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12. München Kunsthalle: CIVILIZATION: WIE WIR HEUTE LEBEN
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Dienstag 29.04.2025
Pinakothek der Moderne: GERHARD RICHTER: 81 ZEICHNUNGEN - 1 STRIP-BILD - 1 EDITION
GERHARD RICHTER
81 ZEICHNUNGEN ? 1 STRIP-BILD ? 1 EDITION

Ausstellung vom 02. Mai 2025 bis 22. Juni 2025
Pinakothek der Moderne

Das Atelier des Malers ist aufgelassen, der Werklauf der Malereien abgeschlossen. In der weltlichen Abgeschiedenheit seines Studiolo entstehen unter Gerhard Richters Hand nunmehr Zeichnungen, die seiner selbst auferlegten Maxime Genüge tun müssen: „Das Eigentliche, das Schwierigste ist aber, etwas zu machen, das gut ist.“ Für die Zeichnung gilt das im Besonderen, da jedes Pentimento, jede Unsicherheit und
Inkonsequenz auf dem Papier Spuren hinterlassen würde.
Es ist an der Zeit, in diesem Freiraum jenseits überbordender Diskurse zu seinem Gesamtwerk über Zeichenkunst nachzudenken – Gerhard Richters Zeichenkunst. Konzentriert wird sich hier auf die Auswahl seiner jüngsten graphischen Arbeiten für das Münchner Ausstellungsprojekt. Die Fülle dieses virtuosen Werkblocks ist mit Blick auf sein zeichnerisches Gesamtwerk überraschend. Er stellt der seriellen Hängung seiner aktuellen Zeichnungen in asketischer Strenge ein neu geschaffenes, den Ausstellungsraum überstrahlendes Strip-Painting gegenüber. Eingangs ruht einzig die Edition Schädel, 2017 in einer der zwölf ansonsten unbestückten Schauvitrinen für Graphik. Sie ist provozierender und
rätselhafter Vorbote zugleich. Doch der nüchterne Anschein trügt. Mit dem Projekt „81 Zeichnungen ? 1 Strip-Bild ? 1 Edition“ ist Gerhard Richter eine radikale Präsentation seiner aktuellen Zeichnungen im Museumsraum gelungen.
Mit diesem Projekt erörtert die Staatliche Graphische Sammlung München zum wiederholten Mal die Frage nach dem Stellenwert der Zeichenkunst im 21. Jahrhundert als Impulsgeberin innerhalb der bildenden Künste und befragt ihre Rolle als existenzielle Ausdrucksform menschlichen Intellekts und seiner Schöpfungskraft.

Pinakothek der Moderne (Kunst | Graphik | Architektur | Design)
Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Richard-Wagner-Straße 1
80333 München

Abbildungen:

- Gerhard Richter (*1932)
30.6.2024
Mischtechnik, 297 x 210 mm
Staatliche Graphische Sammlung München
© Gerhard Richter, 2025

- Gerhard Richter (*1932)
4.6.2024
Mischtechnik, 297 x 210 mm
Staatliche Graphische Sammlung München
© Gerhard Richter, 2025

- Gerhard Richter (*1932)
26.2.2024
Mischtechnik, 297 x 210 mm
Staatliche Graphische Sammlung München
© Gerhard Richter, 2025

- Gerhard Richter (*1932)
18.2.2024
Mischtechnik, 297 x 210 mm
Staatliche Graphische Sammlung München
© Gerhard Richter, 2025
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Montag 07.04.2025
Murnau Schlossmuseum: DIE MALERIN OLGA MEERSON: Schülerin von Kandinsky - Muse von Matisse
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DIE MALERIN OLGA MEERSON (1882–1930)
Schülerin von Kandinsky – Muse von Matisse

Ausstellung vom 11. April 2025 bis 09. November 2025
Schlossmuseum Murnau

Obwohl Meerson zeitgleich mit Gabriele Münter Schülerin von Wassily Kandinsky in der Münchner Phalanx-Schule war, ihre Ausbildung wenige Jahre später in Paris bei Henri Matisse fortsetzte und schließlich in die großbürgerliche Münchner Familie Pringsheim einheiratete, sind ihr künstlerisches Schaffen und ihre weitverzweigten Lebenswege heute kaum mehr greifbar.
Das Schloßmuseum Murnau hat sich daher auf akribische Spurensuche begeben und ermöglicht in dieser Ausstellung Einblicke in das Schaffen und das Netzwerk einer Künstlerin, die wie Gabriele Münter in München als Malschülerin begann. Meersons Spuren führen von der Malschule Anton Ažbes und der Damen-Akademie des Künstlerinnenvereins über die Malaufenthalte der Phalanx-Schule in Kochel und Kallmünz hin zu Matisse nach Paris und Collioure. 1907 trafen Münter, Kandinsky und Meerson noch einmal im Pariser Vorort Sèvres zusammen. 1911 entstanden in Collioure die gegenseitigen Porträts von Matisse und Meerson, die von ihrer tiefen Freundschaft zeugen.
Nachdem Olga Meerson 1912 Heinz Pringsheim, den Schwager von Thomas Mann, geheiratet hatte, erfolgte 1913 der Umzug nach Berlin. Dort nahm Meerson 1922 gemeinsam mit Wassily Kandinsky, Robert Genin, Nikolai Iszelenov und Maria Lagorio an einer Ausstellung russischer Künstler in der Gutenberg-Buchhandlung teil, bei der sie auch ihr Matisse-Porträt zeigte. Nur acht Jahre später nahm sie sich in Berlin mit 47 Jahren das Leben.

Es erscheint ein umfangreicher Katalog mit bislang unveröffentlichten Dokumenten und Fotografien aus Privatbesitz sowie mit Fachbeiträgen, die sich kenntnisreich den Lebensstationen von Olga Meerson in Russland, Deutschland und Frankreich widmen.
Ausstellung und Katalog werden gefördert vom Förderkreis Schloßmuseum Murnau und
der Antonie-Zauner-Stiftung.

Schlossmuseum Murnau
Schloßhof 2-5
82418 Murnau am Staffelsee

Abbildungen:

- Olga Meerson, Selbstbildnis mit grüner Schärpe, um 1905, Öl auf Leinwand,?
Privatsammlung,?
Foto: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Olga Meerson, Blick durch das Fenster, Collioure 1911, Öl auf Leinwand,?
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München

- Henri Matisse, Porträt von Olga Meerson, 1911, Öl auf Leinwand,??
The Museum of Fine Arts, Houston,?
Foto: Will Michels

- Olga Meerson, Französische Landschaft, um 1911, Öl auf Leinwand,?
Privatsammlung,?
Foto: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Olga Meerson, Interieur, um 1910, Öl auf Leinwand,?
Privatsammlung,?
Foto: Nikolaus Steglich, Starnberg
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Sonntag 06.04.2025
Stuttgart: Anita Berber.
Anita Berber. "Orchideen"

Die Tänzerin Anita Berber gilt als ideales Symbol für die verruchten 1920er-Jahre in Berlin: Sie war für ihren exzessiven Alkohol- und Drogenmissbrauch bekannt wie für ihre ekstatischen Nackttanzauftritte berüchtigt. Im Alter von 29 Jahren starb sie in Armut in Berlin-Kreuzberg.

Die Präsentation »Orchideen« in den Sammlungsräumen zeigt, was oftmals das auf Erotik und Rausch reduzierte Image von Anita Berber verdeckt: ihren wegweisenden Einfluss als Choreografin auf den modernen Tanz, der die heutige Performancekunst vorwegnahm. Oder ihr lyrisches Werk, in dem sich Anita Berber feinfühlig wie melancholisch über Geschlecht und Geschlechtlichkeit äußert – so etwa im titelgebenden Gedicht »Orchideen« von 1923.

Hierbei handelt es sich um keine Ausstellung sondern lediglich um eine kleine Präsentation an einer Wand in den Otto Dix gewidmeten Räumen, mit Otto Dix' berühmtem Porträt der Tänzerin und Fotografien.

Kunstmuseum Stuttgart
Kleiner Schloßplatz 1,
70173 Stuttgart

Abbildung:

- Otto Dix, Bildnis der Tänzerin Anita Berber, 1925,
Sammlung LBBW im Kunstmuseum Stuttgart,
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025 / Foto: Frank Kleinbach, Stuttgart
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Sonntag 06.04.2025
Buchheim Museum: MIT WACHEM BLICK & BEGABTER HAND. WERKE AUS DER SAMMLUNG
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MIT WACHEM BLICK & BEGABTER HAND. WERKE AUS DER SAMMLUNG

Ausstellung vom 05. April 2025 bis 29. Juni 2025
Buchheim Museum der Phantasie

Die Sammlung des Buchheim Museums umfasst derzeit etwa 1.500 Gemälde, 10.000 Papierarbeiten und 1.000 dreidimensionale Kunstobjekte. Die Werke stammen aus der Sammlung von Lothar-Günther und Diethild Buchheim, sind Teil der Zustiftung aus der Sammlung Joseph Hierling oder wurden als Einzelstücke im Laufe der Jahre von der Buchheim Stiftung hinzuerworben. Ergänzt wird der Bestand durch fast 400 langfristige Leihgaben. Von all diesen Museumsschätzen kann immer nur ein Bruchteil gezeigt werden. Zu den diesmal ausgewählten Exponaten zählen viele der Meisterwerke, für die das Buchheim Museum international bekannt ist. Werke der »Brücke«-Künstler sind ebenso einbezogen wie Gemälde von Max Beckmann (1884–1950) und Alexej von Jawlensky (1864–1941). Gleichzeitig werden aber auch bisher selten gezeigte oder kürzlich hinzugekommene Stücke der Öffentlichkeit vorgestellt, zu denen beispielsweise Karl Meisenbach (1898–1976) und Karen Müller (1939–2022) gehören. Altbekannte Werke stehen so neben solchen, die es neu zu entdecken gilt.

Kuratiert von Rajka Knipper




Buchheim Museum der Phantasie
Am Hirschgarten 1,
82347 Bernried am Starnberger See

Abbildungen:

- Max Beckmann
Frau mit Hut und Muff, 1944
Öl auf Leinwand
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See
Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Wilhelm Morgner
Selbstbildnis, 1912
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See
Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Holmead
Männerkopf, 1971
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, Zustiftung der Freien Hansestadt Bremen aus der Schenkung von Frau Elisabeth Marie Wilhelmine Philipps
© Nachlass Holmead; Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg

- Hans Schellinger
Alte Stadt, 1960
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© Rechtsnachfolge des Künstlers; Reproduktion: Joseph Hierling
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Samstag 05.04.2025
Buchheim Museum: URSULA JÜNGST: AUF(ER)STEHEN
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URSULA JÜNGST: AUF(ER)STEHEN

Ausstellung vom 05. April 2025 bis 13. Juli 2025
Buchheim Museum der Phantasie

In der Malerei von Ursula Jüngst (* 1965) fiel schon früh die leuchtend starke Farbigkeit ins Auge. Mit ihrem markanten Pinselstrich und den kontrolliert-spontanen Farbverläufen als Ausdrucksmittel hat sie sich in der zeitgenössischen Kunstszene ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. Die Leinwand ist ihr Experimentierfeld, um zu existenziellen Fragen unserer Zeit mit künstlerischen Mitteln Stellung zu beziehen. Dabei ist sie äußerst kreativ im Umgang mit ihren Arbeitsmaterialien. Es gelingt ihr, Gefühle expressiv-lyrisch darzustellen und gleichzeitig allgemeingültig bildnerisch zu fassen. Dabei entstehen empfindungsstarke Gemälde, die die Betrachterinnen und Betrachter in den Bann ziehen.

Kuratiert von Erich Schneider in Kooperation mit Ursula Jüngst

Buchheim Museum der Phantasie
Am Hirschgarten 1,
82347 Bernried am Starnberger See

Abbildung:

- Ursula Jüngst
Wandlung, 2024
Öl auf Leinwand, 1,20 x 1,60 m
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025

- Ursula Jüngst
Trotz alledem, 2024
Öl auf Leinwand, 1,60 x 1,20 m
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025

- Ursula Jüngst
Wandlung, 2024
Öl auf Leinwand, 1,20 x 1,60 m
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025
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Donnerstag 03.04.2025
München Kunsthalle: CIVILIZATION: WIE WIR HEUTE LEBEN
CIVILIZATION: WIE WIR HEUTE LEBEN

Kunsthalle München
Ausstellung vom 11. April 2025 bis 24. August 2025

Nie lebten mehr Menschen auf der Erde, nie war unser Einfluss auf den Planeten größer, nie waren wir enger vernetzt – unsere Gesellschaft wandelt sich immer rasanter. Die Ausstellung Civilization folgt den sichtbaren Spuren der Menschheit rund um den Globus aus dem Blickwinkel von über 100 international renommierten Fotograf:innen. Dabei beleuchtet sie eine Vielzahl von Aspekten unseres ausgesprochen komplexen Zusammenlebens – von den großen Errungenschaften der Menschheit bis hin zu unseren kollektiven Fehlschlägen.
Anlässlich ihres 40-jährigen Jubiläums widmet sich die Kunsthalle München mit dieser Ausstellung der Frage, wie wir heute leben und veranschaulicht die Vielfalt und die Widersprüche unserer Zivilisation.

Die Ausstellung nimmt Kulturen aller Kontinente in den Blick: von der Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, wie wir arbeiten und spielen, reisen und wohnen, denken und gestalten, miteinander kooperieren und in Konflikt geraten. In Zeiten, die davon geprägt sind, dass sich Menschen und Meinungen immer weiter voneinander entfernen und dringend notwendiger Konsens immer unmöglicher erscheint, legt diese Ausstellung das Augenmerk auf die Gemeinsamkeiten. Seit Edward Steichens bahnbrechender Fotoausstellung The Family of Man (1955) ist dies die erste Schau, die einen solch umfangreichen Blick auf uns und unsere Welt wirft und auf das, was uns beschäftigt: Wohnen, Arbeit, Freizeit, Verkehr, Kommunikation, Bildung, Kunst, Wissenschaft und Technologie.
Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit waren so viele Menschen derart vielfältig miteinander vernetzt und gleichzeitig abhängig voneinander. Die Olympischen Spiele der Neuzeit, der Riesen-Jumbojet, das Smartphone und Social Media, künstliche Intelligenz ... So kontrovers, wie sie
auch diskutiert werden, keines dieser Phänomene wäre ohne das bewahrte Wissen früherer Zeiten und die gemeinsamen Anstrengungen hochqualifizierter, hochausgebildeter und hochmotivierter Menschen möglich gewesen.
Civilization ist eine Schau über die aktuelle Fotografie, die als ein kollektives zivilisatorisches Unterfangen betrachtet werden kann: Gemeinsam schaffen Fotograf:innen ein facettenreiches Bild unserer Zeit. Überall auf der Welt sind sie damit beschäftigt, die Art und Weise wie wir heute leben zu dokumentieren, zu interpretieren und festzuhalten. So ergibt sich ein Querschnitt von dokumentarisch angelegten Projekten bis hin zu dezidiert subjektiven Inszenierungen. Die assoziative Zusammenstellung der motivisch höchst abwechslungsreichen und überraschenden
Werke wertet nicht, sondern will informieren, unterhalten und inspirieren. Sie lädt die Betrachtenden zum Nachdenken über Gemeinsamkeiten und Unterschiede und zum offenen Diskurs ein. Neben renommierten Künstler:innen wie Candida Höfer, Edward Burtynsky und Thomas Struth sind auch jüngere Fotograf:innen in der Mitte ihrer Laufbahn wie Pablo López Luz, Sheng-Wen Lo oder Julia Chamberlain in der Ausstellung vertreten.

Anhand von 230 Fotografien, führt der Ausstellungsparcours in acht Kapiteln auf eine faszinierende Reise durch zentrale Aspekte der Zivilisation:
Der erste Raum, metaphorisch BIENENSTOCK benannt, versammelt Fotografien, die das oftmals komplexe Zusammenleben der Menschen in den Megacitys der Welt dokumentieren. Dabei zeigen sie nicht nur die architektonischen Besonderheiten und landschaftlichen Gegebenheiten der Städte, sondern auch die vielfältigen Lebensstile der Menschen im urbanen Alltag. Das folgende Kapitel ZUSAMMEN ALLEIN erkundet unser Leben im Spannungsfeld zwischen Individualität und Kollektivität. Es beleuchtet, wie wir als Individuen das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Gemeinschaft verspüren und gleichzeitig versuchen, unsere eigene Identität zu wahren. KONTROLLIEREN beschäftigt sich mit den verschiedenen, für die Allgemeinheit oft nicht sichtbaren Kontexten, in denen Autorität und Macht ausgeübt werden. Die Bewegung von Menschen, Gütern, Finanzen und die dafür notwendigen, höchst perfektionierten Infrastrukturen, die unsere Zivilisation am Laufen halten, thematisiert das Kapitel FLIESSEN.

Der folgende Raum BEEINFLUSSEN beleuchtet die verschiedenen Strategien, die zum Einsatz kommen, um Bedürfnisse zu wecken und Menschen in ihrem Verhalten zu manipulieren. BRECHEN nimmt Ursachen und Folgen von Konflikten und Migration sowie die Bruchstellen
unserer gesellschaftlichen Strukturen in den Fokus. ENTFLIEHEN zeigt, wie die ausgefeilten Mechanismen der Urlaubs- und Freizeitindustrie
sowie von Massenevents es Menschen möglich machen, ihrem Alltag zu entfliehen und sich in Traumwelten zu flüchten. Das abschließende
Kapitel ALS NÄCHSTES öffnet den Blick auf die Welt, die im Begriff ist, unsere Zukunft zu werden. Die immer drastischeren Eingriffe des Menschen in seine Umwelt und die mal erschreckenden, mal ermutigenden, aber immer faszinierenden Folgen werfen beispielsweise
Fragen nach ethischer Verantwortung im Umgang mit neuen Technologien oder einer notwendigen Anpassungsfähigkeit im Angesicht von ökologischen Herausforderungen auf.
Civilization wurde vom National Museum of Modern and Contemporary Art, Seoul, und der Foundation for the Exhibition of Photography, Minneapolis/Lausanne, initiiert. Seit 2018 wurde sie unter anderem in Seoul, Peking, Melbourne, London und Taipeh gezeigt. Nun wird die Ausstellung in der Kunsthalle München in aktualisierter Form präsentiert und um viele weitere Werke ergänzt, die aktuelle Themen wie die Corona-Pandemie oder künstliche Intelligenz aufgreifen. 2026 wird die Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich zu sehen sein.

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8
80333 München

Abbildungen:

- Jeffrey Milstein, Newark 8 Terminal B, Newark, NJ, 2016, aus der Serie Flughäfen
© Jeffrey Milstein

- Alejandro Cartagena, Mutter am Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA, 2017, aus der Serie Ohne Mauern
© Alejandro Cartagena

- Alejandro Cartagena, Tochter am Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko, 2017, aus der Serie Ohne Mauern
© Alejandro Cartagena
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