Im März 2023 jährte sich zum 100. Mal der Todestag Dora Pejacevic. Aus diesem Anlass kam der Dokumentarfilm „DORA – Flucht in die Musik“ auch in die deutschen Kinos. Gleichzeitig fand in diesem Jahr ein vom Zagreber Philharmonischen Orchester und der Vatroslav-Lisinski- Konzerthalle auf Initiative von Chefdirigent Maestro Dawid Runtz organisiertes, fünftägiges Musikfestival statt. Zu den Interpreten gehörte unter anderem Martina Filjak.
Die in Zagreb geborene Pianistin hat in der Vergangenheit schon große Konzerte gegeben, begeisternde und mit Preise überhäufte Alben eingespielt. Ihre Virtuosität, ihre Präzision, aber auch ihre kraftvolle Sinnlichkeit sind ausgezeichnete Vorgaben, für die Interpretation von Stücken aus der Feder von Dora Peja?evi?. Auf dem vorliegenden Mitschnitt "Dora" aus einem der Festivalkonzerte präsentiert Martina Filjak ein Klaviertrio, mehrere Lieder für Mezzosopran und Klavier, sowie einige kleine Violinminiaturen mit Klavierbegleitung. Der Pianistin gelingt es, ihr Instrument auch in den stimmigen Violinminiaturen immer auf Augenhöhe mit dem von Andrej Bielow gespielten Soloinstrument zu halten. Sie setzt dynamische Farben, gestaltet die Stücke dramaturgisch ausgezeichnet.
In den Liedern für Gesang und Klavier findet sie an der Seite der Mezzosopranistin Martina Mikelic stets den passen, zurückhaltenden Ton. Sie begleitet feinsinnig, so dass sich die erfahrene Sängerin mit ganzer Leidenschaft den Vorgaben widmen kann.
Das Klaviertrio kann vielleicht als das Herzstück dieser Aufnahme gesehen resp. gehört werden. Eine wunderbar fließende, vierteilige Komposition von hellem Kolorit. Martina Filjaks Stärke war es schon immer, mit ganzer Hingabe eine subtile, zwanglose Harmonie in der Gemeinschaft zu stützen. Dieses feine, ausgeglichene Miteinander aller drei Instrumentalisten, neben dem Geiger Andrej Bielow ist diesmal die Cellistin Monika Leskovar mit von der Partie, erzeugt eine regelrecht strahlende Stimmung – in der die Kunst der Komponistin Dora Peja?evi? und ihre einzigartige harmonische Klangsprache hervorragend zum Ausdruck kommt.
Als Zugabe rezitiert Zrinka Cvitesic einen Brief Dora Pejacevic, den sie im Oktober 1922 in München an ihren Ehemann Ottomar Lumbe schrieb. Leider gibt es hierfür keine deutsche Übersetzung.
Viktor Brauer
Martina Filjak
„Dora“
Croatia Records
„Dora“
Croatia Records























