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1. SQUARING THE CIRCLE – THE STORY OF HIPGNOSIS
2. DRIVE-AWAY DOLLS
3. DUNE Part Two
4. GOOD BOY
5. RÜCKKEHR ZUM LAND DER PINGUINE
6. REALITY
Donnerstag 14.03.2024
SQUARING THE CIRCLE – THE STORY OF HIPGNOSIS
Ab 14. März 2024 im Kino
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Es begann mit einem Knall: Als die britische Polizei 1964 eine illegale Party in der Underground-Szene von Cambridge gewaltsam beendet, sind die beiden Kunststudenten Aubrey „Po“ Powell und Storm Thorgerson die Einzigen, die nicht die Flucht ergreifen und den Beamten die Stirn bieten. Fortan ist das Duo unzertrennlich. Gemeinsam gründen sie das Grafik-Label „Hipgnosis“ und designen die ersten Cover für die noch unbekannten Rocker von Pink Floyd. Mit avantgardistischem Stil und dem kompromisslosen Primat der Kunst vor dem Kommerz werden Po und Storm zu Lieblingen der Bands – und zum Schrecken der Musikstudios und -produzenten. Der Erfolg aber gibt ihnen Recht. Pink Floyd werden Weltstars, ihre Cover erlangen Kultstatus. Mit dem minimalistischen Prisma auf dem Album „The Dark Side of the Moon“ (1973) kreieren die beiden das wohl berühmteste Artwork der Rockgeschichte. Schnell klopfen die größten Stars der 70er an die Türen ihres heruntergekommenen Studios im Londoner Westend. Led Zeppelin, AC/DC, Genesis, Black Sabbath und sogar Paul McCartney. Das gleißende Licht des Ruhms zeitigt jedoch auch die Schattenseiten des Erfolgs. Kreativer Starrsinn, Drogenexzesse und gekränkte Künstler-Egos sorgen für erste Spannungen. Als mit dem Beginn der 80er Jahre der Siegeszug der CD und des Musikfernsehens beginnt, scheint die Zeit der aufwendig gestalteten Schallplattenhüllen endgültig vorbei.
Doch so leicht geben sich die wohl kreativsten Cover-Artists aller Zeiten nicht geschlagen. Der gefeierte Fotograf und Filmemacher Anton Corbijn (THE AMERICAN) – seines Zeichens Designer und Tourfilmer für Depeche Mode – erweist mit seinem ersten Dokumentarfilm zwei geheimen Stars der Rockmusik die Ehre. Anhand brandneuer Interviews mit Hipgnosis-Mitbegründer Aubrey Powell sowie den Weggefährten Paul McCartney, Noel Gallagher, Peter Gabriel, Roger Waters und vielen weiteren Rockgrößen entsteht ein lebendiges, authentisches und einzigartiges Porträt zweier genialer Künstler, die die Musikgeschichte für immer veränderten.

Ein Film von Anton Corbijn


-Regie-Statement-

Da ich in den späten 1960ern und den 70ern aufgewachsen bin, war ich besessen von der Rockmusik und allem was dazugehörte. Plattencover bildeten einen großen Teil meiner musikalischen Erziehung und ich hatte wirklich Spaß daran, diesen Film zu machen, da er mich in diese Zeit zurückversetzte. Ich erinnere mich noch lebhaft an den Moment als ich die Schallplattenhülle von Pink Floyds „Atom Heart Mother“ das erste Mal sah, ebenso wie bei den Peter Gabriel Alben. Ich war komplett überwältigt und begab mich auf die Suche nach den Künstlern, die mich zum Londoner Design-Studio „Hipgnosis“ führte, das viele der ikonischsten Cover aller Zeiten gestaltet hatte. „Hipgnosis“ waren einzigartig und legten die Latte für nachfolgende Designer extrem hoch. Zu meinem großen Glück ist Mitbegründer Aubrey „Po“ Powell ein großartiger Geschichtenerzähler, sodass der Dreh trotz Pandemie perfekt funktionierte. Ich hoffe, das Publikum erkennt den Film als spaßige Dokumentation an, bei der man zusätzlich auch noch das ein oder andere über die Anfänge des Rock und Grafikdesign lernen kann.
Anton Corbijn


Der Regisseur: Anton Corbijn

Der Holländer Anton Corbijn ist ein kreativer Tausendsassa. Er ist Fotograf, Grafikkünstler und Regisseur von Spielfilmen, Musikvideos und Werbeclips. Seine ikonischen Fotografien zahlreicher großer Künstler wie Depeche Mode, U2, den Rolling Stones, Martin Scorsese, Naomi Campbell, Clint Eastwood oder Ai Weiwei werden für die Art gelobt, in der sie die Seele und das Charisma der Porträtierten hervorbringen.
Seitdem er in den frühen 80ern mühelos von der Fotografie zu Musikvideos wechselte, drehte er über 80 Clips für U2, Johnny Cash, Arcade Fire, Depeche Mode, Nirvana, Metallica, Coldplay und The Killers. Er ist seit 35 Jahren künstlerischer Leiter hinter allen Depeche Mode Bühnenshows, Promoclips und Konzertfilmen. Darüber hinaus designt er seit vier Jahrzehnten die Plattencover für U2.
Sein erster Spielfilm CONTROL über das Leben und den Tod von Ian Curtis, dem Sänger von Joy Division, erschien 2007 in den Kinos. Der Film gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter fünf BIFAs (British Independent Film Award) und eine Special Mention in Cannes. Es folgten THE AMERICAN (2010) mit George Clooney, die Romanverfilmung A MOST WANTED MAN (2014) mit Philip Seymour Hoffman und LIFE (2015) über James Dean und den Fotografen Dennis Stock, gespielt von Robert Pattinson und Dane DeHaan. Außerdem brachte er 2019 den Depeche Mode Konzertfilm SPIRITS OF THE FOREST weltweit in die Kinos.
Während des Covid-Lockdowns arbeitete er an der Band-Biografie DM-AC über Depeche Mode, die 2021 herauskam und ein riesiger Erfolg wurde.

Der Produzent: Colin Firth
Oscar-Preisträger Colin Firth spielte in gleich drei Filmen, die bei den Academy Awards mit dem Preis als Bester Film ausgezeichnet wurden: DER ENGLISCHE PATIENT (1996), SHAKESPAERE IN LOVE (1998) und THE KING’S SPEECH (2010). Für letzteren wurde ihm für die Darstellung von König George VI der Oscar sowie ein BAFTA als Bester Hauptdarsteller verliehen. Seine Filme spielten an den Kinokassen zusammengenommen über 3 Milliarden US- Dollar ein. Colin ist großer Musikfan und Hipgnosis-Kenner.
Gemeinsam mit Ged Doherty, dem früheren Chef von Sony UK, produzierte er vor SQUARING THE CIRCLE – THE STORY OF HIPGNOSIS bereits die erfolgreichen Filme LOVING (2016), für den Ruth Negga eine Oscar-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin erhielt, sowie den Thriller EYE IN THE SKY (2015) mit Helen Mirren und Alan Rickman.
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Donnerstag 07.03.2024
DRIVE-AWAY DOLLS
Ab 07. März 2024 im Kino
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In Ethan Coens neuer Komödie muss die lebenslustige Jamie (Margaret Qualley, Once Upon a Time in … Hollywood) mal wieder eine Trennung verarbeiten. Auf der Suche nach einem Neuanfang unternimmt sie mit der schüchternen Marian (Geraldine Viswanathan, Miracle Workers), die dringend ein wenig lockerer werden muss, einen spontanen Roadtrip nach Tallahassee. Doch dann wird das ungleiche Duo ungewollt zum Ziel unfähiger Ganoven, und schon ist es vorbei mit der Entspannung – denn in DRIVE-AWAY DOLLS geht schief, was nur schiefgehen kann.

Ab 07. März 2024 im Kino

In Ethan Coens neuer Komödie muss die lebenslustige Jamie (Margaret Qualley, Once Upon a Time in … Hollywood) mal wieder eine Trennung verarbeiten. Auf der Suche nach einem Neuanfang unternimmt sie mit der schüchternen Marian (Geraldine Viswanathan, Miracle Workers), die dringend ein wenig lockerer werden muss, einen spontanen Roadtrip nach Tallahassee. Doch dann wird das ungleiche Duo ungewollt zum Ziel unfähiger Ganoven, und schon ist es vorbei mit der Entspannung – denn in DRIVE-AWAY DOLLS geht schief, was nur schiefgehen kann.
Es geht doch nichts über einen Kurztrip, um auf andere Gedanken zu kommen. Ab ins Auto, Musik an, den Highway entlangbrausen, Abenteuer erleben und grenzenlose Freiheit genießen: So jedenfalls stellen sich die frisch getrennte Jamie und ihre Freundin Marian ihren Roadtrip nach Tallahassee im sonnigen Florida vor. Doch natürlich kommt alles ganz anders.
Denn die beiden jungen Frauen ahnen nicht, dass ihnen durch einen Irrtum ein Mietwagen ausgehändigt wurde, in dessen Kofferraum sich höchst brisante Fracht befindet. Bald müssen die Freundinnen feststellen, dass einige ebenso zwielichtige wie unfähige Gestalten hinter ihnen her sind, die es auf die geheimnisvolle Ladung abgesehen haben. Ein aberwitziger und spannungsgeladener Roadtrip nimmt seinen Lauf …
Skurrile Charaktere, wendungsreiche Handlungsstränge und jede Menge schwarzer Humor: Das alles gehört zu den Markenzeichen von Ethan Coen (Hail, Caesar!, Unbroken, True Grit – Vergeltung). Der Filmemacher wurde gemeinsam mit seinem Bruder Joel bislang viermal mit dem Oscar® ausgezeichnet („Beste Regie“, „Bester Film“ und „Bestes adaptiertes Drehbuch“ für No Country for Old Men sowie „Bestes Original-Drehbuch“ für Fargo – Blutiger Schnee).
Bei der rasanten Gaunerkomödie DRIVE-AWAY DOLLS ist Coen wieder voll in seinem Element. Er führte nicht nur Regie, sondern schrieb mit seiner Ehefrau Tricia Cooke, die als Cutterin und Produzentin bereits an mehreren Filmen der Coen-Brüder mitgewirkt hat (The Big Lebowski, Barton Fink, O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee), auch das Drehbuch. Darüber hinaus produzierten Coen und Cooke den Film gemeinsam mit Tim Bevan (Les Misérables), Eric Fellner (Yesterday) und Robert Graf (No Country for Old Men).
Für das humorvolle Roadmovie DRIVE-AWAY DOLLS stellten Coen und sein Team ein hochkarätiges Schauspielensemble zusammen. Neben Margaret Qualley und Geraldine Viswanathan gehören unter anderem Beanie Feldstein (Booksmart), Colman Domingo (Candyman), Bill Camp (Jason Bourne) sowie Pedro Pascal (The Last of Us) und Oscar®-Preisträger Matt Damon (Good Will Hunting – Der gute Will Hunting, The Great Wall) zum
Cast.


ÜBER DIE PRODUKTION
Die Gaunerkomödie DRIVE-AWAY DOLLS ist eine Hommage an die B-Movies der späten 1960er- und 1970er-Jahre. Ihre Kraft schöpft sie aus der jahrzehntelangen persönlichen und kreativen Verbindung der Filmemacher und Eheleute Ethan Coen und Tricia Cooke. Mit DRIVE-AWAY DOLLS kehrt Oscar®-Preisträger Coen ins klassische Spielfilmfach zurück.
Gemeinsam mit seinem Bruder Joel hat er ein einzigartiges Gesamtwerk von Filmen geschaffen, die beim Publikum und bei Kritikern gleichermaßen hoch im Kurs stehen, darunter Blood Simple – Eine mörderische Nacht (1984), Arizona Junior (1987), Fargo – Blutiger Schnee (1996), The Big Lebowski (1998), O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi#Odyssee (2000), No Country for Old Men (2007) und True Grit – Vergeltung (2010). Cooke begann ihre Filmkarriere mit dem Film Miller’s Crossing (1990) der Coen-Brüder. Sie arbeitete in den gesamten 1990er- bis in die frühen 2000er-Jahre mit ihnen zusammen, unter anderem an Filmprojekten wie O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee (2000) und The Big Lebowski (1998). Zuletzt arbeitete das Paar gemeinsam an Coens erstem Film als Solo#Regisseur, dem Dokumentarfilm Jerry Lee Lewis: Trouble In Mind. Bei DRIVE-AWAY DOLLS arbeiteten Coen und Cooke von Anfang bis Ende eng zusammen, von der Entwicklung des Stoffes über das Verfassen des Drehbuchs, die Produktion und Regie bis hin zum Schnitt – und darüber hinaus. Dank ihrer vereinten Fähigkeiten ist ein herrlich schräger Film entstanden, der an das Werk der Coen-Brüder erinnert, dank Co-Autor Cooke zugleich aber eine neue Sichtweise auf die Geschichte eröffnet.

Die Produktionsgeschichte von DRIVE-AWAY DOLLS begann vor einigen Jahren ganz spontan, als Cooke ein Titel für einen Film in den Sinn kam: „Drive-Away Dykes“ („Dyke“: englisches Slang-Wort, das im weitesten Sinne mit „Lesbe“ übersetzt werden kann). Der Name versprach Trash und Grenzüberschreitung, Spaß und Skandalfreude – einen Film eben, der sich nicht an gehobene Kreise richtet, sondern ausdrücklich an Zuschauer, die nicht zu dieser Schicht gehören und stolz darauf sind (weil damit zu rechnen war, dass einige Kinos den Titel nicht auf Plakaten aushängen würden, änderte man den Namen in DRIVE-AWAY DOLLS. So bewahrte man nicht nur den witzigen Grundgedanken, sondern auch die Alliteration.

Coen und Cooke machten sich daran, eine Komödie zu schreiben, die das Versprechen des Titels in einem angemessenen Pulp-Stil einlösen konnte. Im Mittelpunkt der verworrenen Geschichte stehen zwei Freundinnen, beide lesbisch, die gerade eine schwere Zeit durchmachen und beschließen, dass ein Roadtrip ihnen guttun würde. Bei einer Autovermietung buchen sie einen Wagen, der sie an ihr gewünschtes Ziel bringen soll. Wie es sich für einen klassischen Kinofilm gehört, erhalten die beiden Frauen jedoch fälschlicherweise ein Auto, das für unlautere Zwecke vorgesehen ist. Was als unbeschwerter Vergnügungsausflug beginnt, wird sehr kompliziert, als die beiden Freundinnen auf zwei trottelige Schlägertypen und ihren aalglatten Boss treffen.

Für Cooke, die sich als queer identifiziert, war es ganz selbstverständlich, an einem Film mit lesbischen Protagonistinnen zu arbeiten. Genau so wollten sie und Coen das Projekt angehen. „Ich bin eine queere Filmemacherin. Also war es ganz normal, queere Hauptcharaktere zu haben“, sagt sie. „Filme über Lesben sind oft tiefgründig, ernst und sehr dramatisch. Mir war es wichtig, eine Geschichte mit deutlich sichtbaren queeren Charakteren zu erzählen, ohne dass ihre Sexualität der zentrale Punkt des Films ist. Wir wollten, dass es viel Sex gibt, aber Sex, der Spaß macht, keinen Sex mit einer gesellschaftlich wichtigen Botschaft. Also so, wie man ihn in einem B-Movie sieht, nicht in einem anspruchsvollen Film.“

Der Schreibprozess von Coen und Cooke verlief zwanglos und ohne Vorgaben wie Exposés oder die Entwicklung einer eigenen Welt. „Wir haben uns einfach gegenseitig mit Ideen überschüttet“, berichtet Cooke. „Wir sprachen über Figuren und Szenen, die Spaß machen und den Film in Schwung bringen, und haben uns keine Gedanken über Themen gemacht, die den Film verlangsamen könnten. Unsere Ideen drehten sich um Fragen wie etwa die, wer im Falle einer Trennung wohl den Wand-Dildo behalten darf? Ethan schrieb dann einen Dialog dazu und ich veränderte ihn wieder. Wir reichten uns den Computer hin und her.“

Coen betont, dass er in seiner gesamten Karriere nach diesem Verfahren gearbeitet hat. „Mit meinem Bruder Joel arbeite ich genauso. Wenn wir schreiben, sprechen wir einfach Szene für Szene durch“, so Coen. „Und die Sache mit dem Wand-Dildo ist interessant: Wir dachten, okay, diese spezielle Figur wird sicherlich einen Wand-Dildo in ihrer Wohnung haben. Und dann fragten wir uns, ob es so etwas wie Wand-Dildos überhaupt gibt. Vermutlich nicht – aber es hört sich so an, als könnte es sie geben. Als Joel und ich Barton Fink drehten, war einer der Knackpunkte des Films, dass der Autor in Hollywood an einem Catcher-Film arbeitet. Aber gibt es ein Genre wie den Catcher-Film überhaupt? Ab einem gewissen Punkt spielt es keine Rolle mehr, ob es wirklich existiert. Wenn es in die Geschichte passt, dann ist es auch echt.“
Mit großem Ernst verfolgte das Paar ein Ziel: einen Film zu drehen, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Inspiration schöpften sie aus mit sexuellen Motiven überladenen Filmen wie Russ Meyers Motorpsycho – Wie wilde Hengste und Doris Wishmans Ich will dich ohne …

„Schmutzig, aber paradoxerweise unschuldig“, wie Coen sagt. Ein weiterer Einfluss war der Noir-Klassiker Rattennest. Ralph Meeker spielt darin einen Detektiv, der sich mit Leuten einlässt, die hinter einer geheimnisvollen Kiste her sind. Cooke und Coen beschlossen, dass die Ursache für die Probleme ihrer Heldinnen ein geheimnisvoller Koffer sein sollte, der in ihrem Auto versteckt ist. Und natürlich sind da noch die bösen Menschen, die diesen Koffer zurückhaben wollen.
Von diesem Punkt aus entwickelten sie die mit Screwball- und Noir-Elementen gespickte Kriminalgeschichte weiter und fügten nach und nach jede Menge Wendungen und abwechslungsreiche Nebenhandlungen hinzu. Zu ihren Vorbildern in Sachen Handlungsentwicklung und Tonalität gehörten John Waters und Pedro Almodóvar. „Es gab eine Menge Filmemacher, bei denen wir überlegten, was wir uns wohl von ihnen ausleihenkönnen“, so Cooke. „Oder wie wir zumindest mit dem Tonfall spielen können, den wir aus den Trailern von Russ Meyer kennen und aus all den witzigen, schlüpfrigen Filmen von John Waters und Pedro Almodóvar.“
Coen und Cooke schrieben DRIVE-AWAY DOLLS als Nebenprojekt. Es war nicht geplant, den Stoff für einen zukünftigen Film der Coen-Brüder zu verwenden. Als 2020 die Corona-Pandemie ausbrach, beschlossen sie, sich erneut mit DRIVE-AWAY DOLLS zu beschäftigen und den Film selbst zu drehen. Eine der ersten Entscheidungen, die getroffen werden mussten, betraf die Zeit, in der die Handlung angesiedelt ist. Die Geschichte ins Zeitalter von Google, Social Media, Smartphones und anderen modernen Hilfsmitteln zu verlegen, hätte sich negativ auf die Erzählung des klassischen Gaunerstücks ausgewirkt, denn heute könnten wohl selbst die dümmsten Kriminellen ihren Auftrag schnell und reibungslos ausführen.

Stattdessen legten Coen und Cooke die Handlung weiter in die Vergangenheit – auf Ende Dezember 1999 nämlich, als die Vorfreude auf das neue Millennium riesengroß war und die US-Präsidentschaftswahl 2000 ihre Schatten vorauswarf.
Bei der Überarbeitung von DRIVE-AWAY DOLLS konzentrierten sich Coen und Cooke darauf, den Kontrast zwischen ihren Protagonistinnen Jamie und Marian hervorzuheben. Beide haben unterschiedliche Gründe, ins Auto zu steigen und sich auf die Reise zu begeben. Die freiheitsliebende Jamie wurde soeben von ihrer Ex-Freundin vor die Tür gesetzt und ist bereit, überall hinzugehen, wo es ihr gefällt. Die ernste, etwas verklemmte Marian wiederum hat mit einer grundsätzlichen Unzufriedenheit zu kämpfen und hofft, dass ein Wochenende mit Vogelbeobachtung in Tallahassee in Florida sie wieder auf andere Gedanken bringt. Während Marian am liebsten direkt nach Florida fahren würde, ist Jamie fest entschlossen, die Reise so unterhaltsam wie möglich zu gestalten und ihre angespannte Freundin aufzulockern. Als erfahrene Roadtripperin plant sie munter eine Route, die an Lesbenbars, beliebten BBQ#Lokalen und schrägen Touristenattraktionen vorbeiführt.
Natürlich kommt es auf der Reise zu einigen Konflikten. So ist Jamie etwa fest entschlossen, ihre Freundin zu verkuppeln, was sich jedoch nicht mit Marians Abneigung gegen flüchtige Liebschaften vereinbaren lässt. Doch im Laufe der gemeinsamen Zeit und angesichts der haarsträubenden Komplikationen, die mit der Entdeckung ihrer illegalen Fracht einhergehen, verändert sich zwangsläufig auch die Beziehung der beiden. „Es ist eine Art romantische Komödie, Jamie und Marian sind also Gegensätze“, sagt Coen. „Der Zuschauer weiß, dass sie am Ende des Films zusammenkommen werden. Das ist klar. Die Spannung liegt aber darin, wie genau sie zusammenkommen werden. Und in der Frage, warum sie noch nichterkennen, dass sie füreinander bestimmt sind.“

Die Romanze bringt einen Hauch von Zärtlichkeit in eine wilde und verrückte Geschichte, die mit einem absurd grausamen Mord beginnt und danach nur noch ausgeflippter wird. „Es fühlte sich passend an, dass sich die Figuren inmitten des ganzen Chaos ineinander verlieben“, merkt Cooke an. „Das war das Fundament des Films, alles andere konnte albern, brutal, absurd oder sonst etwas sein.“
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Samstag 02.03.2024
DUNE Part Two
Ab 29. Februar 2024 im Kino
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Ein Film von Denis Villeneuve
Mit Timothée Chalamet, Zendaya, Rebecca Ferguson, Stellan Skarsgård u.v.a.


Die Saga geht weiter: Der preisgekrönte Filmemacher Denis Villeneuve widmet sich mit „DUNE: PART TWO“ dem nächsten Kapitel von Frank Herberts gefeiertem Roman „Der Wüstenplanet“. Der Cast wurde noch einmal mit zahlreichen internationalen Stars verstärkt. Der Film von Warner Bros. Pictures und Legendary Pictures ist der mit Spannung erwartete Nachfolger des 2021 mit sechs Oscars ausgezeichneten „Dune“.
Das Leinwand-Epos setzt die Adaption von Frank Herberts gefeiertem Bestseller „Der Wüstenplanet“ fort. Zu sehen sind darin sowohl bereits aus dem ersten Teil bekannte als auch neue Stars, darunter Oscar-Kandidat Timothée Chalamet („Wonka“, „Call Me by Your Name“), Zendaya („Spider-Man: No Way Home“, „Malcolm & Marie“, „Euphoria“), Rebecca Ferguson („Mission: Impossible – Dead Reckoning“), die Oscar-Kandidaten Josh Brolin („Avengers: Endgame“, „Milk“) und Austin Butler („Elvis“, „Once Upon a Time in... Hollywood“), Oscar-Kandidatin Florence Pugh („Black Widow“, „Little Women“), Dave Bautista („Guardians of the Galaxy“-Filme, „Thor: Love and Thunder“), Oscar-Preisträger Christopher Walken („Die durch die Hölle gehen“, „Hairspray“), Léa Seydoux („James Bond“-Franchise, „Crimes of the Future“), Souheila Yacoub („The Braves”, „Climax”), Stellan Skarsgård („Mamma Mia!“-Filme, „Avengers: Age of Ultron“) sowie Oscar-Kandidatin Charlotte Rampling („45 Years“, „Assassin’s Creed“) und Oscar-Preisträger Javier Bardem („No Country for Old Men“, „Being the Ricardos“).

„DUNE: PART TWO“ erzählt die Geschichte der mythischen Reise von Paul Atreides, der sich mithilfe von Chani und den Fremen auf einen Rachefeldzug gegen die Verschwörer begibt, die seine Familie vernichtet haben. Der junge Paul steht vor der Wahl zwischen der Liebe seines Lebens und dem Schicksal des gesamten Universums. Mit allen Mitteln aber muss er versuchen, eine schreckliche Zukunft zu verhindern – eine Zukunft, die niemand außer ihm vorhersehen kann.
Villeneuve führte Regie nach einem Drehbuch, das er gemeinsam mit Jon Spaihts auf Grundlage von Herberts Roman verfasste. Die Produzenten des Films sind Mary Parent, Cale Boyter, Villeneuve, Tanya Lapointe und Patrick McCormick. Als ausführende Produzenten waren Joshua Grode, Herbert W. Gains, Jon Spaihts, Thomas Tull, Brian Herbert, Byron Merritt und Kim Herbert beteiligt. Kevin J. Anderson wirkte als Creative Consultant mit.

Der Regisseur arbeitete erneut mit seinem Kreativteam zusammen, das sich schon bei „Dune“ bewährt hatte: Oscar-Preisträger Greig Fraser als Kameramann, Oscar-Preisträger Patrice Vermette als Produktionsdesigner, Oscar-Preisträger Joe Walker als Editor, Oscar-Preisträger Paul Lambert als Visual Effects Supervisor sowie Oscar-Kandidatin Jacqueline West als Kostümbildnerin. Für die Musik des Films zeichnete erneut der Oscar-prämierte Komponist Hans Zimmer verantwortlich.
„DUNE: PART TWO“ wurde vor Ort an Schauplätzen in Budapest, Abu Dhabi, Jordanien und Italien gedreht.
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Donnerstag 22.02.2024
GOOD BOY
Ab 22. Februar 20224 im Kino
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Bei einem Tinder-Date lernt Sigrid den attraktiven und zurückhaltenden Christian kennen. Zwischen den beiden funkt es sofort, und schon am ersten Abend geht Sigrid mit zu Christian nachhause. Der wohnt in einer luxuriösen Villa zusammen mit seinem "Hund" Frank – nur dass Frank alles andere als ein gewöhnlicher Hund ist. Tatsächlich handelt es sich um einen erwachsenen Mann in einem Hundekostüm, der in Christians Haushalt wie ein echter Vierbeiner lebt. Sigrid ist zutiefst schockiert und verwirrt, doch als sie erfährt, dass Christian der alleinige Erbe eines Multimillionärs ist, wirft sie ihre Bedenken wieder über Bord.
Während eines gemeinsamen Wochenendes in Christians abgelegenem Ferienhaus im Wald versucht Sigrid mehr über Franks merkwürdige Situation zu erfahren. Doch bereits am ersten Abend beginnen die Ereignisse eine beängstigende Wendung zu nehmen..

Ein Film von Viljar Bøe
Mit Gard Løkke, Katrine Lovise Øpstad Fredriksen, Amalie Willoch Njaastad u.a.


Gard Løkke als Christian
Gard Løkke wurde 1999 im norwegischen Lillehammer geboren und hat einen Bachelor-Abschluss im Method Acting. Erfahrung als Schauspieler hat er sowohl im Theater als auch im Musiktheater gesammelt. Darüber hinaus hat er schon in jungen Jahren in zahlreichen Filmen, Kurzfilmen,
Musikvideos und Pilotprojekten mitgewirkt. Derzeit ist er in dem Netflix-Film "Troll" sowie in der NRK-Serie "Klassen" zu sehen.

Katrine Lovise Øpstad Fredriksen als Sigrid
Katrine Lovise Øpstad Fredriksen wurde 1996 geboren und hat ihr Schauspielstudium am Teater Nord (HiNT) abgeschlossen. Davor absolvierte sie ein Jahr Schauspielunterricht an der Volkshochschule Romerike und ein Jahr Drama- und Theaterkommunikation an der OsloMet. Seit ihrem Abschluss hat Katrine Lovise in vielfältigen Rollen, sowohl im Film als auch auf der Bühne, überzeugt. So ist sie beispielsweise seit letztem Herbst in einer Produktion des Riksteatret (Nationales Tourneetheater Norwegens) auf der Bühne zu sehen.

Amalie Willoch Njaastad als Aurora
Amalie Willoch Njaastad wurde 1996 geboren und ist ausgebildete Schauspielerin und Musicaldarstellerin mit mehrjähriger Theater- und Filmerfahrung. So übernahm sie beispielsweise die Hauptrolle der "Emily" in dem Spielfilm "Cabin Crazy", der 2019 veröffentlicht wurde. Darüber hinaus wirkte sie in Kunstfilmen, Werbespots, Theaterstücken und Kurzfilmen mit. Neben ihrer Schauspielarbeit schreibt, inszeniert und produziert sie auch ihre eigenen Projekte. Zudem hat sie als Regieassistentin sowohl am Nationalen Wandertheater als auch am Norwegischen Nationaltheater wertvolle Erfahrungen gesammelt. Im Jahr 2020 führte sie Regie bei ihrem ersten Kurzfilm "Two Faced".

Nicolai Narvesen Lied als Frank
Nicolai Narvesen Lied wurde 1996 im norwegischen Larvik geboren. Er begann seine schauspielerische Laufbahn im Kindertheater. Während seines Bachelor-Studiums in Animation & VFX an der Nord Universiy wirkte er in mehreren Kurzfilmen mit und arbeitete mit Viljar Bøe bereits an den beiden Spielfilmen "To Freddy" und "Theodor". GOOD BOY stellt ihr drittes gemeinsames Spielfilmprojekt dar. Aktuell lebt Nicolai in Oslo, wo er Kunst studiert.


Viljar Bøe Drehbuchautor & Regisseur
Viljar Bøe ist ein 25-jähriger Autor und Regisseur aus dem norwegischen Bergen. Sein Interesse am Filmemachen begleitet ihn bereits seit seiner Kindheit, als er im Alter von 11 Jahren seine erste Kamera erwarb und gemeinsam mit seiner Familie Zombiefilme drehte. Er verfügt über einen Master-Abschluss in Film- und Videoproduktion von der NTNU in Trondheim. Bislang hat er drei Kurzfilme geschrieben und inszeniert sowie vor GOOD BOY zwei Spielfilme, "To Freddy" und "Theodor", gedreht. Aktuell widmet er sich der Entwicklung seines vierten Spielfilms.

Karl Oskar Åsli Produzent
Karl Oskar Åsli, stammt aus dem norwegischen Namsos. Schön in frühen Jahren begann seine Leidenschaft für das Geschichtenerzählen, sei es im Film, in Spielen, in Büchern oder inspiriert durch die Geschichten seines Großvaters Åsli hat einen Master-Abschluss in Film- und Videoproduktion von der NTNU in Trondheim. Er ist zudem Mitbegründer der Produktionsfirma Fredagsfilm AS. Karl Oskar Åsli hat bereits mehrere Kurzfilme, zwei Spielfilme und zwei TV-Dramapiloten produziert und bei zwei Dokumentarfilmen Regie geführt. Neben der Produktion des Spielfilms "To Freddy" arbeitet er an der Entwicklung seines vierten Spielfilms. GOOD BOY ist sein dritter Spielfilm.

Marie Andrea Waade Grønning Produzentin
Marie Andrea Waade Grønning absolvierte erfolgreich ihr Masterstudium in den Fächern Film- und Videoproduktion an der NTNU in Trondheim. Vor GOOD BOY war sie bereits an einem Spielfilm sowie mehreren Kurzfilmen, Dokumentarfilmen und Musikvideos als Produzentin beteiligt. Darüber hinaus verfügt sie über Erfahrung im Bereich Sounddesign und Make-up.

Ane Marie Sletten Produzentin
Ane Marie Sletten ist eine junge Produzentin aus Trysil in Norwegen. Auch sie besitzt einen Master-Abschluss in Film- und Fernsehproduktion von der NTNU in Trondheim. Sie war bereits in verschiedenen Musikvideos als Produzentin tätig und produzierte auch den zweiten Spielfilm von Viljar Bøe, "Theodor". GOOD BOY markiert ihren zweiten Spielfilm als Produzentin.
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Donnerstag 15.02.2024
RÜCKKEHR ZUM LAND DER PINGUINE
Ab 15. Februar 2024 im Kino
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Nach dem Riesenerfolg von DIE REISE DER PINGUINE (allein in Deutschland 1,5 Millionen begeisterte Zuschauer, Oscar® für den Besten Dokumentarfilm) kehrt Regisseur Luc Jacquet in die Antarktis zurück. Die Südspitze Patagoniens ist der Startpunkt für seine Reise nach 90° Süd. Selten hat man die eisigen Küsten und die endlosen, weißen Landschaften der Antarktis so beeindruckend wie in Jacquets filmischem Reisetagebuch gesehen. Der südlichste Kontinent der Erde übe eine magnetische Anziehungskraft auf ihn aus, sagt Jacquet einmal im Film. Seine Faszination ist in jeder Einstellung spürbar. In großartigen Schwarzweißbildern zeigt er uns die Natur mit ihrer erstaunlich vielfältigen Tierwelt. Schließlich trifft Jacquet die Kaiserpinguine wieder, die ihn wie einen alten, lang vermissten Freund begrüßen. So wird diese Reise für ihn nicht nur zu einer Rückkehr an seinen Sehnsuchtsort, sondern auch zu einer Rückkehr zum Land der Pinguine.
Sprecher in der deutschen Sprachfassung ist Ronald Zehrfeld.

Ein Film von Luc Jacquet


INTENTION DES REGISSEURS

EIN REISETAGEBUCH
Die Idee zum Filmprojekt entstand zu einem besonderen Zeitpunkt, dem 30. Jahrestag meiner ersten Reise in die Antarktis. 1991 überwinterte ich in der französischen Polarstation Dumont d’Urville. Ich fragte mich also: „Was ist nur an diesem Ort, dass er mich immer noch so begeistert, ich süchtig nach ihm bin?“, und ich wollte meine Erfahrungen mit denjenigen teilen, die nicht die Chance haben, diesen Kontinent zu erleben. Der Film ist das Tagebuch einer Reise, die ich willkürlich in Patagonien starten lasse. Danach bewegen wir uns südwärts, Breitengrad um Breitengrad, der Antarktis entgegen. Wir überqueren die Drakestraße, die Kanäle von Patagonien und folgend dabei den Spuren so illustrer Vorgänger wie Magellan, Cook, Darwin, FitzRoy, Charcot, Scott, Amundsen und vielen anderen. Wie diese außergewöhnlichen Persönlichkeiten versinken auch wir Stück für Stück im Südpol. Magnetisch angezogen von diesen 90° Süd wollen wir die unglaublichen Landschaften zeigen, die uns alle, so glaube ich, zutiefst süchtig nach diesem Kontinent machen.

EINE ERFAHRUNG IN SCHWARZWEISS
Dieser Film ist wirklich experimentell: Ich wollte mir selbst die Freiheit geben, dem Zuschauer mehr als eine bloße Beschreibung von Landschaften zu zeigen, die man heutzutage leicht auf Social Media oder in Dokus finden kann. Ich wollte eine Geschichte von Landschaften der Seele erzählen. Deshalb habe ich einen anderen Ansatz gewählt. Wir haben dies mit der Hilfe von Christophe Graillot, dem Kameramann erreicht. Unser Ziel war es, weg vom Realismus, hin zu einer emotionalen Beziehung zu gelangen. Aus diesem Grund haben wir diese radikale Wahl getroffen, die ich wirklich mag, weil es eine künstlerische Freiheit bedeutet, die ich mir für eine lange Zeit nicht zugestanden habe, aber hier mit Freude erlauben konnte.

DER REISENDE
Ich nenne die als Schemen auftretende Figur „den Reisenden“. Eine Art von gespaltener Persönlichkeit, weil ich es bin, der ihn verkörpert. Uns wurde beim Dreh und Nachbearbeitung klar, dass wir einen menschlichen Bezugspunkt brauchten. Das hat mich dazu gebracht, die Figur des Reisenden ins Spiel zu bringen. Aber ich wollte sie nicht personalisieren, so dass man jetzt im Film nur eine eher verschwommene Silhouette sieht. Am Ende sind nur die Seele der Person, die zu uns spricht, und die Landschaft, die sie umgibt, wichtig.

EINE REISE
Ich habe mich nicht auf den Weg gemacht, um eine Geschichte der Geografie oder des Reisens im Allgemeinen zu erzählen. Ich wollte eine Form des Hier und Jetzt nacherzählen, und zwar anhand meiner Reise, die an einem willkürlichen Ort beginnt und mit einer Summe von Situationen endet, die auch tausend völlig andere hätten sein können. Diese Reise entspricht vollständig diesem Ziel. An jeder Etappe spürte ich das starke Bedürfnis, meine Erlebnisse im Moment zu teilen. Ich denke, dass diese vollkommene Subjektivität für den Film wichtig ist, denn das sind ja Dinge, die wir normalerweise nicht zeigen. Wenn man zum Drehen hinausgeht, geht man auf eine Mission, man filmt Kaiserpinguine, man filmt dieses und jenes. Ich wollte den Zuschauer dabei mitnehmen, ihn auffordern, die Reise mit uns zu machen, weil für mich diese Reise Abenteuer bedeutet, und zwar in der edelsten und wunderbarsten Form. Ich wollte, dass die Menschen atmen, dass sie nach der COVID-Erfahrung das Fenster weit öffnen und sich mit mir auf diese großartige Reise nach Süden aufmachen.
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Ab 08. Februar 2024 im Kino
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An einem Samstagnachmittag im Juni 2017 wird Reality Winner, eine 25-jährige Sprachwissenschaftlerin, in ihrem Haus in Georgia vom FBI aufgesucht. Ein kryptisches Gespräch beginnt und erst langsam stellt sich heraus, was die Beamt*innen von Reality wollen: sie soll Informationen über die russische Beeinflussung der US-Wahlen an eine Zeitung weitergegeben haben. Die oberflächliche Unterhaltung entwickelt sich zu einem Verhör und mit jeder Frage gerät das Leben der jungen Frau ein Stück mehr aus den Fugen…
Eine aufschlussreiche Momentaufnahme der jüngeren US-Geschichte: Regisseurin Tina Satter erzählt mit ihrem spannenden Debütfilm die unglaubliche wahre Geschichte einer jungen Frau, die einen Medienwirbel auslöste. Die direkt aus dem Verhörprotokoll des FBI stammenden Dialoge sind abwechselnd spannend und banal, düster komisch und surreal. Sydney Sweeney (EUPHORIA, THE WHITE LOTUS) brilliert in der Hauptrolle einer jungen Frau, die zur ersten Whistleblowerin der Trump-Ära werden sollte.

Ein Film von Tina Satter
Mit Sydney Sweeney, Marchant Davis u.a.

Mit Dialogen, die alle dem FBI-Transkript entnommen sind, erzählt REALITY die spannende, faszinierende Geschichte von dem, was sich an diesem Nachmittag in Winners Haus abspielte. Während sie die Befragungen der Agenten über sich ergehen lässt, stellt sich heraus, dass Winner eine ziemlich typische Mittzwanzigerin ist: Sie kümmert sich um ihre Haustiere, liebt das Reisen, unterrichtet CrossFit und teilt Selfies in den sozialen Medien.
REALITY ist das kraftvolle Spielfilmdebüt von Regisseurin Tina Satter mit Sydney Sweeney („Euphoria“, „The White Lotus“) als Reality, Josh Hamilton („EIGHTH GRADE“, „The Walking Dead“) als Special Agent Garrick und Marchánt Davis (THE DAY SHALL COME, TUSCALOOSA) als Special Agent Taylor.
Satter und Kameramann Paul Yee (THE FITS, COLEWELL) setzen eine Reihe von visuellen Techniken ein, um den Zuschauer*innen den Wahrheitsgehalt der Geschichte und die Frau im Zentrum des Films sehr nahe zu bringen: echte Posts aus sozialen Medien, Nachrichtensendungen, Bilder des Verhörprotokolls und andere Element tragen dazu bei, ein stringentes, immersives und traumartiges Filmwerk zu schaffen. Farbblitze signalisieren Momente des Gesprächs, die nachträglich im Transkript korrigiert wurden, Nahaufnahmen in Zeitlupe unterstreichen Sweeneys beeindruckende Schauspielleistung. Die Musik von Nathan Micay („Industry“, „The Last Bus“) verstärkt die Spannung.
REALITY befasst sich mit Wahrheit, Macht und dem US-amerikanischen Rechtssystem am Beispiel einer beunruhigenden und sehr realen Begegnung.


Von Anfang bis Ende ist REALITY ein Film wie kein anderer: Inspiriert von der wahren Geschichte der ehemaligen amerikanischen Geheimdienstspezialistin und Whistleblowerin Reality Winner, stammen die Dialoge aus dem Transkript einer FBI-Aufnahme vom 3. Juni 2017, als Agenten die damals fünfundzwanzigjährige in ihrem Haus in Georgia aufsuchten. „Als ich anfing, dieses Dokument zu lesen, fühlte es sich für mich wie ein Film an“, sagt die Drehbuchautorin und Regisseurin Tina Satter, die das Transkript über einen Link auf einer Nachrichten-Website fand. „Auf der einen Seite ist es ein Verwaltungsdokument des FBI, aber es enthält auch diese ganze Lebendigkeit. Es fängt die Realität eines Momentes ein, in dem sich ein Leben verändert.“
Tina Satter hatte bereits das Theaterstück „Is This A Room“ über Reality Winners Verhör geschrieben. 2019 feierte es in New York Premiere, es wurde zu einem Erfolg bei Kritik und Publikum.
Bei der Ausarbeitung des Filmdrehbuchs für REALITY war es Satter wichtig, sorgfältig komponierte Einstellungen, mitreißende Bilder und einen fesselnden Soundtrack zu finden, um die Dialoge, welche dieselben Stotterer, Huster, unbeholfenen Wortwechsel und Schwärzungen wie in den Protokollen enthalten, einzurahmen. „Es ist ein erstaunliches Dokument, weil es einem buchstäblich zeigt, wie die Menschen zu kommunizieren versuchen“, sagt sie. „Ich hatte das Gefühl, dass (der Film) am stärksten ist, wenn er sagt: ‚So ist es passiert.‘ Ein Teil dieser Unmittelbarkeit besteht darin, dass die Sprache unverändert geblieben ist.“
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