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Start: Freitag 15.09.2023; Uhrzeit: 00:00 Uhr
Ende: Sonntag 04.02.2024
Kunsthalle München: MYTHOS SPANIEN Ignacio Zuloaga (1870–1945)
Bilder
Bilder
MYTHOS SPANIEN
Ignacio Zuloaga (1870–1945)

Kunsthalle München
Ausstellung vom 19. September 2023 bis 24. Februar2024

Die Kunsthalle München zeigt die erste umfassende Ausstellung über den spanischen Maler Ignacio Zuloaga in Deutschland. Kaum ein Künstler hat die Vorstellung, die man sich um 1900 im Ausland von Spanien machte, so sehr geprägt wie er: Toreros und temperamentvolle Flamenco- Tänzerinnen; Kleinwüchsige, Bettler und Hexen, die das künstlerische Erbe von Diego Velázquez und Francisco de Goya aufrufen; Asketen und Büßer in weiten, unter gleißender Sonne verdorrten Landschaften; das einfache Leben der Landbevölkerung. In Zeiten zunehmender Industrialisierung und der beginnenden Orientierung Spaniens an der europäischen Moderne wollte Zuloaga mit solchen Szenen, mit denen er international Erfolge feierte, die »spanische Seele« bewahren. Die Ausstellung vereint knapp 80 Gemälde des Künstlers, darunter zahlreiche
Schlüsselwerke aus öffentlichen und privaten Sammlungen unter anderem in Spanien, Frankreich, Mexiko, Argentinien, den USA, Deutschland oder Schweden.
Bereits zu Lebzeiten traf Zuloaga auch hierzulande den Nerv des Publikums: In seinen Darstellungen verschmilzt ein als »echt« und authentisch empfundenes Spanien mit dem exotischmythischen Sehnsuchtsort, wie ihn sich schon die deutschen Romantiker im frühen 19. Jahrhundert
imaginiert hatten. »Darin besteht Zuloagas Stärke: ein Mythenschöpfer zu sein«, schrieb der berühmte spanische Philosoph José Ortega y Gasset (1883–1955). In der Zeit von 1900 bis 1914 stellte Zuloaga vielfach in Deutschland aus. Seine Gemälde wurden sowohl für Museen als auch für Privatsammlungen erworben, und Literatur- und Kunstschaffende wie Rainer Maria Rilke (1875–1926), Paul Klee (1879–1940) oder August Macke (1887–1914) ließen sich von seinen Bildern inspirieren. 1912/13 fand in München eine Schau mit 25 seiner Werke statt.
In Spanien entzündeten sich jedoch an Zuloagas persönlicher Sichtweise auf seine Heimat, die viele Landsleute als unpatriotisch kritisierten, heftige Debatten – dort blieb Zuloaga die offizielle Anerkennung lange verwehrt. In einem Land, das nach dem Krieg mit den USA 1898 und dem
Verlust seiner letzten bedeutenden Überseekolonien in einer tiefen Krise steckte, wurde seine Malerei zum Politikum. Er verhandelte in seinen Bildern nichts weniger als die große Frage nach der Identität Spaniens: Tradition oder Moderne, Besinnung auf das Eigene oder Öffnung
gegenüber Europa?
Die Ausstellung präsentiert in neun thematischen Kapiteln Zuloagas künstlerischen Werdegang und verortet den Maler im kulturgeschichtlichen Kontext seiner Zeit. Dazu zählen die engen Verflechtungen mit den Literaten der sogenannten Generation von 98 und die Frage nach dem Selbst- bzw. dem Fremdbild Spaniens innerhalb Europas ebenso wie Zuloagas Verbindungen zur Pariser Avantgarde. Ebenfalls behandelt wird seine spezifische Rezeption in Deutschland, die auch mit Zuloagas komplexem Verhältnis zur Franco-Regierung und seiner Instrumentalisierung von Seiten der faschistischen Regime verknüpft ist. Zudem löst sich die Schau von der etablierten, aber zu kurz greifenden Einordnung Zuloagas als Maler des melancholischen, düsteren, »schwarzen« Spanien – im Gegensatz zu z.B. Joaquín Sorolla (1863–1923) als Vertreter der heiteren,
folkloristischen, »weißen« Seite. Das Œuvre Zuloagas wird in seiner ganzen Vielschichtigkeit neu beleuchtet. Mit dem Projekt knüpft die Kunsthalle auch an die 2016/17 realisierten Ausstellungen zu Spaniens Goldenem Zeitalter und Joaquín Sorolla an.
Das erste Kapitel widmet sich Zuloagas künstlerischen Anfängen und den frühen Jahren in Paris: 1889 zog der aus einer angesehenen baskischen Kunsthandwerkerfamilie stammende junge Maler in die französische Hauptstadt – das internationale Zentrum der Kunstwelt. Inspiriert von den formalen Experimenten eines Edgar Degas (1834–1917), den monochromen Arrangements James McNeill Whistlers (1834–1903) und den zarttonigen Milieustudien seines Landsmannes Ramon Casas (1866–1932), entstanden hier Café- und Straßenszenen sowie erste, dem Naturalismus verpflichtete Porträts. Paris bildete eine wichtige Konstante in Zuloagas Leben – ein Ort, an den er immer wieder zurückkehrte. Bestens vernetzt nicht nur in der Bohème, sondern auch in der kosmopolitischen High Society der Metropole und befreundet mit Stars der Kulturszene wie Auguste Rodin (1840–1917), Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901) und Maurice Ravel (1875–1937), suchte er während zahlreicher Spanienaufenthalte jedoch auch bewusst die Nähe der unteren Gesellschaftsschichten. Zuloaga wurde zum Grenzgänger. Seine vielen Reisen und seine langen Aufenthalte im modernen Paris eröffneten ihm eine neue Perspektive auf seine Heimat.
Wie viele seiner Zeitgenossen sah Zuloaga das Archaische, Ursprüngliche des Landes durch den Fortschritt und eine zunehmende Europäisierung Spaniens vom Verschwinden bedroht. Diese Identität wollte er in seinen Bildern erhalten und brachte sie in mythisch überhöhter Form zum Ausdruck. Eine entscheidende Rolle bei der Suche nach dem Wesenskern des Spanischen spielt Zuloagas im zweiten Kapitel der Ausstellung thematisierte Rezeption von Meistern des Goldenen Zeitalters, insbesondere El Greco (1541–1614) und Diego Velázquez (1599–1660) sowie von Francisco de Goya (1746–1828). Mit einem modernen, jedoch ähnlich respektvollen und zugleich melancholischen Blick machte er damalige Außenseiterfiguren wie Kleinwüchsige und Bettler zu Protagonist:innen seiner Gemälde.
Das im dritten Kapitel verhandelte Thema, das der Künstler ebenso in seinem französischen wie in seinem spanischen Umfeld verortete, ist das in der Kunst um 1900 vielfach aufgegriffene Milieu der Prostitution. In Zuloagas Werk stehen Pariser Straßenszenen neben Interieurs mit spanischen
Halbweltdamen. Seine Darstellungen des Spektrums weiblicher Anziehungskraft, das von seinen kokettierenden Cousinen bis hin zur Aktfigur in Die Kupplerin reicht, zeichnen sich durch eine bewusste Ambivalenz aus, in der die Übergänge zwischen sittsamem Reiz und anrüchiger
Verführung fließend sind.
Die Kapitel vier und fünf, die biografisch an Zuloagas Sevillaner Zeit (ca. 1894–1898) geknüpft sind, befassen sich mit folkloristisch geprägten Darstellungen rund um die Themen des Stierkampfes und des Flamenco-Tanzes. Beide Motive sind eng mit der Kultur der Gitanos, der spanischen Roma, verbunden, unter denen Zuloaga über Jahrzehnte freundschaftliche Kontakte pflegte. Nach dem Pariser Raffinement bot die Welt der Toreros, in der der Maler selbst die Kunst des Stierkampfs erlernte, den größtmöglichen Kontrast. Während der Stierkampf in der Außenperspektive ein zentrales Element des »barbarischen«, schwarzen Spanien darstellte, ließ Zuloaga das eigentliche Blutvergießen nahezu außer Acht. Er konzentrierte sich stattdessen auf die porträthafte Wiedergabe einzelner Toreros sowie die Bräuche und Gepflogenheiten rund um das Ritual des Stierkampfs.
In seinen zahlreichen Gemälden von Tänzerinnen und Gitanas etablierte Zuloaga einen Frauentypus der exotischen Andalusierin, der Anleihen an die berühmte Carmen-Figur aufweist, während sich seine Nähe zur Roma-Community gleichzeitig in ganz individuellen Darstellungen niederschlägt, die sich von Stereotypen lösen.
1898 begann mit Zuloagas Umzug nach Segovia seine bedeutendste Werkphase. Das sechste Kapitel der Ausstellung setzt den Fokus auf die häufig als Sinnbilder des schwarzen Spanien rezipierten, in Segovia und Umgebung entstandenen Darstellungen der kargen, rauen Landschaft
und ihrer »archetypischen« Bewohnerinnen und Bewohner. Seine Szenen trugen entscheidend zur Verbreitung des »kastilischen Mythos« bei: Das den historischen Ursprung Spaniens verkörpernde Kastilien wurde zur nationalen Landschaft erhoben; ihre für Ursprünglichkeit und Authentizität stehende Bevölkerung repräsentierte den »Volksgeist«. Eine bedeutende Werkgruppe der
Segovianer Zeit bilden auch die zahlreichen Gemälde von Zuloagas dort lebenden Cousinen, die vor allem im Ausland als Inbegriff einer authentischen spanischen Sinnlichkeit und einer unschuldigen, ungezwungenen Weiblichkeit gehandelt wurden.
Den Gegenstand des siebten Kapitels bilden Zuloagas religiöse Szenen, die häufig die spanische Volksfrömmigkeit aufgreifen. Mit ihrer Verankerung in den Traditionen eines mystischen Katholizismus, die bis heute in den alljährlichen Osterprozessionen weiterleben, wurden die Darstellungen im Ausland als faszinierender Bestandteil des kulturellen Erbes Spaniens wahrgenommen. Dass Zuloaga dabei auch kritisch-ironische Töne anschlug, verdeutlicht beispielsweise das auf die Inquisition anspielende Gemälde Der Kardinal, für dessen hohen Würdenträger der Künstler einen alten Arbeiter Modell stehen ließ.
Die beiden letzten Ausstellungsräume befassen sich mit Zuloagas Bildnissen, die repräsentative Auftragsporträts ebenso umfassen wie intime, private Darstellungen von Freund:innen und Kolleg:innen, sowie mit dem Verhältnis von Porträt und Landschaft. Zu sehen sind autonome
Naturszenen mit weiten, kargen Landstrichen neben den »Landschafts-Porträts« des Künstlers, für die er eine einzigartige Bildsprache entwickelte: Häufig kombinierte er in synthetischer Weise Figuren mit von dramatischen Himmeln überwölbten, mythisch aufgeladenen Stadtlandschaften wie Toledo oder Ávila. Dabei strebte er keine naturalistische Wiedergabe an, sondern verwies im Gegenteil bewusst – zum Beispiel mit verschiedenen Lichteffekten – auf den Bruch zwischen beiden Darstellungsebenen. Als erklärter Anti-Impressionist suchte Zuloaga nicht das Momenthafte, sondern verstand die Landschaft als »Verlängerung« der Figur, die das Wesen des Dargestellten zum Ausdruck bringt, als Projektion ihrer Seele.
Mit diesem Zusammenspiel von Privatem und Öffentlichem, von Figur und Landschaft schließt sich am Ende der Schau der Kreis eines Œuvres, das eine ambivalente Künstlerpersönlichkeit in einer Welt im Umbruch spiegelt: Zuloaga war bürgerlicher Bohemien, moderner Kosmopolit und romantisch-nostalgischer Wahlkastilier, Repräsentant des hellen, fröhlichen ebenso wie des düsteren, tragischen Spanien, er war unpolitisch und gleichzeitig maximal politisch involviert, er wurde angefeindet und verehrt. Mit all diesen Facetten bilden seine Werke noch heute den
Inbegriff des Mythos Spanien.  Mythos Spanien. Ignacio Zuloaga (1870–1945) ist eine Ausstellung der Kunsthalle München, in Kooperation mit dem Bucerius Kunst Forum, Hamburg. Dort wird die Ausstellung vom 17. Februar bis zum 26. Mai 2024 gezeigt.

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8 
80333 München

Abbildungen:

- Zuloaga "Celestina", 1906
Museo-Nacional-Centro-de-Arte-Reina-Sofia

- Zuloaga "Das-Opfer-der-Fiesta", 1910
Bilbao-Fine-Arts-Museum
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Freitag 29.09.2023; Uhrzeit: 20:00 Uhr
Gilching: Reason 2 Rock & Claudia Cane Band
Reason 2 Rock
&
Claudia Cane Band

KultCafe Gilching
Am Bahnhof 3,
82205 Gilching
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Freitag 29.09.2023; Uhrzeit: 20:00 Uhr
Oberhausen: Black and Blue – a Tribute to the Rolling Stones
Black and Blue – a Tribute to the Rolling Stones

Als der Rudolf dem Alex bei einer Jamsession erzählt hat, dass er früher mal in einer Stones Tribute Band gesungen hat, war dieser gleich völlig begeistert und hat den Anstoß für einen Neuanfang gegeben. Der Joe kam mit großem Engagement dazu und gemeinsam haben sie lange die richtige Gitarristen-Kombination gesucht, da das Guitar-Weaving einfach das Herzstück des Stones-Sounds ist. Wichtig war ihnen dabei nicht nur die spielerische Kompetenz sondern auch die Persönlichkeit, da alle schon Erfahrungen mit schlechter Atmosphäre gemacht hatten. Als Chris und Reinhold kamen, haben sie von der ersten Probe an perfekt harmoniert und alle haben sich sofort als Band gefühlt! Als Name kam für eine Münchner Stones Tribute Band natürlich nur der Titel des Albums in Frage, das die Stones in München aufgenommen haben: „Black And Blue“ war geboren…
BLACK AND BLUE – Das sind Rudolf Wiesent (Gesang), Reinhold Schubert (Gitarre), Christian Stützer (Gitarre und Backvocals), Alexander Sax (Bass und Backvocals), Christopher Regl (Multiinstrumentalist) und Hans Brugger (Schlagzeug)

Stroblwirt
Dorfstraße 6,
82386 Oberhausen
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Freitag 29.09.2023; Uhrzeit: 20:00 Uhr
Planegg: Notos Klavierquartett
Notos Klavierquartett

Das Notos Quartett erhielt sechs erste Preise bei internationalen Wettbewerben in Holland, Italien, England und China. Das Ensemble gastiert regelmäßig in renommierten  Konzertsälen wie der Wigmore Hall London, dem Wiener Konzerthaus oder dem Concertgebouw Amsterdam. Zahlreiche Mitschnitte bei ARD, BBC oder France Musique bezeugen das große Interesse an seinen Programmen.

2018 sorgten die vier Musiker für Schlagzeilen, als sie ihren Echo-Klassik als „Nachwuchskünstler des Jahres“ aus Protest gegen die Auszeichnung eines rassistischen Rap-Albums zurückgaben. Ihnen folgten viele namhafte Künstler; inzwischen ist der Echo abgeschafft. Der BR KLASSIK hat das aktuelle Album Paris Bar zu den Top Ten der Klassikalben des Jahres 2022 gewählt!

„Eine solch ausgefeilte Dynamik, eine solch subtile Modulation in jedweden Schattierungen hat man vorher kaum gehört. Zum Sich-Reinlegen, zum Weinen schön.“  (Schwäbische Zeitung)

Mit Sindri Lederer (Violine), Andrea Burger (Viola), Philip Graham (Violoncello), Antonia Köster (Klavier)

Programm: Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann u.a.

Kupferhaus
Feodor-Lynen-Str. 5
82152 Planegg
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