In INTERVIEW werden Persönlichkeiten vorgestellt, die auf unterschiedlichste Weise das kulturelle Leben gestalten und bereichern - dabei oftweit über die Landesgrenze hinaus wirkend. Hier eine kleine Auswahl der Vorgestellten: Henning Venske, Gisela Schneeberger, Inga Rumpf, Hauschka, Stoppok, Wellküren, Isabelle Faust, Fritz Egner, Willy Michl, Nik Bärtsch, Ewa Kupiec, Symin Samawatie, Axel Hacke u.v.a.m.
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1. 217. Anna Holzhauser - Mitten in der Nacht, wenn der Mond mich weckt
2. 216. Anna-Marie Schluifelder - Das Bergson Kunstkraftwerk ist eine spektaku...
3. 215. Silke Eberhard – Es ist wie Fliegen
4. 214. Buben im Pelz – Der Marathon fehlt
5. 213. Ulla Lenze – Von Beethoven bis Electro
6. 212. Sven Faller – Gegen alle Vorurteile
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Montag 11.03.2024
217. Anna Holzhauser - Mitten in der Nacht, wenn der Mond mich weckt
Anna Holzhauser stammt aus einer Künstlerfamilie und ist selbst Musikerin, Komponistin und Musikpädagogin. Sie studierte an der Hochschule für Künste Bremen Elementare Musikpädagogik und Klavier und Jazzgesang an der Hochschule für Musik und Theater München. Sie tritt mit ihrem Bruder Florian im Duo The Cupcakes auf und leitet das Anna Holzhauser Trio.
Am Samstag 16. März stellt Anna Holzhauserin Zusammenarbeit mit ihren Eltern und dem Duo Text will Töne im Augsburger Abraxas Theater Sommestraße 30 ihr neues Album „Paula - Ein Lied aus deinen Bildern“ Live vor. Anna Holzhauser und ihre Band beziehen sich literarisch und musikalisch auf das Werk und das Leben der Malerin Paula Modersohn-Becker.
Der Abend läuft unter dem Motto: DIE KUNST IST DOCH DIE ALLERSCHÖNSTE. Beginn ist 20.00 Uhr

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Anna Holzhauser: Als Kind habe ich innerhalb meiner Großfamilie viel musiziert und gesungen, wir Kinder wurden ganz natürlich eingebunden. Mein Vater ist Jazzgitarrist und meine Mutter
Schauspielerin. Sie beide haben sich bei der Musiktheater Produktion Linie 1 im Stadttheater Augsburg kennengelernt und so war ich öfter mal hinter der Bühne, im Publikum oder auch in der Maske mit dabei. Das hat mich fasziniert und ich fand es sehr spannend, die Verwandlungen dort zu beobachten und den ganz eigenen Theatergeruch mochte ich sehr.
Später haben meine Eltern sich selbstständig gemacht und das Fakstheater Augsburg gegründet, ein mobiles Theater für Kinder.
Meine Brüder und ich waren meist die Ersten, die ihre neue Musik hören durften oder nach einer Aufführung unser kindliches Feedback gaben. Erste Erfahrungen an der Gitarre sammelte ich während meiner Grundschulzeit autodidaktisch und durch Unterricht bei meinem Vater: Kinderlieder singen und die passenden Akkorde hörend auf der Gitarre zu entdecken war aufregend. In der ersten eigenen Band, die wir selbstbewusst die Super#Holzis tauften, spielten wir bei unserem allerersten Gig auf dem Schulhof: Schule ist blöd!
Als ich ans Gymnasium kam lernte ich klassisches Klavier, später Jazzklavier und E-Bass. Erst als Teenager mit meiner Band Till Salu kam ich eher zufällig zum Singen. Es war ein tolles Gefühl eigene Lieder zu schreiben, sich Texte auszudenken, gemeinsam für einen Gig zu proben, Flyer zu verteilen, die eigene Musik auf CDs zu brennen oder total bekloppte Bandfotos mit einer Wegwerfkamera zu schießen.
Nach dem Abi habe ich in Bremen Musikpädagogik und klassisches Klavier bei Frau Almut Cordes studiert. Sie hat mich sehr geprägt und mir nicht nur viel am Klavier, sondern auch über das Leben beigebracht. Anschließend zog ich nach München, um an der Hochschule für Musik und Theater Jazzgesang zu studieren. Dort konnte ich an meine Band Erfahrungen aus meiner Zeit als Teenager anknüpfen und fing wieder an eigene Musik zu schreiben.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
AH: Es gibt keine bestimmte Zielgruppe für mich, da sich hier in mir dann etwas sträubt und das so kommerziell anmutet. Für mich ist Musik etwas sehr persönliches, aber gleichzeitig auch verbindendes, die uns genau wie ein Buch eine andere Welt näher bringen kann oder unsere Empathie wachsen lässt.
Vielleicht: Alle die Lust auf echtes Zuhören bzw. Freude an lyrischen Texten haben und offen sind für einen Stilmix aus Pop, Jazz und Singersongwriter Elementen. Diese seltsamen Grenzen zwischen U- und E- Musik empfinde ich seit meiner Jugend als sehr befremdlich.


KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
AH: Alles unter einen Hut bekommen: Meine Arbeit als Musikpädagogin, die Verantwortung als Mutter von zwei Kindern im Grundschulalter und meine Selbstständigkeit als Musikerin und Komponistin. Genug Vertrauen zu haben, dass manches auf mich zukommt, ohne dass ich etwas künstlich herbeiführen muss und gleichzeitig das Selbstbewusstsein im richtigen Augenblick die Dinge in die Hand zu nehmen und sich für wichtige Projekte einzusetzen.

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
AH: Im Sommer 2024 ein Besuch im Louisiana Museum in Dänemark. Ein absoluter Traumort für mich: Ein architektonisch interessantes Museum am Meer, weitläufig, mit viel Grün und sehr alten Bäumen. Wir haben dort eine intensive, multimediale Ausstellung des Musikers und Künstlers Ragnar Kjartansson erlebt. Das wirkt bis heute nachhaltig auf mich.
Auch die Kinder fanden es toll, denn sie konnten sich dort ganz frei bewegen und selbst in Werkstätten aktiv werden. Für die Erwachsenen gab es Kaffee. So schlau diese Dänen!:)
Zwischendrin saßen wir draußen im feuchten Gras, streckten die Zehen aus und konnten dabei unkompliziert ein Freiluft Live-Konzert genießen. Es war wirklich eine spezielle, fast elegische Atmosphäre an diesem besonderen Ort mit dem gräulich wolkenbehangenen Himmel gepaart mit sonnigen Momenten, dem Meer und zugleich der Musik zu lauschen.

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
AH: Das Song Schreiben in meinem Musikzimmer. Ich mag diese ruhigen Momente, wenn die Kinder versorgt sind und ich mich zurückziehen kann, um ohne Ablenkung in der Arbeit zu versinken. Das Allerschönste sind die ersten Proben mit den Musikern, wenn das, was ich mir ausgedacht habe lebendig wird, weil die Ideen von mir und der Band zusammenkommen.
Magisch ist auch die Arbeit im Studio z.B. für mein neues Album „Paula - Ein Lied aus deinen Bildern“. Dieses gemeinsame Abtauchen ist eine ganz intime und intensive Arbeit, bei der es mir danach schwer fällt wieder in den Alltag zurückzufinden. Der Tag nach einem wichtigen Konzert, wenn alle Anspannung der letzten Wochen abfällt und ich das im ganzen Körper spüren kann.
Zusammenfassen kann man diese Erlebnisse wohl mit einem Gefühl völliger Gegenwärtigkeit. Das ist wohl auch der Zauber eines Album, hier werden diese Momente fixiert. Gleichzeitig ist der Weg dorthin manchmal geprägt von Selbstzweifeln und wirren Ängsten, die aber durchschritten werden müssen, um diese wundersame Präsenz herzustellen.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
AH: Ja, ich höre viel Musik. Manchmal bleibe ich bei einem Stück hängen und höre sie in der Schleife. Zuletzt folgende Stücke: You can’t catch me now - Olivia Rodrigo, Show You - Cyrille Aimee, Heroines- Jakob Bro, Praise- Aaron Parks. Das ist dann wie eine Art Meditation, fast Besessenheit, aber von der richtig guten Art!
Als Kind konnte ich ein Hörspiel ewig oft anhören und teils fließend mitsprechen. Noch heute habe ich ganz genau die besonders schönen oder speziellen Sprecherstimmen und deren stimmliche Eigenheiten und Nuancen im Kopf und sie laufen bei mir wie in einem Film mit, während ich den Kindern Bücher wie „Das Kleine Gespenst“ oder dieses hier vorlese: „Die Geschichte die euch diesmal erzählen werde ist höchst merkwürdig, erstens ist sie merkwürdig weil sie merkwürdig ist und zweitens ist sie wirklich passiert.“ (Erich Kästner, "Pünktchen und Anton")
Am liebsten höre ich Jazzmusik in allen Facetten von Ella Fitzgerald, über Cyrille Aimee, Joni Mitchell, Bill Evans, bis hin zu Brad Mehldau oder Billie Eilish. Mir gefällt auch die Energie von den Ärzten oder Madsen. Die Band Muse mag ich, weil es eine echte gewachsene Band ist, mit der ich mich identifizieren kann. Sie haben auch als Teenager in irgendeinem Keller in England angefangen Musik zu machen.
Was das wirklich schwere Texten und Vertonen auf deutsch/österreichisch angeht, liebe ich die Musik von Element of Crime, Dota, Sarah Lesch oder auch das wienerisch#morbide, leicht kaputte von Voodoo Jürgens.
Auch in klassische Musik von Brahms, Schubert, Bach, Mozart oder Beethoven kann ich mich versenken, wobei ich manches nicht in jeder seelischen Verfassung anhören kann.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
AH: Nachdem ich lange traurig war, dass die vielen CDs in meinem Regal plötzlich gar keinen Wert mehr haben sollen und ich aus Trotz auf Live Konzerten immer noch weiter Alben kaufe und Spotify viel länger als Andere nicht genutzt habe, muss ich zugeben, dass das Streaming mir im Alltag sehr viel Freude macht.
Aber in mir rebelliert immer noch etwas gegen diese Form des Musik Konsumierens, daher habe ich mir zu meinem letzten Geburtstag einen Plattenspieler gewünscht. Vom Hörerlebnis ist das mein Favorit und kommt tatsächlich einem Live-Konzert sehr nahe.
Ich bin aber auch eher der Mensch der bei der Auswahl von 100 Joghurtsorten im Supermarkt eher plötzlich keine Lust mehr auf Joghurt hat.

KK: Was lesen Sie momentan?
AH: Obwohl ich sehr gerne lese, bin ich seit die Kinder auf der Welt sind, nicht mehr so viel zum Lesen gekommen, da ich abends oft sehr müde vom Tag bin. Meine letzten Bücher habe ich im Urlaub gelesen: "Love is a Mixtape" - von Liebe, Leid und lauter Musik von Rob Sheffield und "Ein eigenes Haus" von Deborah Levy. Beide mochte ich sehr.
Wir lesen den Kindern aber viel vor. Aktuell: "Der Wald heult" von Petra Hartlieb und Hubert Flattinger, ein tolles Buch für Kinder. Die Erwachsenenwelt wird dort immer wieder als charmant chaotisch und für Kinder manchmal wenig nachvollziehbar entlarvt. Mit diesem Buch haben wir schon ein paar lustige und gruselige Momente erlebt. Es wird wieder kommen das entspannte Lesen, das weiß ich ganz sicher und darauf freue ich mich jetzt schon.

KK: Was ärgert Sie maßlos?
AH: Fanatismus in jeglicher Hinsicht, rechtes Gedankengut, Ignoranz, Überheblichkeit, Männer, die Frauen nicht auf Augenhöhe behandeln oder sie nur als Objekt sehen, sich selbst überschätzende Diktator*innen & Frauen, die ihre wertvolle Lebenszeit damit verschwenden, Brotzeitvideos für Instagram zu drehen. Außer es macht sie tatsächlich extrem glücklich, Herzen aus Gurken auszustechen, dann kann ich da mitgehen.
Ich ärgere mich aber auch über mich selbst, wenn ich mir eine ähnliche Art Videos mit einer befremdlichen Mischung aus Staunen und Unverständnis ansehe.

KK: Was freut Sie ungemein?
AH: Wenn die Hühner vom Garten nebenan zu Besuch kommen. Ich kann mich dann sehr darüber freuen, dass ich mich um sie nicht kümmern muss und mich trotzdem an Ihnen erfreuen darf, wie sie durch den Garten flitzen und mich und die Kinder zum Lachen bringen.
Über den extrem guten Capuccino, der mich stabil jeden Morgen auf dem Frühstückstisch empfängt und den nur mein Mann so gut machen kann, weil er diese Art von positiver Pedanterie besitzt, die mir selbst fehlt, die mich manchmal in den Wahnsinn treibt, aber die ich heimlich sehr an ihm bewundere. Also im Grunde unzählige sehr viele kleine Dinge.

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
AH: Für meine Barbies und meine Puppen habe ich früher selbst aus alten Stoffen ganze Kollektionen erstellt. Deswegen freut es mich, wenn meine Tochter urplötzlich anfängt, aus Stoffresten Kleider für ihre Puppenmädels zu entwerfen. Sie hat dafür aber sehr viel mehr Geschick als ich. Während der Schwangerschaft habe ich gerne gestrickt, da ich das Aussuchen der Farben und die Haptik der Wolle mochte und gerne schenke. Leider bin ich handwerklich nicht sehr geduldig und manchmal etwas fahrig.
Aber ich liefere oft die erste Idee und mein Mann näht dann das Wahnsinns - Prinzessinnenkleid oder baut die Bank oder was auch immer uns wieder einfällt. Zuletzt haben wir unser hässliches Klo renoviert und die braunen 60-Jahre Fließen in einem tollen Blauton überstrichen. Das hat Spaß gemacht!

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
AH: Juliette Binoche in „Chocolat“, Rachel Brosnahan und viele andere Schauspieler in der Serie „The Marvelous Mrs. Maisel“, eine grandiose Serie, über den Aufstieg und das Scheitern einer Comedian in den 1950er Jahren. An dieser Serie ist alles gut, die Kleider, die Musik und die Schauspieler, Winona Ryder in „Night on Earth“, John Cusack in „High Fidelity“, Charlie Caplin generell…Ich merke gerade ich war lange nicht in einem Erwachsenen Film im Kino.

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
AH: Eine Wunschmaschine, die würde aber auf keinen Fall unsere Probleme lösen… . Nein, ich denke nicht oder einen Putzroboter, ich selbst finde putzen unglaublich langweilig, aber es ist schon schön, wenn es sauber ist. Hm, dank von KI gibt es den aber sicher schon oder sicherlich sehr bald.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
AH: Im Grunde bin ich Teamplayer, weil es Freude macht gemeinsam etwas zu bewirken. Als schüchterner Mensch mit vielen Antennen fühle ich mich von großen Gruppen manchmal überfordert. Daher stehe ich hier oft kritisch, beobachtend am Rand und bin nicht der Wortführer. An guten Tagen schaffe ich es mit Galgen-Humor verfahrene Situationen zu retten oder klärende Fragen zu stellen, an schlechten ziehe ich mich zurück und fange an an mir selbst zu zweifeln.

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
AH: Mitten in der Nacht, wenn der Mond mich weckt und alles um mich still ist. So ist mein Song A Winter’s Tale von meinem ersten Album "Departure Time" entstanden. Draußen war es sternenklar und die ersten Schneeflocken tanzten durch die Nacht.
Auf dem Weg zum Kindergarten, wenn plötzlich eine Textzeile entsteht, um die man lange gerungen hat, oder in einem Gespräch mit einer guten Freundin, wenn die Idee für ein neues Stück entsteht.
Oder während ich diese eine Mail lese, die mit „Sorry for the Silence“ beginnt und ich mir denke: Cooler Songtitel.

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
AH: Online lese ich nicht so gerne. Hier bin ich ein Ohrenmensch: ich höre sehr gerne Bayern 2 oder Deutschlandradio Kultur, das Format Jazz und Politik, das immer Samstags um 17 Uhr auf BR2 läuft, mit dieser für mich betörenden Stimme von Lukas Hammerstein, höre ich oft.
Außerdem liebe ich den Podcast von Till Reiners und Moritz Neumeier: Talk ohne Gast. Humor hilft mir, mich selbst und auch das ganze wilde Treiben um mich herum nicht so ernst und wichtig zu nehmen.

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
AH: Ein Tag? Ok, ich liebe wohl die Herausforderung mehr als ich dachte.:)
Als Staatsministerin für Kultur würde ich generell mehr Geld in die Kultur und die kulturelle Bildung unserer Kinder stecken.Mehr kreative und kostenfreie Plätze mit gut ausgestatteten Proberäumen, Ateliers, Werkstätten und Begegnungsmöglichkeiten für Künstler, Jugendliche, Kinder und Menschen die Lust auf Kultur haben. Einen Raum für die Subkultur halte ich für ein wichtiges Puzzleteil für die Zukunft unserer Kinder, in der sie sehr kreative und bewegliche Köpfe brauchen werden, um all den aktuellen Herausforderungen zu begegnen.

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
AH: Ich würde nie eine Autobiographie schreiben, das würde mich extrem langweilen.

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
AH: Jeden Tag versuche ich meine Kinder dabei zu begleiten keine Idioten zu werden, denen die Gemeinschaft egal ist. Dabei mache ich ständig viele Fehler und scheitere sicher mehrmals pro Tag oder benehme mich oft genug selbst wie eine Idiotin. Wenn sie lernen, dass es in Ordnung ist Fehler zu machen, während man sich um etwas bemüht und sie zwei stabile Erwachsene werden, würde mich das sehr glücklich machen.
Was mich angeht: Ich sehe mich gerne mit meinem Mann in einer kleinen Tinyhouse#Siedlung gemischt mit jungen, alten und sehr alten Menschen. So eins mit Holzofen an einem kleine Bach und viel Natur.
Oft könnte man mich in der Stadtbücherei oder bei Discy antreffen mit einem Buch oder auffällig viel zu vielen Büchern im Arm oder Kopfhörern auf dem Kopf. Mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen, würde ich dann im Café um die Ecke bis abends dort sitzen und lesen, wenn sie mich lassen und ich mich traue. Abends trifft man mich mit meinen Freundinnen beim Tanzen oder ich gebe selbst ein Konzert.
Musik machen möchte ich bis ich sterbe!
Im Hinblick auf die Lage der Welt habe ich im Moment kein gutes Gefühl. Beim Erstarken von rechtsextremen Tendenzen weltweit und den Herausforderungen der Klima Krise, muss ich gerade oft an meine Luzi-Oma denken, die immer wieder in Gesprächen meinte: „Bitte nie wieder so einen Krieg. Anna, das ist das Allerschlimmste. Das kann sich keiner vorstellen.“
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Freitag 08.03.2024
216. Anna-Marie Schluifelder - Das Bergson Kunstkraftwerk ist eine spektakuläre, ganz neue Venue in München und dabei ein privat initiiertes Projekt.
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Foto Anna-Marie Schluifelder: Georg Stirnweiß
Mit den rund 850 Konzerten, die während ihrer dreieinhalbjährigen Amtszeit als “Head of Office and Production” im Jazzclub Unterfahrt stattfanden, hat Anna-Marie Schluifelder das kulturelle Leben in München maßgeblich beeinflusst. Kolleg*innen und Freunde sprechen von einer unglaublich hart arbeitenden und effektiven Person, die immer uneitel für die Szene und die Musiker*innen da ist.

Seit Oktober 2022 gehört Schluifelder zum Team eines großen neuen Kulturprojekts, dem Bergson Kunstkraftwerk in Aubing am westlichen Stadtrand von München, das im April als "einzigartiger Ort für Konzerte, Kunst, Gastronomie und Events" eröffnet wird. Interview für den Internationalen Frauentag von Sebastian Scotney


Sebastian Scotney: Gab es einen Moment in deinem Leben, in dem du wusstest, dass die Verantwortung für Live-Veranstaltungen ein wichtiger Teil deines Lebens sein würde?
Anna-Marie Schluifelder: Ja, das war im Januar 2006, als ich die große Chance bekam Leiterin der Veranstaltungsabteilung einer bekannten Tourismusdestination in Bayern (Bad Wörishofen, 80km von München entfernt) zu werden. Musik und Konzerte waren privat schon immer sehr wichtig für mich. Beruflich aber kam die Liebe dazu dann tatsächlich durch die Tätigkeit. Es war total verrückt, denn ich wurde damals mit gerade mal 22 Jahren Leiterin eines städtischen Veranstaltungsbüros, ohne vorher jemals eine Veranstaltung organisiert zu haben. Ich habe eine journalistische Ausbildung, ich war also die absolute Quereinsteigerin und es war learning by doing. Ich blieb 13 Jahre. Du kannst Dir vorstellen, dass der Job ein sehr wichtiger Teil meines Lebens war. Wir haben dort jährlich über 3.000 Veranstaltungen angeboten, der Stadt war das kulturelle Angebot sehr wichtig. Das war meine große Schule und ich bin unendlich dankbar für diese Chance.

SC: Und war der Jazz schon immer da ... oder kam er plötzlich?
A-MS: Ausgewiesener Jazzfan war ich 2006 noch nicht, aber ein großer Bluesfan. In Bad Wörishofen fand auch ein Jazzfestival statt, es gibt dort ein wunderbares altes Kino, das war der Veranstaltungsort.
Das Festival wurde 1991 von Bürgern in privater Initiative ins Leben gerufen, die Stadt unterstützte das Projekt aber von Anfang an. Als Leiterin der Veranstaltungsabteilung war ich deshalb Teil des „Arbeitskreises Jazz“. Ich traf auf wunderbare Menschen, wurde mit offenen Armen aufgenommen, habe viel gelernt, durfte aber auch viel beitragen. Das Festival - und damit der Jazz - wurden zu meinem Herzensprojekt. Der Festivalgründer Horst Fröhlich ist bis heute einer meiner besten Freunde und ich habe ihm sehr viel zu verdanken, 13 Festivals haben wir gemeinsam veranstaltet.

SC: Für Leser, die die Münchner Jazzszene nicht kennen: Was waren die großen Entwicklungen der letzten Jahre?
A-MS: Mich hat besonders die junge Szene sehr beeindruckt. Ich hatte das Glück in der Unterfahrt viele Studierende des Jazz-Instituts der Hochschule für Musik und Theater München erleben zu dürfen. Und ich bin sehr glücklich darüber jetzt beobachten zu können, wie diese großen Talente erfolgreich ihren Weg gehen. Shuteen Erdenebaatar zum Beispiel, Nils Kugelmann, Alma Naidu, Enji Erkhem… und viele andere.
Ich würde mir wünschen, dass die Münchner Szene insgesamt mehr Aufmerksamkeit erhält. Aber vielleicht können wir da ja mit dem Bergson einen Beitrag leisten.

SC: Menschen in deiner Position entwickeln einen "sechsten Sinn" für das, was schiefgehen könnte, und sorgen dafür, dass die Dinge richtig laufen... gibt es ein Beispiel, auf das du stolz bist?
A-MS: Ha, ja, das ist sicher richtig! Wenn man sehr regelmäßig Live-Konzerte mit international tourenden Musiker*innen organisiert, dann passiert so einiges. Man kann nur vorbauen und die guten Rahmenbedingungen schaffen, was spontan passiert, damit kann man nicht kalkulieren. Das weiß jede Veranstalter*in. Wichtig ist, einen kühlen Kopf zu bewahren und Lösungen zu finden, auch mal um die Ecke zu denken. Und vor allem im Vorfeld auch auf alle Kleinigkeiten zu achten, damit die Künstler*innen es möglichst leicht haben, sich wohlfühlen und einen erfolgreichen Gig spielen können. Ich denke das macht den Unterschied. Das kann ich sehr gut und darauf bin ich stolz.

SC: Was ist Bergson? Und beschreibe Deine Rolle und warum Du gerne dort bist.
A-MS: Das Bergson Kunstkraftwerk ist eine spektakuläre, ganz neue Venue in München und dabei ein privat initiiertes Projekt. Unsere Basis ist ein altes Heizwerk aus den 1920er-Jahren. Ein beeindruckendes, wunderschönes Gebäude, das die Eigentümer umbauen und es der Kultur gewidmet haben. Das Ziel ist ein kulturelles Gravitationszentrum zu schaffen, einen Ort, an dem Kultur anders dargeboten und erlebt werden kann. Alles, was dort an Musik passiert, machen wir selbst oder veranstalten wir selbst. Wir haben zum Einen die Jazzrausch Bigband als resident band. Darüber hinaus haben wir einen Stamm an 100 lokalen Musiker:innen aus dem Jazz und der Klassik aufgebaut, die Bergson Artists, die in unseren Eigenproduktionen zu erleben sein werden. Und wir bieten Bands eine Bühne, die wir richtig gut finden. Für das Booking bin ich verantwortlich und ich leite das Künstlerische Betriebsbüro, bin also auch für die Organisation und die reibungslosen Abläufe zuständig.
Das Bergson bringt Kunst, Kultur, Events und Gastronomie zusammen und das in einem architektonisch aufregenden Gebäude, das sehr ästhetisch und geschmackvoll ausgestattet ist. Wir haben neben den unterschiedlichsten Veranstaltungsräumen auch 2.000 Quadratmeter Galeriefläche im Haus, dazu ein eigenes Restaurant mit Tagesbar und Biergarten. Es vereint ganz viel von dem, was mir persönlich viel bedeutet. Und das Team ist unglaublich!

SC: Erzähl uns von den Spielräumen und Deiner Rolle. Hoffnungen, Träume.
A-MS: Ich wünsche mir, dass das Projekt in seiner Einzigartigkeit die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient und viele Menschen zu uns kommen. Damit die Vision Wirklichkeit wird und die viele Arbeit und der Mut belohnt werden.

SC: Stimmt es, dass die beiden Leute, Leo Betzl und Roman Sladek, die vor allem durch ihre Arbeit mit der Jazzrausch Big Band bekannt sind, jetzt deine Kollegen bei Bergson sind? Wie wird das funktionieren?
A-MS: Leo Betzl gehört zu unseren Bergson Artists, er wird also viel auf unseren Bühnen zu erleben sein. Und Roman Sladek ist mein Chef. Er ist unser Artistic Director und leitet die Geschäfte der Bergson Kultur GmbH, die für alles Kulturelle im Haus verantwortlich zeichnet. Das ganze Projekt ist ja ein Privatunternehmen, wir erhalten keine öffentlichen Fördergelder. Gleichzeitig ist das Bergson das neue Zuhause seiner Jazzrausch Bigband. Bei Roman laufen die Fäden zusammen, sein Pensum ist unglaublich. Denn die Bigband existiert ja auch noch außerhalb des Bergsons und tourt regelmäßig. Aber wenn das jemand kann, dann Roman!

SC: Was ist Deine Meinung zum Frauentag?
A-MS: Ich finde den Aktionstag wichtig, hatte aber ehrlicherweise bislang keinen großen persönlichen Bezug dazu. Das wird sich nach diesem Interview für mich sicher ändern – und ich hoffe, dass der Weltfrauentag viele solcher Änderungen bewirken kann.
Wie man in meinem konkreten Fall nun sieht, ist es eine tolle Möglichkeit, Aufmerksamkeit und Plattformen zu schaffen bzw. zu geben. Man muss sie nur nutzen. Danke, dass Du das Thema aufgreifst und den Tag zum Anlass für Deine Interviewreihe nimmst.
(Interview aus http://londonjazznews.com/)

Homepage Bergson: https://bergson.com/
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Mittwoch 28.02.2024
215. Silke Eberhard – Es ist wie Fliegen
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Fot: Dovile Sermokas
Silke Eberhard ist DIE Altsaxophonistin in Europa - vielleicht auch darüber hinaus. „I Am Three“ ist eines von derzeit ca. fünfzehn Projekten, die sie entweder selbst leitet, oder Teil der Formation ist. Ob mit Günter „Baby“ Sommer, Gery Hemingway, Ulrich Gumpert oder Joe Fonda - im Mittelpunkt steht immer die Improvisation, in den unterschiedlichsten Facetten. „Dabei schaufelt sie unablässig, wie ein Heizer, Traditionen in den Kessel ihres kreativen Katalysators und heraus kommt am anderen Ende ein sehr individuelles, bewegliches, flüssiges Konstrukt, das dramaturgisch klug aufgebaut ist und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Intellekt und Leidenschaft, zwischen berührender Ballade und mutiger Attacke schafft“, war an dieser Stelle anlässlich eines Konzertes im März 2015 in Germering mit Jan Roder am Bass und Kay Lübke am Schlagzeug zu lesen. Damals beschäftigte sich Silke Eberhard intensiv mit Eric Dolphy. Zu ihrem jetzt beim englischen Label Leo Records erschienenen Album „In Other Words“ mit dem I Am Three Trio, stehen und sitzen ihr Trompeter Nikolaus Neuser und Schlagzeuger Christian Marien zur Seite. Charles Mingus, der exzentrische wie geniale Bassist, steht bei den elf Kompositionen Pate. „Mingus' Geist schwebt noch über allem und das erspielte Bandidiom bleibt ungetrübt wild und experimentierfreudig, voller Groove und engverzahnter Interaktion, aber die Kompositionen stammen nun aus den Federn der drei auf allen Ebenen des Projekts gleichberechtigten Bandmitglieder“, geben die Musiker dem Hörer mit auf den Weg. Eine musikalische Exkursion zwischen Tradition und Moderne, und, wie das Trio selbst sagt: „Es wird aufregend!“

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Silke Eberhard: Mein Elternhaus und die (dörfliche) Umgebung, in der ich aufgewachsen bin, der Mut und das Vertrauen den Musikweg einzuschlagen, viele wichtige inspirierende Begegnungen und Lehrer*innen, Reisen, Freunde, Naivität, Fleiß, Glück, Freude und Begeisterung - und vor allem viel Durchhaltevermögen.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
SE: Die Afficionados, die Jazzverrückten, die Kunstaffinen, die improvisierenden Zuhörenden, einfach alle Leute mit offenen Ohren und Neugier.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
SE: Finanzielle Unsicherheiten und Rahmenbedingungen. Zuviel Bürokratie, insbesondere bei Beantragung von Fördermitteln, die wir als Künstler*innen der freien Szene oft selbst beschaffen müssen, um Projekte zu verwirklichen.

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
SE: Ein neues Café hat gerade in meiner Straße aufgemacht, fast neben der Haustür, und vom ersten Tag an stehen die Leute hier Schlange, motiviert sind sie durch Tik-Tok, wie ich auf Nachfrage erfahren konnte - ich bin beeindruckt, das die Leute hier so lange anstehen. Ich weiß aber bis jetzt nicht wofür ;-) Beeindruckt bin ich von dem Cafe daneben, die wirklich guten Kaffee machen, auf den man nicht lange wartet.

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
SE: Das Gefühl von Flow, wenn die Musik von ganz alleine fließt, dann ist man total im Hier und Jetzt. Dann beginnt der Raum sich auszudehnen und es ist wie Fliegen.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
SE: Am liebsten Jazz, vor allem aus den 60er Jahren, Charles Mingus, Thelonius Monk, Cecil Taylor, Eric Dolphy, Ornette Coleman und Sun Ra.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
SE: Ich höre beides, aber eigentlich lieber Schallplatten, ich mag es wenn man nach 20 Minuten sich überlegen muss ob man die Seite nochmals hört, oder die Platte umdreht.

KK: Was lesen Sie momentan?
SE: Edgar Selge „Hast Du uns endlich gefunden“; Satchin Panda „Der Zirkadian Code“

KK: Was ärgert Sie maßlos?
SE: Soziale Ungleichheiten. Rechtsextremismus. Autos in der Stadt. Umweltverschmutzung.

KK: Was freut Sie ungemein?
SE: Freundlichkeit im Alltag. Schönes soziales Miteinander. Fahrradstraßen.

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
SE: Als Jugendliche habe ich stricken, häkeln und nähen gelernt. Von Pullover über Kleid bis Hose habe ich ein paar eigene Stücke zustande gebracht. Ein Möbelstück habe ich nie gemacht, aber einen kleinen Werkzeugkasten aus Holz, in dem ich heute Krimskrams aufbewahre.

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
SE: K?ji Yakusho in „Perfect Days“, dem neuen Film von Wim Wenders.

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
SE: Gibt es vielleicht, aber noch nicht in Perfektion: ein wirklich funktionierendes Noten-Transkriptionsprogramm, das z. B. Eingesungenes, oder mit dem Saxophon eingespielte Musik als Noten ausspuckt und die ich dann direkt in mein Notationsprogramm einpflegen kann.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
SE: Teamplayerin. Wenn ich Bandleaderin bin habe ich zwar meist automatisch den Hut auf. Aber ich liebe es in Kollektiven zu arbeiten, wie in der Band „I Am Three“ mit Christian Marien und Nikolaus Neuser. Wir haben eben unser drittes Album herausgebracht und sind seit vielen Jahren ein eingeschworenes Team.

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
SE: Leider oft unter Zeitdruck, z. B. wenn eine Deadline oder eine Projektphase mit Proben ansteht. Dann mache ich auch gerne mal Nachtschichten.

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
SE: Kultur- und Jazzseiten wie Themarginalian.org, artmusiclounge.wordpress.com, Jazzword, Freejazzblog.org. Für Nachrichten gerne die TAZ und natürlich auch sehr viel querbeet.

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
SE: In einem Tag kann man nichts erreichen, das müssten schon ein paar Jahre sein. Dann würde ich Fördermittel für Jazz und improvisierte Musik auf das Niveau der Opernhäuser anheben. Clubs und Festivals so ausstatten, daß sie den Künstler*innen angemessene Honorare bezahlen können. Den Radio- (und TV-) Sendern ihre Jazzredaktionen mit ordentlich Sendezeit zurückgeben, auch dafür das Geld gerechter verteilen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ernsthaft diskutieren.

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
SE: Knowing ist not knowing, but doing is doing.

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
SE: Eigentlich mache ich mir darüber gar nicht so viele Gedanken. Aber ich habe sie mir immer ein bißchen wie in „Futurama“ vorgestellt, und dann habe ich die Eingangssequenz der Comic-Serie tatsächlich in echt, also irgendwie ganz ähnlich in Tokio gesehen. Die Zukunft ist also bereits da. Obwohl, das war ja 2008, als ich dort war. Also ist die Zukunft jetzt in der Vergangenheit? Wann genau beginnt die Zukunft denn nun eigentlich?
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Autor: Siehe Artikel
Freitag 09.02.2024
214. Buben im Pelz – Der Marathon fehlt
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Fotos: Marie Theres Braula
Als die Buben im Pelz vor knapp sieben Jahren in Landsberg gastierten, war an dieser Stelle zu lesen: „Eine Reise in die Anfangstage des Pop, an den Beginn einer Geschichte, die bis heute anhält und auf die sich fast jedes neue hinzugefügte Kapitel früher oder später bezieht.“ Sie hatten ihre Helden im Repertoire, Velvet Underground und deren erstes Album, das 2020 vom Rolling Stone auf Platz 23 der 500 Besten Alben aller Zeiten gewählt wurde. Die Buben haben sich dieses historische Werk vorgenommen, es übersetzt (ins „wienerische“!) und damit das für unmöglich gehaltene möglich gemacht. Und es hat funktioniert. Nun haben die sechs Österreicher den 2013 verstorbenen Underground-Musiker und Rock-Avantgardisten Lou Reed (Gründungsmitglied der Velvet Underground) im Gepäck und bringen am 17. Februar eine Auswahl seiner Songs auf die Bühne des Stadttheaters Landsberg. Eigentlich ein Pflichttermin, für alle (Musik-)Besessenen.

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
David Pfister: Ich denke wir alle sind in einem permanenten Prozess der Veränderungen, bedingt durch die Erfahrungen und Prägungen, die man im Laufe eines Lebens erfährt. In meinem Fall hat sicherlich die Kindheit einen besonderen Stellenwert.
Bernd Supper: Ich glaube es fallen einem im Leben die Dinge, die einen prägen zu. In meinem Fall war es sicherlich die Bekanntschaft eines Musikers als ich 18 war. Mit ihm musiziere ich nach wie vor, sonst würde ich heute wohl noch mit meinem Basketballfreunden abhängen, mit denen ich davor meine Zeit verbrachte.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
DP: Ich habe kein konkretes Publikum vor Augen, welches ich erreichen möchte. Das schönste Ziel, das ich mir vorstellen kann, ist es, mit meiner Arbeit Teilen des Publikums vielleicht Linderung bereiten zu können.
BS: Die Macht mir auszusuchen wen ich erreichen möchte habe ich sicherlich nicht, das beruht auf Zufällen und das ist wunderbar, Musik kann etwas: Momente erschaffen, die ebenso unmittelbar wie vergänglich sind. Diese Augenblicke sind es, wonach ich suche.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
DP: Mit meinen schlechten Augen und mangelndem Engagement von Parteien, mit denen man aber kooperieren muss.
BS: Mit mir selbst.

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
DP: Private Katastrophen. Falls die Frage aber auf positive Eindrücke abzielt, dann möchte ich beispielsweise die Erfahrungen nennen, die man macht, wenn man Kindern beim Aufwachsen zusieht.
BS: Die offensichtlichen aber für Erwachsene so unheimlich neuartigen Assoziationen, die mein Kleiner beim Betrachten von Dingen hat.

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
DP: Der Entstehungsprozess eines Liedes oder eines Textes. Wenn aus dem Nichts eine Evolution zu etwas beginnt, was manchmal sogar das Potenzial hat so etwas wie transzendente Gefühle zu evozieren. Geschieht dieser Prozess im Kollektiv, kann das besonders freudvoll sein.
BS: Die Unerwarteten, in denen sich Dinge fügen.. scheinbar ohne mein Zutun.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
DP: Ich höre ständig Musik und bin enorm an Musik interessiert, deshalb fällt es mir schwer ein besonderes Genre hervorzuheben, weil meine Wertschätzung für sehr viel unterschiedliche Musiken sehr hoch ist. Eine Musikspielart, die mir immer Freude bereitet, ist etwa die Jazz-Spielart „Exotica“ aus den Fünfzigerjahren, die gemeinsam mit der „Tiki-Kultur“ aufkam.
BS: Ich höre gerade die Band Ton Steine Scherben, die in ihrer Art so kraftvoll direkt und trotz der Balladen Punk sind, wie kaum wer sonst.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
DP: Ich höre CD, Vinyl und Stream. Von den physikalischen Tonträger aber dann am meisten CD, auch weil sehr viele Alben gar nicht digital verfügbar sind.
BS: Stream.

KK: Was lesen Sie momentan?
DP: „Der König Von Greenwich Village“ von Dave Van Ronk.
BS: „Wer baut Wien?“ von Reinhard Seiss.

KK: Was ärgert Sie maßlos?
DP: Ungerechtigkeit und Dummheit. Beides in Kombination ärgert mich noch maßloser.
BS: Unwahrheiten als scheinbar einfache politische Lösungen zu verkaufen.

KK: Was freut Sie ungemein?
DP: Aufmerksames Verhalten.
BS: Das Glück Freunde zu haben, mit denen ich auch Musik machen darf.

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
DP: Ja. Mein Vater war Tischler und es war ihm wichtig mir ein paar diesbezügliche Grundtechniken zu lehren. Ich baute schon kleine Möbelstücke.
BS: Einen Hoodie genäht und ein Bett gebaut. Jetzt fehlt nur noch einen Marathon laufen, dann kann ich eine Bestsellerautobiographie schreiben.

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
DP: Machen wir es wasserdicht: Bruno Ganz in „Der Himmel über Berlin“.
BS: Von Naomi Watts in „I Heart Huckabees“ und von Tom Hardy in „Locke“.

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
DP: Das Instrument aus Raumschiff Enterprise, mit dem Doktor Leonard McCoy nahezu jede Krankheit heilen kann.
BS: Eine App mit allen zugänglichen Toiletten in der Stadt.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
DP: Ich fühle mich eher als Einzelkämpfer, der es aber auch sehr wertschätzt, im Team spielen zu können.
BS: Ich bin wohl beides, mal so, mal so.

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
DP: Unter Streß.
BS: Im Dämmerzustand vor dem Einschlafen.
Vielleicht sind sie auch gar nicht so gut, ich vergesse sie ja sofort wieder, aber das Gefühl, einen tollen Einfall gehabt zu haben, bleibt.


KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
DP: Ich lese sehr viele News-Seiten.
BS: Ich höre Podcasts über Blödsinn.

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
DP: Mit einem Tag kann man wohl leider kaum etwas ändern. Mir wäre es als Staatsminister für Kultur aber ein großes Anliegen, die prekären Verhältnisse, unter denen Künstler:Innen oftmals leiden müssen, zu verbessern.
BS: Ich würde den Menschen in den Clubs Brahms vorspielen und den Konzerthausgeherinnen Autechre. Das Publikum wird immer so unterschätzt. Man gönnt ihm nur ein Genre.

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
DP: „Was kostet die Welt“.
BS: "Sein erstes Haustier war eine Kuh".

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
DP: Schwierige Frage, die ich nicht vermag, adäquat zu beantworten. Ich erwarte sie mir anders, als ich sie mir gerne vorstellen würden.
BS: Ich projiziere eher meine Gedanken auf die Gegenwart, so gut es geht.
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Montag 29.01.2024
213. Ulla Lenze – Von Beethoven bis Electro
Bilder
Foto: Julien Menand
Ulla Lenzes letzter Roman „Der Empfänger“ erzählt die Geschichte des mit den Nazis kollaborierenden Hobbyfunkers Josef Klein. Ein Mitläufer, ein Antiheld – ein NS-Spion. Lenze hat diese Figur trotzdem mit sensibler Einfühlung beschrieben und so einen beeindruckenden Thriller, Zeitgeist- und Familienroman vorgelegt. „Ein „hoch sensibler“ Roman, der die „Zeichen der Vergangenheit in die Gegenwart morst““, war in der NZZ zu lesen.
Ulla Lenze wurde 1973 in Mönchengladbach geboren und lebt heute in Berlin. Für ihre bisherigen Veröffentlichungen ist sie mehrfach ausgezeichnet worden. „Der Empfänger“ ist bisher in zwölf Sprachen übersetzt. Seit dem Frühjahr 2023 hat die Autorin eine Max Kade-Gastprofessur am Dartmouth College (USA).
Am 07. Februar 2024 liest Ulla Lenze in der Stadtbibliothek in der Aumühle Bullachstraße 26 in Fürstenfeldbruck aus ihrem Roman „Der Empfänger“. Beginn der Lesung ist um 20.00 Uhr.

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Ulla Lenze: Zur Schriftstellerin wurde ich, wie wahrscheinlich alle Schriftsteller*innen, nicht deshalb, weil mir die Eltern dazu geraten hätten, sondern weil ich mir ein anderes Leben nicht hätte vorstellen können und trotz mancher Widrigkeiten den Weg verfolgt habe. Außerdem prägte mich nachhaltig ein Schuljahr in Indien, ich war sechzehn und lebte in einer indischen Gastfamilie.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
UL: Zunächst den eigenen Ansprüchen gerecht werden. Wenn auch andere dann etwas davon haben, umso schöner.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
UL: Zu langsam, zu gründlich, mich verheddern, dann alles verwerfen und neu beginnen.

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
UL: In einem Haus im Wald eingeschneit zu werden.

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
UL: Wenn dieser Schreibschub wie aus dem Nichts heraus anhebt und wie nebenbei in kurzer Zeit etwas entsteht, das ich vorab nicht hätte konzipieren können.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
UL:Ich bin mit klassischer Musik sozialisiert; als Kind Klavierunterricht, Schulmusikstudium in Köln, das hinterlässt Spuren. Darum würde ich Beethovens und Bachs Musik zu jener Musik zählen, die mich mehr ergreift als andere. Trotzdem höre ich zum Joggen oder nebenher dann eher Elektro.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
UL: Spotify.

KK: Was lesen Sie momentan?
UL: Da ich einen Roman fertigschreibe, lese ich in dieser Phase keine anderen Autoren. Zuletzt habe ich gern Ian McEwan gelesen, und immer wieder gern Michail Bulgakow oder Dostojewski.

KK: Was ärgert Sie maßlos?
UL: Politischer Dilettantismus.

KK: Was freut Sie ungemein?
UL: Dass ich neulich beim Yoga nach langer Zeit dann doch wieder die Brücke geschafft habe.
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KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
UL: Leider nicht.

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
UL: Mich beeindruckt die Schauspielleistung von Jeremy Strong in der HBO Serie Succession.

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
UL: Ich glaube, es gibt genug. Man muss es nur richtig nutzen.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
UL: Einzelkämpfer.

KK: In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
UL: Am Schreibtisch.

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
UL: Keine.

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
UL: Mehr für die Künstler tun.

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
UL: Almost famous

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
UL: Das versuche ich zu vermeiden.
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Foto: Zrenner Wolkenstein
Dienstag 09.01.2024
212. Sven Faller – Gegen alle Vorurteile
Sven Faller ist weit mehr als nur Bassist. Er komponiert und arrangiert zugleich, setzt neue wie ungewöhnliche musikalische Ideen um und ist seit diesem Jahr künstlerischer Leiter der traditionsreichen Musikreihe Jazz It in der Germeringer Stadthalle.
Studiert hat der heute in der Oberpfalz lebende Faller in Linz und New York, arbeitete unter anderem mit Jane Monheit, Jim Beard, Chris Botti, Jay Berliner, John Patitucci, Scott Hamilton, Larry Coryell, Don Menza, hat Filmmusik von Marcus Rosenmüller, Doris Dörrie und Helmut Dietl eingespielt und war auf ausgedehnten Konzertreisen in vielen Ländern Europas, sowie in Nord- und Südamerika.
Fünf Konzerte umfasst die Saison pro Jahr in Germering, wobei Faller ebenso historische Entwicklungen wie auch moderne Stimmungen in seinem Programm mit aufnehmen wird. Am Freitag, 26. Januar wird die deutsche Theater- und Filmschauspielerin und Sängerin Anna Maria Sturm ihr Projekt STURM präsentieren. Sie wird durchweg Songs mit eigenen Texte auf deutsch, englisch und französisch vortragen, wobei sämtliche Kompositionen von Sven Faller stammen, der auch Teil der begleitenden Band sein wird.

KultKomplott: Welche Faktoren waren ausschlaggebend, dass Sie wurden, was Sie heute sind?
Sven Faller: Ich war der unsportlichste Elfjährige mit der dicksten Brille. Um dennoch in der Damenwelt zu punkten, beschloss ich, eine Band zu gründen. Seitdem habe ich einfach die Bälle angenommen, die mir das Schicksal zugespielt hat.

KK: Wen bzw. was möchten Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?
SF: Viele Menschen verschließen sich in ihrem geschlossenen Weltbild, ihren Vorurteilen und Ängsten. Als Kulturschaffender habe ich die Hoffnung, Spaltung zu überwinden, Türen zu öffnen und vor allem die Menschen wirklich zu entspannen.

KK: Mit welchen Widrigkeiten müssen Sie sich bei Ihrer Arbeit am häufigsten auseinandersetzen?
SF: In meinem nächsten Leben werde ich Logistik-Unternehmer, das habe ich langsam drauf. Auf der Bühne zu stehen ist mit Abstand das Leichteste bei meiner Arbeit. Die meiste Zeit verbringe ich im Büro und auf der Autobahn.

KK: Welche Erlebnisse haben Sie zuletzt stark beeindruckt?
SF: Am Ende eines meiner Konzerte ist kürzlich eine Zuschauerin kollabiert. Wir dachten sie wäre tot. Überraschend ist sie dann wieder aufgewacht. Bis die Sanitäter eintrafen, habe ich mit meinem Kontrabass ein Stück für sie gespielt. Das hat alle Anwesenden unheimlich beruhigt und die Dame hat gestrahlt.

KK: Welches sind die schönsten Momente in Ihrer Arbeit?
SF: Das Strahlen in den Augen des Publikums sehen zu können.

KK: Hören Sie Musik und wenn ja, welche Art von Musik mögen Sie besonders?
SF: Ich höre fast alles, in letzter Zeit vor allem Jazz der 30er-50er, Pop und Rock der 60er-80er, auch viel Klassik und Barock.

KK: Hören Sie eher CD oder Vinyl?
SF: Daheim Vinyl, ansonsten meistens im Auto vom Smartphone.

KK: Was lesen Sie momentan?
SF: Ich höre nur Hörbücher, zur Zeit „A History the World in 100 Objects“ von Neil MacGregor und „Als die Musik in Deutschland spielte“ von Bruno Preisendörfer.

KK: Was ärgert Sie maßlos?
SF: Jammern.

KK: Was freut Sie ungemein?
SF: Alle Arten von Kultur.

KK: Haben Sie jemals ein Kleidungs- bzw. Möbelstück selbst gemacht?
SF: In New York habe ich meine Einrichtung mit Fundstücken vom Sperrmüll für meine winzige Wohnung selbst gebastelt.

KK: Von welchem Schauspieler / welcher Schauspielerin sind sie in welchem Film beeindruckt?
SF: Meryl Streep in "Florence Foster Jenkins".

KK: Was würden Sie gern erfinden, was es Ihrer Meinung bisher noch nicht gibt?
SF: Die nikotinfreie Friedenspfeife.

KK: Fühlen Sie sich eher als Einzelkämpfer, oder Teamplayer?
SF: Immer gerne im Team, vor allem im Netzwerk.

KK:
In welcher Situation haben Sie die besten Einfälle?
SV: Beim Spaziergang alleine.

KK: Welche Websites oder Blogs lesen Sie?
SF: Ich höre gerne Podcasts der BBC, z. B. "This Classical Life" mit Jess Gillam.

KK: Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Staatsminister für Kultur wären?
SF: Ich glaube kaum, dass sich Probleme an einem Tag lösen lassen

KK: Wenn Sie eine Autobiographie schreiben würden, wie wäre der Titel?
SF: Sven Faller - Ein Versuch

KK: Wie stellen sie sich die Zukunft vor?
SF: Wie ein riesiges Überraschungs-Ei. Auf jeden Fall freue ich mich drauf. Wie gesagt, ich versuche immer die Bälle zu verarbeiten, die mir das Schicksal so zuspielt.
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