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Start: Samstag 27.04.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 12.01.2025
Buchheim Museum: Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke
Bilder
Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke

Buchheim Museum Bernried
Ausstellung vom 27. April 2024 bis 12. Januar 2025

Bernried – Es gibt kaum etwas, was Lothar-Günther Buchheim und seine Ehefrau Ditti nicht gesammelt hätten. Seit dem Tod des Alleskönners im Jahr 2007 haben Schenkungen, Zustiftungen und Ankäufe vielfach aus privatem Besitz den Bestand des Museums erweitert. Hervorzuheben ist die umfangreiche Zustiftung von Joseph Hierling mit Werken des Expressiven Realismus. In diesem Sinn ist das Buchheim Museum der Phantasie im Geiste seines Gründers höchst lebendig und von erstaunlicher Vielfalt.
Für den Maler und künstlerischen Tausendsassa Buchheim war die Betrachtung von Kunst stets ein Fest fürs Auge. Er wollte Zusammenhänge und Zusammenklänge am liebsten im direkten Nebeneinander anschaulich werden lassen. Seine besondere Neigung galt der Kunst auf Papier. In den Strichen einer rasch hingeworfenen Zeichnung mochte der schaffende Künstler die direkteste Verbindung zwischen Auge, Emotion und Hand sowie letztlich zum Betrachter erkennen. Die gemeinsame Präsentation von Gemälden mit Zeichnungen und Druckgrafiken greift Maximen des Buchheim’schen Kunstverständnisses auf. Aus konservatorischen Gründen dürfen sie jedoch in aller Regel nur rund drei Monate dem Licht ausgesetzt werden. Deshalb folgen auf Handzeichnungen und Aquarelle, Druckgrafiken, die wiederum von farbigen Druckgrafiken abgelöst werden. Die Hängung versucht ferner entlang klassischer Themen der Kunstgeschichte neuere Erwerbungen mit den Werken zu vergleichen, die noch von Buchheim selbst gesammelt worden sind. Schließlich ermutigt Inside Out den Betrachter, sich ein eigenes Urteil über Status und künftige Entwicklung der Sammlung zu bilden. Anlass für diese Standortbestimmung ist die 2025/26 anstehende Erweiterung des Museumsgebäudes.
Die Ausstellung »Sammlung Buchheim – Inside Out? Gemälde, Zeichnungen und Drucke« gliedert sich in insgesamt neun Themenbereiche.

Künstler(selbst)porträts
Das Selbstbildnis gehört spätestens seit Dürer zum Habitus eines Künstlers. Ebenfalls in die Renaissance reichen die Freundschaftsbildnisse zurück. Selbstverständlich suchte man im 20. Jahrhundert nach neuen Wegen für solche Aufgaben. Intim und malerisch kühn zugleich ist Heckels Porträt des schlafenden Pechstein von 1910. Albert Birkle hat sich 1921 in der Art eines Schnappschusses gemalt. Tief in die Psyche des Bildhauers Ernst Barlach dringt Leo von König mit dessen Bildnis von 1937 ein. Sein vom Leben gezeichnetes zerfurchtes Gesicht mit den müden Augen sagt mehr, als Worte es je vermöchten. 

Porträts
Beim Sujet der Porträts verlässt die Kunst des 20. Jahrhunderts vielfach das gewohnt Abbildhafte. In Karl Schmidt-Rottluffs Frau im roten Kleid von 1920 dominiert ein Farbklang aus Grün, Gelb und Rot, der beim Inkarnat jenseits tradierter Sehgewohnheiten liegt. Ähnliches gilt für Georg Tapperts Sitzende in rotem Kleid. Soll man deshalb Birkles virtuos gemaltes Porträt der etwas kapriziös erscheinenden Frau Jochum im Dirndl von 1934 als Rückschritt ansehen? Beispielhaft dringt Lothar-Günther Buchheim in seinem Bildnis Ellen durch deren maskuline Sitzhaltung im männlichen Bademantel in neue Interpretationsformen weiblichen Selbstbewusstseins vor.

Aktdarstellungen
Der nackte menschliche Körper bildet eine traditionelle Aufgabe der Kunst. Bis weit in das 19. Jahrhundert griff man meist auf mythologisch oder religiös verbrämte Themen zurück. Max Beckmanns Weiblicher Akt von 1908 hat dagegen seine übliche göttliche Verkleidung abgelegt. Gleichzeitig hat er aber nichts mit den ihre Nacktheit völlig natürlich darbietenden Mädchen und Frauen der »Brücke«-Maler zu tun. Obwohl sie
aus konservatorischen Gründen nur in der ersten Laufzeit gezeigt wird und zudem eher sachlich als expressiv geprägt ist, wird man Otto Dix’ minutiöser Zeichnung Das Erwachen aus dem Jahr 1922 ihren Platz als Hauptwerk in der Sammlung Buchheim nicht streitig machen.

Stadtbilder
Das hektische Treiben im Moloch Großstadt mit allen sozialen oder sittlichen Verwerfungen wird im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Thema in der Kunst. Ein nur in der ersten Laufzeit ausgestelltes Hauptwerk in diesem Genre ist Albert Birkles Nächtliche Leipziger Straße in Berlin von 1923, in der sich Unruhe und Angst einer ganzen Epoche spiegelt. Dabei ist nachrangig, ob es sich um ein Werk des Expressionismus handelt oder dem expressiven Realismus zuzurechnen ist. Es fällt jedoch auf, dass in der Sammlung unter den Gemälden der »Brücke«-Künstler solche Themen eher selten zu finden ist. Hier dominiert die Druckgrafik als Medium. Maler wie Dix, Beckmann und andere haben die Nachtseiten ihrer
Zeit dagegen durchaus thematisiert.

Interieurs
Mit dem Gemälde Fleischerladen von 1906 demonstriert Lovis Corinth, wie weit sich damals die Kunst von der üblichen Beschaulichkeit früherer Interieurs entfernt hat. Zugleich wird das Genre zu einer Art Experimentierfeld. Die Freunde von Max Kaus verharren ohne jegliche Kommunikation in einem von wenigen kräftigen Farben dominierten Ensemble. Dies gilt in gewissem Maße auch für Ferdinand Dorschs Blaue Stühle von 1920, in der die Sitzmöbel Anlass für ein demonstrativ gesetztes Blau sind. Ungeachtet der akzentuierten Farbigkeit inszeniert Ernst Ludwig Kirchner 1921 sein Interieur nach geradezu bürgerlichen Maßstäben. Otto Mueller nutzt um 1922 einen Spiegel zur Vorstellung dreier Akte und verweist zugleich auf Picassos Demoiselles d’Avignon von 1907 zurück.

Landschaften
Spiegelt sich in Landschaften eine Flucht aus der Geschichte? Oder handelt es sich um den fälligen Tribut an ein seit Jahrhunderten von der bildenden Kunst gepflegtes Genre? Es bleibt gleichwohl bemerkenswert, wie sich Bernd Zimmer in Gemälden wie Tinzenhorn 6 von 2014 an Ernst Ludwig Kirchners rund 80 Jahre älteren Berglandschaften von 1931 reibt und doch ein Maler des frühen 21. Jahrhunderts bleibt. Hier stoßen zwei starke künstlerische Potenzen aufeinander, die sich sogar ex post noch gegenseitig zu steigern vermögen. Nicht nur dem Format nach intim ist Paula Modersohn-Beckers Moorlandschaft mit Birkenstämmen, in der Bäume gleichsam zu Persönlichkeiten stilisiert werden.

Stillleben
Mit Landschaften stößt man keine Revolutionen in der Kunst an, mit Stillleben auch nicht? Warum auch? Darf man sich nicht an schönlinigen Formen oder prächtigen Farben einfach erfreuen? Das aber leistet die farbliche Delikatesse in Emil Noldes Mohn-Bild auf höchstem Niveau, das freilich nur in der ersten Laufzeit gezeigt werden kann. Andererseits scheint sich in Ernst Ludwig Kirchners geradezu hektischem Stillleben mit Maske von 1914/15 der Erste Weltkrieg zu spiegeln. Lässt sich dann die düstere, von Schwarz und Rot geprägte Amaryllis von Werner Scholz aus dem Jahr 1937 als Fanal der künftigen Schrecknisse interpretieren? Und antwortet nicht das 1953 entstandene Stillleben der alten Seezeichen von Max Kaus auf die informellen Skulpturen jener Zeit?

Theater, Zirkus, Varieté
Irgendwo zwischen Großstadtbildern und Interieurs könnte man Darstellungen aus der Welt von Theater, Zirkus oder Varieté ansiedeln. Diese Themen der leichten Muse haben sich von Frankreich aus im frühen 20. Jahrhundert in der Kunstwelt verbreitet. Im Buchheim Museum scheint Robert Liebknecht trotz seines etwas propagandistischen Einschlags mit dem Gemälde Musikhall von 1936 daran anzuknüpfen. Hüthers
Selbstbildnis vor Oktoberfest von 1932 oder Becks Selbst als Clown sind dagegen geradezu melancholisch. Näher am Tingeltangel bewegen sich freilich zahlreiche Arbeiten auf Papier.

Religiöse Themen
Von der traditionellen Bindung an Religion und Kirche hat sich die Kunst im 20. Jahrhundert gelöst. Damit verbundene Themen fehlen in der Expressionistensammlung weitgehend. Lag das an Buchheims persönlicher Einstellung? Immerhin hat er eine Kirche mit Kalvarienberg gemalt. Dort lässt das demonstrativ vorgezeigte Kreuz keinen Zweifel, dass es sich nur um eine Landschaft handeln könnte.
Historienbilder gibt es ebenfalls keine, aber dieses Genre hatte Buchheim bis 1945 in der besonderen Spielart der Propagandamalerei zur Genüge hinter sich gebracht. Dennoch bleiben Zweifel: Könnten Otto Beyers Adam und Eva von 1919 nicht einfach zwei Akte in paradiesischer Umgebung sein? Gewiss jedoch ist Max Kaus’ Triptychon der Kreuzigung ein starkes Beispiel für religiöse Kunst des Expressionismus.

Buchheim Museum
Am Hirschgarten 1, 
82347 Bernried am Starnberger See


Abbildung:
- Karl Schmidt-Rottluff
Weiden, 1909
Öl auf Leinwand
Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See
© VG Bild-Kunst, Bonn
Reproduktion: Nikolaus Steglich, Starnberg
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Start: Freitag 21.06.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 23.02.2025
Haus der Kunst: Archives in Residence - Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1
Bilder
Bilder
Bilder
Archives in Residence
Glamour und Geschichte.
40 Jahre P1

Ausstellung vom 21. Juni 2024 bis 23. Februar 2025
Haus der Kunst München

Die Ausstellung „Glamour und Geschichte“ gibt einen Einblick in die 40-jährige Geschichte des P1 und seine Verbindung mit dem Haus der Kunst. Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Archives in Residence“ bietet sie den Besucher*innen neben einer Reise durch Münchens berühmteste Disco auch die Möglichkeit der Teilhabe durch eigene Erinnerungen.
„Wenn im P1 ein junger Mann auf der Tanzfläche ausflippte und man dachte: Der sieht aus wie Mick Jagger. Dann war es Mick Jagger“, schrieb Klaus Gunschmann, langjähriger Türsteher des Clubs.
Das P1 zählt seit seiner Neueröffnung im Jahr 1984 als feste Größe in der deutschen Club Landschaft und hat zahlreiche legendäre Veranstaltungen erlebt. Darunter Whitney Houstons erstes Konzert vor europäischem Publikum und eine Party für Tina Turner, bei der falsche D-Mark Scheine von der Decke regneten.
Anlässlich seines 40. Geburtstages widmet das Haus der Kunst dem Club nun diese Ausstellung, die auf Archivmaterial basiert und eine immersive Erfahrung bietet.
Die Besucher*innen werden eingeladen, ihre persönlichen Geschichten und Erinnerungsstücke zum P1 zu teilen und die Ausstellung zu bereichern. Ein Magazin über das P1 und seine Geschichten wird zur Ausstellung publiziert und während der Laufzeit mit ausgewählten Beiträgen der Besucher*innen erweitert.
Die Gestaltung der Ausstellung in der Archiv Galerie ist sowohl vom früheren Standort des Clubs im Ostflügel des Haus der Kunst beeinflusst, als auch vom minimalistischen Design des Mailänder Designers Matteo Thun, der das Lokal in den 2000er Jahren umgestaltet hat. Sein Konzept zielte darauf ab, „keine Designspuren, keinen Zeitgeist, keine Störfaktoren“ zu erzeugen, sodass die Gäste das P1 täglich neu erleben konnten.
Das P1 ist einer der wenigen Clubs, wenn nicht sogar das einzige Nachtlokal, das sich das Dach mit einem Kunstausstellungshaus in inspirierender Koexistenz teilt.
Genau wie das Haus der Kunst erfindet sich das P1 immer wieder neu. Bis heute ist es fester Bestandteil internationaler Clubkultur und Sehnsuchtsort unterschiedlicher Generationen. Seine Räume sind Ausdruck des künstlerischen Experimentierens, Orte der Teilhabe und Identitätsbildung, Schauplätze von Begegnung und Begehren. Die Clubkultur als Ort der Kulturproduktion ermöglicht vielfältige Lebensstile und neue Formen der Repräsentation, wobei die Grenzen zwischen Möbel- und Grafikdesign, Architektur, Kunst, Film, Musik, Fotografie und Mode aufgehoben werden.
Kuratiert von Sabine Brantl mit Lydia Antoniou, unterstützt von Franz Rauch und Sebastian Goller. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem P1.

Haus der Kunst | Archiv Galerie
Prinzregentenstr. 1, 80538 München

Abbildungen:

- Mick Jagger und Club-Bekanntschaft, 1986 © 
INTERFOTO / Franz Hug

- Raumdesign von Mattheo Thun, 2003 © 
P1 Archiv

- Teilnehmer*innen einer von Alecos veranstalteten „Hippie-Party“, 1967 © 
Fotoarchiv Otfried Schmidt / Süddeutsche Zeitung Photo
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Start: Freitag 28.06.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 26.01.2025
Museum Brandhorst: Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life
Bilder
Bilder
Bilder
Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life

Ausstellung vom 28. Juni 2024 bis 26. Januar 2025
Museum Brandhorst München

Sie waren Popstars, charismatische Netzwerker und (Selbst-)Vermarktungsgenies: Andy Warhol und Keith Haring gehören nicht nur zu den berühmtesten Künstler:innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie revolutionierten auch die etablierten Vorstellungen von Kunst und ihrer Verbreitung. Warhols poppige Bilder oder Harings tanzende Figuren sind Teil unseres kollektiven Bildgedächtnisses und in Werbung, Mode, Musik, und Film bis heute allgegenwärtig. Trotz großem Altersunterschied und verschiedenen Stilen waren die beiden Künstler Freunde und Weggefährten. Sie begegneten sich in der New Yorker Kunst- und Clubbingszene und beeinflussten einander – und viele andere.
Mit „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert das Museum Brandhorst die weltweit erste umfassende institutionelle Ausstellung, die sich beiden Künstlern widmet. Der Titel der Schau ist dem Motto von Keith Harings Geburtstagsfeiern entlehnt: „Party of Life“ erzählt vom Kosmos der 1980erJahre, von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti. In diesem Umfeld zeichnet die Ausstellung Warhols und Harings Künstlerfreundschaft nach. Dabei offenbart sie Parallelen in ihrem künstlerischen Selbstverständnis, ihrer Offenheit für Kooperation und gemeinschaftliche Projekte sowie in ihrer inklusiven Haltung: Kunst und ihre Botschaften sollten möglichst viele Menschen erreichen.
Andy Warhol (1928–1987) und Keith Haring (1958–1990) kamen beide aus christlich geprägten Familien aus Pennsylvania. Als junge homosexuelle Männer ließen sie die heteronormativenStrukturen jedoch früh hinter sich – beide zog es nach New York (wenn auch um 30 Jahre versetzt). Als Mitbegründer der Pop-Art hat Warhol das Verständnis von Kunst, aber auch den Kunstbegriff verändert und war maßgeblich prägend für den jungen Haring. Dieser hinterließ Tausende „Subway Drawings“ im öffentlichen Raum der New Yorker U-Bahn, setzte seine Kunst in aktivistischen Plakatkampagnen ein oder eröffnete 1986 mit Unterstützung von Warhol den Pop Shop, wo er von ihm selbst und anderen Künstler:innen entworfene T-Shirts, Buttons und Poster verkaufte. Warhol produzierte in dieser Zeit TV-Shows, schuf Auftragsarbeiten und Celebrity-Porträts. Oder aber er bemalte 1979 einen Rennwagen und gestaltete damit das bekannteste Art Car für die deutsche
Autofirma BMW. Beide Künstler distanzierten sich von einem elitären Kunstbegriff, flirteten mit dem Kommerz und nutzten verschiedenste Räume, Kanäle und Medien.
Entlang thematischer Räume zeigt die Ausstellung, dass die Werke von Warhol und Haring aus den 1970er- und 1980er-Jahren nicht nur in einer Zeit extremer gesellschaftspolitischer Spannungen entstanden, sondern auch heute noch höchst aktuell sind. Die Auseinandersetzung beider Künstler mit der exzessiven Konsumkultur, den Möglichkeiten der neuen Medien, mit Queerness,Gentrifizierung, Atomkriegsängsten und Aktivismus sowie dem Streben nach Gemeinschaft in Krisenzeiten wird in der Ausstellung erfahrbar. Auch die Kehrseite der „Party of Life“ findet sich vor dem Hintergrund der schwelenden Aidsepidemie und der Auseinandersetzung beider Künstler mit dem Tod wieder. Sie wird prominent in dem vielteiligen Gemeinschaftswerk „Apocalypse“ (1988) von Keith Haring und dem Autor William S. Burroughs sichtbar, das als Neuzugang der Sammlung Brandhorst erstmals im Museum gezeigt wird. In eindrucksvollen Bildern und Texten stellen die beiden Künstler das New York der 1980er-Jahre als apokalyptische Landschaft vor.
Neben dieser Gemeinschaftsarbeit werden auch zahlreiche Kollaborationen zwischen Haring und Warhol präsentiert sowie Projekte, die im Austausch mit Künstler:innen, Performer:innen, Autor:innen, Sprayer:innen oder Musik- und Modeikonen der Zeit entstanden sind, darunter Richard Avedon, Jean-Michel Basquiat, Joseph Beuys, William S. Burroughs, Fab 5 Freddy, Futura, Courtney Harmel, Eric Haze, Jenny Holzer, Bill T. Jones, Grace Jones, LA II, Madonna, Robert Mapplethorpe, Malcolm McLaren, Yoko Ono, Kenny Scharf, John Sex, Stephen Shore, Tseng Kwong Chi, Vivienne Westwood und vielen mehr.

„Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert eine Vielzahl an Werken aus den Beständen des Museums Brandhorst sowie einschlägige Leihgaben aus institutionellen und privaten Sammlungen. Neben berühmten Schlüsselwerken fokussiert die Ausstellung dabei auch auf Filmund Fotoaufnahmen, Archivmaterial sowie Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände. Damit eröffnet die Schau im Museum Brandhorst, das mit über 120 Werken die größte WarholSammlung in Europa und ein wachsendes Konvolut an Haring-Arbeiten beherbergt, neue Blickwinkel auf beide Künstler.

Kurator:innen: Franziska Linhardt unter Mitarbeit von Arthur Fink
Kuratorische Assistentin: Zakirah Rabaney

Museum Brandhorst | Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Theresienstraße 35 a
80333 München

Abbildungen:

- Nan Goldin
Keith Haring & Andy Warhol at Palladium, 1985
© Nan Goldin, Courtesy Nan Goldin, New York

- Keith Haring
Subway Drawing, 1982/84
Kreide auf Papier in original UBahn-Rahmen aus glasfaserverstärktem Kunststoff; 124,5 x 172 x ca. 2 cm
Udo und Anette Brandhorst Sammlung
© The Keith Haring Foundation.
Foto: Haydar Koyupinar,
Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
Museum Brandhorst, München

- Andy Warhol
Converse Extra Special Value, 1985/86
Kunstharz auf Leinwand; 295 x 457 x 5,5 cm
Bayerische Staatsgemäldesammlungen,
Pinakothek der Moderne, München, 2000 acquired by PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
© 2024 The Andy Warhol
Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights
Society (ARS), New York. Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München

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Start: Freitag 06.09.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 02.02.2025
Haus der Kunst: Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia
Bilder
Bilder
Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia

Ausstellung vom 06. September 2024 bis 02. Februar 2025
Haus der Kunst München

„Aufruhr ist immer eine Sache der Schönheit. In der Schule hatte ich diesen Traum, Graffiti-Künstler*in zu werden, und ich übte Graffiti in meinem Schulheft. Wenn man seine Schulaufgaben auf der ersten Seite beginnt und die Skizzen hinten macht, treffen sich die beiden irgendwann in der Mitte. UND, NEBEN DEINEN GESCHICHTSNOTIZEN, TAUCHT GRAFFITI AUF was die Geschichte in eine andere Geschichte verwandelt.“ – Maria Alyokhina

Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia im Haus der Kunst ist die bislang größte Präsentation der Arbeiten des künstlerischen Kollektivs und die erste Museums­ausstellung in Deutschland, die Pussy Riot gewidmet ist. Sie stellt die drängende Frage, was Widerstand in der Kunst bedeutet, und welche Geschichten heute wesentlicher Bestandteil von Ausstellungen sein müssen.

„Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia“ im Haus der Kunst entstand aus leidenschaftlichen Gesprächen mit dem isländischen Künstler Ragnar Kjartansson, der Maria Alyokhina erstmals in Moskau traf. Die Ausstellung ist von Maria Alyokhina und Kling & Bang, Reykjavik organisiert und auf Tournee gebracht.

Das Haus der Kunst hat die Ausstellung seit Anfang 2023 geplant. Kuratiert von Ragnar Kjartansson, Ingibjörg Sigurjónsdóttir und Dorothee Maria Kirch (Kling&Bang, Reykjavik); Lydia Antoniou, Andrea Lissoni, Margarita (Haus der Kunst München).

Haus der Kunst | Terrassensaal
Prinzregentenstr. 1, 
80538 München

Abbildungen:

- Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia
Ausstellungsansicht
Haus der Kunst München, 2024
Foto: Maximilian Geuter

- Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia
Ausstellungsansicht
Haus der Kunst München, 2024
Foto: Maximilian Geuter
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Start: Mittwoch 11.09.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 12.01.2025
Kunsthaus Kaufbeuren: LIMINAL ZONE - Zwischen Welten Jorge Queiroz / Andreas Eriksson / Aelita le Quément
Bilder
LIMINAL ZONE - Zwischen Welten
Jorge Queiroz / Andreas Eriksson / Aelita le Quément

Ausstellung vom 11. September 2024 bis 12. Januar 2025
Kunsthaus Kaufbeuren

In einem Ausstellungstrialog zeigt das Kunsthaus Kaufbeuren Werke des portugiesischen Künstlers Jorge Queiroz, des Schweden Andreas Eriksson und der jungen französischen Malerin Aelita le Quément. Erstmals im süddeutschen Raum wird das Schaffen der drei Künstler:innen institutionell und damit einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Eine wesentliche Verbindung aller drei Künstler:innen findet sich im Umgang mit »Liminalität« als einem zentralen Aspekt innerhalb des jeweiligen Schaffens. Seit der Prägung des Begriffs der Liminalität in den frühen sechziger Jahren wurde dieser in verschiedenen Forschungsfeldern immer wieder diskutiert. Allgemein dient er zur Beschreibung eines Übergangs oder auch eines Schwellenzustandes und bezieht sich auf unterschiedliche Bereiche. In der bildenden Kunst stellt das Prinzip eines liminalen Transformationsraumes einen der interessantesten Ansätze dar, um eine spezifische Art der Abstrahierung eines Zustands und seiner bildlichen Darstellung zu vermitteln.

Die Bilder von Jorge Queiroz (*1966, Lissabon) sind schwer zu beschreiben. Was sich dem Betrachter darbietet, ist weder Wirklichkeit noch Traum. Der Maler erschafft sein ganz eigenes Universum aus Drachen, Gesichtern, schwarzen Löchern, aus Menschen, in deren Köpfen
Menschen hausen, aus Mischwesen und vielfältigen Phantasiegebilden. Wie ein Alchimist gebraucht Queiroz für seine Art der Welterzeugung die ganze Palette an Techniken und Material, von Gouache bis Öl, von Tusche bis Acryl, von Bleistift bis Pastell, auf Leinwand, Papier oder als Collage.

Die Gemälde, Webarbeiten, Zeichnungen und Skulpturen Andreas Erikssons (*1975, Björsäter) zeugen von feinen Spürungen für subtile Phänomene der Natur. Zur Genese seines künstlerischen Kosmos birgt die Betrachtung der Natur für Eriksson einen unendlichen Fundus. Das Sichtbare wird zerlegt, als Zitat neu angeordnet und durch Abstrahieren und Transformieren zur Kunst erhoben. Abstraktion und Figuration, Innen und Außen, Konkretes und Geheimnisvolles oder Illusion und Realität ergänzen sich sowohl im Prozess als auch im Resultat, das ein Bedürfnis des Künstlers nach Entschleunigung vermittelt.

In einer malerischen Synthese verschmilzt Aelita le Quément (*1999, Saint-Cloud Île-deFrance) geschickt Einflüsse verschiedener Strömungen und Malstile, etwa des Impressionismus, des Expressionismus und des Surrealismus. Doch abseits aller -Ismen entwickelt sie daraus eine ungewöhnliche, ganz eigene Bildsprache. Abgründig, doch oft ungeheuer humorvoll, erscheinen die Geschichten, die sich in ihren Bildern entfalten. Mannigfaltige Ansätze zur Entschlüsselung der Inhalte werden bildnerisch dargeboten, gleichzeitig werfen le Quéments Werke mehr Fragen auf, als sie Antworten liefern wollen.

Eine umfangreiche, zweisprachige Publikation (dt./engl.) begleitet die Ausstellung.

Kunsthaus Kaufbeuren
Spitaltor 2
87600 Kaufbeuren

Abbildung:
- Jorge Queiroz, Land of a figure, 2023, 
Acryl auf Leinwand, 52 x 78 cm, 
Privatsammlung München
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Start: Freitag 27.09.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 12.01.2025
Museum Fürstenfeldbruck: Gloria Gans Farbe bekennen – vier Jahrzehnte Malerei
Bilder
Gloria Gans
Farbe bekennen – vier Jahrzehnte Malerei

Museum Fürstenfeldbruck / Kunsthaus Fürstenfeldbruck
Ausstellung vom 27. September 2024 bis 12. Januar 2025

Die in Passau geborene Künstlerin verbrachte in Fürstenfeldbruck prägende Jahre. In der Stadt an der Amper, die seit der Jahrhundertwende um 1900 schon so viele Künstlerinnen und Künstler inspiriert hat, fanden sie die idealen Bedingungen vor, sich in der Zeit von 1966 bis 1986 vom Grundschulkind zur Malerin zu entwickeln.
Das Werk von Gloria Gans erzählt vom Leben und vom zwischenmenschlichen Miteinander. Mit großer Empathie gibt sie ihren ganz persönlichen und kritischen Blick auf unterschiedliche Lebenswelten wieder. Dabei konzentriert sich die Künstlerin auf Farbnuancen, Farbgegensätze und Farbstrukturen. Das im Bild enthaltene Narrativ – die Auseinandersetzung mit Ungerechtigkeit, Krieg und Flucht – erscheint möglicherweise erst auf den zweiten Blick. Mit ihren Menschen-Bildern fordert Gloria Gans die Betrachtenden zu einem Dialog heraus. Fragen nach menschlichem Leid tauchen auf. Einige der Porträtierten zeugen von schmerzlichen Erfahrungen, andere verharren stumm oder stellen sich mutig existenziellen Grenzsituationen. Die Ausstellung „Gloria Gans – Farbe bekennen“ ist vom 27. September 2024 bis 12. Januar 2025 im Museum im Kunsthaus Fürstenfeldbruck zu sehen.

Museum Fürstenfeldbruck
Fürstenfeld 6, 
82256 Fürstenfeldbruck
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Start: Donnerstag 03.10.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 12.01.2025
Buchheim Museum: WIEDERENTDECKT & WIEDERVEREINT. Rahmen und Bilder von Ernst Ludwig Kirchner
Bilder
Bilder
Bilder
"WIEDERENTDECKT & WIEDERVEREINT. Rahmen und Bilder von Ernst Ludwig Kirchner"

Ausstellung vom 03. Oktober 2024 bis 12. Januar 2025
Buchheim Museum der Phantasie

Bernried - Die Ausstellung widmet sich der Idee des Gesamtkunstwerks bei Ernst Ludwig Kirchner: der Verbundenheit von Bild und Rahmen. Nahezu alle gezeigten Gemälde sind noch oder wieder von ihren originalen Künstlerrahmen umgeben. Bild und Rahmen gehörten für den
Expressionisten untrennbar zusammen, er gestaltete für fast jedes Werk einen individuellen Rahmen. Die Ausstellung bietet einen Überblick über seinen künstlerischen Umgang mit Rahmen in Analogie zu seiner malerischen Entwicklung von der Gründung der Künstlergruppe »Brücke«
in Dresden bis zu seiner Schaffenszeit in Davos. Wie Kirchner Bild und Rahmen als Einheit konzipierte, machen die rund 60 Exponate erlebbar: Neben den erhaltenen, heute kaum mehr existierenden originalen Bild-/Rahmenkombinationen, können hier erst kürzlich mit ihren Rahmen
wiedervereinte Bilder gezeigt werden – sehr seltene Glücksfälle, denn manche Bilder und Rahmen waren teils jahrzehntelang voneinander getrennt. Dass weiterhin geforscht wird und erhaltene originale Rahmen immer wieder Bildern zugeordnet werden können, macht eine
Installation deutlich, in der unter den gut ein Dutzend Leerrahmen drei mit Reproduktionen der ehemals darin enthaltenen Kirchner-Gemälden präsentiert werden. Wie Bildern trotz des Verlustes ihres ursprünglichen Rahmens ein Teil ihrer früheren Identität zurückgeben werden kann, ist hier an zwei Werken, für die ihr originaler Rahmen nachgebaut wurde, erfahrbar. Neben Kirchners Rahmengeschichte, die auch die Verwendung antiker Rahmen in seinem Spätwerk miteinbezieht, reflektiert die Ausstellung die lange verkannte kulturhistorische Bedeutung und den damit zusammenhängenden Verlust vieler originaler Kirchner-Rahmen.

Die Ausstellung rückt in den Blick, was bisher kaum gesehen und beachtet wurde, auch nicht von der Forschung: Ernst Ludwig Kirchners Rahmen sind integraler Bestandteil seiner Kunst. Gemälde und Rahmen bilden eine Einheit – höchste Zeit, sie als solche wiederzuentdecken!
Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), Schlüsselfigur des deutschen Expressionismus und 1905 Mitbegründer der Künstlergruppe »Brücke«, setzte sich während seiner gesamten Karriere intensiv mit der Rahmung seiner Werke auseinander. Bild und Rahmen konnten für ihn nur als Einheit existieren: »Ungerahmte Bilder gebe ich niemals auf Ausstellungen, das geht bei meinen Arbeiten nicht. Wenn ich etwas mache, so recht und gut als irgend möglich, sonst lieber nicht«, schrieb er in einem Brief vom 5. Oktober 1937 an den Leiter der Basler Kunsthalle. Für fast jedes Gemälde entwarf und gestaltete der Künstler einen individuell auf das Bild abgestimmten Rahmen: Er zeichnete die Profile, fasste die rohen Rahmen meist in Goldbronze und bemalte sie anschließend farbig. Einzigartig ist vor allem sein Umgang mit Farbe in Abstimmung auf das jeweilige Gemälde: Kirchner begann in Davos über die Leinwand hinaus zu malen, verwendete die jeweils selben Farben häufig auch auf den Rahmen. Damit setzte er das für den Expressionismus programmatische Konzept des Gesamtkunstwerkes um: Für die »Brücke«-Künstler hörte das Bild nicht am Bildrand auf, die Kunst sollte sich mit dem Leben verbinden und über den Rahmen hinaus in die Welt hineinragen. Die Kunst strebte nach Entgrenzung, sollte gestaltend eingreifen in den Alltag. Sie sollte die Ausdrucksformen ihrer Zeit »unmittelbar und unverfälscht« in die Welt tragen, wie es in dem von Kirchner entworfenen Programm der »Brücke« von 1906 heißt. Freiheit, Unmittelbarkeit, Unverfälschtheit – mit diesen zentralen Ideen,
Werten und Ausdrucksmitteln entwickelte sich die Künstlergruppe »Brücke« zu einer der berühmtesten Avantgarden: Kirchner und seine Künstlerkollegen lehnten die autoritären Konventionen und konservativen Lebens- und Kunststile der wilhelminischen Ära ab und damit auch den damals üblichen, prächtig verzierten Goldrahmen. Ihre progressiven Rahmungskonzepte, ihre selbst gestalteten, eher schlichten Rahmen entspringen der Idee des Gesamtkunstwerkes, sie vermitteln zwischen Bild und Welt.

Buchheim Museum der Phantasie
Am Hirschgarten 1, 
82347 Bernried am Starnberger See

Abbildungen:

- Ernst Ludwig Kirchner
Mädchen in Südwester, 1912/1920
Öl auf Leinwand
Breiter, flacher Profilrahmen, farblich zum Bild passende, wellenartige, barock anmutende Bemalung
Privatsammlung Schweiz
Foto: Saša Fuis Photographie, Köln / Kunsthaus Lempertz, Köln

- Ernst Ludwig Kirchner
Die drei alten Frauen, 1925–1926
Öl auf Leinwand
Breiter Grundrahmen mit profilierter Aufsatzleiste, Goldbronze zweifarbig lasiert
Kirchner Museum Davos, Schenkung Nachlass Ernst Ludwig Kirchner 1990
Foto: Stephan Bösch / Kirchner Museum Davos

- Ernst Ludwig Kirchner
Frankfurter Westhafen, 1916
Öl auf Leinwand
Doppelter Rundstabrahmen, schwarze seidenmatte Farbfassung
Städel Museum, Frankfurt am Main
Foto: Horst Ziegenfusz / Städel Museum, Frankfurt am Main
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Start: Sonntag 13.10.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 09.02.2025
Kochel: ZEITFRAGMENTE
Bilder
ZEITFRAGMENTE

Die Ausstellung versammelt Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und bedeutende Grafikserien, die sich mit den gesellschaftlichen Umbrüchen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und den existenziellen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs auseinandersetzen.
Mit Werken von Künstler*innen wie Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Käthe Kollwitz, Else Lasker-Schüler und Wilhelm Lehmbruck wird die Zeit zwischen 1900 und 1930 als eine Phase intensiver Reflexion und künstlerischer Auseinandersetzung mit Kriegstraumata und gesellschaftlicher Zerrissenheit erfahrbar. Die Werke der Ausstellung werden als Fragmente einer Epoche gezeigt, die in ihrer Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit das Erleben einer krisenhaften Zeit greifbar machen und durch die aktuellen Kriege und Konflikte eine beklemmende Aktualität erhalten.

Ergänzt wird die Präsentation durch Vitrinen aus Anselm Kiefers Werkserie „Opus Magnum“, die sich mit den Opfern des Holocausts und dem Vergessen auseinandersetzt und eine Brücke zur Kunst der Gegenwart schlägt.

Franz Marc Museum, Kochel am See
Franz Marc Park 8-10
82431 Kochel am See

Abbildung:

- Max Beckmann, Die Seiltänzer, 1921, Blatt 8 der Serie „Jahrmarkt“, 1921, 
Kaltnadelradierung, 
Stiftung Ahlers Pro Arte
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Start: Freitag 25.10.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 23.03.2025
Kunsthalle München: JUGENDSTIL. MADE IN MUNICH
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JUGENDSTIL. MADE IN MUNICH

Ausstellung vom 25. Oktober 2024 bis 23. März 2025
Kunsthalle München

Eine gemeinsame Ausstellung der Kunsthalle München und des Münchner Stadtmuseums

Um 1900 traten junge visionäre Kunstschaffende in München dazu an, die Kunst zu revolutionieren und das Leben zu reformieren. In einer Zeit rasanter wissenschaftlicher und technischer Neuerungen sowie gesellschaftlicher Umbrüche beteiligten sie sich an der Suche nach einer
gerechteren und nachhaltigeren Lebensführung. Sie wandten sich von historischen Vorbildern ab, um zu einer neuen Kunst zu finden, die das Leben bis ins kleinste Detail durchdringen sollte.
Ihre Ideen und Entwürfe bilden die Grundlage für Kunst und Design der Moderne. Mit Objekten aus dem Kunsthandwerk, aus Skulptur, Malerei, Grafik, Fotografie, Mode und Schmuck beleuchtet die Ausstellung die Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und zeigt, wie aktuell die schon damals diskutierten Lebensfragen heute noch sind.
Münchens Ruf als weltoffene Kulturmetropole mit herausragenden Ausbildungs- und Ausstellungsmöglichkeiten zog Ende des 19. Jahrhunderts
Kunstschaffende aus ganz Europa an. In diesem für Innovationen offenen Klima erschien ab 1896 die Zeitschrift Jugend, deren Programm sich allen Lebensbereichen widmete. Bald sollte sie zur Namensgeberin für die neue Strömung werden.
Schon die bunten Titelseiten der Zeitschrift, die unter anderem von Richard Riemerschmid (1868–1957), Bruno Paul (1874–1968) oder Hans
Christiansen (1866–1945) stets in einem anderen Stil gestaltet wurden, führen vor Augen, dass es sich beim Jugendstil nicht um eine einheitliche künstlerische Bewegung handelt. Vielmehr wird deutlich, dass sich die Künstler:innen dieser Richtung mit den großen Fragen ihrer Zeit auf
ästhetisch vielfältige Weise auseinandersetzten.
Jugendstil. Made in Munich stellt in zehn Kapiteln die wegweisenden Ideen und Inspirationsquellen vor, aus denen die in München ausgebildeten bzw. arbeitenden Künstler:innen ihren jeweiligen Stil entwickelten. Aspekte wie die Gleichstellung der Geschlechter, ein gesundes
Leben im Einklang mit der Natur oder die Demokratisierung von Kunst und Gesellschaftbilden den Hintergrund, vor dem sich der Parcours entfaltet.
Der erste Raum versetzt die Besuchenden in ein Wohnhaus in der Schwabinger Georgenstraße und lässt sie in die (Wohn-)Welt um 1900 eintauchen. Das Interieur von Salon und Speisezimmer, das Riemerschmid für Carl von Thieme (1844–1924), einen Mitbegründer der Münchner RückVersicherung, entwarf, wird hier wieder zusammengebracht. Die Gestaltung ist ein Paradebeispiel für ein Streben nach Ganzheitlichkeit im Sinne eines Gesamtkunstwerks. Hier wird der gemeinsame Ansatz der Jugendstil-Künstler:innen deutlich, das Leben mit Hilfe von Kunst zu verschönern.

Das folgende Kapitel blickt zurück auf die Anfänge der neuen Kunst in München. 1897 wurde auf der ›VII. Internationalen Kunstausstellung‹ im Glaspalast erstmals die Abteilung ›Kleinkunst‹ zugelassen. Künstler:innen, darunter Otto Eckmann (1865–1902), August Endell (1871–1925) und Bernhard Pankok (1872–1943), taten sich zusammen, um dort modernes Kunstgewerbe zu präsentieren. Zwar hatten sie dafür nur zwei kleine, denkbar ungünstig gelegene Räume zur Verfügung, dennoch wurde ihre Zusammenschau von Möbeln, Textilien, Gebrauchsgegenständen,
Gemälden und Grafiken ein Publikumserfolg.
Ebenfalls dort zu sehen waren Textilarbeiten von Hermann Obrist (1862–1927), der das Münchner Publikum bereits ein Jahr zuvor mit unkonventionellen Stickereien in Staunen versetzt hatte. Seine von Berthe Ruchet (1855–1932) ausgeführten Entwürfe waren revolutionär. Höhepunkt der Ausstellung von 1896 war der Wandbehang mit Alpenveilchen (um 1895), der wegen seiner dynamischen Linienführung schnell als
Peitschenhieb bekannt wurde. Dieses Haupt- und Initialwerk des Münchner Jugendstils wird in der Ausstellung der Kunsthalle seit langem erstmals wieder im Original zu sehen sein.
Als Gegenbewegung zu Industrialisierung und Urbanisierung keimte das Ideal eines umweltbewussten Lebens im Einklang mit der Natur auf. Die sogenannte Lebensreform wollte alle Bereiche des Alltags modernisieren – von korsettfreier Kleidung bis hin zu vegetarischer Ernährung. Diese gesellschaftlichen Entwicklungen hatten auch Einfluss auf künstlerische Entwürfe. Der Tier- und Pflanzenwelt als wichtigster Inspirationsquelle des Jugendstils sind zwei Räume der Ausstellung gewidmet. Dabei wird deutlich, dass die Künstler:innen die Natur nicht nur abbildeten, sondern
sie auch zunehmend stilisierten oder gar abstrahierten. Damit bereiteten sie den Weg in die Moderne. Dies lässt sich bereits in dem berühmten Fassaden-Ornament finden, das Endell für das Fotoatelier Elvira, einen wichtigen Ort der Münchner Frauenbewegung, entwarf.

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8
80333 München

Abbildung:

- Carl Strathmann
Medusenhaupt
um 1897
Aqu
Mu?nchner Stadtmuseum
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Start: Mittwoch 27.11.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Montag 30.12.2024
München: Julian Schulz „People of Fat Cat”
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Julian Schulz  „People of Fat Cat”

Ausstellung vom 27. November bis 30. Dezember 2024
Foyer des Carl Orff Saals, Fat Cat (ehemaliger Gasteig)

Der junge Münchner Fotograf Julian Schulz arbeitet als einer der vielen Künstler*innen seit letztem Jahr im Fat Cat. Fast genauso lang arbeitet er an dem Projekt „People of Fat Cat“, eine einzigartige fotografische Dokumentation, die die Künstler*innen des Fat Cat in ihren jeweiligen Arbeitsräumen porträtiert. Das facetteneiche Kaleidoskop, das dabei entstanden ist, präsentiert er ab 26. November im Foyer des Carl Orff Saals im Fat Cat: Rund 140 Fotos, die die oft gestellten Fragen beantworten: Wer arbeitet im Fat Cat wo, wie und mit wem zusammen?
Was diese umfangreiche Dokumentation aber gleichzeitig auch aufzeigt: Welche neuen Kooperationen, Verbindungen und Projekte im Fat Cat entstehen. Und warum bezahlbare Räume für kreatives Schaffen in dieser teuren Stadt so wichtig sind! Denn ohne kreativen Work-Space gibt es kein schöpferisches Wachstum der Kunst.
„People of Fat Cat“ zeigt darüber hinaus, welches Potenzial sich hier entfalten darf: kreativ, vielfältig, bunt und offen für Debatten zwischen Jung und Erfahren, zwischen Kunst- und Kulturschaffenden und dem Viertel: Haidhausen. Die Interviews und Statements der hier fotografisch porträtierten Künstler*innen verdeutlichen das!
Das Fat Cat, der ehemalige Gasteig in der Rosenheimer Straße, wird bis zur geplanten Sanierung als Subkultur-Stätte zwischengenutzt. Knapp 200 Künstler*innen dürfen sich hier kreativ entfalten: in Probenräumen, Musik- oder Tanzstudios, Ateliers, Büros, Ladenwerkstätten, in Clubs und in der Gastronomie.

Julian Schulz ist freischaffender Fotograf und Designer mit Studio im Fat Cat. In seinen Arbeiten setzt er sich mit der fotografischen Visualisierung von Technologie und Kunst auseinander. Er arbeitet mal an kleinen, mal an sehr langfristigen Projekten, bei denen die Grenze zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft häufig verschwimmt.

Foyer des Carl Orff Saals, Fat Cat
(ehemaliger Gasteig, Rosenheimer Str. 5 , 81667 München)
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Start: Freitag 29.11.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 11.05.2025
Museum Fürstenfeldbruck: Bruck bewegt! Migrationsgeschichte(n)
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Bruck bewegt! Migrationsgeschichte(n)

Museum Fürstenfeldbruck
Ausstellung vom 29. November 2924 bis 11. Mai 2025

Migration ist so alt wie die Menschheitsgeschichte – eine Tatsache, die auch in Fürstenfeldbruck tiefe Spuren hinterlassen hat, von der Römerzeit über die Klostergeschichte im Mittelalter und im Barock bis in die Gegenwart. Aus unterschiedlichen Gründen verließen Menschen ihre Heimat, kamen an, blieben da oder gingen wieder fort. Häufig waren Not und Verfolgung Anlass für den Aufbruch, aber manchmal auch Neugier und der Wunsch nach kulturellem Austausch. Die Ausstellung beleuchtet ausgewählte Aspekte der lokalen Migrationsgeschichte und gibt sichtbaren Zeugnissen Raum.
Migration ist nicht nur ein historisches Thema, sondern prägt unsere Gesellschaft bis heute maßgeblich. Sie manifestiert sich vor allem in den Biografien und Geschichten Einzelner. Das Herzstück der Ausstellung bilden acht Interviews von Zeitzeug:innen aus verschiedenen Herkunftsländern.
Migration polarisiert und wird gesellschaftspolitisch äußerst kontrovers diskutiert. Deshalb sieht das Museum Fürstenfeldbruck, das seit vielen Jahren auch Führungen für Migrant:innen anbietet, eine wichtige Aufgabe darin, über die Relevanz und den Einfluss von Migration in der Stadtgeschichte zu informieren und einen Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung zu leisten.
Die begleitende Fotoausstellung "Von ganz unten - Die letzten Dinge" des italienischen Fotografen Mattia Balsamini zeigt Gegenstände von Geflüchteten, die im Mittelmeer ertrunken sind. 

Museum Fürstenfeldbruck im Kloster Fürstenfeld
Fürstenfeld 6
82256 Fürstenfeldbruck

Abbildung:
- Koffer aus Siebenbürgen, 1950er Jahre, Privatbesitz
Foto: Wolfgang Pulfer
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Start: Samstag 07.12.2024; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 02.02.2025
München Literaturhaus: PIXI - 70 JAHRE KLEINE BÜCHER
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PIXI - 70 JAHRE KLEINE BÜCHER

Ausstellung vom 7. Dezember 2024 bis 02. Februar 2025
München Literaturhaus

Pünktlich zur Weihnachtszeit eröffnet das Literaturhaus München die kultig-nostalgische Familien-Ausstellung, die bereits im Altonaer Museum sämtliche Besucherrekorde brach. Mit großem Begleitprogramm für die Kleinsten, inklusive Workshops, Theaterstücken, Vorlesemarathon. Bereits in Hamburg hatte sie die Herzen der Erstleserinnen und -leser erobert; ganze Generationen sind mit diesen lebensbegleitenden Büchern aufgewachsen.

Wer kennt sie nicht – die quadratischen kleinen Bücher? Pixis sind Belohnung, Gute-Nacht-Lektüre, Adventskalender- oder Geburtstagstüten-Inhalt. Aber vor allem ist ein Pixi für viele Kinder das erste selbstgewählte Buch. 1954 erschien das erste Pixi-Buch in Deutschland. Der dänische Verleger Per Hjald Carlsen gründete Anfang der 1950er Jahre in Hamburg seinen Verlag. Er wollte hochwertige Bilderbücher möglichst preisgünstig anbieten. Sein Ziel: Lust auf Bücher machen. Mit über 3.000 verschiedenen Titeln und 14 Millionen verkauften Büchern im Jahr ist »Pixi« die umfangreichste Bilderbuchreihe aller Zeiten.

Pixi-Bücher stehen für die Kunst, interessante Geschichten und Illustrationen im kleinen Format zu verbinden: Bekannte Figuren wie Petzi oder Conni gehören ebenso dazu wie die Abenteuer von Feen und Rittern, Fußballspielern und Astronautinnen, Baggern und Katzen. Viele renommierte Kinderbuchautor*innen und Illustrator*innen haben ihr Talent bereits bei Pixi gezeigt. 1982 nahm Pixi als Figur selbst Gestalt an. Der kleine Wichtel mit Zipfelmütze und roten Stiefeln wurde Teil der Gestaltung und spielt seit 1993 in eigenen Geschichten die Hauptrolle.

Literaturhaus München
Salvatorplatz 1, 
80333 München
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