörg Konrad
Shoko Igarashi
„Onsen Music“
Tigersushi
KultKomplott versteht sich als ein unabhängiges, kulturelle Strömungen aufnehmendes und reflektierendes Portal.