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1. Murnau Schlossmuseum: DIE MALERIN OLGA MEERSON: Schülerin von Kandinsky -...
2. Stuttgart: Anita Berber.
3. Buchheim Museum: MIT WACHEM BLICK & BEGABTER HAND. WERKE AUS DER SAMMLUNG
4. Buchheim Museum: URSULA JÜNGST: AUF(ER)STEHEN
5. München Kunsthalle: CIVILIZATION: WIE WIR HEUTE LEBEN
6. Museum Brandhorst: Fünf Freunde. John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns...
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Montag 07.04.2025
Murnau Schlossmuseum: DIE MALERIN OLGA MEERSON: Schülerin von Kandinsky - Muse von Matisse
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DIE MALERIN OLGA MEERSON (1882–1930)
Schülerin von Kandinsky – Muse von Matisse

Ausstellung vom 11. April 2025 bis 09. November 2025
Schlossmuseum Murnau

Obwohl Meerson zeitgleich mit Gabriele Münter Schülerin von Wassily Kandinsky in der Münchner Phalanx-Schule war, ihre Ausbildung wenige Jahre später in Paris bei Henri Matisse fortsetzte und schließlich in die großbürgerliche Münchner Familie Pringsheim einheiratete, sind ihr künstlerisches Schaffen und ihre weitverzweigten Lebenswege heute kaum mehr greifbar.
Das Schloßmuseum Murnau hat sich daher auf akribische Spurensuche begeben und ermöglicht in dieser Ausstellung Einblicke in das Schaffen und das Netzwerk einer Künstlerin, die wie Gabriele Münter in München als Malschülerin begann. Meersons Spuren führen von der Malschule Anton Ažbes und der Damen-Akademie des Künstlerinnenvereins über die Malaufenthalte der Phalanx-Schule in Kochel und Kallmünz hin zu Matisse nach Paris und Collioure. 1907 trafen Münter, Kandinsky und Meerson noch einmal im Pariser Vorort Sèvres zusammen. 1911 entstanden in Collioure die gegenseitigen Porträts von Matisse und Meerson, die von ihrer tiefen Freundschaft zeugen.
Nachdem Olga Meerson 1912 Heinz Pringsheim, den Schwager von Thomas Mann, geheiratet hatte, erfolgte 1913 der Umzug nach Berlin. Dort nahm Meerson 1922 gemeinsam mit Wassily Kandinsky, Robert Genin, Nikolai Iszelenov und Maria Lagorio an einer Ausstellung russischer Künstler in der Gutenberg-Buchhandlung teil, bei der sie auch ihr Matisse-Porträt zeigte. Nur acht Jahre später nahm sie sich in Berlin mit 47 Jahren das Leben.

Es erscheint ein umfangreicher Katalog mit bislang unveröffentlichten Dokumenten und Fotografien aus Privatbesitz sowie mit Fachbeiträgen, die sich kenntnisreich den Lebensstationen von Olga Meerson in Russland, Deutschland und Frankreich widmen.
Ausstellung und Katalog werden gefördert vom Förderkreis Schloßmuseum Murnau und
der Antonie-Zauner-Stiftung.

Schlossmuseum Murnau
Schloßhof 2-5
82418 Murnau am Staffelsee

Abbildungen:

- Olga Meerson, Selbstbildnis mit grüner Schärpe, um 1905, Öl auf Leinwand,?
Privatsammlung,?
Foto: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Olga Meerson, Blick durch das Fenster, Collioure 1911, Öl auf Leinwand,?
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München

- Henri Matisse, Porträt von Olga Meerson, 1911, Öl auf Leinwand,??
The Museum of Fine Arts, Houston,?
Foto: Will Michels

- Olga Meerson, Französische Landschaft, um 1911, Öl auf Leinwand,?
Privatsammlung,?
Foto: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Olga Meerson, Interieur, um 1910, Öl auf Leinwand,?
Privatsammlung,?
Foto: Nikolaus Steglich, Starnberg
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Sonntag 06.04.2025
Stuttgart: Anita Berber.
Anita Berber. "Orchideen"

Die Tänzerin Anita Berber gilt als ideales Symbol für die verruchten 1920er-Jahre in Berlin: Sie war für ihren exzessiven Alkohol- und Drogenmissbrauch bekannt wie für ihre ekstatischen Nackttanzauftritte berüchtigt. Im Alter von 29 Jahren starb sie in Armut in Berlin-Kreuzberg.

Die Präsentation »Orchideen« in den Sammlungsräumen zeigt, was oftmals das auf Erotik und Rausch reduzierte Image von Anita Berber verdeckt: ihren wegweisenden Einfluss als Choreografin auf den modernen Tanz, der die heutige Performancekunst vorwegnahm. Oder ihr lyrisches Werk, in dem sich Anita Berber feinfühlig wie melancholisch über Geschlecht und Geschlechtlichkeit äußert – so etwa im titelgebenden Gedicht »Orchideen« von 1923.

Hierbei handelt es sich um keine Ausstellung sondern lediglich um eine kleine Präsentation an einer Wand in den Otto Dix gewidmeten Räumen, mit Otto Dix' berühmtem Porträt der Tänzerin und Fotografien.

Kunstmuseum Stuttgart
Kleiner Schloßplatz 1,
70173 Stuttgart

Abbildung:

- Otto Dix, Bildnis der Tänzerin Anita Berber, 1925,
Sammlung LBBW im Kunstmuseum Stuttgart,
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025 / Foto: Frank Kleinbach, Stuttgart
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Sonntag 06.04.2025
Buchheim Museum: MIT WACHEM BLICK & BEGABTER HAND. WERKE AUS DER SAMMLUNG
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MIT WACHEM BLICK & BEGABTER HAND. WERKE AUS DER SAMMLUNG

Ausstellung vom 05. April 2025 bis 29. Juni 2025
Buchheim Museum der Phantasie

Die Sammlung des Buchheim Museums umfasst derzeit etwa 1.500 Gemälde, 10.000 Papierarbeiten und 1.000 dreidimensionale Kunstobjekte. Die Werke stammen aus der Sammlung von Lothar-Günther und Diethild Buchheim, sind Teil der Zustiftung aus der Sammlung Joseph Hierling oder wurden als Einzelstücke im Laufe der Jahre von der Buchheim Stiftung hinzuerworben. Ergänzt wird der Bestand durch fast 400 langfristige Leihgaben. Von all diesen Museumsschätzen kann immer nur ein Bruchteil gezeigt werden. Zu den diesmal ausgewählten Exponaten zählen viele der Meisterwerke, für die das Buchheim Museum international bekannt ist. Werke der »Brücke«-Künstler sind ebenso einbezogen wie Gemälde von Max Beckmann (1884–1950) und Alexej von Jawlensky (1864–1941). Gleichzeitig werden aber auch bisher selten gezeigte oder kürzlich hinzugekommene Stücke der Öffentlichkeit vorgestellt, zu denen beispielsweise Karl Meisenbach (1898–1976) und Karen Müller (1939–2022) gehören. Altbekannte Werke stehen so neben solchen, die es neu zu entdecken gilt.

Kuratiert von Rajka Knipper




Buchheim Museum der Phantasie
Am Hirschgarten 1,
82347 Bernried am Starnberger See

Abbildungen:

- Max Beckmann
Frau mit Hut und Muff, 1944
Öl auf Leinwand
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See
Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Wilhelm Morgner
Selbstbildnis, 1912
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See
Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Holmead
Männerkopf, 1971
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, Zustiftung der Freien Hansestadt Bremen aus der Schenkung von Frau Elisabeth Marie Wilhelmine Philipps
© Nachlass Holmead; Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Hans Schellinger
Alte Stadt, 1960
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© Rechtsnachfolge des Künstlers; Reproduktion: Joseph Hierling
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Samstag 05.04.2025
Buchheim Museum: URSULA JÜNGST: AUF(ER)STEHEN
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URSULA JÜNGST: AUF(ER)STEHEN

Ausstellung vom 05. April 2025 bis 13. Juli 2025
Buchheim Museum der Phantasie

In der Malerei von Ursula Jüngst (* 1965) fiel schon früh die leuchtend starke Farbigkeit ins Auge. Mit ihrem markanten Pinselstrich und den kontrolliert-spontanen Farbverläufen als Ausdrucksmittel hat sie sich in der zeitgenössischen Kunstszene ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. Die Leinwand ist ihr Experimentierfeld, um zu existenziellen Fragen unserer Zeit mit künstlerischen Mitteln Stellung zu beziehen. Dabei ist sie äußerst kreativ im Umgang mit ihren Arbeitsmaterialien. Es gelingt ihr, Gefühle expressiv-lyrisch darzustellen und gleichzeitig allgemeingültig bildnerisch zu fassen. Dabei entstehen empfindungsstarke Gemälde, die die Betrachterinnen und Betrachter in den Bann ziehen.

Kuratiert von Erich Schneider in Kooperation mit Ursula Jüngst

Buchheim Museum der Phantasie
Am Hirschgarten 1,
82347 Bernried am Starnberger See

Abbildung:

- Ursula Jüngst
Wandlung, 2024
Öl auf Leinwand, 1,20 x 1,60 m
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025

- Ursula Jüngst
Trotz alledem, 2024
Öl auf Leinwand, 1,60 x 1,20 m
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025

- Ursula Jüngst
Wandlung, 2024
Öl auf Leinwand, 1,20 x 1,60 m
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025
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Donnerstag 03.04.2025
München Kunsthalle: CIVILIZATION: WIE WIR HEUTE LEBEN
CIVILIZATION: WIE WIR HEUTE LEBEN

Kunsthalle München
Ausstellung vom 11. April 2025 bis 24. August 2025

Nie lebten mehr Menschen auf der Erde, nie war unser Einfluss auf den Planeten größer, nie waren wir enger vernetzt – unsere Gesellschaft wandelt sich immer rasanter. Die Ausstellung Civilization folgt den sichtbaren Spuren der Menschheit rund um den Globus aus dem Blickwinkel von über 100 international renommierten Fotograf:innen. Dabei beleuchtet sie eine Vielzahl von Aspekten unseres ausgesprochen komplexen Zusammenlebens – von den großen Errungenschaften der Menschheit bis hin zu unseren kollektiven Fehlschlägen.
Anlässlich ihres 40-jährigen Jubiläums widmet sich die Kunsthalle München mit dieser Ausstellung der Frage, wie wir heute leben und veranschaulicht die Vielfalt und die Widersprüche unserer Zivilisation.

Die Ausstellung nimmt Kulturen aller Kontinente in den Blick: von der Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, wie wir arbeiten und spielen, reisen und wohnen, denken und gestalten, miteinander kooperieren und in Konflikt geraten. In Zeiten, die davon geprägt sind, dass sich Menschen und Meinungen immer weiter voneinander entfernen und dringend notwendiger Konsens immer unmöglicher erscheint, legt diese Ausstellung das Augenmerk auf die Gemeinsamkeiten. Seit Edward Steichens bahnbrechender Fotoausstellung The Family of Man (1955) ist dies die erste Schau, die einen solch umfangreichen Blick auf uns und unsere Welt wirft und auf das, was uns beschäftigt: Wohnen, Arbeit, Freizeit, Verkehr, Kommunikation, Bildung, Kunst, Wissenschaft und Technologie.
Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit waren so viele Menschen derart vielfältig miteinander vernetzt und gleichzeitig abhängig voneinander. Die Olympischen Spiele der Neuzeit, der Riesen-Jumbojet, das Smartphone und Social Media, künstliche Intelligenz ... So kontrovers, wie sie
auch diskutiert werden, keines dieser Phänomene wäre ohne das bewahrte Wissen früherer Zeiten und die gemeinsamen Anstrengungen hochqualifizierter, hochausgebildeter und hochmotivierter Menschen möglich gewesen.
Civilization ist eine Schau über die aktuelle Fotografie, die als ein kollektives zivilisatorisches Unterfangen betrachtet werden kann: Gemeinsam schaffen Fotograf:innen ein facettenreiches Bild unserer Zeit. Überall auf der Welt sind sie damit beschäftigt, die Art und Weise wie wir heute leben zu dokumentieren, zu interpretieren und festzuhalten. So ergibt sich ein Querschnitt von dokumentarisch angelegten Projekten bis hin zu dezidiert subjektiven Inszenierungen. Die assoziative Zusammenstellung der motivisch höchst abwechslungsreichen und überraschenden
Werke wertet nicht, sondern will informieren, unterhalten und inspirieren. Sie lädt die Betrachtenden zum Nachdenken über Gemeinsamkeiten und Unterschiede und zum offenen Diskurs ein. Neben renommierten Künstler:innen wie Candida Höfer, Edward Burtynsky und Thomas Struth sind auch jüngere Fotograf:innen in der Mitte ihrer Laufbahn wie Pablo López Luz, Sheng-Wen Lo oder Julia Chamberlain in der Ausstellung vertreten.

Anhand von 230 Fotografien, führt der Ausstellungsparcours in acht Kapiteln auf eine faszinierende Reise durch zentrale Aspekte der Zivilisation:
Der erste Raum, metaphorisch BIENENSTOCK benannt, versammelt Fotografien, die das oftmals komplexe Zusammenleben der Menschen in den Megacitys der Welt dokumentieren. Dabei zeigen sie nicht nur die architektonischen Besonderheiten und landschaftlichen Gegebenheiten der Städte, sondern auch die vielfältigen Lebensstile der Menschen im urbanen Alltag. Das folgende Kapitel ZUSAMMEN ALLEIN erkundet unser Leben im Spannungsfeld zwischen Individualität und Kollektivität. Es beleuchtet, wie wir als Individuen das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Gemeinschaft verspüren und gleichzeitig versuchen, unsere eigene Identität zu wahren. KONTROLLIEREN beschäftigt sich mit den verschiedenen, für die Allgemeinheit oft nicht sichtbaren Kontexten, in denen Autorität und Macht ausgeübt werden. Die Bewegung von Menschen, Gütern, Finanzen und die dafür notwendigen, höchst perfektionierten Infrastrukturen, die unsere Zivilisation am Laufen halten, thematisiert das Kapitel FLIESSEN.

Der folgende Raum BEEINFLUSSEN beleuchtet die verschiedenen Strategien, die zum Einsatz kommen, um Bedürfnisse zu wecken und Menschen in ihrem Verhalten zu manipulieren. BRECHEN nimmt Ursachen und Folgen von Konflikten und Migration sowie die Bruchstellen
unserer gesellschaftlichen Strukturen in den Fokus. ENTFLIEHEN zeigt, wie die ausgefeilten Mechanismen der Urlaubs- und Freizeitindustrie
sowie von Massenevents es Menschen möglich machen, ihrem Alltag zu entfliehen und sich in Traumwelten zu flüchten. Das abschließende
Kapitel ALS NÄCHSTES öffnet den Blick auf die Welt, die im Begriff ist, unsere Zukunft zu werden. Die immer drastischeren Eingriffe des Menschen in seine Umwelt und die mal erschreckenden, mal ermutigenden, aber immer faszinierenden Folgen werfen beispielsweise
Fragen nach ethischer Verantwortung im Umgang mit neuen Technologien oder einer notwendigen Anpassungsfähigkeit im Angesicht von ökologischen Herausforderungen auf.
Civilization wurde vom National Museum of Modern and Contemporary Art, Seoul, und der Foundation for the Exhibition of Photography, Minneapolis/Lausanne, initiiert. Seit 2018 wurde sie unter anderem in Seoul, Peking, Melbourne, London und Taipeh gezeigt. Nun wird die Ausstellung in der Kunsthalle München in aktualisierter Form präsentiert und um viele weitere Werke ergänzt, die aktuelle Themen wie die Corona-Pandemie oder künstliche Intelligenz aufgreifen. 2026 wird die Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich zu sehen sein.

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8
80333 München

Abbildungen:

- Jeffrey Milstein, Newark 8 Terminal B, Newark, NJ, 2016, aus der Serie Flughäfen
© Jeffrey Milstein

- Alejandro Cartagena, Mutter am Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA, 2017, aus der Serie Ohne Mauern
© Alejandro Cartagena

- Alejandro Cartagena, Tochter am Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko, 2017, aus der Serie Ohne Mauern
© Alejandro Cartagena
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Dienstag 01.04.2025
Museum Brandhorst: Fünf Freunde. John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly
Fünf Freunde. John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly

Ausstellung vom 10. April bis 17. August 2025
Museum Brandhorst, München

Erstmals nimmt das Museum Brandhorst einen Künstlerkreis in den Fokus, der die Kunst der Nachkriegszeit in Musik, Tanz, Malerei, Skulptur und Zeichnung entscheidend geprägt hat. John Cage (1912–1992), Merce Cunningham (1919–2009), Jasper Johns (*1930), Robert Rauschenberg (1925–2008) und Cy Twombly (1928–2011) schufen durch ihren intimen Austausch eine besondere Verbindung zwischen den künstlerischen Gattungen und Medien.

Das Museum Brandhorst rückt damit Cy Twomblys Schaffen, das einen zentralen Sammlungsschwerpunkt darstellt, in ein neues Licht und situiert dessen Praxis erstmals im künstlerischen Umfeld seiner Anfänge.

Bilder, Geräusche und Bewegungen aus dem Alltag ergaben ein konzeptuelles Grundgerüst.

Während Cage und Cunningham bereits seit den frühen 1940er-Jahren eine berufliche und romantische Beziehung führten, lernten sich Rauschenberg und Twombly im Frühjahr 1951 in New York kennen. Ab dem Sommer besuchten sie gemeinsam das legendäre Black Mountain College in North Carolina, wo Cunningham und Cage unterrichteten. Rasch entstanden dort enge Verbindungen zwischen den Vieren. Cage verfasste Texte zu den Künstlern, sammelte ihre Werke und seine Theorien flossen wiederum in deren Arbeiten ein. Bilder, Geräusche und Bewegungen aus dem Alltag, die mittels Zufallsoperationen verschränkt wurden, ergaben ein konzeptuelles Grundgerüst.
Am Black Mountain College arbeiteten Twombly und Rauschenberg gemeinsam an einer Serie von monochromen White Paintings – die bisher allein Rauschenberg zugeschrieben wurden. Nach einer gemeinsamen Reise durch Europa und Nordafrika 1952/53 teilten sie sich ein Atelier in der New Yorker Fulton Street. Hier entwickelten sie ihre jeweilige Formensprache: Rauschenberg in seinen Combine Paintings und Twombly in seinen graffitiähnlichen ‚Kritzeleien‘. Kurz darauf, 1954, kam Jasper Johns in den Freundeskreis. Bis 1961 arbeiteten Rauschenberg und Johns Seite an Seite und etablierten, was später als „Painting As Object“ kanonisiert wurde.

In Cunninghams Tänzen ist die Ästhetik des Camp präsent

Die Tanzperformances der Merce Cunningham Dance Company (MCDC) vermitteln den kollaborativen Geist der Künstler wohl am deutlichsten. Cage war bis zu seinem Tod 1992 musikalischer Leiter und zu Beginn auch Tourmanager der MCDC, die 1953 am Black Mountain College gegründet wurde. Von 1954 bis 1964 war Rauschenberg der künstlerische Leiter und als solcher verantwortlich für Beleuchtung, Kostüme und Bühnenbilder. Johns unterstützte ihn bis zu ihrer Trennung 1961 stets bei der Ausführung dieser Elemente und übernahm die Rolle des künstlerischen Leiters, nachdem sich Rauschenberg auf der World Tour 1964 mit Cunningham überworfen hatte. Auch er gestaltete Bühnenbilder, etwa 1968 in Zusammenarbeit mit Marcel Duchamp für die Choreografie Walkaround Time, oder 1970 die Kostüme für Second Hand, eine Huldigung an eine andere für Cage zentrale Bezugsfigur in der Geschichte der französischen Avantgarde: Erik Satie.

In Merce Cunninghams Tänzen ist auch die Ästhetik des Camp präsent, die sich durch Stilisierung und Übertreibung trivialkultureller Phänomene auszeichnet. So bedient sich der Choreograf an Tanzfiguren aus dem Vaudeville, Stepptanz oder Bewegungen aus dem American Football. Bei Antic Meet (1958) beispielsweise handelt es sich um eine burleske Komödie: Ein Mann verliebt sich in eine Gesellschaft, deren Regeln er nicht kennt, und versucht während der gesamten Choreografie vergeblich, sich in die Bewegungsmuster der restlichen Tanzenden (der Gesellschaft) einzugliedern.

Der Fokus der Ausstellung auf den freundschaftlichen und künstlerischen Beziehungen lässt die queeren Aspekte in ihrer Kunst hervortreten. In den Arbeiten finden sich zahlreiche versteckte Referenzen auf nicht-heteronormatives Begehren. Die Künstlergruppe brach mit der von Machismo geprägten Rhetorik der Abstrakten Expressionisten. Viele Werke in der Schau nehmen Bezug auf queere Protagonisten der Kunst-, Musik- und Literaturgeschichte, darunter Frank O’Hara, Hart Crane oder die antike Dichterin Sappho. Die Künstler verhandelten durch Codes ihre eigene Sexualität?– und dies in der repressiven McCarthy-Ära.

Der politische Kontext des Kalten Kriegs und die zunehmende Technologisierung der Gesellschaft durchdrangen die Arbeiten aller fünf Künstler. Rauschenberg pflegte einen geradezu obsessiven Umgang mit amerikanischen (Macht-) Symbolen; Johns berühmteste Arbeiten sind Appropriationen der amerikanischen Flagge und Zielscheiben, die auf Staatsräson und Militärwesen verweisen; Cage beschäftigte sich mit dem Anarchismus bei Henry David Thoreau und war fasziniert von medientheoretischen Konzepten wie dem Global Village.

Twomblys vermeintlich entrückte Antikenbezüge in den Gemälden der 1960er-Jahre rekurrieren oft auf konkrete politischhistorische Ereignisse wie die Ermordung von John F. Kennedy oder die Kuba-Krise.
Insbesondere Twombly und Rauschenberg reagierten in ihrem bildnerischen Schaffen auf die Entwicklung der Raumfahrt, so entstand Rauschenbergs Stoned Moon Book 1970 gar im Auftrag der NASA. 1968 schuf Twombly das Gemälde Orion?III, das die Planzeichnung eines neuartigen, mit Nuklearenergie angetriebenen Raketensystems aufgreift.

Die Mondlandung und die ersten Satellitenaufnahmen der Welt aus dem All hatten weitreichenden Einfluss auf das Natur- und Kunstverständnis. Die Ausstellung endet mit Exponaten aus den 1970er-Jahren: Die Kollaborationen der Fünf intensivierten sich wieder, sie knüpften an ihr Frühwerk an und führten es in unterschiedliche Richtungen weiter. Viele dieser Arbeiten wirken wie aus prähistorischer oder archaischer Zeit: Zivilisationsschrott und organisches Material vermischen sich und lassen die gefestigten Oppositionen zwischen Natur und Kultur, Materie und Geist, Zufall und Intention hinter sich.

Somit wird der Bogen von den 1940er- bis in die späten 1970er-Jahre gespannt. Eine Ära, in der die Verflechtung von Kunst, Freundschaft und Liebe zu einem entscheidenden Movens ihres Schaffens wurde. Rauschenberg beschrieb diese Zeit rückblickend: „Wir alle haben mit vollem Einsatz gearbeitet, jedes intensive Gefühl geteilt, und ich glaube, wir haben Wunder vollbracht, allein für die Liebe.“

Mit über 190 Kunstwerken sowie Partituren, Bühnenrequisiten, Kostümen, Fotografien und Archivalien ermöglicht die Schau einen Einblick in das Zusammenspiel der fünf Künstlerfreunde.?

Ergänzend zur Ausstellung findet ein vielfältiges Begleitprogramm mit Tanzaufführungen und Konzerten im Rosensaal von Cy Twombly statt, welches die Werke von Merce Cunningham und John Cage in den Mittelpunkt rückt.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Museum Ludwig Köln statt.
Kuratiert von Achim Hochdörfer, Yilmaz Dziewior mit Arthur Fink und Anna Huber

Museum Brandhorst
Theresienstraße 35a,
80333 München

Abbildungen:

- Robert Rauschenberg
Odalisk, 1955-58
Holz, Stoff, Papier und andere Materialien, 205 x 58 x 58 cm
© Robert Rauschenberg, VG Bild
Kunst, Bonn
Museum Ludwig, Köln. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln

- Merce Cunningham in Changeling, 1957
Foto: Richard Rutledge, 1957
© Courtesy of the Merce
Cunningham Trust and the Jerome Robbins Dance Division,?
The New York Public Library

- Merce Cunningham?
Dance Company in Sixteen Dances for Soloist and Company of Three, 1951
Foto: Gerda Peterich, 1952
© Courtesy Merce Cunningham
Trust and the Jerome Robbins Dance Division,?
The New York Public Library

- Cy Twombly in der Stable Gallery, New York City, 1953 ?
Selbstporträt ?
© Fondazione Nicola Del Roscio
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