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1. LEONORA IM MORGENLICHT
2. SEP RUF – ARCHITEKT DER MODERNE
3. AGENT OF HAPPINESS (plus ausführliches Interview mit Glücksforscher Prof....
4. WILHELM TELL
5. TYPISCH EMIL (mit ausführlichem Interview)
6. AN HOUR FROM THE MIDDLE OF NOWHERE
Donnerstag 17.07.2025
LEONORA IM MORGENLICHT
Ab 17. Juli 2025 im Kino
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In den 1930er Jahren bricht Leonora Carrington (OLIVIA VINALL) mit den gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit und tritt der surrealistischen Bewegung bei. In Paris trifft sie auf Künstlergrößen wie Salvador Dalí und André Breton, doch es ist ihre stürmische Liebesaffäre mit dem Maler Max Ernst (ALEXANDER SCHEER), die sie auf eine Reise zu sich selbst führt.
Zwischen Kunst, Leidenschaft und inneren Dämonen muss sich Leonora in einer Welt voller Umbrüche behaupten. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs flieht sie nach Mexiko, wo sie ihre Freiheit und ihre eigene Stimme als Künstlerin findet.


Ein Film von Thor Klein
Mit Olivia Vinall, Alexander Scheer, Istvan Teglas, Ryan Gage u.a.


LEONORA IM MORGENLICHT wirft einen einzigartigen Blick auf die faszinierende Lebensgeschichte der britischen Künstlerin Leonora Carrington. Als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des Surrealismus zählt sie zu den populärsten Malerinnen Mexikos, doch in ihrer Heimat Großbritannien und der internationalen Kunstwelt blieb ihr Lebenswerk lange Zeit weitgehend unbeachtet. Heute gehört Leonora Carrington zu den weltweit höchstverkauften Künstlerinnen, neben Frida Kahlo und Georgia O’Keeffe. Olivia Vinall verkörpert kraftvoll die innerlich zerrissene Leonora Carrington, an ihrer Seite sieht man den deutschen Schauspielstar Alexander Scheer (KÖLN 75, GUNDERMANN) als Max Ernst. Der Film von Regie-Duo Thor Klein und Lena Vurma (ABENTEUER EINES MATHEMATIKERS) basiert auf dem Bestseller „Leonora“ von Elena Poniatowska, der in Deutschland unter dem Titel „Frau des Windes“ erschienen ist.
LEONORA IM MORGENLICHT feiert seine Doppel-Weltpremiere auf dem 42. Filmfest München und dem 40. Guadalajara International Film Festival in Mexiko.


Director’s Note:
„Spirituelle Bilderwelten“: Thor Klein über LEONORA IM MORGENLICHT

In meinem Film ABENTEUER EINES MATHEMATIKERS hat mich der Beginn des nuklearen Zeitalters, gesehen durch die Augen eines jüdisch-polnischen Mathematikers während des Manhattan Projekts, interessiert. Es waren vernunftgetriebene Erwägungen, die zum Bau und später zum Abwurf der Bombe geführt haben, und dennoch war es ein Akt puren Wahnsinns.
Dieser Gedanke hat mich auch nach dem Ende des Films noch lange begleitet. Welche Rolle spielt der Wahnsinn in unserer Gesellschaft? Wir sprechen vom verrückten Genie in der Kunst und in der Wissenschaft. Genie und Wahnsinn werden in der Alltagssprache gerne vermischt.
Was meinen wir mit Wahnsinn, und welchen Einfluss hat er tatsächlich in unserem Leben und auf unsere Gesellschaft?
Von Leonora Carrington habe ich zum ersten Mal 2016 durch meine Co-Regisseurin, Autorin und Produzentin Lena Vurma erfahren. Sie hat mir eine Fotoserie gezeigt, die von Leonoras Gemälden inspiriert war. Ich habe Leonoras mysteriöse und kraftvolle Kunst entdeckt und ihre unglaubliche Geschichte gehört, die sich vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa und Mexiko abgespielt hat. Was mich daran besonders fasziniert hat, war die Geschichte einer starken Frau, deren psychische Krankheit und schöpferische Gabe sich so sehr überschnitten, dass es, je mehr man sich ihr nähert, immer schwerer wird, zu unterscheiden, mit wem man es wirklich zu tun hat. War sie eine verrückte Frau, die „zufällig“ auch malen konnte? Oder eine Malerin mit einer besonderen Gabe und vielen mentalen Schwierigkeiten, die dieses überwältigende Talent mit sich bringt? Als letztere wurde sie von ihren Freunden beschrieben, die wir auf unseren Recherchereisen in Mexiko kennenlernen konnten. Diese Frage steht im Zentrum unseres Films, ebenso der Respekt vor ihrer Resilienz, mit der ihr ein beeindruckender Heilungsprozess gelang.
Die surrealistische Kunst war subversiv, weil sie unter dem direkten Eindruck einer sich gewaltsam zersetzenden Welt entstand. Die Kanonen donnerten, während die Surrealisten die Tiefen ihres Unterbewusstseins erforschten. Viele von ihnen waren Veteranen des Ersten Weltkrieges, wie etwa Max Ernst und André Breton. Ähnlich wie heute waren alle großen Ordnungssysteme zerfallen und warfen den einzelnen auf sich selbst zurück. Auch die Wissenschaft rückte nun das Individuum in den Mittelpunkt. Es war vom Bewusstsein die Rede. Die Surrealisten machten konsequenterweise ihre Psyche und ihre Wahrnehmung zum alles dominierenden Gegenstand ihres Schaffens. Auch die Mystik und Magie waren dabei Teil ihrer Suche nach dem Unterbewussten. Sie waren besessen von der genialischen Muse mit dem wahnhaften Geist.
Leonora wuchs mit der keltischen Mythologie auf. Inspiriert von Robert Graves Buch „White Goddess“ war sie in ihrer Kunst zeitlebens auf der Suche nach den matriarchalischen Wurzeln des Götterhimmels. In früheren Kulturen waren Göttinnen weit verbreitet, bevor das Patriarchat den patriarchalischen Monotheismus durchsetzte. „Leonoras Werk hat dem Feminismus durch ihre Bilderwelten eine spirituelle Dimension verliehen“, sagte mir Gloria Orenstein, eine alte Freundin Leonoras aus den Tagen des Women Liberation Movements.
Leonoras Geschichte ist inspirierend. Es ist ein Film, den man stimuliert verlassen sollte, beseelt von dem Wissen, das man sich mit seiner eigenen inneren Hyäne auch arrangieren kann.
Es war nicht einfach für Lena, den Roman von Elena Poniatowska zu optionieren. Sie ist eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Mexikos im 20. Jahrhundert und hat bereits den Cervantes Preis, den wichtigsten existierenden spanischsprachigen Literaturpreis, für ihr Lebenswerk bekommen. Der Roman wurde in viele Sprachen übersetzt, darunter englisch, französisch, deutsch, japanisch und viele weitere. Elena unterstützt unsere Adaption – wir haben sie während der Recherche mehrmals in Mexiko besucht.
Wir haben den Film in langen Einstellungen gedreht. Man muss dazu stark in Bewegungen denken und die Kamera und die Menschen davor auf besondere Weise miteinander verbinden. Eine große Hilfe war uns dabei der Kameramann Tudor Vladimir Panduru, der aus dem rumänischen Kino um Mungiu und Puiu kommt. Die visuelle Klammer des Films bildet der von Edward James gebaute surreale Garten in Las Pozas, in dem wir als erstes Spielfilm-Team drehen konnten. Ein Ort, der selbst wie ein surrealistisches Gemälde wirkt.
Thor Klein
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Donnerstag 10.07.2025
SEP RUF – ARCHITEKT DER MODERNE
Ab 10. Juli 2025 im Kino
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Architektur für eine neue Republik – das filmische Porträt des Visionärs hinter dem Kanzlerbungalow und dem Deutschen Pavillon der Expo 1958. Der Dokumentarfilm SEP RUF – ARCHTITEKT DER MODERNE nimmt uns mit auf eine visuelle Reise durch das Werk eines der bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts. Sep Ruf (1908–1982) schuf mit lichtdurchfluteten, offenen Gebäuden eine Architektur, die Natur und Mensch in Einklang bringt – modern, elegant und ihrer Zeit voraus. Ein besonderes Anliegen Sep Rufs war es, mit offenen, transparenten Bauten Architektur und Natur zu verbinden und neue Formen des Wohnens und Arbeitens zu ermöglichen. Damit hat er die Wahrnehmung Deutschlands in der Nachkriegsarchitektur entscheidend geprägt. Mit diesem Dokumentarfilm über einen Visionär der Architektur, dürfen sich Liebhaber von Architektur und Kino auf aufregende Bilder freuen.
Der Film zeigt seine bekanntesten Bauten in beeindruckenden Bildern: den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel (mit Egon Eiermann), den ikonischen Kanzlerbungalow in Bonn, die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, die Neue Maxburg in München und viele mehr. Viele dieser Werke sind heute denkmalgeschützt. Interviews mit Zeitzeugen, Architekturexperten und Wegbegleitern lassen zusammen mit den architektonischen Bildern eine Hommage an Sep Ruf entstehen. Ein atmosphärischer, vielschichtiger Film über einen Visionär, der in München erst sehr spät Anerkennung erhielt, international jedoch längst gefeiert wurde.

Ein Film von Johann Betz

Regisseur Johann Betz, der zugleich für das Drehbuch und die Produktion verantwortlich zeichnet, setzt dem architektonischen Erbe von Sep Ruf mit seinem Film ein eindrucksvolles Denkmal. Die Dreharbeiten fanden 2024 in Deutschland und Italien statt. Produziert wurde der Film von der DREI WÜNSCHE GMBH in Koproduktion mit dem BAYERISCHEN RUNDFUNK, der GERMAN KRAL FILMPRODUKTION GMBH und NOMINAL FILM. Gefördert wurde das Projekt von FFF BAYERN, der FFA und dem DFFF.


Irene Meisner (Sep Ruf Gesellschaft) über Sep Ruf

Sep Ruf (1908–82) zählt zu den bedeutendsten Architekten der Nachkriegszeit in Deutschland. Seine Bauten sind gekennzeichnet durch eine transparente und leichte Bauweise und eine Auseinandersetzung mit Tradition und Geschichte.
In München geboren und aufgewachsen studierte Ruf von 1926 bis 1931 an der damaligen Technischen Hochschule Architektur. Trotz einer weitgehend konservativen Ausbildung orientierte er sich am „Neuen Bauen“ der Bayerischen „Postbauschule“. Erste Bauaufträge für Privathäuser erhielt er noch während des Studiums und konnte sich deshalb nach dem Diplom sofort selbstständig machen. Bereits beim Wohnhaus für den Journalisten Karl Schwend in München-Bogenhausen (1998 abgebrochen) bewies Ruf seine besondere Fähigkeit, auf den spezifischen Ort einzugehen, traditionelle und regionale Elemente aufzunehmen und doch einen eigenständigen modernen Bau zu gestalten. Auch nach 1933 konnte er bei seinen Wohnhäusern Elemente moderner Architektur bewahren, indem er regionale Bauformen mit asymmetrischer Fassadengestaltung und Fensterbändern kombinierte sowie lichtdurchflutete, zur Sonne ausgerichtete Räume gestaltete, denen ein „naturverbindendes Bauen“ als Leitidee zugrunde lag.
Raumhohe, sturzlose Öffnungen wurden zu einem Kennzeichen seiner Architektur. Ruf war kein Parteimitglied und verhielt sich distanziert zum Nationalsozialismus. 1939 wurde er zum Wehrdienst eingezogen, erhielt aber 1940 eine Freistellung für „wehrwichtige Bauten“ und war im
Beraterstab von Generalbaurat Hermann Giesler am Ausbau der „Hauptstadt der Bewegung“ für die Wohnbauten an der Forstenrieder Straße (Oberlandsiedlung) zuständig. 1941 plante er für die Hugo Junkerswerke in Allach eine – nicht ausgeführte – moderne Industrieanlage. 1942 wurde er erneut einberufen und diente in Russland in der Wehrmacht im Stab der „Panzer-Jäger-Abteilung“ als Kartenoffizier.
Politisch unbelastet konnte Ruf nach dem Zweiten Weltkrieg schnell wieder als Architekt Fuß fassen und nahm auch aktiv an den Diskussionen um den Wiederaufbau teil. Im Herbst 1947 wurde er zum Professor für Architektur und Städtebau an die Akademie der Bilden- den Künste in Nürnberg berufen, wo er sechs Jahre unterrichtete und dann 1953 an die Akademie der Bildenden Künste München wechselte. In Nürnberg war er auch als Mitglied im Kuratorium für den Wiederaufbau der Stadt tätig. 1950 gewann er den Wettbewerb für den Neubau der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste. Das Ensemble aus verglasten Pavillons, das sich organisch mit der Natur verbindet, zählt zu den herausragenden Bauten der frühen Nachkriegsarchitektur. In Nürnberg entstanden weitere Großbauten wie die Bayerische Staatsbank bei St. Lorenz sowie ab 1953 die Gebäude für das Germanische Nationalmuseum – Beispiele für eine moderne Architektur, die mit Material, Proportion und Kubatur Rücksicht auf die umgebende Bebauung nimmt und die Bautradition der Region berücksichtigt. Etwa zeitgleich entstanden in München das Wohnhaus an der Theresienstraße (1950/51) und die Neue Maxburg (mit Theo Pabst, 1952–57), eine aufgelockerte, durchgrünte städtische Anlage für Bürgerinnen und Bürger.
Mit den Landhäusern am Tegernsee (Wohnhäuser Sep Ruf und Ludwig Erhard, 1951–56) gestaltete Ruf eindrucksvoll eine Verbindung von Architektur und Natur. Ende der 1950er-Jahre umfassten seine Aufträge fast alle Bauaufgaben von Wohn- und Geschäftshäusern über Schulen, Banken und
Lichtspieltheater bis zu Forschungsinstituten und kirchlichen Bauten, darunter die Pfarrkirche St. Johann von Capistran in München (1957–60). Rufs Bedeutung als Architekt zeigt sich ab Mitte der 1950er-Jahre auch an seinen großen repräsentativen Bauaufgaben. 1954 wurde er als einziger bayerischer Architekt zur Teilnahme an der Interbau1957 in Berlin aufgefordert.
Als Deutschland 1958 wieder an einer Weltausstellung teilnehmen durfte, schuf er zusammen mit Egon Eiermann in Brüssel den Deutschen Pavillon. Die Konzeption verweist auf die Nürnberger Akademie. Die leichten, scheinbar über der Landschaft schwebenden Bauten mit fließenden Übergängen zur Umgebung vermittelten den Besucherinnen und Besuchern das Gefühl eines friedlichen Beisammenseins und dienten als Demonstration eines neuen demokratischen Deutschlands, das sich zuletzt 1937 auf der Weltausstellung in Paris mit dem monumentalen Bau von Albert Speer präsentiert hatte.

1963 erhielt Ruf von Vizekanzler Ludwig Erhard den Direktauftrag zum Bau des Kanzlerbungalows in Bonn. Der gläserne, transparente Pavillon, in dem bis einschließlich Helmut Kohl fast alle deutschen Bundeskanzler wohnten und ihre Gäste empfingen, entfachte eine heftige Diskussion unter Politikern wie auch in der Bevölkerung über die adäquate Repräsentation der Bundesrepublik. Obwohl Rufs Pavillon-Architektur zum Symbol für das moderne Deutschland und dadurch auch zu einem Leitbau deutscher Nachkriegsgeschichte wurde, fand sein Werk lange Zeit nicht die seinem Rang adäquate Würdigung.
Während seiner Hauptschaffenszeit in Bayern wurde er von konservativen Kräften heftig angefeindet, diffamiert und nicht seiner Bedeutung und Leistung entsprechend anerkannt. Im historischen Rückblick muss festgestellt werden, dass Ruf mit seiner konsequent auf eine moderne Gestaltung ausgerichteten Architektur wesentlich zur Identitätsfindung der jungen Bundesrepublik beitrug und großen Anteil daran hatte, dass Deutschland kulturell wieder zu hohem Ansehen gelangte. Aufgrund seiner Verbindungen zu Museumsdirektoren wie Ludwig Grote, Kurt Martin und Erich Steingräber sowie zu den Initiatoren der documenta, Arnold Bode und Werner Haftmann, und zu zahlreichen Künstlern wie Olaf Gulbransson, Fritz König, Josef Oberberger oder Bernhard Heiliger war er wie kein anderer Architekt im Nachkriegsdeutschland in die Welt der Bildenden Kunst einbezogen. Während seiner fast 20-jährigen Lehrtätigkeit, wie auch während seiner Zeit als Präsident, öffnete er die Münchner Akademie der Bildenden Künste für die internationale Moderne. Zudem wirkte er als gefragter Gutachter und war beispielsweise in dem Beratergremium tätig, das Hans Döllgast beim Wiederaufbau der Alten Pinakothek zur Seite gestellt wurde. Rufs Spätwerk, wie die Berliner Handelsgesellschaft im Frankfurter Rothschildpark (1960–65) oder die Bauten der Bayerischen Vereinsbank im Münchner Tucherpark (1968–86), ist durch Großformen von einer robusten Gestaltung gekennzeichnet. Anfang der 1970er Jahre nahm er Partner in sein Büro auf und verbrachte aufgrund einer Krankheit immer mehr Zeit auf seinem Weingut „Querce Sola“ in der Toskana. 1982 starb er 74-jährig in München. Unter den vielen Kondolenzschreiben befand sich auch ein Telegramm des Bundeskanzlers Helmut Schmidt, der schrieb, Sep Ruf habe die Architektur in Deutschland der vergangenen 30 Jahre beispielhaft beeinflusst, „seine Arbeit hat ihm weit über die Grenzen unseres Landes hohe Anerkennung eingebracht“.
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Donnerstag 03.07.2025
AGENT OF HAPPINESS (plus ausführliches Interview mit Glücksforscher Prof. Dr. Tobias Esch)
Ab 03. Juli 2025 im Kino
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Das dokumentarische Roadmovie AGENT OF HAPPINESS – UNTERWEGS IM AUFTRAG DES GLÜCKS, das auf dem Sundance Film Festival seine Weltpremiere feierte, begleitet den Bhutaner Amber Gurung auf seinen Reisen durch die abgelegenen Täler des Himalayas. Dort befragen
Beauftragte wie er die Bevölkerung Bhutans nach ihrem ganz persönlichen Glücksempfinden – und liefern damit die Grundlage für die Politik des „Bruttonationalglücks“, nach dem die bhutanische Regierung die Entwicklung des Landes ausrichtet. So folgt AGENT OF HAPPINESS Amber und
einem Kollegen, wie sie mit ihrem Kleinwagen von Tür zu Tür fahren und auf die unterschiedlichsten Menschen treffen, ob im Dorf oder auf dem Land, ob beim Beackern der Felder, beim Gebet oder bei der Meditation. Ganz verschieden reagieren sie auf Ambers standardisierten
Fragebogen: ob sie eine Kuh oder einen Esel besitzen, einen Traktor oder einen Laptop – sie alle erzählen mit unerschrockener Ehrlichkeit und stiller Weisheit aus ihrem Leben und davon, was sie glücklich macht und was vielleicht nicht. Und Amber selbst, der mit seinen knapp 40 Jahren allein mit seiner betagten Mutter lebt, spielt auf seinen Reisen Luftgitarre, er singt und tanzt – träumt letztlich aber nur davon, endlich die richtige Frau zu finden. Unterwegs im Auftrag des Glücks und auf der Suche nach dem eigenen Glück…
Mit AGENT OF HAPPINESS öffnen Arun Bhattarai und Dorottya Zurbó den Blick in andere Leben und in eine andere, faszinierende Welt. Ausgehend von der heute weltweit bekannten Glückspolitik Bhutans geht der Film der Frage nach, was Glück sein kann. Wenn die Menschen von sich erzählen, lässt er erahnen, dass Glück zu empfinden nicht nur eine Frage der äußeren Umstände ist. Und wie zerbrechlich das Glück ist – ganz egal, wo man lebt. Unweigerlich zieht man Parallelen zum eigenen Leben und stellt sich die Frage nach dem eigenen Glück. Und ein Film über das Glück anderer macht einen so vielleicht selbst ein bisschen glücklicher.

Ein Film von Arun Bhattarai & Dorottya Zurbó


DIRECTORS‘ STATEMENT

Arun: Dorottya (aus Ungarn) und ich (aus Bhutan) führen seit 11 Jahren gemeinsam Regie, seit der Zeit, als wir uns beim Docnomads Joint Masters Programm kennengelernt haben. Wir haben gemeinsam unseren ersten abendfüllenden Dokumentarfilm The Next Guardian inszeniert, eine intime Familiengeschichte, die in Bhutan spielt und die 2017 auf dem Internationalen Dokumentarfilm Festival Amsterdam uraufgeführt wurde. Dieser Film, Agent of Happiness, ist nun das Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit und unseres gemeinsamen Lebens in den letzten zehn Jahren in Bhutan. Unsere Gespräche und Diskussionen, die auch immer vor dem Hintergrund unserer verschiedenen Kulturen stattgefunden haben, haben uns nicht nur in unserem Interesse für den Dokumentarfilm bestärkt. Sie haben uns auch darin bestärkt, verstehen zu wollen, woher
wir kommen und wie wir jeweils von den unterschiedlichen Perspektiven unserer künstlerischen Arbeit profitieren können.
Bhutan war von der Außenwelt abgeschottet, bis es 2008 eine konstitutionelle Monarchie wurde.
Es war das letzte Land der Erde, in dem man kein Fernsehen empfangen konnte – bis sich das 1998 änderte. Wegen dieser isolierten Lage wird Bhutan oft von westlichen Medien als das „letzte Shangri-La“ bezeichnet, als verborgenes buddhistisches Königreich. In den vergangenen Jahren wurde Bhutan dann durch seine Philosophie und abstrakte Wissenschaft des „Bruttonationalglücks" bekannt, das vom König Bhutans in den 1990er Jahren erdacht wurde. In Bhutan wird das Glück seiner Bürger von Glücksgutachtern gemessen, die im ganzen Land unterwegs sind. Auf Basis der Ergebnisse ihrer Umfragen entstehen dann Fünfjahrespläne. Diese Philosophie ist heute auf der ganzen Welt das bekannteste „Markenzeichen“ Bhutans.

Dorottya: Ich stamme aus Ungarn und damit aus einem der pessimistischsten Länder der Welt. Ich war von der Idee beeindruckt, dass eine Nation Glück zur Grundlage ihrer nationalen Identität macht. Als Osteuropäerin mit einer entsprechend belasteten Vergangenheit habe ich ein instinktives Misstrauen gegenüber Kommunikation und Propaganda, die von der Regierung gesteuert wird. Aber in Bhutan funktioniert das anders, als wir uns das gemeinhin vorstellen. Ich war neugierig darauf, wie es sich auf Menschen auswirkt, wenn Glück ihnen sozusagen als offizielle Vorgabe auferlegt wird. Können wir wirklich glücklicher werden, wenn Glück zum Bestandteil unseres kollektiven Bewusstseins gemacht wird – wissend, dass unser Land weltweit in der Statistik des Glücksindex führend ist? Arun und ich wollten mehr darüber wissen, wie man Gefühle und Lebenserfahrungen mit Formeln messen kann. Und wir wollten diesen Akt des Messens in ein filmisches Erlebnis übersetzen, das mehr aussagt als ein Diagramm. Wir wollten Geist und Seele des bhutanischen Volkes näherkommen, der Zerbrechlichkeit ihres Glücks. Lernen, wie man Glück finden kann, sei es im tiefsten Schmerz oder auch darin, nicht nach mehr zu streben, loszulassen. Das ist etwas, das ich auch für mein eigenes Leben lernen muss.

Arun: Als Bhutaner, der in der Zeit aufwuchs, als das „Bruttonationalglück“ entwickelt wurde, war es unmöglich, dieser Idee zu entkommen. Wir lernten darüber in der Schule, man sah es, wenn man das Fernsehen anmachte, und man feierte es sogar am „Nationalen Glückstag“. Ich persönlich hatte aber immer das Gefühl, selbst in Konflikt mit den Idealen des „Bruttonationalglücks“ zu stehen, da ich der ethnischen nepalesischen Minderheit Bhutans entstamme. Das „Bruttonationalglück“ stellt das menschliche Wohlergehen über den materiellen Wohlstand, aber die Rechte der nepalesischen Minderheit wurden oft nicht geachtet. Dies war Anlass für uns, etwas tiefer zu graben und einen eigenen Einblick vor Ort zu bekommen. Persönliche Geschichten zu erzählen, die einen komplexeren Eindruck vermitteln, als es die reine Umfragestatistik tut.

Dorottya und Arun: Das brachte uns zum „Happiness Center“, wo wir auf unseren Protagonisten Amber Gurung trafen, der als Glücksagent von Tür zu Tür zieht, um bhutanische Bürger nach ihrem persönlichen Glücksgefühl zu befragen. Seine Offenheit und sein selbstironischer Humor haben uns sofort für ihn eingenommen. Als wir ihn dann nach und nach besser kennen lernten, haben wir gemerkt, dass er selbst tief in seinem Inneren unglücklich war, weil er auf der Suche nach der großen Liebe war. Er bereist das Land, um das Glück der Menschen zu messen, ist selbst aber sehr einsam. Wir hatten das Gefühl, dass diese Dynamik für einen Film interessant sein könnte: ein Glücksagent auf der Suche nach seinem eigenen Glück. Wobei diese Suche nach Liebe dadurch erschwert wird, dass er nicht die bhutanische Staatsbürgerschaft besitzt, obwohl er in Bhutan geboren wurde. Amber ist der Erste überhaupt, der aus der nepalesischen Minderheit Bhutans stammt und eine Hauptrolle in einem bhutanischen Film spielt.

Sein zu Herzen gehender Charakter und seine Fähigkeit, Freude und Leichtigkeit auch in den hoffnungslosesten Situationen zu empfinden, ermöglicht Empathie für ihn und damit auch für andere Menschen in Bhutan, die mit dem gleichen Problem zu kämpfen haben wie er. Durch Amber treffen wir auch auf Menschen wie Yangka, ein Mädchen im Teenager-Alter, das in einem abgelegenen Dorf lebt und mit der liebevollen Erziehung ihrer jüngeren Schwester die Rolle des Familienoberhaupts übernimmt. Oder Dechen, eine Transgender-Performerin, die Kraft und
Akzeptanz durch ihre Mutter findet. Oder Tshering, der den Tod seiner Frau betrauert und Hoffnung aus seinem buddhistischen Glauben schöpft. Und Tashi, die ihrem patriarchalischen Ehemann zu entfliehen versucht und ihr Glück in einer unerwarteten, schwesterlichen Freundschaft findet. Die Art, wie sie ihr Leben annehmen, ihre Liebe und Kraft hält unserer eigenen Suche nach Glück den Spiegel vor. Der Film lässt den Zuschauer an sein eigenes Leben und die eigenen Kämpfe denken, und ermutigt insbesondere auch das bhutanische Volk, über die im Film gezeigten Themen zu sprechen.
Als Dokumentarfilmer suchen wir nach authentischen, menschlichen Geschichten. Wir halten es für wichtig, die menschlichen Dramen hinter den ganz alltäglichen Ereignissen zu zeigen, die Dynamik von Beziehungen, die verborgenen, unsichtbaren Seiten der Wünsche, Träume und Ängste. In unseren Filmen beschäftigen wir uns oft mit dem Aufeinandertreffen von Kulturen, Identitäten, Werten und Mustern. Diese Geschichten ziehen uns an, die intimen Situationen des Lebens, die unsere kulturellen Unterschiede egalisieren und mit denen wir das Vertraute im Anderen zeigen können – die universellen Werte und die Gefühle, die uns alle verbinden, wo auch immer auf der Welt wir leben. Agent of Happiness ist eine bittersüße Geschichte, die in einer Welt spielt, die noch unberührt ist, und die sich vor den Augen unserer eigenen, größeren Welt noch verbirgt. Wir glauben auch, dass es wichtig und unsere Aufgabe als Künstler ist, in schwierigen Zeiten positive Geschichten zu erzählen.


INTERVIEW MIT GLÜCKSFORSCHER PROF. DR. TOBIAS ESCH

Herr Prof. Dr. Esch, wie würden Sie Glück definieren?
Zunächst einmal unterscheiden wir verschiedene Betrachtungsweisen des Glücks. Wenn sich Menschen z.B. mit der Frage nach ihrem persönlichen Glück durch Nachdenken auseinandersetzen – wir nennen das die kognitive Definition –, dann ist es interessant, dass ein Teil von ihnen alles, was in der Vergangenheit war, tendenziell negativ bewertet, so dass sie in der Gegenwart tendenziell besser dastehen als zuvor – das nennt man dann Optimismus; und ein anderer Teil das Gegenteilige sagt, also ,früher war alles besser‘ – das wären dann, etwas vereinfacht, die Pessimisten. Unsere Definition von Glück, mit der wir arbeiten, ist wiederum, dass Glück weniger ein Nachdenken, Reflektieren oder Abgleichen ist, sondern zuallererst ein Gefühl. D.h. wenn ich Sie nachts wecken würde mit dem Fragebogen aus Bhutan oder einer Skala 0-100, dann ist das, was Sie mir dann spontan und ungefiltert sagen, das, worum es geht. Weil Glück im Belohnungssystem des Gehirns erzeugt wird, es ist ein Gefühl, das uns sagt: Das, was wir gerade erleben, ist lohnenswert – oder eben nicht. Diese Komponenten des Belohnungssystems und damit die unterscheidbaren Glückszustände finden wir vom Menschen abwärts bis hin zu ganz einfachen Lebewesen, von Schnecken über Muscheln, Pflanzen oder Bakterien. Das ist in der Evolution immer weiter verfeinert worden, es ist aber immer das gleiche Grundprinzip: Wir sollen durch ein Gefühl, hier: ein Glücks- bzw. Belohnungsimpuls, zu einem bestimmten Verhalten verleitet werden. D.h. wir sollen einen Beweggrund haben, ein „Motiv“, etwas Bestimmtes zu tun, was dann nicht nur für mich selbst gut ist, sondern vor allem für meine Spezies. Bzw. umgekehrt: Was für das Überleben und Vorankommen meiner Spezies hilft, soll mir gut vorkommen und sich lohnenswert anfühlen.

Glück also als etwas biologisch Gesteuertes und nicht individuell Wahrnehmbares?
Wenn wir sagen: Glück ist ein Gefühl und eine Motivation, dann steckt dahinter tatsächlich eine biologisch extrem harte Währung: Fortpflanzung und Entwicklung. Oder man könnte auch sagen die wichtigsten Grundbedürfnisse des Menschen, frei nach Clayton Alderfer: Wachstum, Überleben und Beziehung. Glück ist gewissermaßen das unsichtbare Werkzeug, das uns all das erreichen lässt. Wobei es unterschiedliche Formen des Glücks gibt, unterschiedliche Dinge, die wir zu unterschiedlichen Lebensphasen als Glück empfinden – zu denen wir also motiviert werden sollen.

Und wie sehen diese aus?
Wir unterscheiden hier drei zentrale Formen – Motivationen und Lebensphasen –, mit denen unterschiedliche soziale Funktionen einhergehen. Die erste ist die Phase der Jugend – hier: das Glück des Wollens: Ich will etwas tun und erreichen, habe Vorfreude, bin kreativ, risikobereit, ich
wachse, lerne und überwinde Hindernisse. Das ist eine sehr Ich-bezogene Phase, in der wir von der Gesellschaft geschützt werden und denken, dass wir uns die Welt untertan machen. Auch wenn es biologisch genau andersherum ist und es die Welt ist, die uns in dieser Phase formt.

Wie geht es dann weiter?
Mit der mittleren Lebensphase, in der sich unser Gehirn immer besser in die Welt einpasst. Wir werden integraler Teil von ihr. Dadurch nimmt die Vorfreude ab, weil wir alles schon einmal erlebt haben. Unser Gehirn findet jetzt Abkürzungen, damit uns intuitiv Lösungen ad hoc zur Verfügung
stehen. Das Glück zeigt sich nun auch anders, nämlich in Form des „Nicht-Haben-Wollens“ und Vermeidens. Wir haben gelernt, Lebenszeit investiert, und jetzt haben wir etwas zu verteidigen und müssen die Schutzschilder hochfahren. Stress ist jetzt das zentrale Motiv, wir haben Konflikte und Konkurrenten – ob am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft oder Partnerschaft –, hinzu kommen Schmerz und Krankheiten. Alles, was unangenehm ist, soll jetzt vermieden werden. Und Glück hat nun eine ganz andere Färbung, mehr in Richtung: „Wenn der Stress Pause macht“.

Das klingt aber nicht gerade nach Glück.
Jetzt kommt das Spannende, und das führt direkt nach Bhutan: Lange dachte man, zumindest in der Neurowissenschaft, dass es nur diese beiden Zustände gibt. Heute wissen wir aber, dass das Glück in unserem Leben eher einer U-Kurve gleicht, denn danach kommt noch ein dritter Zustand: Das Gefühl anzukommen, zur richtigen Zeit genau am richtigen Ort zu sein – das Ego kommt zur Ruhe, ganz so wie es in Hermann Hesses Gedicht „Glück“ heißt: „Die Seele ruht“. Ich muss weder Abenteuer suchen noch kämpfen und verteidigen, sondern habe das Gefühl, ganz im Hier und Jetzt sein zu können. Viktor Frankl nennt das die Selbsttranszendenz – das Ich tritt zur Seite, und plötzlich erlebe ich mich als Teil von etwas Größerem, einem Wir. Diese Form des Glücks bezeichnen wir gern als „Glückseligkeit“ oder einfach „Zufriedenheit“. Fragen wir Menschen in dieser Phase – und das sind nun die Älteren –, wofür sie morgens aufstehen, dann ist das zentrale Motiv das Erleben von innerem Frieden und Dankbarkeit.

Das heißt Glück ist auch eine Frage des Alters?
Diesen Glückszustand der Zufriedenheit oder Glückseligkeit finden wir – daher auch der Titel unseres Bestsellers „Die bessere Hälfte“ – erstaunlicherweise, in der Tat, vor allem in der zweiten Lebenshälfte. Man nennt es auch das „Zufriedenheits-Paradoxon“: Unsere Idee vom Alter ist ja gemeinhin, dass man nicht mehr laufen kann, alleine ist, kein Geld hat – aber paradoxerweise sind es gerade die Älteren, die sich von der Idee emanzipieren, dass Glück unbedingt Wachsen und Konsum bedeuten muss. Wir können so im Laufe unseres Lebens drei parallele Bewegungen beobachten: von Jung zu Alt, vom Ich zum Wir und vom Außen zum Innen. Glück ist dann etwas, das nicht mehr von außen kommen muss, sondern zu etwas Innerem wird, schließlich zu Zufriedenheit. Das Spannende ist nun, dass man diese Zufriedenheit sogar noch bei den allermeisten 100-jährigen findet – nicht alle, aber 90% der 100-jährigen sind zufrieden, so etwa die aktuelle Hundertjährigen-Studie aus der Schweiz. Im Zweifelsfall können sie nicht mehr sehen oder laufen, aber sie sind zufrieden. Wobei man sicher dazusagen muss, dass das der Idealfall ist. Wenn ich schwer krank bin und Schmerzen habe, Verluste erleide oder arm bin, nicht genug zu essen habe oder schmerzhaft einsam bin, sieht das sicherlich ganz anders aus.

Was heißt dies in Bezug auf Bhutan?
Was wir aus Verschriftlichungen wissen, ist, dass das Glück der Bhutaner, diese Zufriedenheit, geprägt ist von dem Gefühl des Wir – von einer Verbundenheit als zentralem Motiv. Verbundenheit über die verschiedenen Generationen hinweg, mit Menschen, Ahnen und auch deren „Geistern“, mit Orten, Kultur und Heimat, vor allem aber auch mit der Natur. Mit etwas Größerem also, deswegen nennen wir diese Dimension auch die spiritokulturelle.

Welche Rolle spielt dabei der Glaube?
Auch wenn es unterschiedliche Ausprägungen des Buddhismus gibt, bietet er insgesamt sicherlich die Dekonstruktion des Ichs und des Egos hin zum Wir und der Verbundenheit an. Das Ich ist nur als Teil der Natur zu sehen, wir alle sind miteinander verbunden, alles entsteht in Bedingung und in Beziehung zueinander. Der Buddhismus ist da sehr strikt und unverhandelbar: Was ich heute mache, wird in einer anderen Form anderswo eine Wirkung haben. Der Auftrag, der daraus entsteht, ist, sich über seine Taten, Nichttaten, Gedanken und seine Verbundenheit mit der Natur zu definieren. Wenn wir in dieser Hinsicht auf die drei Formen des Glücks zurückkommen, kommt das der dritten Phase des fortgeschrittenen Alters nahe, in der wir uns vom Ich zum Wir bewegen und im Idealfall Zufriedenheit und Glücksseligkeit finden.

Kann man Glück lernen?
Wenn wir der Logik der drei Ausprägungen des Glücks folgen, kann man nicht einfach zuhause sitzen und sagen: Phase 1 ist toll, Phase 2 überhaupt nicht, da bleibe ich lieber zu Hause und warte auf Phase 3. Nein, wir müssen da durch, sonst erreichen wir Phase 3 nicht. Aristoteles nennt das Eudaimonie – quasi den „Lebenslohn“. Dieser wird nur gezahlt, wenn man sein Leben gelebt hat.
Das ist nicht immer einfach, aber es gehört eben dazu. Insofern heißt Glück zu lernen: Leben aushalten, Zutrauen haben – und daran glauben, dass es schon wird. Dass die bessere Hälfte auf uns wartet. Wie die Forschung zeigt, kann man aber schon ein paar Dinge unterstützend tun, um das Glück zu fördern: seinen Körper spüren, z.B. durch regelmäßige Bewegung; Altruismus – bewusst etwas geben können; eine Aufgabe haben und Erfüllung finden, generell in dem, was man tut und hat; aber auch loslassen können – also Dinge mit Haut und Haaren tun, wenn sie ihre Zeit haben, sie aber gehen lassen, wenn die Zeit vorüber ist, ob Gesundheit, Partnerschaft, Ehe oder Job; an etwas glauben; und schließlich die Königsdisziplin: Liebe – sich selbst als liebenswert erachten und etwas haben, das man wirklich liebt.

Bhutan ist heute auf der ganzen Welt für das „Bruttonationalglück“ und seine darauf ausgerichtete Politik bekannt, die die Bevölkerung glücklich bzw. glücklicher machen soll. Kann so eine Politik funktionieren?
Die pure Form des Glücks, dieses Habenwollen der ersten Phase, das können wir hier alle gut. Die zweite Form, also das Älterwerden und Dinge aushalten zu müssen, wenn sie schwierig werden, ist die Phase, mit der viele von uns zu kämpfen haben. Und die dritte Phase, die Zufriedenheit mit dem, was ist, Verbundenheit, Transzendenz: Hierin sind wir in unseren westlichen Gesellschaften eher nicht gut. Das spüren wir auch. Und weil wir merken, dass uns etwas ganz Zentrales fehlt, ist die Suche nach Achtsamkeit und „spirituellem Atheismus“ bei uns so auf dem Vormarsch. Länder wie Bhutan haben hier – zumindest nach dem, was wir hören – einen Riesenvorteil. Weil sie genau da hinein investieren: Sie machen eine Perspektive auf, zeigen einen Weg, leben intergenerativen Zusammenhalt. Die Älteren sind nicht einfach nur alt und „Ausschussware“, sondern werden auch als ,senior advisors‘ wertgeschätzt. Sie haben Erfahrung und sind die Bewahrer des kollektiven
Wissens einer Gesellschaft. Wenn ich diesen Aspekt also pflege und über die Politik unterstütze und nähre, dann hilft das der Gesellschaft. Gesellschaften, die es schaffen, diesen Bogen zu spannen, werden voraussichtlich weniger Ressourcen verbrauchen und insgesamt zufriedener sein.
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Donnerstag 26.06.2025
WILHELM TELL
Ab 19. Juni 2025 im Kino
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„Wenn wir schon kämpfen müssen und Blut vergießen,
so lasst es in unserer eigenen Sache geschehen.
Die Freiheit kaufen wir billiger als die Knechtschaft.“
Friedrich Schiller, Wilhelm Tell

Ein Film von Nick Hamm
Mit Claes Bang, Connor Swindells, Golshifteh Farahani, Jonah Hauer-King, Ellie Bamber, Rafe Spall, Emily Beecham, Jonathan Pryce, Ben Kingsley u.v.a.

Die Schweiz im frühen 14. Jahrhundert: Während das Heilige Römische Reich von inneren Machtkämpfen erschüttert wird, will der Habsburger König Albrecht (Ben Kingsley) seine Macht weiter ausdehnen. Doch in den Dörfern und Tälern der Schweiz entfacht seine Willkürherrschaft den Widerstand des Volks. Als der Jäger und ehemalige Kreuzritter Wilhelm Tell (Claes Bang) einem fliehenden Bauern Schutz gewährt, gerät er unweigerlich in den Kampf um die Freiheit seines Landes. Aber erst als Albrechts brutaler Statthalter Gessler (Connor Swindells) ihn öffentlich demütigt und seine Familie direkt bedroht, trifft Tell eine unumkehrbare Entscheidung: Er wird nicht nur zum Widerstandskämpfer – sondern zum Anführer einer Rebellion, die Geschichte schreiben wird.
Mit WILHELM TELL inszeniert BAFTA-Preisträger Nick Hamm („The Journey“) die weltberühmte Geschichte des Schweizer Nationalhelden als mitreißendes, modernes Historienepos voller Action, politischer Spannung und emotionaler Kraft. Inspiriert von Friedrich Schillers berühmtem Drama, bringt der Film die ikonische Geschichte eines Mannes auf die Leinwand, der für Freiheit, Gerechtigkeit und seine Familie kämpft – und dabei unsterblich wird.
In der Hauptrolle brilliert Claes Bang (Goldene Palme für „The Square“, „Dracula“) als Wilhelm Tell, an seiner Seite ein internationaler Star-Cast: Oscar-Preisträger Ben Kingsley („Gandhi“, „Schindlers Liste“), Connor Swindells („Barbie“, „Sex Education“) sowie Golshifteh Farahani („Paterson“), Ellie Bamber („Nocturnal Animals“), Rafe Spall („Jurassic World“), Emily Beecham („Little Joe“), Amar Chadha-Patel („Willow“) und der Oscar-nominierte Jonathan Pryce („The Two
Popes“).

Seine Weltpremiere feierte WILHELM TELL auf dem International Filmfestival von Toronto und lief danach auf dem Züricher Filmfestival. Produziert wurde der Film von Tempo Productions und Free Turn Entertainment.


Statement des Regisseurs

Wilhelm Tell ist eine der großen europäischen Legenden. Diese Geschichte hat mich schon immer fasziniert, nicht nur, weil ihr nie der kulturelle Status zugesprochen wurde, den sie verdient, sondern auch, weil sie noch nie im zeitgenössischen Kino umgesetzt wurde.
Ich konnte mich mit den zeitlosen Themen politischer Widerstand und moralischer Kompromisse auseinandersetzen, und dabei die mitreißende, epische Geschichte erschaffen, nach der die Legende verlangte.
Die Geschichte ist auffallend aktuell. Sie zeigt, wie wichtig politischer Widerstand ist, blendet aber nicht die emotionalen Kollateralschäden aus, die durch solchen Widerstand entstehen können. Ich habe Friedrich Schillers Stück als Rahmen für meine Adaption verwendet und mich dabei auf seine Sprache und Teile seiner Geschichte gestützt. Ich habe das Poetische mit dem Umgangssprachlichen kombiniert und eine Grammatik für den Film geschaffen, die für diese Zeit völlig authentisch ist. So konnte ich komplexe Ideen formulieren, aber auf eine unterhaltsame Weise.
Die Besetzung war fantastisch und näherte sich der poetischen Sprache mit einem Naturalismus, der dem Film einen Teil seines unverwechselbaren Flairs verleiht. Unser Wilhelm Tell ist ein Antiheld: Claes Bang spielt einen moralischen Mann, einen Familienvater, der eine dunkle Vergangenheit in sich trägt. Er sucht nicht den Kampf, weil er die Kosten des Krieges aus seiner Zeit bei den Kreuzzügen kennt. Dort lernte er seine Frau Suna kennen, die von Golshifteh Farahani furios und furchtlos gespielt wird. Connor Swindells spielt den Gegenspieler Gessler, einen jungen, überambitionierten österreichischen Statthalter, der es sich zum Ziel gemacht hat, die Schweizer „Bauern“ zu unterwerfen.
Gessler, Suna und Tell sind das Dreigestirn, die im Mittelpunkt des Kernstücks des Films stehen: der Apfelszene. Vergessen Sie alles, was Sie gehört haben, diese simplistische Version der Geschichte eines Jungen, der an einen Baum gefesselt ist und kurz davor steht, von seinem Vater gerettet zu werden. Die Wahrheit ist weit davon entfernt. Es geht um nichts Geringeres, als dass ein Vater gezwungen wird, seinen Sohn öffentlich hinzurichten. Politische Rache, aufgeführt wie ein Theaterstück.
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Donnerstag 19.06.2025
TYPISCH EMIL (mit ausführlichem Interview)
Ab 19. Juni 2025 im Kino
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Typisch Emil! Nach Bühnenauftritten und Zirkustournee, nach Theaterdirektion und Kinoleitung, nach Grafikbüro und Regieführung, nach einer Auszeit in New York und Bücherschreiben ist das neueste Projekt des Schweizer Kult-Kabarettisten da: ein Kinofilm! TYPISCH EMIL - Vom Loslassen und Neuanfangen bringt Emils unvergessliche Auftritte, seinen Humor und seine Sprache, die Generationen begeistert haben und immer noch begeistern, auf die Leinwand. Der Film geht dabei über den nostalgischen Blick auf die beliebten Bühnen-Figuren hinaus und taucht ein in eine Welt, in der Emil gegen die Schatten seiner Kindheit und den Druck des Ruhms kämpft, um seinen Platz als gefeierter Komiker zu finden. Nicht zuletzt ist TYPISCH EMIL die Geschichte einer grossen, romantischen Liebe.


Ein Film von Phil Meyer
Mit Niccel Steinberger und Emil Steinberger

TYPISCH EMIL - Vom Loslassen und Neuanfangen ist ein Dokumentarfilm über das Leben und Schaffen des aussergewöhnlichen Kabarettisten Emil Steinberger, der auch in Deutschland mit seinen Kabarettprogrammen, TV-Shows und dem Kinofilm DIE SCHWEIZERMACHER für Furore gesorgt hat.
Das Autorenteam des Films sind der Regisseur Phil Meyer, der Kameramann Elmar Bossard sowie zu einem bedeutenden Teil Niccel und Emil Steinberger selbst. Das Quartett hat zusammen die Firma Gorps Film gegründet, sich durch ungesehenes Archivmaterial gearbeitet, nach nie erzählten Geschichten geforscht, Fotos und Filme aus 90 Lebensjahren zusammengetragen und darauf basierend das Drehbuch verfasst. Entstanden ist ein Film über Mut, Liebe und den unermüdlichen Drang, sich immer wieder neu zu erfinden.
Ein Dokumentarfilm über 90 Jahre Emil Steinberger, in dem der unverkennbare Schalk des Künstlers immer wieder aufblitzt. Beim Zurich Filmfest 2024 feierte der Film Weltpremiere. FILMWELT bringt TYPISCH EMIL - Vom Loslassen und Neuanfangen am 19. Juni in die Kinos. Beim Filmfest in Emden im Juni 2025 findet die Deutschlandpremiere von TYPISCH EMIL statt – als Gast mit dabei ist OTTO!


Inhalt?

TYPISCH EMIL - Vom Loslassen und Neuanfangen beginnt mit der feierlichen Preisverleihung für Emil Steinbergers Lebenswerk und führt die Zuschauer:innen durch eine beeindruckende Zeitreise, die Emils Anfänge in Luzern, seine gefeierten Bühnenauftritte im deutsch- und französischsprachigen Raum und seine persönliche Entwicklung nachzeichnet. Archivaufnahmen, Interviews und nachgestellte Szenen beleuchten die prägenden Momente seines Lebens, von den ersten Schritten auf der Bühne bis hin zu seinem erfolgreichen Auftritt im Zirkus Knie, seinem kulturellen Engagement, seinen Rollen in Kultfilmen und dem kreativen Schaffen als Grafiker, Maler und Autor.
Der Film beschreibt Emils innere Konflikte und zeigt seine nicht ausgelebte Kreativität zu den Zeiten als er noch Postbeamter war und seine mutige Entscheidung, entgegen den Erwartungen seiner Eltern, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und einen unkonventionellen Karriereweg einzuschlagen.
Der spätere Neuanfang in New York, nach seiner großen Karriere in Europa, offenbart eine weitere Facette seines Charakters: Die Suche nach innerem Frieden in der Anonymität der Großstadt. Im Augenblick des Loslassens findet Emil Steinberger wahre Inspiration in der Liebe, die ihn über Ruhm und Einsamkeit gewinnen lässt. Die innige Beziehung zu Niccel, seiner Ehefrau, prägt nicht nur seinen persönlichen Neuanfang, sondern beflügelt ihn in der kreativen Entfaltung und versöhnt Emil mit seinen beliebten Bühnenfiguren. Ihre gemeinsamen Projekte und die gegenseitige Unterstützung sind im Film das Herzstück von Emils späteren Jahren.
Der Film gipfelt in Emils Rückkehr in die Schweiz, wo er nach Jahren der Abwesenheit ungeplant ein gefeiertes Comeback gibt, das bis heute anhält. Sei es als Autor oder Kabarettist auf der Bühne, die Freude des Publikums spiegelt die Anerkennung wider, die Emil für seine unermüdliche Kreativität und seine positive Einstellung entgegengebracht wird.
TYPISCH EMIL ist mehr als eine Hommage an den vielseitigen Komiker, es ist das inspirierende Porträt eines Mannes, dessen Humor, Sprache und künstlerische Vision Generationen geprägt haben. Emil Steinberger besitzt eine unnachahmliche Art, das Alltägliche wahrzunehmen und in aussergewöhnliche und zeitlose Momente der Komik zu verwandeln. Durch seine Geschichten, seine Liebe zum Menschen mit all seinen Fehlern, seinen Erfolgen und Misserfolgen, zeichnet der Film das Bild einer Person, die das Lachen als universelle Sprache versteht – eine Sprache, die Brücken baut, Trost spendet, das Leben in all seinen Facetten feiert und Mut macht.



Interview mit Emil und Niccel Steinberger

Wie kam es zur Idee für den Film?
Emil: Da ich in der Schweiz 10 Jahre lang 2 Kinos geführt habe, habe ich erfahren, dass gute Lebensgeschichten immer vom Publikum geschätzt wurden. Wir haben in unseren Ferien immer aus Freude versucht, gemeinsam Filmstories zu entwickeln, bis wir fanden, dass das etwas verrückte Emil-Leben auch eine gute Story ergeben könnte.
Niccel: In den bald 30 gemeinsamen Jahren mit Emil habe ich so viele interessante, lustige und beeindruckende Geschichten aus seinem Leben gehört, immer wieder. Der Gedanke, dieses verrückte Leben in einem Film zu schildern, hat sich einfach aufgedrängt. Und um so mehr, da Emil selber erzählen kann.

Hat Ihre Frau Niccel Sie zu der Idee inspiriert?
Emil: Meine Frau, Niccel, archiviert automatisch alle Ereignisse, Interviews und privaten Filme aus meinem und unserem Leben. Natürlich war sie von der Vielseitigkeit meines Lebens überrascht. Aber inspiriert hat uns zu diesem Filmprojekt, dass immer wieder Filmschaffende und TV-Sender auf mich zu kamen, mit dem Wunsch, einen Film über mein Leben zu machen.

Erzählen Sie doch etwas über die Entstehungsgeschichte und das Team mit dem Sie gearbeitet haben?
Emil: In der Filmbranche ein Team zu finden, bei dem man sich in der groben Form und den möglichen Filminhalten einigermaßen entspricht, ist nicht einfach. Wir haben 15 Jahre nach so einem Team gesucht, Filmgestalter, die nicht festgefahren sind und nur mit Hollywood-Maßstäben und verkrusteten Dreh-Gesetzen hantieren. Eines Tages hat uns jemand die Adresse von zwei jungen Filmschaffenden zugespielt. Es gab ein gemeinsames Kaffeetrinken, das zu einem Mittagessen ausgedehnt wurde und drei Monate später begannen wir mit der gemeinsamen Filmarbeit.
Niccel: Ich empfand die Zusammenarbeit mit so einem jungen Filmteam als ideal für uns. Sie gingen unkompliziert, dennoch respektvoll und auch fröhlich und liebenswürdig mit Emil und seinem prallen Leben um. Sie verschonten uns aber auch nicht, wenn sie anderer Meinung als Emil oder ich waren. Das war nicht immer einfach für uns – vor allem für Emil – aber das gehört zu so einem kreativen Prozess dazu.

Sie haben den Film gemeinsam vorbereitet. Wie nähert man sich so einem reichen Künstlerleben an?
Emil: Indem man auf DIN A 6-Kärtchen alle wichtigen Lebensphasen und Momente notiert, sie sammelt, bespricht, nach ihrer Wichtigkeit sortiert und beginnt, daraus eine Filmstory zu entwickeln.
Niccel: 90 derart ausgefüllte Lebensjahre mit all den Tätigkeiten und Erfolgen, die Emils Leben geprägt haben, die können erdrückend wirken, wenn man sich fragen muss, was nehmen wir in den Film und was nicht. Gut war, dass Emil bereits 2020 damit begonnen hatte, an seiner Autobiographie zu arbeiten und somit schon intensiv mit einem Rückblick auf sein Leben beschäftigt war. Trotzdem war es nicht leicht, dieses interessante Künstlerleben in einen Film zu pressen. Sicherlich half auch der "fremde" Blick von aussen, sogar von einer ganz anderen Generation, unserem Filmteam. Man selber klebt ja schnell mal zu nah an den eigenen Erlebnissen dran. Aber natürlich hätte es noch viel mehr zu erzählen gegeben.

Haben Sie während der Beschäftigung mit dem Film etwas Neues über sich selbst gelernt?
Emil: Natürlich sind die Erinnerungen an die Geschehnisse unerwartet aufgetaucht. Niccel fand beim Recherchieren ein Interview, das meine Mutter 1977 einem Journalisten gegeben hatte. Daran hatte ich mich gar nicht mehr erinnert und es war interessant, es lesen zu können. Es machte mich geradezu glücklich, da das, was ich immer über das Verhältnis zu meiner Mutter erzähle, zu 100% mit ihren Aussagen im Interview übereinstimmt.

Was macht für Sie den typischen Schweizer aus, dem Sie ja schonungslos den Spiegel vorhalten?
Emil: Es war nie mein Vorhaben, den Schweizern einen Spiegel vorzuhalten. Ich habe einfach versucht, Menschen nachzuahmen, habe aber dabei nie bewusst auf den Schweizer abgezielt. Deshalb fühlten sich auch Menschen in anderen Ländern, wie z.B. Deutschland in ihren Verhaltensweisen von mir karikiert und erkannten sich oder ihr Umfeld in meinen Nummern wieder. Natürlich hat aber in Deutschland mein nicht ganz perfektes Schweizer Hochdeutsch ein bisschen den Verdacht aufkommen lassen, ich würde nur Schweizer darstellen.
Wir Schweizer unterscheiden uns natürlich von Deutschen, Italienern, Franzosen. Das ist ja logisch. Ein Haupt-Unterschied zwischen Schweizern und Deutschen ist sicherlich, dass wir bedächtiger reden, langsamer und dadurch vielleicht auch etwas überlegter formulieren. Dieser Unterschied, finde ich, wird immer stärker.
„Dein zweistündiges Cabaret-Programm hätte ich in maximal einer Stunde gespielt“, sagte mal ein deutscher Kabarettist zu mir. Auch die Art der politischen Diskussionen ist in der Schweiz sanfter angelegt als in Deutschland.

Sie sind keine Schweizerin, Sie haben ‚interkulturelle Germanistik‘ studiert, was ist für Sie typisch Schweizerisch?
Niccel: Doch, ich bin Schweizerin. Und zwar NUR Schweizerin. Ich habe meinen deutschen Pass 2008 zwei Jahre nach meiner Einbürgerung, abgegeben. Aber ich habe 30 Jahre in Deutschland gelebt, bin dort aufgewachsen. Ich empfinde tatsächlich die Umgangsformen in der Schweiz als angenehmer. Ich war nie ein kämpferischer Typ. Ellbögele liegt mir nicht. Ich vermute, in der Schweiz geht man etwas anständiger miteinander um, weil ja das Land recht klein ist und man damit rechnen muss, dass man sich immer wieder mal begegnet. Es gibt aber auch Momente, wo ich über uns Schweizer denke, jetzt seid doch nicht so unterwürfig und überhöflich, sagt doch einfach mal, was ihr denkt und was ihr wollt.

Warum hat die Figur „Emil“ auch so gut in Deutschland funktioniert, und wer hat Sie seinerzeit nach Deutschland gebracht?
Emil: Beim früheren Süddeutschen Rundfunkt gab es zwei Unterhaltungschefs, die mich in den 70er Jahren in Basel „ausspioniert“ haben. Sie waren sofort davon überzeugt, dass ich meine Auftritte auch in Deutschland präsentieren müsste. Gesagt, getan, und wie der Blitz war auch der Erfolg sofort da. Kein Stuhl blieb in den Theatern leer, auch in den grössten Sälen nicht. Als ich in den frühen 2000er Jahren dann mit "Drei Engel!" nochmals in Deutschland tourte, zeichnete der SWR mein neues Programm auf und strahlte es auf der ARD aus. 4 Millionen Zuschauer.

Gibt es einen speziellen Auftritt in Deutschland, den sie in besonders guter Erinnerung haben?
Emil: Das spielte sich in Hamburg ab, wo ich im Schauspielhaus mit meinem Emil-Programm sehr kurzfristig engagiert wurde, weil das Zadek-Ensemble bei der Première streikte. Das Publikum kam in Gala-Aufmachung und wusste nicht, dass sie eine Emil-Vorstellung erwartet. Der Applaus nach der Vorstellung war zum Glück enorm.
Ich war – wie immer – mit meinem eigenen PKW angereist, in dem ich alle meine Bühnenrequisiten untergebracht hatte. Die Bühnenarbeiter begrüssten mich mit der Frage „Wann kommt denn der Sattelschlepper?“ Als ich ihnen entgegnete, dass ich alles in meinem PKW habe, nahmen sie mich nicht mehr so ganz ernst.
Nach der gelungenen Vorstellung aber kam ein Bühnentechniker zu mir und sagte „Emil, wir müssen für das Zadek-Stück Schnee auf der Bühne haben und ein Dutzend Schafe und Sie kommen mit einem Tisch und einem Stuhl und ein paar Kleidungsstücken und füllen dreimal den Saal!“ Beim Laden meines Autos nach den 3 Vorstellungen wollten alle helfen, so hatten sie mich ins Herz geschlossen.

Sie haben 2004 den Ehrenpreis des Deutschen Comedy-Preises und letztes Jahr den Ehrenpreis des Zurich Film Festivals bekommen. Wie wichtig sind Ihnen solche Auszeichnungen?
Emil: Wenn ich Preise erhalte, weiss ich, dass sich ein Gremium mit meiner Arbeit auseinandergesetzt hat und sie beurteilen musste. Dementsprechende schätze ich diese Preise als Preisträger sehr.

Warum haben Sie 1993 einen großen „Cut“ gemacht und sind nach New York gezogen?
Emil: In meinen Büchern "Wahre Lügengeschichten" und "Emil via New York" habe ich erzählt, welche Anfragen und Wunschlisten permanent auf mich hereinprasselten. Da musste ich einfach mal „Stopp“ sagen. Wenn man dann noch sieht – wie im Film TYPISCH EMIL ja dargestellt – wie viele und welche Zeitungsaushänge ständig über mich an den Kiosken hingen, dann versteht man den Druck, der auf mir lastete, noch besser. Ich musste einfach mal einen Schnitt machen.

Sie, Niccel, kamen 1996 nach New York, wie kam es dazu und wie sind Sie sich begegnet?
Niccel: In der Nacht auf meinen 20. Geburtstag schrieb ich Emil Steinberger einen Brief. Ich wollte Clown werden und bat ihn um Ratschläge, wo ich mich dazu ausbilden lassen könnte, da ich die Aufnahmeprüfung an der Scuola Dimitri nicht geschafft hatte. Aus diesem ersten Brief entstand eine zehnjährige Brieffreundschaft zwischen Emil und mir. Clown wurde ich nicht, aber das Thema Lachen liess mich nie los und so schrieb ich auch meine Abschlussarbeit an der Universität Bayreuth über das „Lachen und Weinen des Clowns“ und kreierte anschließend meine eigenen LachsemiNarre.
Meinen 30. Geburtstag wollte ich mit meiner Mutter in New York feiern. Zufällig war zu dieser Zeit auch Emil in New York. Wir trafen uns ein paarmal und er beglückte uns mit Tickets für Musicals und den Cirque du Soleil. Nach einer Woche reisten wir zurück nach Köln. Ein Jahr später rief Emil mich an und fragte „Hat es Dir gefallen in New York?“ – „Ja, sehr.“ – „Dann komm doch noch einmal!“ Also stieg ich an meinem 31. Geburtstag wieder in den Flieger nach New York und seither sind wir zusammen. Tag und Nacht, seit nunmehr 29 Jahren.

In New York haben Sie und Ihre Frau Niccel sich lieben gelernt – wer war die treibende Kraft, wieder zurück in die Schweiz zu ziehen?
Emil: Nach unserer New Yorker Begegnung, nach 10-jährigem Briefverkehr und näherem Kennenlernen in New York war es für mich selbstverständlich, dass ich den Wohnungsschlüssel drehte und Niccel New York nicht mehr verlassen konnte. Das war der eindeutig intelligenteste und wärmste Entscheid, den ich in meinem Leben getroffen habe und dem auch Niccel zugestimmt hat. Nach zwei gemeinsamen Jahren in New York wurde unsere schöne Wohnung verkauft. Wir mussten nach etwas Neuem suchen, was gar nicht einfach war.
Wir stellten aber auch fest, dass ich ständig für die Schweiz und Deutschland arbeite. Kolumnen schreiben, Interviews geben, TV-Sendungen in New York planen und gestalten, Fototermine machen … Irgendwann merkte ich, mit Niccel an meiner Seite kann ich wieder in die Schweiz gehen. Also heirateten wir noch in New York und zogen dann zurück in die Schweiz.

Wenn Sie sich die heutige Lage der Welt ansehen, gibt es überhaupt noch Gründe zu lachen?
Emil: Es muss doch noch Gründe zum Lachen geben, trotz ein paar dummen Köpfen. Sonst würden wir uns ja bei lebendigem Leibe vergraben, das wäre ja für den „Feind“ das praktischste Ziel. Zugedeckt mit Erde könnte unser Lachen nicht mehr ansteckend wirken. Darüber könnten dann nur noch die Erinnerungen jedes Einzelnen an Schönes hinweghelfen.
Niccel: Das Lachen ist die stärkste Macht und wird von den Machthabern gefürchtet. Die heutige Weltlage, mit all diesen Machtbesessenen fordert also unser Lachen heraus. Ich bewundere die Menschen zuhöchst, die während des 2. Weltkriegs in KZs in den dunkelsten Stunden ihres Lebens das Lachen, den Witz noch pflegten.
Damit darf man nie aufhören. Ich bemerke auch, dass den Menschen in unseren heutigen Zeiten das Lachen mehr denn je fehlt. Wir werden täglich durch die Medien zugeballert mit all dem Schlimmen und unbegreiflich Grässlichen, was wir Menschen veranstalten. Man muss sich mit all dem täglich auseinandersetzen. Das gehört zu unseren Bürgerpflichten. Aber langsam ist das Maß voll. Wenn wir uns da nicht mehr mittels des Lachens helfen würden, Dampf abzulassen oder sogar die Obrigen lächerlich zu machen, hätten wir verloren.

Über was oder wen haben Sie zuletzt gelacht?
Emil: Niccel und ich haben kürzlich im Theater „Teufelhof Basel“ eine tolle, humoristische Neuentdeckung gemacht, das deutsche Duo „Ulan und Bator“. Die beiden haben so eine großartige Komik, spielen perfekt und bieten ein Bühnenprogramm voller Überraschungen. Wir haben uns, wie man so schön sagt, weggeschmissen vor Lachen.
Niccel: Emil und ich lachen seit Jahren auch allwöchentlich über die „heute show“ und das „Magazin Royale“ im ZDF. Es schmerzt, wenn die dann jeweils in die Winter- oder Sommerpause gehen. Es ist etwas vom Schönsten, gemeinsam zu lachen. Da wir schon sehr viel gesehen haben, ist es nicht ganz einfach, uns auf der Bühne mit Komik so richtig zu überzeugen, aber wir entdecken doch immer wieder neue, riesengroße Talente. Eigentlich müssten wir einen „EMIL-Preis“ kreieren und alljährlich an unsere Neuentdeckungen vergeben. Aber da möchte ich dann auch in der Jury sitzen.
Traurig hingegen finden wir beide, dass es immer weniger richtig gute Clowns gibt. Clowns, die ihr Metier richtig beherrschen und die Menschen generationenübergreifend und auch nationenübergreifend zum Lachen bringen.

Sie sind jetzt 92 Jahre alt. Im Film sagen Sie: „Man hat immer eine Zukunft.“ Was sind Ihre aktuellen Pläne dafür?
Emil: Meine Zukunftspläne auszuplaudern, habe ich mir abgewöhnt. Meistens reagieren die Leute auf neue Ideen, die man ausheckt, eher skeptisch. Sie können das Erzählte nicht nachvollziehen, erkennen die Komik darin nicht. Das bremst dann sofort deinen Elan. Also schweige ich lieber und arbeite im Stillen. Nur meiner Frau vertraue ich mich in dieser Hinsicht an. Niccel darf bei meinen „großen“ Plänen mitdenken und mitschaffen. Darf … kann … muss. Sie tut dies gerne und ist für mich eine unglaublich gute Erinnerungs-Tankstelle.
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Donnerstag 12.06.2025
AN HOUR FROM THE MIDDLE OF NOWHERE
Ab 12. Juni 2025 im Kino
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Das ländliche Stewart County liegt ruhig und verschlafen im Südwesten von Georgia. Im Wald versteckt sich eines der größten Abschiebegefängnisse der Vereinigten Staaten. Bis zu 2.000 Menschen warten hier auf ihren Prozess. Überwiegend ohne juristische Begleitung. Ein juristisch faires Asylverfahren ist in vielen Gebieten der USA schwer zu erhalten, denn die Gefängnisse liegen meistens „An Hour from the Middle of Nowhere“.
So auch im Stewart County: Im Umkreis von 200 Kilometern gibt es keine privaten Asyl- und Migrationsanwälte außer Marty Rosenbluth, der sein Leben der Verteidigung der Menschenrechte verschrieben hat.
Gemeinsam mit seiner Assistentin Alondra kämpft Marty mit Sanftmut und leidenschaftlicher Hingabe für Menschen in Migrationshaft und gegen die Willkür der Gerichte. In beobachtenden Szenen erleben wir verschiedene Fälle und begleiten die Familie eines seiner Mandanten auf ihrer juristischen und emotionalen Achterbahnfahrt bis zum Tag der Gerichtsverhandlung.
Eine grandiose Erzählung über einen herausragenden Migrationsanwalts, seiner Assistentin und ihrer Klienten entsteht und ist eine authentische und stille Beobachtung der brutalen Abschiebungsmaschinerie der heutigen USA.
Der Film fühlt sich an wie der Ort – idyllisch und verloren. Empowernd und inspirierend.

Ein Film von Ole Elfenkaemper & Kathrin Seward


Über den Protagonisten Marty Rosenbluth

Marty Rosenbluth, geboren 1960 in New York, ist Anwalt für Migration und Bürgerrechtler.
Er besuchte zunächst das Antioch College und sehr viel später mit 47 Jahren die juristische Fakultät der University of North Carolina. Nach dem College arbeitete er ehrenamtlich für Amnesty International, ging nach Israel – Marty ist Jude und hat viele Familienmitglieder im Holocaust verloren – und arbeitete sieben Jahre als Anwalt für palästinensische Menschen im Westjordanland.
In dieser Zeit war er an der Produktion des preisgekrönten Dokumentarfilms „Jerusalem: Eine in Stein gemeißelte Besetzung?“ im Jahr 1995 beteiligt, der die Stadtplanungspolitik Israels und ihre Auswirkungen auf die Palästinenser detailliert beschreibt.
Zurück in den USA gründete er das gemeinnützige North Carolina Immigration Rights Project, um Einwanderern in der Gegend von Durham, North Carolina, zu helfen. Außerdem ist er bis heute Partner der Polanco Law PC, einer Kanzlei, die sich dem Schutz der Rechte von Familien und Einzelpersonen im Bereich Einwanderung, Strafrecht und Familienrecht verschrieben hat.
2016 war er Teil einer Gruppe von Bürgerrechtsaktivisten, darunter Rose Hamid, die 2016 auf Trumps Wahlkampfkundgebungen protestierten, um gegen seine Behandlung von Muslimen zu protestieren. Marty Rosenbluth entwarf die Sternabzeichen „Go Yellow Against Hate“, die die Proteste begleiteten. 2016 bot er syrischen Flüchtlingen außerdem kostenlose Rechtsberatung an.
2017, nach der Amtseinführung von Präsident Trump, zog er von Hillsborough, North Carolina, nach Lumpkin, Georgia. Lumpkin hat ein Internierungslager nahe der Grenze zu Alabama, und Rosenbluth beschloss, den dort inhaftierten Geflüchteten zu helfen, da es in der Stadt keine anderen Anwälte gab oder sie 225 Kilometer entfernt in Atlanta sitzen.
Einer Studie aus dem Jahr 2015 zufolge hatten nur etwa 6 % der dort Inhaftierten einen Anwalt, der sie vertrat. Rosenbluth lockte in den Folgejahren erfolgreich andere Anwälte in die Stadt, indem er ihnen ein freies Schlafzimmer in seinem Haus anbot.


Pressestimmen

Der Film fühlt sich an wie der Ort – idyllisch und verloren. Kathrin Seward und Ole Elfenkämper haben aus diesem erdrückenden Thema einen Film erschaffen, der empowert und inspiriert.
aus der Laudatio Gesa-Rautenberg-Preis 2024

Ole Elfenkämper und Kathrin Seward haben einen Dokumentarfilm gedreht, der genau zur richtigen Zeit ins Kino kommt. Darin blicken sie dem Migrationsanwalt Marty Rosenbluth bei seiner mühevollen Arbeit über die Schulter und legen die Schwächen und Ungerechtigkeiten des US-Justizsystems offen. Trotz der aktuell für viele Migranten aussichtslosen Lage macht ein unermüdlicher Einzelkämpfer wie der im Film porträtierte Marty Rosenbluth Hoffnung.
spielfilm.de

Dass sich die Situation zu einer regelrechten Hetzjagd auf diese Menschen entwickeln würde, konnte sich wohl selbst ein illusionsloser Jurist wie Rosenbluth nicht vorstellen – 4 von 5 Sternen!.
epd film

„You would learn more about how unjust our immigration system is spending one morning in the immigration court than you could learn in three semesters of law school.
Marty Rosenbluth im North Carolina Public Radio
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