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Start: Dienstag 15.10.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 30.03.2025
Lenbachhaus: Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus + Antifaschismus
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Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus + Antifaschismus

Ausstellung vom 15. Oktober 2024 verlängert bis 30. März 2025
Lenbachhaus München 

"Die menschliche Seele ist international." (Bulletin international du surréalisme [Mezinárodní Buletin Surrealismu], Prag, April 1935)Der Surrealismus war eine politisierte Bewegung von internationaler Reichweite und internationalistischen Überzeugungen. Seine Anfänge liegen in der Kunst und der Literatur, er reicht jedoch weit über beide hinaus. Die Wirklichkeit war für die Surrealist*innenungenügend: Sie wollten die Gesellschaft radikal verändern und das Leben neu denken.Schon seit ihrem Zusammenschluss in den 1920er Jahren prangerten Surrealist*innen die europäische Kolonialpolitik an, später organisierten sie sich gegen Faschisten, kämpften im Spanischen Bürgerkrieg, riefen Wehrmachtssoldaten zur Sabotage auf, wurden interniert und verfolgt, flohen aus Europa, fielen im Krieg. Sie schrieben Poesie, feilten an der Dekonstruktion einer vermeintlich rationalen Sprache in einer vermeintlich rationalen Welt, arbeiteten an Gemälden und kollektiven Zeichnungen, fotografierten und collagierten, realisierten Ausstellungen. Der „armseligen“ Vorstellungswelt der Tagespolitik verwehrten sie Einlass in ihre Kunst.Die Regierung und Besatzung durch faschistische Parteien in mehreren Ländern Europas wie auch die Welt- und Kolonialkriege prägten den Surrealismus und zwangen die Leben seiner Protagonist*innen in unvorhersehbare Bahnen. Zugleich ergaben sich so erstaunliche Begegnungen und internationale Solidarisierungen, deren Verbindungslinien von Prag nach Coyoacán in Mexiko-Stadt, von Kairo ins republikanische Spanien, von Marseille nach Fortde-France auf Martinique, von Puerto Rico und Paris nach Chicago und zurück reichten. Surrealistisches Denken und Handeln fand damals und findet heute an mehreren Orten gleichzeitig statt. Statt als didaktische, lineare Erzählung wird die Ausstellung daher in verschiedene Episoden strukturiert, angeordnet ähnlich einer Landkarte. Ziel ist es, den Surrealismus als die streitbare und international vernetzte Bewegung sichtbar zu machen, als die ihn seine Vertreter*innen verstanden haben.Innerhalb ihrer Kunst bestanden die Surrealist*innen auf einer absoluten "Freiheit", die den Rest der Gesellschaft anstecken sollte. Unter Freiheit, einem belasteten Begriff, der unter verkehrten Vorzeichen auch damals schon von den Faschisten bemüht wurde, verstand derSurrealismus ein Zusammenleben, das nicht von Lohnarbeit getaktet war und in dem es größere gemeinsame Ziele als Nation und Profit gab. Sie kritisierten die Verkümmerung der Vorstellungskraft in einer Gesellschaft, für die Kunst und Poesie zu exzentrischen Tätigkeiten geworden waren. „Wenn jemand uns sagt, unsere Gegenwart habe ganz andere Sorgen im Kopf, als Gedichte zu schreiben, antworten wir: ‚Wir auch!‘“, schrieb ein Mitglied von La Main à plume, einer Gruppe, die im besetzten Paris in der Résistance kämpfte und Gedichtbände veröffentlichte.

Nicht zuletzt aufgrund dieser wesentlichen, aber offenen Beziehung zwischen Kunst und Politik beriefen sich spätere Bewegungen immer wieder auf den Surrealismus: Als Methode, die sich oft ganz selbstverständlich mit emanzipatorischen Anliegen verbindet, wurde er zum Beispiel während der 1968er-Proteste und von Vertreter*innen der Black Liberation aufgegriffen. Die Ausstellung am Lenbachhaus sieht sich als Bündelung von Versuchen, einen immer noch eng definierten und politisch verharmlosten surrealistischen Kanon zu revidieren und die Frage neu zu beantworten: Was ist Surrealismus?
Mit Werken und Texten von: Manuel Álvarez Bravo, Art & Liberté, Die Badewanne, Enrico Baj, Georges Bataille, Hans Bellmer, Erwin Blumenfeld, Victor Brauner, André Breton, Claude Cahun und Marcel Moore, Leonora Carrington, Aimé Césaire, Suzanne Césaire, Chicago Surrealists, Laura Corsiglia, Jayne Cortez, Roberto Crippa, Robert Desnos, Óscar Domínguez, Gianni Dova, Paul Éluard, Max Ernst, Erró, Esteban Francés, Eugenio Granell, Groupe Octobre, John Heartfield, Jind?ich Heisler, Jacques Hérold (geb. Herold Blumer), Kati Horna, Pierre Jahan, Ted Joans, Germaine Krull, Erich Kahn, Marion Kalter, Wifredo Lam, Heinz Lohmar, Jean-Jacques Lebel, Dyno Lowenstein, Dora Maar, René Magritte, La Main à plume, André Masson, Roberto Matta, China Miéville, Lee Miller, Joan Miró, Amy Nimr, Wolfgang Paalen, Ronald Penrose, Pablo Picasso, Antonio Recalcati, Ré Soupault, Jind?ich Štyrský, Yves Tanguy, Karel Teige, Toyen, Raoul Ubac, Remedios Varo, Wols.

Kuratiert von Stephanie Weber, Adrian Djuki?, Karin Althaus
Kuratorische Mitarbeit: Johannes Michael Stanislaus

Lenbachhaus
Luisenstraße 33, 80333 München

Abbildungen:

- Joan Miró, Nature morte au vieux soulier (Stillleben mit altem Schuh) / (Still Life with Old Shoe), 1937. 
The Museum of Modern Art, New York. Gift of James Thrall Soby 
© Successió Miró Archive / VG Bild-Kunst, Bonn 2024

- Max Ernst, L’ange du foyer (Der Hausengel) / (The Angel of Hearth and Home), 1937, 
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München, 
2013 als Schenkung der Theo Wormland-Stiftung GmbH erworben / Modern Art Collection, Pinakothek der Moderne Munich, acquired in 2013 as a gift from the Theo Wormland-Stiftung GmbH 
© Max Ernst / VG Bild-Kunst, Bonn 2024

- Victor Brauner und Wifredo Lam, Ohne Titel / Untitled, 1941, 
bpk / Musée d'art moderne de la Ville de Paris 
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024. Foto / Photo: bpk / Paris Musées, Dist. GrandPalaisRmn / image Beaux-arts de Paris

- Ted Joans, Outograph, 1993, 
Cutout und Collage auf gefundener Postkarte / Found postcard, cutout and collage, Privatsammlung / Private collection, New York 
© Ted Joans Estate, Courtesy of Laura Corsiglia and Zürcher Gallery
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Start: Freitag 29.11.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 11.05.2025
Museum Fürstenfeldbruck: Bruck bewegt! Migrationsgeschichte(n)
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Bruck bewegt! Migrationsgeschichte(n)

Museum Fürstenfeldbruck
Ausstellung vom 29. November 2924 bis 11. Mai 2025

Migration ist so alt wie die Menschheitsgeschichte – eine Tatsache, die auch in Fürstenfeldbruck tiefe Spuren hinterlassen hat, von der Römerzeit über die Klostergeschichte im Mittelalter und im Barock bis in die Gegenwart. Aus unterschiedlichen Gründen verließen Menschen ihre Heimat, kamen an, blieben da oder gingen wieder fort. Häufig waren Not und Verfolgung Anlass für den Aufbruch, aber manchmal auch Neugier und der Wunsch nach kulturellem Austausch. Die Ausstellung beleuchtet ausgewählte Aspekte der lokalen Migrationsgeschichte und gibt sichtbaren Zeugnissen Raum.
Migration ist nicht nur ein historisches Thema, sondern prägt unsere Gesellschaft bis heute maßgeblich. Sie manifestiert sich vor allem in den Biografien und Geschichten Einzelner. Das Herzstück der Ausstellung bilden acht Interviews von Zeitzeug:innen aus verschiedenen Herkunftsländern.
Migration polarisiert und wird gesellschaftspolitisch äußerst kontrovers diskutiert. Deshalb sieht das Museum Fürstenfeldbruck, das seit vielen Jahren auch Führungen für Migrant:innen anbietet, eine wichtige Aufgabe darin, über die Relevanz und den Einfluss von Migration in der Stadtgeschichte zu informieren und einen Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung zu leisten.
Die begleitende Fotoausstellung "Von ganz unten - Die letzten Dinge" des italienischen Fotografen Mattia Balsamini zeigt Gegenstände von Geflüchteten, die im Mittelmeer ertrunken sind. 

Museum Fürstenfeldbruck im Kloster Fürstenfeld
Fürstenfeld 6
82256 Fürstenfeldbruck

Abbildung:
- Koffer aus Siebenbürgen, 1950er Jahre, Privatbesitz
Foto: Wolfgang Pulfer
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Start: Samstag 15.02.2025; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 18.05.2025
Potsdam Barberini: Kosmos Kandinsky. Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert
Bilder
Kosmos Kandinsky. Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert

Ausstellung vom 15. Februar bis 18. Mai 2025
Museum Barberini, Potsdam

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte die Malerei einen tiefgreifenden Wandel. Künstler wollten nicht mehr das Sichtbare wiedergeben. Sie strebten nach einer neuen Bildsprache, die den künstlerischen Ausdruck auf das Zusammenspiel von Farben, Linien und Flächen reduzierte. Die Geometrische Abstraktion sah diese Elemente als visuelle Sprache, die die moderne Welt widerspiegelt und nationale Grenzen überschreitet. Kosmos Kandinsky. Geometrische Abstraktion im 20. Jahrhundert schlägt einen Bogen über sechs Jahrzehnte und zeigt, wie die Geometrische Abstraktion in all ihren Spielarten in Europa und den USA immer wieder einen neuen Ausdruck fand.

Angeregt von den fortschrittlichen Technologien und Theorien ihrer Zeit, darunter Konzepte der vierten Dimension und des Raum-Zeit-Kontinuums, erweiterten Künstler ihr Verständnis von Raum und Zeit. Mit Bildern von geometrischen Formen, die in einem unbestimmten Raum schweben, wollten sie kosmische Themen und höhere spirituelle Ebenen darstellen. Zentralfigur dieser Kunstrichtung war Wassily Kandinsky, der mit seiner Schrift Punkt und Linie zu Fläche die theoretischen Grundlagen dafür legte.?

Die Ausstellung zeigt 125 Werke von über siebzig Künstlerinnen und Künstlern, darunter Josef Albers, Sonia Delaunay, Barbara Hepworth, Wassily Kandinsky, El Lissitzky, Agnes Martin, Piet Mondrian, Bridget Riley, Frank Stella und Victor Vasarely. Zu den über dreißig internationalen Leihgebern gehören die Courtauld Gallery in London, das Whitney Museum of American Art und das Solomon R. Guggenheim Museum in New York, die National Gallery of Art in Washington, die Fondation Beyeler bei Basel, die Fondation Gandur pour l‘Art in Genf, und die Peggy Guggenheim Collection in Venedig.

Museum Barberini
Friedrich-Ebert-Str. 115
14467 Potsdam

Abbildung:

- Wassily Kandinsky
Weißes Kreuz, 1922
Öl auf Leinwand
100,5 × 110,6 cm
Peggy Guggenheim Collection, Venedig (Solomon R. Guggenheim Foundation, New York)

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Start: Donnerstag 27.02.2025; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 06.04.2025
Kunsthaus Kaufbeuren: ERWIN BIRNMEYER | Künstler und Kunstpädagoge
Bilder
Bilder
ERWIN BIRNMEYER | Künstler und Kunstpädagoge

Ausstellung vom 27. Februar bis 06. April 2025
Kunsthaus Kaufbeuren

„Ein Maler (wie ich) sieht sein Motiv und erlebt es. Das Gesehene berührt sein Inneres… wird ihm zum Erlebnis. Dies versucht er zu gestalten.“ (Erwin Birnmeyer)

Das Kunsthaus zeigt Werke des Künstlers und Kunstpädagogen Erwin Birnmeyer, der am 15. März 2025 seinen 99. Geburtstag gefeiert hätte. Die Ausstellung würdigt sein künstlerisches Schaffen ebenso wie seine Arbeit als Kunstpädagoge und Kunstvermittler, außerdem sein vielfältiges Wirken in Kaufbeuren – insbesondere auch für das Kunsthaus. Besonders ergreifend sind Erwin Birnmeyers Aquarelle und Zeichnungen aus seiner Zeit in russischer Kriegsgefangenschaft, die auf eindrucksvolle Weise die äußerst harten Lebensbedingungen im Arbeitslager dokumentieren.
2013 erstmals vom Stadtmuseum Kaufbeuren präsentiert – wird ein Teil dieser wichtigen Zeitzeugnisse in der Jubiläumsausstellung erneut für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft studierte Erwin Birnmeyer Malerei und Kunstpädagogik in München. Anschließend führten ihn seine frühen Berufsjahre nach Athen und Istanbul, wo stimmungsvolle Städte- und Landschaftsdarstellungen entstanden.
Sein ungewöhnliches Sprachtalent - in kürzester Zeit erlernte er Neugriechisch und Türkisch - half ihm dabei, die Atmosphäre dieser Länder besonders gut aufzuspüren und einzufangen. Neben Landschaftsdarstellungen, denen er sich ein Leben lang widmete, spielten auch Porträts eine entscheidende Rolle im Schaffen Erwin Birnmeyers. So fertigte er Bildnisse von Persönlichkeiten, deren Leben und Wirken ihn beeindruckten und beschäftigten, darunter Robert Rauschenberg, Eva Hesse, Andy Warhol oder Franz Kafka.
Den größten Teil seines Lebens blieb Erwin Birnmeyer der gegenständlichen Malerei treu. Erst in seinen letzten Lebensjahren begann er, sich mit abstrakter Malerei auseinanderzusetzen, die ihn zu farbintensiven, leuchtenden Darstellungen führte.
Erwin Birnmeyers fundierte Kenntnisse der Kunsttheorie, seine Begeisterung für die Kunst, seine Sprachgewandtheit und sein offenes empathisches Zugehen auf Menschen jeden Alters wirkten auf jeden Zuhörer ansteckend und inspirierend und machten ihn rasch zu einer „Institution“ als Kulturvermittler: So erhielt er bereits 1963 einen Lehrauftrag für Kunstgeschichte an der Universität in Istanbul, war für das bayerische Kultusministerium tätig für die Erstellung von Lehrplänen und prägte auf vielfältige Weise das kulturelle Leben der Stadt Kaufbeuren als Lehrer, beliebter Referent, Sachverständiger, Reiseleiter und auch als Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Kunsthauses. Zur Ausstellung erscheinen zwei Broschüren mit verschiedenen Texten von und über Erwin Birnmeyer.

Kunsthaus Kaufbeuren
Spitaltor 2
87600 Kaufbeuren

Abbildungen:

- Erwin Birnmeyer
Herbstlandschaft (Kirchweihtal), 1995
Privatsammlung

- Erwin Birnmeyer
Istanbul von Yedikule aus, 1962
Privatsammlung
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Start: Samstag 01.03.2025; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 20.07.2025
Tegernsee: Picasso, Beckmann, Turner und andere. Geschichten, die das Meer erzählt
Bilder
Bilder
Picasso, Beckmann, Turner und andere. Geschichten, die das Meer erzählt

Ausstellung vom 01. März 2025 bis 20. Juli 2025
Olaf Gulbransson Museum Tegernsee

Das Meer kommt an den See – Michael Beck, Vorstandsvorsitzender der Olaf Gulbransson Gesellschaft e.V. Tegernsee (OGG), bringt erneut eine fulminante Ausstellung nach Tegernsee. Wie bei seinen vorhergehenden Ausstellungen stammen die Werke aus Privatbesitz. Es ist das Motiv, das die unterschiedlichen Leihgaben vereint: Das Meer steht im Mittelpunkt der Bilder. Sie stammen von verschiedenen Künstlern, aus vier Jahrhunderten. „Ich bin aufgeregt, diese wunderbaren Bilder hier zu hängen“, schwärmt Michael Beck bei den Vorbereitungen zur Ausstellung. „Ich kann gar nicht sagen, welches ich am meisten mag. Eines begeistert mich mehr als das andere.“

Die ältesten Werke stammen aus dem 17. Jh. Da ist ein Canaletto (eigentlich: Giovanni Antonio Canal, 1697–1768), oder da gibt es „Dutch Ships Underway in a Moderate Breeze, from the Anchorage off Vlieland, aus der Zeit um 1645, von Willem van de Velde dem Älteren (um 1611–1689). Der jüngste Künstler ist Heribert C. Ottersbach (geb. 1960), einer der wichtigen deutschen Zeitgenossen. Das jüngste Bild wurde 2019 von Pedro Cabrita Reis (*1956) gemalt. Er wiederum ist einer der wichtigsten Künstler Portugals. Sein Werk nennt er Os desenhos da maré baixa #4, also Zeichnungen bei Ebbe und Flut“. Im Katalog wurden die Originaltitel beibehalten, für die Ausstellung gibt es auch Übersetzungen der Titel. Mancher Leihgebende hatte sich sehr intensiv mit seinem Bild auseinandergesetzt, so dass es darum für ihn wichtig ist, wie der Besucher die Bezeichnungen verstehen kann.

Es sind große Namen dabei, wie Henri Matisse, August Macke, Emil Nolde oder Egon Schiele und es sind zauberhafte Werke zum Verlieben dabei. Da wäre das entzückende „On the Shore of our Sea, Julia Dear!, 1911“ von Lyonel Feininger (1871–1956) oder abstrakt expressive „August Sea No. 3, 1972“ von Robert Motherwell (1915–1991).

Der Schriftsteller Florian Illies
„Das Meer – es ist ein Ort der Sehnsucht und der Urgewalten, in seiner Tiefe lagern Schätze und Ungeheuer“, schreibt der Autor und Kunsthistoriker Florian Illies im Katalog. „So zeitlos ist es als Thema, wie in einer ewigen Wellenbewegung kehren die großen Themen in allen Jahrhunderten wieder, keines der zentralen Gefühle wird je über Bord geworfen: Es geht also um Sehnsucht in diesen Bildern, das vor allem, es geht um Abschied, um Hoffnung, um Angst und Ohnmacht. Es geht aber auch um Schönheit, um die Freuden der Entspannung, um plätschernde Gefühle, um Paare, Passanten, um zerstörerischen Sturm und um überraschendes Strandgut, um Wehmut und um Aufbruch. Bilder, die vom Meer erzählen, erzählen also in Wahrheit immer vom Leben an sich.“ Genau dieses lässt sich beim Gang durch die Ausstellung wunderbar erfahren.

Olaf Gulbransson Museum
Kurgarten
583684 Tegernsee

Abbildungen:

- Lyonel Feininger (1871–1956)
Badende am Strande (V), 1915
Öl auf Leinwand, 44 x 78 cm
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025

- Giacomo Balla (1871–1958)
Marina, 1919
Öl auf Holz, 11,1 x 24,6 cm
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025
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Start: Sonntag 02.03.2025; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Montag 09.06.2025
Franz Marc Museum: ELFRIEDE LOHSE-WÄCHTLER „ICH ALS IRRWISCH“
Bilder
ELFRIEDE LOHSE-WÄCHTLER „ICH ALS IRRWISCH“

Ausstellung vom 02. März bis 09. Juni 2025
Franz Marc Museum, Kochal am See

Das Franz Marc Museum widmet der Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899–1940) eine umfassende Ausstellung, die ihr einzigartiges Œuvre und die bewegte Lebensgeschichte beleuchtet. Mit rund 80 Gemälden und Zeichnungen aus öffentlichen und privaten Sammlungen bietet die Schau einen facettenreichen Überblick über alle Werkphasen der Künstlerin, deren unverwechselbare Bildsprache tief in die Themen Identität, Ausgrenzung und Selbstermächtigung  eintaucht.
Einblicke in eine radikale künstlerische Stimme.

Lohse-Wächtler gilt als eine der bedeutendsten weiblichen Stimmen der Kunst der Neuen Sachlichkeit, deren Werk durch Empathie und Dynamik besticht. In ihrer nur knapp zwei Jahrzehnte währenden Schaffenszeit entwickelte sie eine eigenständige und einfühlsame Bildsprache, die Themen wie Leid, Lust, Bedrohung und Einsamkeit eindringlich verarbeitet.
Die Ausstellung zeigt atmosphärisch dichte Szenen aus der Hamburger Bordell- und Kneipenwelt, unkonventionelle Typenporträts und eindrucksvolle Selbstbildnisse. Besonders ihre Werke der Hamburger Jahre (1925–1931) spiegeln die prekäre Lebenswelt und die künstlerische Intensität dieser Phase wider. Hier entstanden kraftvolle Arbeiten, in denen sie selbstbewusst auch in traditionell männlich geprägte Räume wie den Hafen oder St. Pauli vordrang.

Das Leben und Werk einer kompromisslosen Künstlerin
Bereits mit 16 Jahren verließ Lohse-Wächtler ihr Elternhaus und war ab 1918 unter dem Pseudonym »Nikolaus Wächtler« in der Dresdner Avantgarde aktiv. Zu ihren Freunden zählten prominente Künstler wie Otto Dix, Conrad Felixmüller und Otto Griebel. Die Hamburger Jahre markieren eine künstlerische Hochphase, sind jedoch auch geprägt von persönlichen Krisen, die 1929 zu einem ersten Klinikaufenthalt führten. Ihre kraftvollen Werke entstanden oft im Angesicht existenzieller Bedrohungen – eine Geschichte von Selbstermächtigung, die 1940 mit ihrer Ermordung im Rahmen der nationalsozialistischen Krankenmorde (»Aktion T4«) tragisch endet.

Eine Ausstellung des Ernst Barlach Hauses, kuratiert von Karsten Müller in Kooperation mit dem Franz Marc Museum und der Kunsthalle Vogelmann.

Franz Marc Museum – Kunst im 20. Jahrhundert
Franz Marc Park 8-10
82431 Kochel a. See

Abbildung:

- Elfriede Lohse-Wächtler: Die Zigarettenpause (Selbstporträt), 1931 
Privatsammlung Hamburg 
Foto: Privatbesitz
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Start: Freitag 14.03.2025; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 19.10.2025
Salzburg Museum der Moderne: Slice of Life - Von Beckmann bis Jungwirth
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Slice of Life
Von Beckmann bis Jungwirth

Ausstellung vom 14. März 2025 bis 19. Oktober 2025
Museum der Moderne Salzburg

Das Museum der Moderne Salzburg präsentiert unter dem Titel Slice of Life. Von Beckmann bis Jungwirth eine Ausstellung mit Werken, die als Reaktion auf innere und äußere Ausnahmesituationen entstanden sind. 
In herausfordernden Zeiten kann Kunst als Zufluchtsort dienen – sie wird zum Ausdrucksmittel, zum Ventil, zum Gegenentwurf und zur Möglichkeit, das Unbegreifliche fassbar zu machen. Statt einer passiven Hinnahme entsteht eine künstlerische Auseinandersetzung, die Perspektiven öffnet und Veränderung sowie einen hoffnungsvolleren Blick in die Zukunft ermöglicht.
So sind auch viele Werke aus den Sammlungen des Museum der Moderne Salzburg in Zeiten des Umbruchs entstanden – geprägt von der existenziellen Bedrohung im Krieg wie bei Max Beckmann, von Erfahrungen der Flucht wie bei Lyonel Feininger oder vom Kampf um Sichtbarkeit in einem männerdominierten Kunstbetrieb, wie ihn Maria Lassnig thematisiert. Die gezeigten Werke verhandeln Themen, die in unserer – aufgrund der Kriegsereignisse, den Auswirkungen des Klimawandels und der zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft – scheinbar aus den Fugen geratenen Welt aktueller denn je sind.
Mit Werken von Max Beckmann, Margret Bilger, Lyonel Feininger, Greta Freist, Adolf Frohner, Richard Gerstl, Friedensreich Hundertwasser, Martha Jungwirth, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin, Else Lasker-Schüler, Maria Lassnig, Marino Marini, Max Oppenheimer, Madame d’Ora, Florentina Pakosta, Arnulf Rainer, Rudolf Schönwald, Zbyn?k Sekal, Sophia Süßmilch, Wilhelm Thöny

Die in der Ausstellung präsentierten Gemälde, Grafiken, Fotografien und Objekte reflektieren die jeweiligen gesellschaftlichen und politischenVerhältnisse zur Zeit ihrer Entstehung. So ging besonders mit dem NS-Regime für viele Künstler:innen eine existenzielle Bedrohung einher: Die Zwangsmitgliedschaft in der Reichskulturkammer etwa legte fest, wer als Künstler:in tätig sein durfte – jene, die als „entartet“ galten oder jüdischer Herkunft waren, wurden ausgeschlossen, entrechtet oder verfolgt. Kulturelle Netzwerke wurden zerstört und viele sahen sich dadurch gezwungen, ins Exil zu gehen – eine Erfahrung, die ihr Schaffen nachhaltig veränderte. In ihren Arbeiten reflektierten sie das Zurücklassen von Heimat und Identität, das Fremdsein, aber auch die Hoffnung auf einen Neuanfang.
Einige in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen behandeln in ihren Arbeiten auch ihre eigenen, oft leidvollen Erfahrungen mit gesellschaftlichen Normen und der männlichen Übermacht. Sie spiegeln den Kampf um Sichtbarkeit in einem männerdominierten Kunstbetrieb wider und hinterfragen bestehende Rollenbilder und Machtverhältnisse – sei es durch Provokation, Ironie oder abstrakte Bildsprachen. Neben äußeren Umbrüchen spielen auch persönliche Krisen eine zentrale Rolle im Werk vieler Künstler:innen. Psychische Erkrankungen, obsessive Beziehungen oder Verlusterfahrungen hinterließen tiefe Spuren und fanden Ausdruck in der Kunst – als Ventil zur psychischen Entlastung oder als Versuch, die erlittenen seelischen Verletzungen besser verarbeiten zu können.
Kuratorin: Barbara Herzog

Museum der Moderne Salzburg
Altstadt (Rupertinum)
Wiener-Philharmoniker-Gasse
95020 Salzburg, Austria 

Abbildungen: 

- Else Lasker-Schüler, Der Bund der wilden Juden, 1923, 
aus „Theben. Gedichte und Lithographien“, Buch mit 10 handkolorierten Lithografien, 
Museum der Moderne Salzburg, 
Foto: Bettina Salomon 

- Oskar Kokoschka, Mädchenbildnis, um 1913, Öl auf Leinwand, 
Museum der Moderne Salzburg © Fondation Oskar Kokoschka / Bildrecht, Wien, 2025, 
Foto: Rainer Iglar
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Start: Samstag 15.03.2025; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 22.06.2025
Museum Penzberg: Kataklump – eine Idee. Heinrich Campendonk, Paul van Ostaijen, Fritz Stuckenberg
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Kataklump – eine Idee.
Heinrich Campendonk, Paul van Ostaijen, Fritz Stuckenberg

Ausstellung vom 15. März bis 22. Juni 2025
Museum Penzberg - Sammlung Campendonk

„Was uns verbindet ist, glaube ich, daß unser Instinkt in Kunst und Sexus der Gleiche ist.“
19.10.1919, Fritz Stuckenberg an Paul van Ostaijen

Künstlern Heinrich Campendonk (1889-1957) und Fritz Stuckenberg (1881-1944) sowie dem Dichter Paul van Ostaijen (1896-1928). In der spannungsreichen Dreierkonstellation prallen künstlerische Vorstellungen, die Lebensrealität in der jungen Weimarer Republik und Zukunftsvisionen aufeinander. Drehund Angelpunkt ist die Achse zwischen dem ländlichen Seeshaupt und der Kunstmetrople Berlin in den Jahren zwischen 1919 und 1921.
Am Starnberger See schien sich zeitweilig eine Art Künstlerkolonie zu etablieren, in der sich die Kreativen in diesen Jahren austauschten. Sie suchten nach neuen künstlerischen Formen der Moderne, um einen Impuls für die Bewegung nach dem „Blauen Reiter“ zu setzen. Der Name des geplanten Manifestes war „Kataklump“, bezogen auf das lautmalerische, flämische Wort für davongaloppierende Pferde. Anhand ihres Kunstschaffens und ihrer Briefe ergeben sich neue, teils sehr private Einblicke.

(…) in Seeshaupt muß man Schafe und Kühe malen, der Käufer will Alpenduft mitnehmen. (…) Sonst ist nichts zu machen.“
5.8.1920, Fritz Stuckenberg an Walter Dexel

Als wahrhaften Großstädter verschlägt es Fritz Stuckenberg im Oktober 1919 (bis August 1921) von Berlin – nicht ganz freiwillig – nach Seeshaupt. Von der ländlichen Idylle verspricht er sich neben geringen Lebenshaltungskosten und einer besseren Versorgungslage künstlerische Inspiration, wie sie Wassily Kandinsky, Franz Marc oder Heinrich Campendonk erlebten. Als enger Vertrauter unterstützt der Dichter Paul van Ostaijen Fritz Stuckenbergs Idee, in die Nähe Campendonks zu ziehen. Mit dem Besuch bei Campendonk im Juli 1919 entwickelt sich zwischen dem Maler und dem Dichter eine gegenseitig inspirierende, tiefe Freundschaft.

„Drei Wochen war nun der flämische Dichter Paul van Ostaijen hier, mit welchem ich mich sehr angefreundet habe, dann will im August der Maler
Stuckenberg kommen.“
23.07.1919, Heinrich Campendonk an Walter Dexel

Es entspinnt sich ein intensiver und vertrauter Briefwechsel zwischen Oberbayern und Berlin, der noch heute intime Einblicke in die Lebens- und Arbeitssituation avantgardistischer Künstler bietet. Die Briefe schildern die Suche nach neuen Ausdrucksformen, ihre Pläne und auch das Scheitern, das Ringen um Sichtbarkeit und die Konfrontationen mit bürgerlichen Moralvorstellungen. Heinrich Campendonk ist in dem Dreiergespann ein Ruhepol, Paul van Ostaijen das Bindeglied. Stuckenberg und Campendonk hatten vermutlich bereits 1916 persönliche Bekanntschaft über die STURM-Galerie in Berlin gemacht. Nach anfänglichen Kontroversen raufen sich die beiden in Seeshaupt zusammen, dennoch erwidert Campendonk den von Fritz Stuckenberg initiierten Bildertausch nicht. Auch stellt er die amerikanische Sammlerin Katherine S. Dreier, die Campendonk in den USA bekannt machte, bei ihrem Besuch in Seeshaupt Stuckenberg weder vor, noch führt er sie in dessen Atelier.
Die Freundschaft zwischen Campendonk und Paul van Ostaijen dagegen hält bis zu dessen Tod 1928 und wird auch danach noch sichtbar: So entsteht um 1940 das Hinterglasbild „Melopee“, eine Interpretation van Ostaijens gleichnamigen Gedichts.
Die Ausstellung zeigt Werke von Heinrich Campendonk und Fritz Stuckenberg, die um 1920 entstanden und Grundlage für die Gespräche in Seeshaupt waren. Das Titelbild trägt die Widmung Stuckenbergs an Campendonk. Zum ersten Mal werden Korrespondenzen und Publikationen von Paul van Ostaijen hinzugezogen, um ein umfassendes Bild der Lebenswirklichkeit von Kulturschaffenden in der Weimarer Republik zu schildern.
Sowohl für Campendonk als auch für Stuckenberg waren die Jahre in Seeshaupt äußerst ereignisreich und geprägt von künstlerischer Selbstfindung und Weiterentwicklung. Der Ausgangspunkt kontroverser Diskussionen um Kunstpolitk war Herwarth Waldens avantgardistische STURM-Galerie. Aus diesem Umkreis stammen die Arbeiten von Wassily Kandinsky, Paul Klee, Kurt Schwitters sowie von William Wauer
und runden das Bild dieser künstlerisch und politisch turbulenten Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ab.

"Ostaijen, Topp, Muche, Stuckenberg, die 4 Namen tönen gut (…).“
19.1.1920, Fritz Stuckenberg an Paul van Ostaijen

Werke der Künstler der ebenfalls aus diesem Umkreis stammenden Kollegen Georg Muche, Arnold Topp und Walter Dexel ergänzen die Ausstellung, denn auch sie sollten an der neuen Künstlergruppierung „Kataklump“ partizipieren und standen mit den Dreien in (Brief-)Kontakt. Den künstlerischen und brieflichen Konversationen unter dem Titel ‚Kataklump‘ eine Ausstellung zu widmen, ist somit eine späte Realisierung ihrer Pläne, die einst scheiterten.
Gleichzeitig mit der Ausstellungseröffnung erwartet die Besucher in der Dauerausstellung „Fokus Campendonk“ ein neues Highlight im Erdgeschoß: Das in geheimnisvollen Rottönen schimmernde Gemälde „Hirtin mit Kühen“ entstand 1920 und zeigt seine Beschäftigung mit der Arbeiterstadt Penzberg. Die melkende Bäuerin mit ihren Kühen in einer facettierten Landschaft schuf Campendonk in seinem Atelier in Seeshaupt zu der Zeit, als auch Stuckenberg dort lebte. Das Gemälde aus der Sammlung des Lenbachhauses in Nachbarschaft zu „Der Garten“ aus der
Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart führt zwei Highlights aus jenem Schaffensjahr zusammen.

Museum Penzberg - Sammlung Campendonk
Am Museum 1
82377 Penzberg

Abbildung:

- Heinrich Campendonk, Mädchenakt und Kühe, um 1918, Aquarell und Deckfarben auf Papier 
© Privatsammlung, VG Bild-Kunst Bonn 2025
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