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31. DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE
32. ROSY – AUFGEBEN GILT NICHT
33. VOGELPERSPEKTIVEN
34. LUANAS SCHWUR
35. DIE FRAU IM NEBEL
36. CHOPIN – ICH FÜRCHTE MICH NICHT VOR DER DUNKELHEIT
Donnerstag 02.03.2023
DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE
Ab 09. März 2023 im Kino
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„Für manche Menschen ist ein Baum etwas so unglaublich Schönes, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Für andere ist es nur ein grünes Ding, das im Weg steht.“
William Blake

Es war einmal eine alte Eiche...Die Jahreszeiten ändern sich, aber die Bewohner bleiben die gleichen: das flinke Eichhörnchen, die farbigen Rüsselkäfer, die lauten Eichelhäher, die unermüdlichen Ameisen und viele andere Lebewesen. Sie alle finden Zuflucht, Unterschlupf und ein Zuhause in diesem majestätischen Baum. Die Eiche wirkt wie ein Mietshaus der Natur, in der die Nachbarn miteinander zanken und feiern. Es gibt tierische Konzerte, dramatische Naturkatastrophen und action-geladene Verfolgungsjagden. DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE ist eine sinnliche Reise in eine wunderbar vibrierende Welt.

Ein Film von LAURENT CHARBONNIER & MICHEL SEYDOUX

PRESSENOTIZ
Die preisgekrönten Regisseure Laurent Charbonnier (bekannt für seine Bildgestaltung von „Nomaden der Lüfte“, „Unsere Ozeane“) und Michel Seydoux (Produzent u.a.v. „Cyrano von Bergerac“, „Birnenkuchen mit Lavendel“) haben einen Naturfilm produziert, der die Großartigkeit dieses Baumes feiert und dabei ohne jeglichen Begleitkommentar auskommt.
Das Rauschen der Blätter, das Knacken der Äste und ein lebhafter Soundtrack ergänzen die heitere Symphonie der Tiere. Eine detailreiche Bildgestaltung und fantasievolle Montage erschaffen ein Werk, das den Blick auf diesen Lebensraum direkt vor unserer Haustür dauerhaft verändern wird. Ein Film für die große Kino-Leinwand, um mit allen Sinnen in die Natur einzutauchen.
DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE feierte im Rahmen der 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2022 Weltpremiere in der Sektion Berlinale Special.

REGIE-KOMMENTAR
Laurent Charbonnier und Michel Seydoux
Als größter Baum in den Wäldern der nördlichen Hemisphäre, symbolisiert die "Königin der Bäume" wie kein anderer Baum Macht und Beständigkeit. Für viele ist die Eiche deshalb auch zum Hoffnungsträger für nachfolgende Generationen geworden.
Dreh- und Angelpunkt dieses Films ist eine hundertjährige Eiche und ihr Ökosystem. Diese Eiche ist dabei weit mehr als ein pflanzliches Lebewesen, vielmehr steht sie für einen ganzen Lebensraum.
"Die Eiche" ist der Ort, an dem sich der Plot mit mehreren "Charakteren" im Wandel der Jahreszeiten abspielt. Jedes Tier hat seinen Platz und seine Rolle im Baum: Weit oben warnt der Eichelhäher, ein waschechter Hausmeister, alle anderen Tiere vor drohenden Gefahren. In der Etage darunter ist das Eichhörnchen der unbestrittene Boss des Baums. Im Untergeschoss wird der Keller der Feldmäuse beinahe vom Hagelregen eines heftigen Sommergewitters geflutet. Zunächst müssen sie alle Familienmitglieder retten, bevor die die Eicheln für den Winter einlagern können. Für die winzigen Rüsselkäfer war der Wettereinbruch noch weitaus verheerender. In ihrem Maßstab gerechnet, haben sie gerade einen heftigen Tsunami erlebt. Viele weitere Gefahren lauern auf die Bewohner der Eiche.
Das Publikum wird Zeuge der bemerkenswerten Geschichten, die sich in und um die Eiche abspielen. Um dieses Ökosystem mit allen ihren Arten zu erhalten muss der Kreislauf der Reproduktion ungestört funktionieren. Die Eiche schenkt ihren Bewohnern das Leben und nährt sie, ist aber auch gleichzeitig auf die Geschöpfe angewiesen, die eine Fülle an Eicheln verteilen, aus der die Bäume wachsen. Die Geburt eines Baumes ist das Ergebnis eines sehr fragilen Gleichgewichts.
DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE ist ein Schauspiel von wilder Schönheit. Der Film möchte die Geheimnisse unserer Artenvielfalt enthüllen und für ihre Zerbrechlichkeit sensibilisieren.


INTERVIEW MIT CYRILLE AUFORT (Soundtrack)

Wie wurden Sie in dieses Projekt involviert?
Die musikalische Leiterin Varda Kakon hat meinen Namen an Laurent Charbonnier und Michel Seydoux weitergegeben. Ich hatte bereits an einigen Filmen von Luc Jacquet mitgewirkt, zum Beispiel an ZWISCHEN HIMMEL UND EIS und DIE REISE DER PINGUINE. Bei DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE hat mich die Geschichte umgehauen, deren Dreh- und Angelpunkt der Baum als Oberhaupt ist. Ich habe das komplette Storyboard gesehen. Ich wusste auch, dass es kein Voice-Over geben würde und dass die Erzählung stark vom Ton abhängen würde.

Wenn Sie die Originalmusik für einen Film komponieren, in dem die Natur im Mittelpunkt steht, greifen Sie dann auf die großen Klassiker zurück, wie Beethovens 6. Sinfonie, Vivaldis Vier Jahreszeiten oder Strawinskys Le Sacre du Printemps?
Ich habe mir in der Tat die musikalische Sprache dieser großen Komponisten angeschaut. Ich habe mir zum Beispiel Bedrich Smetanas Die Moldau noch einmal angehört. Aber das sind große, übergreifende musikalische Gesten. Bei DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE ging es mir viel mehr um die Nähe; etwas, das weit entfernt ist von diesen großen symphonischen Gedichten.

Die Originalmusik für eine Tiergeschichte zu komponieren, muss ganz anders sein als für einen klassischen Film, nicht wahr?
Da es keine Dialoge oder Sprecher gibt, unterstützt die Musik die Erzählung viel stärker als sonst. Sie kann zum Beispiel Dinge andeuten, die auf der Leinwand nicht zu sehen sind. Jean-Paul Rappeneau hat einmal gesagt: "Wenn die Musik dasselbe sagt wie das, was man auf dem Bildschirm sieht, ist sie sinnlos". Ein huschendes Eichhörnchen zum Beispiel: Ohne Musik entgeht dem Zuschauer manches in der Szene. In meinem Fall schaue ich mir den Film ohne Musik an, wie einen langen fortlaufenden Schnitt, und bitte die Regie, mir in einfachen Worten zu erklären, was das Publikum fühlen soll. Und dann gebe ich ihnen meine eigenen Eindrücke wieder. Aber eines ist sicher: Musik ist nicht dazu da, um "Platz zu füllen". Sie muss bedeutend klingen.

Wie haben Sie den Soundtrack komponiert?
Zunächst habe ich drei sehr unterschiedliche Themen vorgeschlagen. Das Problem ist die Eiche. Regungslos. Und im Gegensatz zu einem Schauspieler drückt sie nichts aus. Wie kann man also Gefühle vermitteln? Wir haben uns für ein Thema entschieden, um eine Einheit zu schaffen, zuerst mit dem Chor und dann mit dem Orchester. Ich wollte eine majestätische Melodie. Aber ein Thema, das für Variationen anfällig ist. Ich habe einen Teil zum Beispiel für eine Szene mit den Feldmäusen wiederverwendet. Ich wollte eine kleine Andeutung einer "Aktion". Etwas Hinterlistiges, Schleichendes, wie in einem Spionagefilm.
Wenn man eine Filmmusik komponiert, muss man wissen, wie man erkennt, wann man zu weit geht. Wenn es mehr ist, als man braucht, verliert es seinen Reiz. Man muss etwas Abstand halten. Und man muss ein Gleichgewicht zwischen Musik und Stille finden.
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Donnerstag 23.02.2023
ROSY – AUFGEBEN GILT NICHT
Ab 23. Februar 2023 im Kino
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Die junge Studentin Marine Barnérias nimmt 2015 an einem Wettkampf Ihrer Universität teil, als ihr plötzlich schwarz vor Augen wird. Sie misst alldem zuerst wenig Bedeutung bei, bis sie kurzfristig nahezu erblindet und einen Augenarzt aufsucht, der sie sofort und mit höchster
Dringlichkeit an einen Neurologen verweist. Nach unzähligen nervenaufreibenden Untersuchungen steht die erschütternde Diagnose fest: MS - Multiple Sklerose. Mit 21 Jahren. Marine entscheidet sich nach dem ersten Schock und durch die schwierige und undurchsichtige Informationslage für einen unkonventionellen und bewundernswerten Weg: Raus ins Leben und in die Welt. Allein unternimmt sie eine Reise, die sie um die halbe Erdkugel führt, um positive Kräfte zu sammeln und zu sich selbst zu finden. Ein Abenteuer, das sie in drei verschiedene Länder führt: Neuseeland, um ihren Körper wiederzuentdecken, Myanmar, um sich mit ihrem Geist zu verbinden, und die Mongolei, um mit ihrer Seele wieder in Kontakt zu treten. In einem Dreivierteljahr sammelt sie unvergessliche Erfahrungen, erlebt tröstende und verändernde Begegnungen, stellt eine innige Verbindung mit der Natur her und kehrt voller Kraft, Lebensfreude und neuer Ideen zurück, um wieder zu sich selbst und in ein neues Gleichgewicht mit der Sklerose, die sie Rosy nennt, zu finden.
Mit ROSY – AUFGEBEN GILT NICHT hat Marine Barnérias, die heute erfolgreiche Bestsellerautorin ist und ein Reisemagazin im französischen Fernsehen moderiert, ein ungewöhnliches, unglaublich nahes und durchaus auch humorvolles Kinoabenteuer geschaffen. Die Geschichte einer starken, jungen Frau ist zugleich eine mutmachende und vor Lebensfreude sprühende Darstellung über die heilende Kraft des Reisens. Marine zeigt uns, dass selbst in den schwierigsten Zeiten eines Lebens alles möglich ist und dass wir alle eine ungeahnte innere Stärke haben.

Ein Film von MARINE BARNÉRIAS

MARINE BARNÉRIAS
Marine Barnérias studierte an der Kedge Business School in Marseille, als sie im Alter von 21 Jahren die Schockdiagnose erhält: Multipler Sklerose (MS). Für die kämpferische und lebenslustige Studentin ein Tiefschlag, zugleich aber auch kein unabwendbares Schicksal. Knapp zwei Jahre später, im Jahr 2016, beschließt sie, sich auf eine Initiationsreise zu begeben. Eine Reise, auf der sie sich selbst begegnen wollte, indem sie ihren Körper, ihren Geist und ihre Seele in Einklang bringt. Dafür rief sie das Projekt „Seper Hero“ (abgeleitet von „SEP“ der französischen Abkürzung für MS) ins Leben. Nachdem die Finanzierung ihrer Reise gesichert war, begab sich Marine auf die Reise durch drei Länder: Neuseeland, Burma und die Mongolei. Auf der ersten Etappe ihrer Reise gab sie ihrer MS den Namen Rosy, was für sie das Zusammenleben mit dieser Krankheit verbesserte. Mit dem Projekt möchte die junge Studentin zudem „in jedem Menschen eine positive Energie und das Vertrauen in das Leben wecken“.
Nachdem Marine im Jahr 2017 von Ihrer Reise zurückkehrte, schrieb und veröffentlichte sie die Autobiografie „Bonjour, la vie. Aufgeben gilt nicht“. Das Buch erschien hierzulande 2019 im Knesebeck Verlag. Der Erfolg des Buches in Frankreich und weltweit markierte einen weiteren Wendepunkt in ihrem Leben.
Die Geschichte sollte schließlich im Kino fortgesetzt werden. Produziert von My Box Film und vertrieben von Gaumont, einem der ältesten und größten Filmproduktions- und Vertriebsunternehmen in Frankreich, erschien 2022 nach landesweiter Tournee und ausverkauften Premieren die Verfilmung ihrer beeindruckenden Reise und der noch so jungen Lebensgeschichte. Für Marine eine große Gelegenheit zu zeigen, dass „in jedem von uns eine immense Kraft schlummert“.
Die energiegeladene Marine ist mittlerweile erfolgreiche Moderatorin beim französischen Fernsehersender France 3 Bretagne, wo Sie ein Magazin moderiert, in dem inspirierende und leidenschaftliche Menschen aus der maritimen Welt vorgestellt werden. Für die junge Frau auch ein Mittel, um mit der für sie sehr wichtigen Natur verbunden zu bleiben. Mit ihrer eigenen Firma Mooji Smile wagt sie sich inzwischen auch selbst in die Produktion und möchte Filme und Events kreieren, die zum Handeln anregen. So initiierte sie mit einem sechsköpfigen Team die Veranstaltung „Les Botanistes“, einem innovativen Konferenzmodell unter dem Motto „Verwandle deine Träume in die Realität“ für das es wohl keine bessere Initiatorin geben könnte.

DIE NERVENERKRANKUNG MULTIPLE SKLEROSE
Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst und meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Die Krankheit lässt noch viele Fragen unbeantwortet und ist in Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg von Patient zu Patient so unterschiedlich, dass sich allgemeingültige Aussagen nur bedingt machen lassen. Aus diesem Grund ist MS auch als "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" bekannt.
Schätzungen zufolge leben weltweit ca. 2,8 Millionen Menschen mit MS. Die Verteilung ist nicht gleichmäßig: die Erkrankungshäufigkeit steigt mit der geographischen Entfernung vom Äquator an. In Deutschland leben nach neuen Zahlen des Bundesversicherungsamtes mehr als 252.000 MS-Erkrankte. Jährlich wird bei mehr als 15.000 Menschen MS neu diagnostiziert. Frauen erkranken etwa doppelt so häufig wie Männer. Die Erkrankung wird in der Regel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr festgestellt – mit geringerer Häufigkeit tritt sie aber auch schon im Kindes- und Jugendalter auf. Erstdiagnosen nach dem 60. Lebensjahr sind selten.
Quelle: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.
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Donnerstag 16.02.2023
VOGELPERSPEKTIVEN
Ab 16. Februar 2023 im Kino
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Es ist höchste Zeit: In den letzten 60 Jahren hat Deutschland fast die Hälfte seiner Vögel verloren. Trotzdem ist für uns kein Tier so allgegenwärtig. Es gibt unzählige Arten von Vögeln, überall sind sie zu finden, nicht zu überhören, auffallend – und oft auffallend schön. Sie sitzen in Hecken und Bäumen, auf Dächern und Balkonen. Doch während der Himmel für sie keine Grenzen hat, wird ihr Lebensraum auf der Erde knapp. VOGELPERSPEKTIVEN behandelt eine hochaktuelle Thematik und zeigt, wie wichtig Vögel für die Erde, den Kreislauf der Natur und deshalb auch für die Menschheit sind. Vögel spüren als erste die Klimakatastrophe und zeigen uns die Defizite im Umgang mit der Natur.
Jörg Adolph begleitet den Ornithologen Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV), einem der größten Naturschutzverbände Deutschlands, auf seiner Mission zur Rettung der Vögel. Der LBV steht dabei exemplarisch für die Arbeit der NGOs, die sich für die Natur und Artenvielfalt engagieren.
Ganz anders beobachtet Arnulf Conradi Vögel. Der Gründer und frühere Verleger des Berlin Verlages ist begeisterter Birdwatcher seit Kindertagen. Poetisch und philosophisch erzählt er in VOGELPERSPEKTIVEN von seiner Faszination für die heimische Vogelwelt.
VOGELPERSPEKTIVEN ist eine intensive Verschmelzung von Dokumentar- und Naturfilm und öffnet die Augen für die Schönheit der Vögel und deren Beobachtung, blickt dabei auch hinter die Kulissen der Umweltpolitik und zeigt beispielhafte Schutzprojekte. Wir machen uns auf zu einer emotionalen und inspirierenden Erkundungsreise mit atemberaubenden Bildern und erleben Arten- und Naturschutz in Aktion.

Dokumentarfilm von Jörg Adolph

HINTERGRUND
Obwohl für die meisten Vögel der Himmel als Lebensraum dient, gibt es kaum mehr Platz für sie. Der „stumme Frühling“ ist keine allzu ferne Realität mehr – weltweit. Erst langsam wird sich der Mensch dieser Konsequenz bewusst und nimmt die Dimension der Naturzerstörung wahr, denn im Grunde sind wir Zeugen des größten Artensterbens seit dem Verschwinden der Dinosaurier.
170.000 Personen haben am ersten Tag das bayerische Volksbegehren zur Artenvielfalt unterschrieben. 90.000 mehr als vorausgesagt. Am Ende waren es 1,75 Millionen, die das Volksbegehren unterstützt haben. Norbert Schäffer war einer der Initiatoren. Als Vorsitzender des LBV kennt kaum einer die Vögel so gut wie er. Seit Jahrzehnten setzt er sich für ihren Schutz und ihre Erhaltung ein. Unermüdlich sucht er Kontakt zur Politik, Verbänden und Bürgern, scheut keine Auseinandersetzung und ist mittlerweile auch beim Bayerischen Jagdverband ein respektierter und gern gesehener Gast.
Regisseur Jörg Adolph begleitet Norbert Schäffer auf seiner Mission zur Rettung der Vogelwelt, unternimmt Reisen zu Schutzprojekten, begegnet Experten und Vogelliebhabern, Lobbyisten und Funktionären, Politikern und Naturschützern und zeigt in faszinierenden Naturfilmbildern das vielfältige Vogelleben. VOGELPERSPEKTIVEN ist eine Erkundungsreise durch die Naturschutzarbeit und in die Welt der Vögel. Der eindrucksvolle Dokumentarfilm macht exemplarisch am Beispiel des LBV erlebbar, wie Natur- und Artenschutz in Aktion funktioniert.

Gerade in Zeiten des Artensterbens ist die Arbeit von Naturschutzverbänden wichtiger denn je. Die Arbeit des LBV zeichnet sich vor allem durch Tatkräftigkeit und Einflussmöglichkeiten aus. Natürlich wird auch politische Lobbyarbeit auf regionaler, kommunaler und Landesebene gemacht. Wie bei allen anderen NGOs, die sich im Bereich des Natur- und Artenschutzes engagieren und für die der LBV als Best Practice dient, ist das Herzstück die Arbeit vor Ort, die Verbesserung der Lebensverhältnisse vor Ort, das ganz konkrete Tun. Aus diesem Geist speiste sich auch das „Volksbegehren Artenvielfalt“, im Rahmen dessen gefordert wurde, ganz konkrete Maßnahmen im bayerischen Naturschutzgesetzt zu verankern, um insbesondere die Landwirtschaft zu einem Umdenken und neuen Handeln zu bewegen. Das Volksbegehren markiert eine Epochenwende, es ist ein historischer Erfolg für Bayerns Natur.
VOGELPERSPEKTIVEN reiht sich nicht in die dystopischen Entwürfe ein, in denen eine Art Überbietungswettbewerb ausgebrochen ist, wer die Zukunft noch düsterer malen kann. Im Gegenteil: Der Film nimmt einen anderen Blick ein und fragt, was jede und jeder von uns tun kann.
VOGELPERSPEKTIVEN zeigt, wie vor Ort und ganz konkret Maßnahmen ergriffen werden können, die den Vögeln wirklich helfen – ganz nach dem Motto: den Vögeln eine Perspektive (zum Überleben) bieten. Und wer den Vögeln hilft, hilft auch uns, denn Naturschutz ist immer auch
Menschenschutz. All die Menschen, die der Film zeigt, finden sich nicht einfach ab und belassen es nicht beim Protest, sondern nehmen die Herausforderung an und damit unser Schicksal mit großer Energie in die Hand.

Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt: Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass Naturerleben das physische, psychische und soziale Wohlbefinden des Menschen beeinflusst. Wer regelmäßig Zeit in der Natur verbringt, kann seine Aufmerksamkeit regenerieren und seine
Konzentrationsfähigkeit fördern. Dabei wirkt Natur besonders stark, wenn wir sie bewusst wahrnehmen und erleben. Die Beobachtung von Vögeln kann diese Verbindung herstellen, denn Vögel ziehen Aufmerksamkeit auf sich, und ihre Ästhetik und Eleganz faszinieren uns. Man kann
gedankenverloren den Bewegungen und Gesängen der Tiere folgen, ohne in tiefere Sinnsuche einzutauchen.
Vögel zu beobachten, lehrt Geduld und bringt uns sanft zur Ruhe, denn laute Geräusche oder schnelle Bewegungen vertreiben diese flüchtigen Wesen. Wir vergessen Zeit und Raum und tanken daraus neue Energie und Kraft. Wir müssen nicht in ferne Länder reisen, um uns ganz diesem Naturerleben hinzugeben, da wir Vögeln jeden Tag in unserem unmittelbaren Umfeld begegnen. Wir können sie vom Fenster aus, am Weg zur Arbeit, in der Mittagspause oder bei einem Spaziergang im Stadtpark beobachten. Dabei ist ihre Vielfalt ausschlaggebend. Je mehr verschiedene Vogelarten in einem Gebiet vorkommen, desto höher ist die Lebenszufriedenheit der Menschen, die sich dort in der Natur aufhalten. Der Vogelreichtum kann Gefühle der Ängstlichkeit lindern und depressive Gedanken ein Stück weit unterbinden. Diese heilende Wirkung der Vogelbeobachtung wird in einigen Ländern bereits von Ärzten als Teil der Therapie für psychische Erkrankungen erfolgreich eingesetzt.

Die Vogelwelt ist eine der offensichtlichsten Indikatoren für gesunde Ökosysteme, also Anzeiger für die Qualität unserer Lebensräume und Warner vor Umweltgefahren. Aus diesem Grund ist VOGELPERSPEKTIVEN auch ein Film über die Notwendigkeiten, die sich aus der täglich prekärer werdenden Klimakrise ergeben. Im „Zeitalter der Ökologie“ zeigt Regisseur Jörg Adolph in einer Verschmelzung von Dokumentar- und Naturfilm Umweltpolitik aus der Perspektive leidenschaftlicher Vogelschützer, die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise für den Erhalt der einzigarten Vogelwelt einsetzen.
VOGELPERSPEKTIVEN verwendet alle Mittel, die einen Naturfilm sehenswert machen – angefangen von Flugaufnahmen, Zeitlupenstudien und vor allem extreme Nahaufnahmen, denn erst durch die Vergrößerung wird die Welt, in der der Vogel lebt, in ihren Dimensionen erfahrbar: Das Teleobjektiv vergrößert nicht nur, es versetzt den Betrachter auch in die Welt der Vögel, in der beispielsweise ein Baum eine riesige Wildnis ist. VOGELPERSPEKTIVEN ist ein kenntnis- und erkenntnisreicher Film zum Staunen und Genießen, aber auch mit vielen Ideen und Impulsen für eigenes Handeln. Mit seinen verzaubernden Bildern liefert der Film einmalig Einblicke in die Wunderwelt der Vögel – eingebettet in den realistischen Arbeitsalltag eines Naturschützers. Regisseur Jörg Adolph zeigt, dass sich ein Perspektivwechsel lohnt. Die Welt sieht aus der Sicht der Vögel ganz anders aus, Probleme stellen sich anders dar und neue Problemlösungen bieten sich an. VOGELPERSPEKTIVEN ist ein ausgesprochen schöner Film, der die Natur mit ungewöhnlichen, sehenswerten, manchmal auch spektakulären Bildern zeigt. Es ist nicht nur ein
Film für Spezialisten und Birder, sondern für alle Menschen von jung bis alt, die Interesse an Natur- und Umweltschutz haben.
(Quelle: Verleih)
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Donnerstag 09.02.2023
LUANAS SCHWUR
Ab 09. Februiar 2023 im Kino
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LUANAS SCHWUR ist ein mitreißendes Drama, das in den albanischen Alpen spielt und von einer jungen Frau handelt, die sich zwischen Liebe und Tradition entscheiden muss.

Ein Film von Bujar Alimani
Mit Rina Krasniqi, Shkurte Sylejmani, Nik Xhelilaj, Kasem Hoxha, Gresa Pallaska, Alban Ukaj.

1958 in Albanien: Eine nach alter Tradition arrangierte Ehe zwingt Luana dazu, ihre Liebe zu Agim zu verleugnen. Luana tut alles, um ihrem Vater und der Tradition zu gefallen. Sie kennt die Regeln des Kanuns und ist bereit, ihre Gefühle für Agim zu opfern und der Tradition zu folgen. Doch sehr bald merkt sie, dass das Wort einer Frau nicht zählt und der Kanun den Männern zugutekommen soll. Sie hat keine andere Wahl, als einer von ihnen zu sein. Ein Mann zu werden.

DER KANUN
Der Kanun ist ein von Lekë Dukagjini entwickeltes Gesetzeswerk, das vor allem in Nordalbanien und im Kosovo vom 15. bis zum 20. Jahrhundert angewandt wurde und erst nach dem Fall des kommunistischen Regimes Anfang der 1990er-Jahre wieder aufkam. Beim Kanun handelt es sich um ein über Generationen weitergegebenes Gewohnheitsrecht, das erst im 19. Jahrhundert von Shtjefën Gjeçov kodifiziert und aufgeschrieben wurde. Obwohl der Kanun dem albanischen Prinzen Lekë Dukagjini zugeschrieben wird, entwickelten sich die Regeln im Laufe der Zeit weiter und ermöglichten so, Gesetze in Nordalbanien zu etablieren. Der Kodex war in mehrere Abschnitte unterteilt: Kirche, Familie, Ehe, Haus, Vieh und Eigentum, Arbeit, Übertragung von Eigentum, gesprochenes Wort, Ehre, Schadenersatz, Verbrechensrecht, Gerichtsrecht sowie Befreiungen und Ausnahmen.
Die berüchtigtsten Teile des Kanuns regeln die Blutrache. In einigen Gegenden Albaniens ähnelt diese der italienischen Vendetta. Wurde eine Person einer Familie von einer anderen Familie ermordet, stand der betroffenen Familie zu, den Tod des Angehörigen zu rächen. Das führte oft zu Blutfehden, die so lange dauerten, bis alle Männer der beiden beteiligten Sippen getötet waren. Diese Regeln sind nach dem Fall des kommunistischen Regimes in Nordalbanien wieder aufgetaucht, da die Menschen kein Vertrauen in die machtlose lokale Regierung und Polizei hatten. Es gibt Organisationen, die versuchen, zwischen verfeindeten Familien zu vermitteln und sie zur „Vergebung des Blutes“ (albanisch: me e fal gjakun) zu bewegen. Allerdings bleibt den volljährigen Männern oft nichts anderes übrig, als sich in ihren Häusern zu verstecken. Diese werden vom Kanun als sicherere Zufluchtsorte angesehen. Ein anderer Ausweg ist die Flucht aus Albanien. Der albanische Name für Blutfehde ist Gjakmarrja.
Der Diktator Enver Hoxha versuchte, die angewandte Praxis des Kanun zu unterbinden, konnte ihn aber nie komplett abschaffen. Nach dem Fall des Kommunismus erlebte der Kanun eine Rückkehr in manchen Regionen Albaniens. Da die Überlieferung des Kanuns lückenhaft ist, wurde befürchtet, dass es zu Fehlinterpretationen des Kodexes kommen könnte. Das aktuelle albanische Strafgesetzbuch enthält keine Bestimmungen aus dem Kanun, die sich mit Blutfehden befassen und im heutigen albanischen Rechtssystem wird dieses Gesetz nicht anerkannt.

BURRNESHA - EINGESCHWORENE JUNGFRAU
Als eingeschworene Jungfrau, auch geschworene Jungfrau, Schwurjungfrau, die Bleibenden oder albanische Mannfrau (albanisch burrnesha oder virgjinesha; englisch sworn virgin) wird auf dem Balkan eine Frau bezeichnet, die in ihrer Familie und in der Gesellschaft die Rolle eines Mannes übernimmt und dabei völlig auf sexuelle Beziehungen, Ehe und Kinder verzichten muss. Die Frau legt vor den Ältesten der Gemeinde oder des Stammes einen Schwur ab und wird fortan als Mann behandelt. Sie trägt Männerkleidung und Waffen und kann die Position des Familienober-haupts übernehmen. Hauptursachen für dieses Verhalten sind die Vermeidung einer ungewollten Ehe oder das Fehlen eines männlichen Familienoberhaupts.
Um 2010 lebten noch einige Dutzend eingeschworene Jungfrauen in Albanien, die alle aus dem traditionalistischen Norden des Landes stammen. In den letzten Jahren ist ihre besondere Lebensweise in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung und der Medien geraten. Denn in Nordalbanien leben viele Frauen in den ländlichen Gebieten auch heute noch ohne Wahlrecht, dürfen ihren Beruf nicht frei wählen und sind ihren Ehemännern untertan. Der Kanun schreibt vor, was Frauen tun dürfen und was nicht, ein archaisches Gesetzeswerk, das Leben und Verhalten regelt. Um den erniedrigenden Geschlechterrollen zu entkommen, besteht der einzige Ausweg für Frauen darin, ihre Geschlechtsidentität zu ändern und als sogenannte Burrneshas zu leben. In Albanien soll es heute noch weniger als hundert, meist ältere Burrneshas geben. In sehr konservativen Gegenden entscheiden sich aber immer noch junge Frauen für ein Leben als Burrneshas. 2017 identifizierte eine Forscherin in Tropoja, Shkodra und Tirana noch 24 „Schwurjungfrauen“.

BIOGRAFIE / FILMOGRAFIE - REGISSEUR BUJA ALIMANI
Bujar Alimani wurde am 27. Januar 1969 in Patos, Albanien geboren. Er studierte Malerei und Theaterregie an der Academy of Fine Arts in Tirana. Ab 1992 war er als Regieassistenz an einigen griechischen Filmen beteiligt. Seine darauffolgenden Kurzfilme wurden von zahlreichen internationalen Film Festivals ausgezeichnet, darunter Tampere, Wien, Sydney, Montpellier etc. 2011 übernahm er die Regie an seinem ersten Spielfilm AMNESTY. Dieser Film wurde als erster albanischer Film von der Council of Europe Förderung, EURIMAGES gefördert. Darüber hinaus wurde AMNESTY von der Berlinale als erster offizieller Beitrag aus Albanien ausgewählt und wurde weltweit auf vielen weiteren Festivals gezeigt. Er wurde auf der Berlinale mit dem C.I.C.A.E. Preis ausgezeichnet, dem Fipresci Award, Cineuropa Award, Jury Prize Lecce Italien, Jury Prize Lissabon Portugal und vielen weiteren. Außerdem war AMNESTY Albaniens offizielle Einreichung für die Kategorie „Bester Fremdsprachiger Film“ für die Oscars® 2012.
Alimanis zweiter Spielfilm KROM, ist eine albanisch, kosovarisch, deutsch und griechische Koproduktion. Auch dieser Film nahm an vielen internationalen Film Festivals wie dem Filmfestival Hamburg, Montpellier Film Festival, Brüssel, Segovia Spanien, Filmfest München und weiteren teil. Auch KROM wurde der offizielle Beitrag aus Albanien für die Oscars® 2017 in der Kategorie „Bester Fremdsprachiger Film“.
2016 drehte Alimani die beiden Dokumentarfilme ZOIS und DOM in den USA. 2017 verwirklichte er einen weiteren Kurzfilm, MISSING EARRING. Mit THE DELEGATION realisierte er seinen dritten Spielfilm, eine albanisch, französisch, griechisch und kosovarische Koproduktion, die von Eurimages und dem Media Desk Europe Creative mitfinanziert wurde. THE DELEGATION gewann den Preis für den besten Spielfilm und den PAG Award auf dem Film Festival Triest 2019, sowie den großen Preis auf dem Internationalen Film Festival Warschau.
Sein aktueller Spielfilm, LUANAS SCHWUR, eine deutsch, belgisch, albanisch-kosovarische Koproduktion feierte seine Weltpremiere 2021 auf dem Internationalen Filmfestival Warschau, wo er mit dem Ecumenical Jury Award und einer speziellen Erwähnung der Jury ausgezeichnet wurde. Bislang gewann der Film außerdem den Publikumspreis auf dem Oostende Film Festival in Belgien und dem Festival della Lessinia in Italien. Kürzlich wurde der Hauptdarstellerin in Kosovoauf dem Prifest außerdem der Preis für die beste weibliche und männliche Hauptrolle verliehen.

REGIE-STATEMENT – BUJAR ALIMANI
Ich habe immer gedacht, dass Albanien viel zu zeigen hat. Noch heute ist es ein verborgener Schatz, der fast unberührt geblieben ist. Der Kommunismus hatte zwar eine bittere Schwere für die Albaner, gab dem Land aber auch einen interessanten Impuls: Es kam zu einer Vermischung von uralten Traditionen mit neuen gesellschaftlichen Standards. So wie die Hauptfigur Luana es schafft, sich der Gewalt und dem Diktat zu widersetzen, ist die Botschaft des Films sehr menschlich und klar. Die Freiheit ist das höchste Gut im Leben und kann niemals gekauft oder verkauft werden. Luana zahlt den Preis für die Freiheit und nimmt dafür die Einsamkeit in Kauf. Dies ist das Leitmotiv des Films.
LUANAS SCHWUR macht das Publikum neugierig auf einen Streifzug durch die Geschichte. Es ist, als würde man durch ein unbekanntes Land reisen, in dem man viele Dinge von Grund auf lernen muss. In dieser Geschichte kann der Zuschauer von jedem der Charaktere etwas lernen.Die Drehbuchautorin Katja Kittendorf hat der Geschichte ein offenes Ende gegeben. Luana bleibt die stumme Zeugin der Schicksale ihrer Mitmenschen - wie die Scherbe aus grünem Glas, durchdie wir damals, aber auch heute noch die Sonne sehen können.
LUANAS SCHWUR - ist ein Drehbuch, das einen direkt in seinen Bann zieht. Es ist in drei Teile gegliedert. Am Ende stellt man fest, dass es sich eigentlich um eine einzige, große Erzählung handelt, in der die Geschichten der einzelnen Charaktere fortgeführt werden. Wobei LUANA das Rückgrat, die DNA der Geschichte ist. Die Story beginnt in den 1950er-Jahren in Nordalbanien. Das Erste, das mir in den Sinn kam, waren Porträts der Schwurjungfrauen aus dieser Zeit. Die Ideen in meinem Kopf begannen sofort zu wachsen. Ich sah eine epische Geschichte mit Nahaufnahmen der Figuren. Die intimen Beziehungen zwischen den Menschen und das Drama, das sich inmitten der verlassenen albanischen Berge abspielt, machen dieses Projekt überaus modern.
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Donnerstag 02.02.2023
DIE FRAU IM NEBEL
Ab 02. Februar 2023 im Kino
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Seo-rae (Tang Wei) ist eine Frau, die gern die Kontrolle behält. Selbst als ihr Mann in den Tod stürzt, bleibt sie seltsam unberührt. Der Kommissar Jang (Park Hae-il), vertraut mit den Abgründen der menschlichen Seele, stellt Seo-rae ins Zentrum der Untersuchung. Doch seine Faszination für diese so verletzliche wie aufregend schöne junge Frau unterwandert die Ermittlungen. Jang beobachtet Seo-rae, umkreist sie, verfolgt sie. Aus Verhören werden Gespräche, aus Verdacht wird Hoffnung. Doch die Wahrheit macht ihre eigenen Spielregeln, die Seo-rae und Jang schon bald nicht mehr unter Kontrolle haben.

Ein Film von PARK CHAN-WOOK
Mit TANG WEI, PARK HAE-IL, LEE JUNG-HYUN, GO KYUNG-PYO, u.v.m.


Nach PARASITE der neue Kino-Geniestreich aus Südkorea: Mit DIE FRAU IM NEBEL erfindet der vielfach preisgekrönte Kult-Regisseur Park Chan-wook (OLDBOY, DIE TASCHENDIEBIN) sein Kino völlig neu. Ein genialer Drahtseilakt zwischen mitreißendem Film Noir und melodramatischer Liebesgeschichte, von feinem Humor durchsetzt, zutiefst bewegend erzählt und bis zum Schluss hochspannend. Eine gewaltige Kino-Erfahrung, die bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes nicht nur die Kritiker zu begeistern wusste, sondern auch völlig zu Recht mit dem Regie-Preis ausgezeichnet wurde.


DER REGISSEUR PARK CHAN-WOOK

Park Chan-wook ist ein südkoreanischer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, der 1963 in Seoul geboren wurde. Mit dem Thriller JOINT SECURITY AREA (2000), und dem Auftakt seiner inoffiziellen „Rache-Trilogie“, SYMPATHY FOR MR. VENGEANCE (2002), gelangen ihm in seinem Heimatland große Erfolge bei Publikum und Kritikern. Den internationalen Durchbruch markierte OLDBOY (2003), der zweite Teil der „Rache-Trilogie“, für den er neben einer Vielzahl von Auszeichnungen auch den Großen Preis der Jury bei den Filmfestspielen von Cannes gewann. Seitdem wurde er drei weitere Male in den Wettbewerb um die Goldene Palme eingeladen: 2009 für seinen Vampir-Thriller DURST, für den er erneut mit dem Jury-Preis ausgezeichnet wurde, 2016 mit DIE TASCHENDIEBIN und 2022 mit DIE FRAU IM NEBEL.
Mit packenden Erzählungen um Schuld und Sühne und einer so außergewöhnlichen wie unverwechselbaren Bildsprache ist Park Chan-wook zu einem der wegweisendsten und einflussreichsten Regie-Auteure des zeitgenössischen südkoreanischen Kinos aufgestiegen. Seine Filme sind nicht nur weltweite Kritiker- und Publikumserfolge, sondern haben – wie im Fall von OLDBOY – auch international Kultstatus erlangt. Wenn es nach Quentin Tarantino gegangen wäre, hätte das virtuos inszenierte Rache-Drama, das sich vor allem durch seinen grausamen Schlusstwist
unvergesslich machte, bei den Filmfestspielen von Cannes im Jahr 2004 die Goldene Palme gewonnen. Das ist nicht weiter verwunderlich – der US-amerikanische Kult-Regisseur ist nicht nur als fachverständiger Filmliebhaber bekannt, auch die Protagonisten seiner Filme sind schon öfter
auf dem einsamen Pfad der Vergeltung gewandelt.
Rache-Erzählungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Filmografie von Park Chan-wook. Sein Werk auf die punktgenaue Inszenierung von Gewaltexzessen zu reduzieren, wäre aber ein fataler Fehler. Spätestens in seinem schrägen Sci-Fi-Märchen I’M A CYBORG, BUT THAT’S
OK, das die Annäherung zwischen zwei Patienten einer psychiatrischen Anstalt in gewohnt ungewohnter Form erzählt, bewies Park auch sein Gespür für die Zärtlichkeit einer Liebesgeschichte. Der Film entlarvte ihn endgültig als empathischen wie einfühlsamen Verfechter
all jener Außenseitertypen und Lebensverlierer, die schon seine „Rache-Trilogie“ bevölkerten.
Seine folgenden Filme, der Vampirfilm DURST, das Familiendrama STOKER und der psycho-sexuelle Thriller DIE TASCHENDIEBIN, sind allesamt Liebesgeschichten, in denen sich die Wellen aufkeimender Mordlust an den verzweifelt aufrechterhaltenen Klippen unserer Moralvorstellungen brechen – oder sie zum Einstürzen bringen.
In all seinen Filmen treibt Park Chan-wook ein ausgeklügeltes Spiel mit dem Publikum und erinnert damit an eines seiner größten Vorbilder: Regielegende Alfred Hitchcock. Immer wieder enthält er den Zuschauern wichtige Informationen vor, zerlegt oder vermischt Szenen in viele einzelne Bildfragmente. Dank des präzisen Schnitts und der außergewöhnlichen Bildsprache, die mit unkonventionellen Kameraperspektiven immer wieder Situationen überzeichnet oder der Wirklichkeit entrückt, kommen seine Filme oft einer rauschhaften Bilderflut gleich. Es entstehen mosaikhafte Verwirrspiele, die erst am Ende, nachdem das letzte Puzzleteil eingesetzt wurde, ganz verstanden werden können.
Mit DIE FRAU IM NEBEL erreicht Parks Karriere nun ihren Höhepunkt. Mit dem Fingerspitzengefühl eines Chirurgen dringt er in die Gefühlswelt seiner Figuren ein. Die Kamera ist dabei sein wichtigstes Operationswerkzeug: Sie macht die Sehnsucht visuell erfahrbar, seziert verstohlene Blicke oder empfindet sie nach, stellt Nähe her, wo keine ist, und verortet die Liebenden im Filmbild in ständiger Relation zueinander. Der hochspannende Thriller lässt den Atem anhalten und ist zugleich ein tragischer Liebesfilm, der das Herz bluten lässt. Gegensätze, die sich anziehen und gleichzeitig ausschließen, bilden das Spannungszentrum in beinahe allen Filmen von Park Chan-wook. In DIE FRAU IM NEBEL inszeniert er es meisterlich als melodramatischer Film Noir.


INTERVIEW MIT PARK CHAN-WOOK

Wie war der Entwicklungsprozess von DIE FRAU IM NEBEL?
Alles begann in London mit einem Gespräch zwischen mir und dem Drehbuchautor Chung Seo-kyung, mit dem ich schon bei einigen Filmen zusammengearbeitet habe. Ich hatte bereits zwei Grundideen im Kopf. Die erste kreiste um das koreanische Lied „The Mist“, komponiert von Lee Bong-jo, das ich seit meiner Jugend liebe und bisher nur in der Version von Chung Hoon-hee kannte. Später fand ich heraus, dass die Band Twin Folio diesen Song auch aufgenommen hatte, und nachdem ich ihn mir angehört hatte, verliebte ich mich in ihn. Und ich fragte mich, wie es wäre, einen Film mit der Version des Songs von Chung Hoon-hee und der Version von Song Chang-sik (Twin Folio) zu machen? Es sollte ein Liebesfilm sein, der in einer nebligen Stadt spielt. Zweitens wollte ich einen Film mit einer Detektivfigur machen, deren Persönlichkeit mir gefällt, ähnlich meiner Lieblingspolizeifigur Martin Beck aus der schwedischen Krimiserie „Kommissar Beck“. Ich wollte einen Detektiv sehen, der sanft, ruhig, sauber, höflich und freundlich ist. Durch das Gespräch mit dem Drehbuchautor Chung Seo-kyung verschmolzen diese beiden Geschichten miteinander und nahmen nach und nach Gestalt an.

Welche neuen Elemente haben Sie für die Regie in Betracht gezogen?
Wenn meine vorherigen Filme intensiv waren und mit dem Ziel gemacht wurden, eine sehr anregende Erfahrung zu bieten, ist DIE FRAU IM NEBEL ein Film, der das Publikum subtil und unmerklich in seinen Bann ziehen soll. Es gibt also nicht viel Gewalt, Nacktheit oder sexuelle
Inhalte. Stattdessen wollte ich komplizierte Emotionen darstellen, in die sich jeder erwachsene Mensch einfühlen kann.

Was waren die Gründe für die Besetzung von Tang Wei und Park Hae-il?
Chung Seo-kyung sagte, es wäre gut, wenn die weibliche Hauptrolle chinesisch wäre, damit wir Tang Wei besetzen könnten. Ich wollte mit ihr zusammenarbeiten, seit ich GEFAHR UND BEGIERDE (2007) gesehen hatte, und außerdem waren wir uns sicher, dass sie in der Rolle
überzeugen würde. Und ich dachte, dass Tang Wei und Park Hae-il eine faszinierende Kombination ergeben würden. Ich kenne Park Hae-il so lange, dass es schien, als hätte ich schon ein oder zwei Filme mit ihm gedreht. Aber eines Tages wurde mir klar, dass ich noch nie mit ihm zusammengearbeitet hatte. Die Figur Hae-joon ist außergewöhnlich sanft, ordentlich und höflich und hat einen exzentrischen Humor. Kein anderer Schauspieler als Park Hae-il kam mir für diese Figur in den Sinn. In diesem Sinne war das Drehbuch fast maßgeschneidert für ihn, und obwohl das „Hae“ in „Hae-joon“ für das Meer steht, erinnert es auch an Park Hae-il.

Was für Menschen sind Seo-rae und Hae-joon füreinander?
Für Seo-rae, die sich immer für unglücklich gehalten hat, ist Hae-joon wie ein kostbares Geschenk. Sie muss überrascht gewesen sein, als sie merkte: „Jemand wie er kümmert sich wirklich um mich.“ Für Hae-joon ist Seo-rae wie die Wellen auf dem Meer. Manchmal ist sie ruhig, manchmal heftig, manchmal überwältigend. Manchmal schließt sie dich in ihre Umarmung ein. Aber es ist immer wechselhaft.

Was, hoffen Sie, werden die Zuschauer aus DIE FRAU IM NEBEL mitnehmen?
DIE FRAU IM NEBEL ist eine Geschichte für Erwachsene. Es ist eine Liebesgeschichte und auch ein Detektivdrama. Was ich wirklich betonen möchte, ist, dass es sich um eine Geschichte über Verlust handelt, mit der sich jeder Erwachsene identifizieren kann. Anstatt sie aber als Tragödie zu behandeln, habe ich versucht, sie mit Subtilität, Eleganz und Humor zu erzählen.
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Donnerstag 26.01.2023
CHOPIN – ICH FÜRCHTE MICH NICHT VOR DER DUNKELHEIT
Ab 26. Januar 2023 im Kino
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Drei Pianisten spielen drei Konzerte an Orten, die für immer mit unvorstellbaren Konflikten der Menschheit verbunden sein werden. Es sind Orte, die Musik brauchen: Musik, die Hoffnungen weckt und Emotionen entfacht. Werden die einzigarten Kompositionen von Chopin es schaffen,
Licht an dunkle Orte wie Ausschwitz zu bringen?

Die Auftritte finden statt in:
• Polen – am Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau,
• Südkorea – an der Grenze zum diktatorisch regierten Nordkorea,
• Libanon – im Zentrum von Beirut.


Ein Film von Joanna Kaczmarek


Leszek Mo?d?er spielt am Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
Unsere Erzählung beginnt in einer kleinen Ortschaft in Masuren, wo der herausragende Pianist Leszek Mo?d?er seine Inspiration aus dem Kontakt zur Natur schöpft: Er fährt mit einem Boot, geht barfuß durch den Wald und musiziert. Leszek plant ein Konzert im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Hier kommen heute Menschen zusammen, um aus der Vergangenheit zu lernen. Es ist ein Ort, der ungeheure Emotionen weckt. Mo?d?er will diese Gefühle durch seine Interpretation
der Musik von Chopin verstärken. Er möchte Licht an diesen Ort bringen.
Das Konzert findet an der sogenannten Judenrampe statt. Der Pianist Leszek Mo?d?er hat sich entschieden, ein Konzert an diesem besonderen Ort zu geben, weil er mit Musik heilen will: “I decided to take part in this film, among other things because its leitmotif is healing with music.”

Won Jae Yeon spielt an der Grenze zum diktatorisch regierten Nordkorea.
Der bekannte koreanische Pianist Won Jae-Yeon spielt an der Grenze zu Nordkorea. Er spielt genau in der Mitte der Seung-il-gyo-Brücke, die eine starke Symbolkraft hat: Sie wurde zur Hälfte von Nord- und zur Hälfte von Südkorea errichtet.
Am Tag des Konzerts steht der Flügel in der Mitte der Brücke. Im Publikum sitzen Familien, die der Krieg auseinandergerissen hat, und Menschen, denen es gelungen ist, aus der Hölle von Nordkorea zu flüchten. Won Jae-Yeon hofft eines Tages vor dem vereinten koreanischen Volk spielen zu können: “If we are reunified someday, I want to come and go often to share my music...I hope, someday.”

Fares Marek Basmandji spielt im Stadtzentrum von Beirut.
Fares Marek Basmandji ist ein in Aleppo gebürtiger syrischer Emigrant, in dessen Adern auch polnisches Blut fließt. Derzeit lebt er in England. Das Konzert ist für ihn von großer symbolischer und emotionaler Bedeutung, denn es stellt auch den Versuch dar, mit der eigenen Vergangenheit, seiner eigenen Flucht aus Syrien, klarzukommen.
Sein Publikum sind geflüchtete Menschen. Fares Marek Basmandji glaubt, Chopin ist genau der richtige Komponist für dieses Publikum, weil Chopin selbst im Exil lebte: “As in the case of Chopin himself, I believe the incredible power of his music struck a chord by the fact that he was an exile himself, an incredible performer that the 19th-century elites cared for, and he used that platform to take his message to the whole world.”


Regie
Joanna Kaczmarek ist Regisseurin und Drehbuchautorin. Sie absolvierte ein Studium der Theaterwissenschaft an der Krzysztof-Kie?lowski- Filmhochschule der Schlesischen Universität
Kattowitz und an der Warschauer Theater-Akademie. Als Mitbegründerin und Mitglied des Vorstands des Frauenverbands der Filmschaffenden engagiert sie sich für die Belange von Frauen in der Filmbranche.
Sie drehte Kurzfilme (u. a. „M??czy?ni wol? blondynki“ [„Männer bevorzugen Blondinen“], „Nie wiem“ [Ich weiß nicht“) und Dokumentarfilme (m. in. „Go?ka gola!“ [„Go?ka Goal!“] „Przyjaciele“ [„Freunde“]). Für das Fernsehprogramm „Teatroteka” inszenierte sie das Theaterstück „Dzie? dobry, wszyscy zginiemy“ [„Guten Tag, wir werden alle sterben“] von Agnieszka Wolny-Hamka?o.
Derzeit arbeitet sie an dem Drehbuch für eine eigenwillige Krimikomödie. “I have the feeling that today in 2022 there is even more division and suffering around us. The list of places where we could go with the piano and a camera got longer. We could go to the Polish-Belarusian border, to refugees looking for salvation and a better life, and to Ukraine. Please remember all the people who experienced war while you are watching our movie.”
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