»Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg (1895–1969). Porträt eines Malerlebens
Buchheim Museum Bernried
Ausstellung vom 02. März 2024 bis 09. Juni 2024
Franz Sales Gebhardt-Westerbuchberg hat ab 1934 viele Jahre in einem Bauernhof oberhalb des Chiemsees als Maler-Landwirt gewirkt. Erst ab 1952 konnte er sich ausschließlich auf die Malerei konzentrieren. Die Ausstellung speist sich bis auf eine Ausnahme aus Werken der Sammlung von Joseph Hierling. Sie präsentiert neben Landschaften, Stillleben und biblischen Historien eine große Zahl von Selbstporträts Gebhardt Westerbuchbergs. Wie kaum ein anderer Zeitgenosse der »verschollenen Generation« hat er sich über seine Selbstbildnisse so intensiv und schonungslos mit seinem Erscheinungsbild auseinandergesetzt. Ferner wird der in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gemalte
Tyll-Zyklus zu sehen sein.
Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg fand durch die Internierung im Ersten Weltkrieg in England und den Zeichenunterricht des Bildhauers G. A. Bredow zur Malerei. Seine Lehrjahre an der Münchner Akademie waren von der konservativen Kunst von Adolf Hengeler und Carl Johann Becker-Gundahl geprägt. Bei einer Reise durch Spanien lernte er 1927/28 die dortige Landschaft kennen, die ihn als Maler stark beeinflusste, und er studierte dort die Malerei von Velázquez. Kaum hatte er sich als Maler und Landwirt auf dem Westerbuchberg niedergelassen, musste er während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsberichterstatter einrücken. Nach 1945 befreite er sich unter anderem mit dem Tyll-Zyklus und mit den Monotypien zur Passion von den Erlebnissen der Kriegsjahre. Ein Hauptwerk jener Zeit ist das monumentale Triptychon der Kreuzigung. In seiner späten Malerei entstehen zahlreiche Überblickslandschaften, in denen er sich an Jean-Baptiste Camille Corot orientiert.
Ein prägendes Element im Schaffen des Malers Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg sind seine Selbstbildnisse. Sie haben ihn sein ganzes aktives Schaffen an entscheidenden Momenten begleitet. Angesichts von mehr als 25 bekannt gewordenen Selbstbildnissen aus allen Phasen seines Lebens nimmt dieser Künstler eine Sonderstellung in der Kunst des 20. Jahrhunderts ein. Von 1923 bis 1968, also wenige Monate vor seinem Tod, hat er immer wieder sein Ebenbild im Spiegel kritisch in den Blick genommen. Als junger Mann posierte er stolz vor der Leinwand im Atelier der Münchner Kunstakademie oder zeigte sich in verschiedenen Rollen. Später nahm er gerne seinen Geburtstag zum Anlass, um sich als Maler die Frage nach dem eigenen Ich zu stellen. Immer wieder präsentierte er sich als Künstler, aber auch als in der Verantwortung für Frau und Söhne stehender Familienvater. In späteren Jahren erlaubte er sich in seinen Selbstporträts Anspielungen auf von ihm verehrte Vorbilder wie Velázquez. Stets aber atmen seine eigenen Bildnisse den gleichen männlich-ernsten Respekt vor dem Leben, wie es seine Landschaften angesichts der Schönheit der Schöpfung ausstrahlen.
Tyll-Zyklus zu sehen sein.
Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg fand durch die Internierung im Ersten Weltkrieg in England und den Zeichenunterricht des Bildhauers G. A. Bredow zur Malerei. Seine Lehrjahre an der Münchner Akademie waren von der konservativen Kunst von Adolf Hengeler und Carl Johann Becker-Gundahl geprägt. Bei einer Reise durch Spanien lernte er 1927/28 die dortige Landschaft kennen, die ihn als Maler stark beeinflusste, und er studierte dort die Malerei von Velázquez. Kaum hatte er sich als Maler und Landwirt auf dem Westerbuchberg niedergelassen, musste er während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsberichterstatter einrücken. Nach 1945 befreite er sich unter anderem mit dem Tyll-Zyklus und mit den Monotypien zur Passion von den Erlebnissen der Kriegsjahre. Ein Hauptwerk jener Zeit ist das monumentale Triptychon der Kreuzigung. In seiner späten Malerei entstehen zahlreiche Überblickslandschaften, in denen er sich an Jean-Baptiste Camille Corot orientiert.
Ein prägendes Element im Schaffen des Malers Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg sind seine Selbstbildnisse. Sie haben ihn sein ganzes aktives Schaffen an entscheidenden Momenten begleitet. Angesichts von mehr als 25 bekannt gewordenen Selbstbildnissen aus allen Phasen seines Lebens nimmt dieser Künstler eine Sonderstellung in der Kunst des 20. Jahrhunderts ein. Von 1923 bis 1968, also wenige Monate vor seinem Tod, hat er immer wieder sein Ebenbild im Spiegel kritisch in den Blick genommen. Als junger Mann posierte er stolz vor der Leinwand im Atelier der Münchner Kunstakademie oder zeigte sich in verschiedenen Rollen. Später nahm er gerne seinen Geburtstag zum Anlass, um sich als Maler die Frage nach dem eigenen Ich zu stellen. Immer wieder präsentierte er sich als Künstler, aber auch als in der Verantwortung für Frau und Söhne stehender Familienvater. In späteren Jahren erlaubte er sich in seinen Selbstporträts Anspielungen auf von ihm verehrte Vorbilder wie Velázquez. Stets aber atmen seine eigenen Bildnisse den gleichen männlich-ernsten Respekt vor dem Leben, wie es seine Landschaften angesichts der Schönheit der Schöpfung ausstrahlen.
Buchheim Museum
Am Hirschgarten 1,
Am Hirschgarten 1,
82347 Bernried am Starnberger See
Abbildungen:
- Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg
Kopfweiden am Fluss, vor 1934
Öl auf Leinwand
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kopfweiden am Fluss, vor 1934
Öl auf Leinwand
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
- Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg
Spanischer Fischerhafen, 1963
Öl auf Leinwand
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Spanischer Fischerhafen, 1963
Öl auf Leinwand
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
- Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg
Golgatha, die Erde bebte..., 1962/64
Öl auf Leinwand
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Golgatha, die Erde bebte..., 1962/64
Öl auf Leinwand
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
- Franz S. Gebhardt-Westerbuchberg
Krautgarten auf der Fraueninsel, o.J.
Öl auf Hartfaser
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Krautgarten auf der Fraueninsel, o.J.
Öl auf Hartfaser
Sammlung Joseph Hierling im Buchheim Museum der Phantasie
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024